24h von Daytona - die letzte Rennhälfte |
Gegen 04:00 Uhr früh Ortszeit laufen zwei spannende Duelle um die Spitzenpositionen: Juan Pablo Montoya im Ganassi-Riley und Ryan Dalziel im Samax-Riley kämpfen rundenlang um die Führung, eine Runde dahinter geht es zwischen dem Brumos-Porsche Riley von Roberto Moreno und dem Sun Trust- Riley von Max Angelelli um Platz 3 zur Sache. Das zweite Ganassi-Auto liegt mit zwei Runden Rückstand auf die Führenden auf Platz 5, einen weiteren Umlauf dahinter folgt der Samax-Riley Nr. 11. Doch bald festigen sich die Top-Positionen wieder, zu lange dauert das Rennen noch, um gerade in dieser Phase auf Dauer voll zu riskieren. Schon zu diesem Zeitpunkt ist abzusehen, dass der Sieger unter den soeben genannten Mannschaften zu finden sein wird – die weiteren Teams haben bereits zuviel Rückstand, um aus eigener Kraft nach vorne zu kommen. Beste Mannschaft mit deutschsprachigen Fahrern ist um diese Zeit weiter der auf Platz 9 liegende AJR-Porsche Crawford von Long / Bergmeister / Dumas. Timo Bernhard fährt im TruSpeed-Riley auf Platz 11. |
|
|
Für den Sigalsport-Riley BMW ist das Rennen in Runde 367
zu Ende – es
wird von einem massiven Unfall berichtet, den Wendlinger unverletzt
überstanden haben soll. |
Eine Gelbphase würfelt in Runde 425 die Top-5
durcheinander: Scott
Dixon im Ganassi-Riley Nr. 02 übernimmt Platz 3, der Sun
Trust-Riley
fällt sogar auf Rang 5 zurück. Scott Pruett hatte als
Führender vor der
„yellow flag“ rund 40 Sekunden Vorsprung auf Patrick Carpentier – als
fünf Runden später die grüne Flagge wieder geschwenkt
wird, ist der
Abstand auf rund 5 Sekunden geschrumpft. Zwei Runden zurück sind
die
Fahrzeuge auf Platz 3 bis 5 ebenfalls nur durch wenige Sekunden
getrennt. Auch bei den GT hat sich die drei-Wagen-Spitze wieder eng
zusammengeschoben. Bei den DP geht es – in Manier eines Sprintrennens - nach wie
vor um
Sekunden, sowohl zwischen den beiden Führenden als auch den Teams
auf
den nächsten drei Rängen. Vorübergehend übernimmt
dann Patrick
Carpentier im Samax-Riley die Führung, nach dem nächsten
Boxenstopp ist
die ursprüngliche Reihenfolge wieder hergestellt.
|
Um diese Jahreszeit dauern die Nächte in Florida lang –
Sonnenaufgang am 28. Januar ist in Daytona um 07:15 Uhr, wie zum Hohn
setzt zu diesem Zeitpunkt Regen ein. Der Zwischenstand lautet im
Morgengrauen: Ganassi-Riley Nr. 01 (483 Runden), 10,7 Sekunden vor dem
Samax-Riley Nr. 11, dahinter mit je 482 Runden der Brumos-Riley, der
Ganassi-Riley Nr. 02 sowie der Sun Trust-Riley. Bei den GT führen
Keen
/ Ehret / Werner / Hardt im Farnbacher Loles-Porsche mit 454 Runden auf
Gesamtrang 13 – wobei diese Klasse immer spannender wird: Mittlerweile
liegen die Top-6 dieser Kategorie innerhalb von nur zwei Runden. Der
Porsche Nr. 64, in dem auch Ralf Kelleners fährt, ist kurzfristig
bis
auf Rang 3 bei den GT vorgerückt. Das Auto von Quester / Peter /
Nielsen / Martini liegt in der Klasse auf Rang 7 und hält
Gesamtrang 20. |
In dieser Phase des Rennens könnte man abermals glauben, ein Sprintrennen zu verfolgen – die ersten drei des Gesamtklassements sind durch gerade einmal fünf Sekunden getrennt. In Runde 559 – es ist 10:15 Uhr Ortzeit - fällt der Ganassi-Riley Nr. 01 auf Platz 3 hinter Max Angelelli im Sun Trust-Auto zurück, in dieser Runden liegen gerade einmal 4 Sekunden zwischen den Top-3.
|
In Runde 571 queren die ersten drei der Gesamtwertung mit einem Anstand von insgesamt 0,77 Sekunden die Ziellinie – spätestens jetzt ist man spaßeshalber geneigt zu fragen, ob man diese Show verabredet hat. Nachdem der Brumos-Porsche Riley Nr. 59 bereits drei Runden zurück liegt, darf man zu diesem Zeitpunkt vorsichtig davon ausgehen, dass der Sieger aus dem Kreis der drei Führenden kommen wird. Zweieinhalb Stunden vor Schluss, um 11:00 Uhr Ortszeit,
führt dann
wieder Montoya vor Ryan Dalziel und Angelelli. Marc Basseng ist auf
Klassenrang 2 hinter Dirk Werner im Farnbacher Loles-Porsche Nr. 85
vorgerückt – der beste GT findet sich nun schon auf Gesamtrang 11. |
Dann schlägt der Defektteufel beim lange Führenden
Farnbacher-Loles-Porsche zu: Der Wagen stößt auf der Strecke
immer
wieder mal kurze Rauchwolken aus. Als man an der Box den Motor
begutachtet wird das Desaster offenbar: ein Motorschaden kündigt
sich
an. Nach knapp 580 Runden muß man die Wiederholung des
Klassensieges
aus dem Vorjahr adActa legen. Der Wagen wird nicht wieder ins Rennen
geschickt. Keen/ Ehret/ Werner/ Hardt bleiben für ihre lange
makellose
Fahrt unbelohnt. Die Klassenführung übernimmt nun Marc
Bassengs
Mannschaft im Allegra Motorsport-Porsche. Pilot Dumoulin kann auf dem
von seinem deutschen Teamkollegen herausgefahrenen Vorsprung aufbauen,
muss sich aber nach hinten auf den heranrückenden Pontiac
von Banner
Racing absichern.
|
Spannend bis zum Schluß bleibt es in der GT-Klasse. Die Allegra-Mannschaft startet mit einem Vorsprung von ungefähr 15s auf den Pontiac in die letzte Rennstunde. Bis auf 7s schmilzt der Vorsprung gegen Rennende zusammen. Dennoch kann am Ende Jean-Francios Demoulin die Oberhand behalten. Mit nach 24h äußerst knappen 7.1s Vorsprung gewinnen er und seine Teamkollegen de Quesada/ Gabel/ Basseng als Überraschungssieger die 24h von Daytona in der GT-Klasse. Mit dem Racers Group Porsche #64 und Ralf Kelleners schafft es neben Marc Basseng ein 2. Deutscher Fahrer auf das Treppchen der 24h von Daytona |
An der Spitze wiederholen Scott Pruett/ Salvator Duran/ und Juan
Pablo
Montoya für die Ganassi-Mannschaft den Vorjahressieg bei den 24h
von
Daytona. Damit kann zum ersten Mal seit 1987 ein Team den
Vorjahreserfolg wiederholen. Für die beiden Daytona-Neulinge
Montoya
und Duran ist es dein Premierensieg beim ersten Daytona bzw. Grand Am-Einsatz.
Fur Pruett ist es der 2.Gesamtsieg und der 7. Klassenerfolg bei den
24h, womit er in der Statistik der Klassensiege zum erfolgreichsten
Fahrer aller Zeiten beim Traditionsevent aufsteigt. Mit nun 13 Grand
Am-Siegen zieht er in dieser Statistik mit dem mittlerweile
zurückgetretenen James Weaver als erfolgreichster Grand Am-Pilot
gleich. Juna Pablo Montoya wird zum ersten Fahrer der sowohl das
Daytona 24h als auch den F1-GP in Monaco, das Indianapolis 500 und eine
Champ-Car bzw. Indycar-Saison gewinnen kann.
Daß im 2. platzierten Samax-Pontiac Riley mit Duno/ Carpentier/ Manning/ Dalziel eine Frau auf das Gesamtpodium steigt dürfte das Ergebnis des prestigeträchigen Rennens medienwirksam abrunden. Taylor/ Angelelli/ Gordon/ Magnussen im 3.platzierten SunTrust-Riley komplettieren das Podium der 45. 24h von Daytona.