75. 24 Stunden von Le Mans ... in die Nacht hinein... von Harald Gallinnis, Jan Hettler, Wolfgang Sievernich & Horst Bernhardt |
Im Tross der heinkommenden Wagen dreht sich Kruse-Pilot Tony Burgess und steht quer in der Boxeneinfahrt.
Marco Werner kommt zur
Runderneuerung des Hecks rein und man wechselt auf Frank Biela. Man
verliert etwa 1 Runde auf den führenden Teamkollegen McNish. |
Die
Sonne geht an einem fast perfekten Abendhimmel unter, der in den
letzten Tagen so nicht zu erwarten war. In der LMP-Klasse liegen die 3
verbliebenen Diesel vorne. Sarrasin im 4. Selbstzünder mit der #8
hat
als Gesamt-9 schon 7 Runden Rückstand auf den fliegenden Schotten
an
der Spitze des Feldes. Der lässt in den Sonnenuntergang hinein
eine
3:27.684 notieren. Sarrazin kontert mit einer 3:30.
In
der inoffiziellen LMP1-Benziner-Wertung führt der
Pescarolo#16 vor dem
Charouz-Lola dem Rollcentre-Pescarolo und dem Frei-Courage.
Den kann
auch ein Ausflug in den Kies der Mulsanne nicht wesentlich einbremsen.
Der Pescarolo#17 fällt aufgrund eines Öllecks zurück.
Offensichtlich
hat man dem Wagen zu viel Öl eingefüllt und der
Überdruck hat eine
Dichtung platzen lassen.
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Aber
auch der Führende in der LMP2-Klasse bekommt Probleme: Warren
Hughes
verliert im ASM-Lola etwa in Höhe des Dunlop-Bogens das komplette
Hinterrad und rollt in der Tertre Rouge aus. Nun übernimmt der 2
Runden
dahinter liegende Fernandez-Zytek wieder die Führung. Gegen 23:30 Uhr hat das Swiss Spirit-Team den Lola-Audi wieder fahrtüchtig hinbekommen. Allerdings ist kurze Zeit später Schluß - die Garagentür wird herunter gelassen nachdem sich angeblich unüberbrückbare Elektrikprobleme und ein unerklärlich hoher Spritverbrauch ergeben haben. Der Pescarolo #17 wird mit Christophe Tinseau am Steuer wieder auf die Strecke geschickt, nachdem man die Ölpumpe als Quell des üblen Ölverlustes ausfindig gemacht hat. Der ASM-Lola wird von Warren Hughes auf 3 Rädern in die Box gebracht |
In
der
Pescarolo-Box bleibt die zurückgefallene #17 zu einem weiteren
langen
Stopp stehen. Es zeichnet sich ab daß man den Wagen
wahrscheinlich aus
Sicherheitsgründen zurückziehen muß um einem
Wagenbrand aufgrund des
Öllecks zuvorzukommen. Zudem hat man auch unangenehmerweise
Öl auf den
Bremsen. In der Pescarolo-Box macht sich Resignation breit. Gegen
22 Uhr geht die Sonne an einem klaren Himmel in Le Mans unter.
Der
Rennsamstag hat das bisher beste Wetter des Wochenendes gebracht. Durch einen längeren Stopp verliert der in der LMP2 führende führende Fernandez-Lola 2 Runden in der Box weil ein Bremsleitungsleck gestopft werden muß. Der ASM-Lola übernimmt wieder die Führung. Der T2M-Dome ist mittlerweile nach 59 gezeiteten Runden in dieser Klasse vom Rennen zurückgezogen worden. Restart um 22.25Uhr. Gegen 23 Uhr ist die Dunkelheit über die Strecke hereingebrochen. Stefan Mücke dreht die schnellste Benziner-Runde mit einer 3:35.510. Nur nuch der vor ihm plazierte Pescarolo mit der #16 ist bislang in den 3:35´er Bereich vorgestossen. Eingangs der Boxengasse bleibt der Binnie-Lola #31 ohne Antrieb stehen. Pilot Binnie versucht den Wagen auf dem Anlasser in die Box zu orgeln. |
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Der Binnie-Lola und der Noel del Bello Courage übernehmen die ersten beiden Plätze. Emanuel Collard dreht im Pescarolo #16 mit einer 3:34.504 die schnellste Benziner-Runde. Am #31 Zytek werden Arbeiten im Heck fällig. Der Courage#13 verschwindet auch für Arbeiten in der Box; ebenso der ASM-Lola. Dieser strandet später in den Reifenstapeln der Mulsanne-Schikanen. Der Bruneau-Pilbeam hat nach diversen Schwierigkeiten mit der Spritpumpe, dem Anlasser und einem unwilligen 5. Gang mit einem Reifenschaden zu kämpfen der in der Folge Arbeiten an der Hinterradaufhängung notwendig macht. Das Team von Pierre Bruneau kämpft mit der Truppe von Kai Kruse um die rote Laterne in der LMP2-Klasse.
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An der Spitze der Klasse liegen 1 Stunde vor
Rennhalbzeit
BinnieMotorsport und Noel del Bello quasi gleichauf. "Wir
hatten nur einen Extra-Stop da wir unerklärliche Vibrationen
hatten"
erklärt Binnie-Pilot Chris Buncombe die Führung. An der Spitze des Feldes zieht Tom Kristensen einsame Runden. 2 Runden oder knapp 25 km dahinter hat sich der Audi der Teamkollegen eingenistet. weitere 3 Runden oder knapp 40 km von der Spitze entfernt findet sich der schnellste Peugeot, die #7, wieder. Der Pescarolo ist bester Benziner, 2 Runden vor dem 2. Peugeot und eine weitere Runde vor dem Charouz-Lola. Der 2 Runden dahinter befindliche Rollcentre Pescarolo beschließt die Gruppe der LMP1 - dahinter folgt eine Meute von 8 GT1-Wagen. |
Bei Charouz läuft für den technischen Direktor Sam Hignett
alles nach Plan - fast alles: "Wir hatten 2 Plattfüsse, einen
Ausflug in den Kies durch Alex Yoong und das Feuer, das dadurch
entstanden ist daß die Kupplung vom Spritschlauch nicht genau auf
den Tank gepasst hat. Es war zum Glück nur etwas versprühter
Sprit." Alex Yoong weis nichts spektakuläres von seinem Stint zu
berichten: "Das Griplevel der Strecke ist recht gut. Der Lola
lässt sich genauso gut fahren wie der Dome im letzten Jahr nur
daß er etwas mehr Abtrieb hat."
Nachreichen können wir jetzt auch die Ausfallgründe für den Spyker (#86), der aufgrund von Öldruckmangel auf der Strecke die Segel streichen musste. Für den LNT Panoz mit der #81 geben die Techniker elektrische Probleme an, unbestätigten Aussagen zufolge könnte es sich aber auch um Spritmangel handeln. Aus deutschsprachiger Sicht müssen wir auch leider den Ausfall des Seikel Porsche vermelden. Nach dem Druckverlust eines der Zylinder und erfolgloser Fehlersuche, muss Peter Seikel sein letztes Rennen als Teamchef mit Motorschaden seines 997 RSR beenden. Nach Le Mans wird sich der Deutsche nur noch um sein Geschäft mit der Produktion von Wüsten-Trucks und SUV kümmern und evt. noch auch bei Wüsten-Rallyes an den Start gehen. |
So langsam beginnt die schöne Zeit eines 24 Stunden Rennens allgemein und bei diesem bisher. Nach dem Regen der letzten Tage, der Nacht und der ersten Stunden, tut es gut dem Sonnenuntergang in Le Mans zusehen zu können. Es gibt sie noch, die Sonne und das sorgt für eine wunderschöne Atmosphäre. Nachdem sich die Ereignisse um 21:55 Uhr überschlagen und die Werks-Corvette (#63) ein Techtelmechtel mit dem Audi (#1) beginnt, hätten sich die Ereignisse eigentlich auch grundlegend ändern können. Interessanterweise kann die Corvette trotz Kiesbett-Besuchs die dritte Position halten. Der schnellste Aston Martin (#008) hat sich von der zehntbesten Position auf Platz acht im Gesamtklassement nach vorne geschoben. Im Genick hat er wie schon in den Stunden zuvor das Schwesterfahrzeug mit der Startnummer #9. |
Aktuell liegen die amerikanischen Bollerwagen nur auf den Plätzen sechs und sieben und damit drei Runden hinter den Werks-Aston Martin. Die Gründe für die gute Anfangs- und aktuell schlechte Gegenwartsphase erklärt man bei Oreca in unnötigen Boxenstops. „Zur falschen Zeit am falschen Ort“. Slicks bevor der Regen kam, Regenreifen für leichten Nieselregen, Aerodynamikmodifikationen kosteten weiterhin wertvolle Zeit. Nun setzt die Truppe um Hughes de Chaunac auf Konstanz und hofft auf das Glück des Tüchtigen durch die dunkle Nacht. |
Anzumerken ist noch der spannende Führungswechsel der beiden Werks-Aston Martin (#007/#009), die sich zu fortgeschrittener Stunde einen internen Kampf um die Spitze der GT1-Klasse liefern. Der Tscheche Thomas Enge produziert dabei in der Nacht die schnellsten Rundenzeiten und steigert sich um bis zu zwei Sekunden auf eine 3:50,840 Min. Die Werks-Corvette liegt mit 1,5 Sekunden auf die beste Rundenzeit vorerst abgeschlagen auf Position drei. Aus französischer Sicht hat man sich sicherlich wesentlich mehr vom Oreca-Saleen Team erhofft.
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Um 1.50 wird offiziell verkündet daß der Flying
Lizzard-Porsche
wegen eines Getriebeschadens aufgegeben wird. Damit hat Porsche
nur
noch 2 Eisen im Feuer. Der in der GT2 führende Ferrari
#97 stösst
dafür in die Top-20 vor. Eine größere Reperatur zwingt
den
Team-Modena-Aston in die Box und wirft ihn aus dem Rennen um
einen
Podiumsplatz in der GT1. Das gleiche passiert dem verbliebenen Spyker
der sich in einer der Schikanen auf der Mulsanne-Geraden die gesamte
Front ruiniert. Zu Rennhalbzeit lautet die Reihung bei den GT1 wie folgt: Bei den GT2 führt der Risi-Ferrari #97 (17.) vor dem IMSA-Porsche, dem Ecosse-F430 und dem Autoorlando-Porsche#93 (alle 23-25.), dem Krohn-F430 (27) dem JMB-F430 (31.) dem GPC-F430 (33.) und dem LNT-Panoz (36.) |