Mit einem Feld von 21 Fahrzeugen startete die Rhinos GT Serie (vormals EURO-GT) in ihre Revivalsaison auf dem Nürburgring. Eine bunte Mischung aus GT1, GT2, GT3 und V8STAR belohnte die Mühen der Organisatoren Hein und Anja Hartman sowie Pierre von Mentlen.
Entgegen der ursprünglichen Befürchtungen schafften es Hein und Anja Hartmann, ein qualitativ ansehnliches Feld in die Eifel zu bringen. Am Freitagmorgen sah es noch so aus, als würden nur 12-14 Autos am Start der beiden Sprintrennen am Samstag stehen. Dank der Begeisterungsfähigkeit von Hein und Anja Hartman konnten noch einige Piloten aus dem Divinol und GTP Lager zu einer Nennung in der Rhinos GT bewogen werden. Die insgesamt 21 Fahrzeuge teilten sich in 9 EGT1, 3 EGT2 und 9 EGT3 auf.
Die ersten Stunden des Tages sorgten für dunkle Erinnerungen an das letzte Euro-GT Event am Nürburgring vor 3 Jahren. Damals musste der Rennsonntag wegen Schnee und Nebel angesagt werden. Eben jener Nebel sorgte auch am Samstagmorgen für Verdruss. Zumindest das Warmup wurde ersatzlos gestrichen, die Sichtverhältnisse waren zu schlecht.
20 Fahrzeuge stellten sich in die Startaufstellung, lediglich Klaus Horn fehlte. Horn zog die Konzentration auf den Divinol-Cup vor. 10.55 Uhr, der Nebel hatte sich weitestgehend verzogen, und der Starter gab nach zwei Aufwärmrunden „grün“ auf die Ampel. Wolfgang Kaufmann stürmte sofort auf und davon, gefolgt von Probst, Wolters im schnellsten EGT2, Knook, von Mentlen, Thim und Wilke. Doch schon in der ersten Kurve, beim Einbiegen in die Mercedes Arena, gab es den ersten Ausfall zu vermelden. Rob Knook im Stealth und Pierre von Mentlen im SuperV8STAR waren sich über die Vorfahrt nicht ganz einig und gerieten beim Einlenken aneinander. Während der Schweizer sofort aufgeben musste, konnte Knook den waidwunden Stealth wieder auf Kurs bringen.
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Einen
Bombenstart erwischte Chaouki Chikhani von ganz hinten, nach der ersten
Runde notierte ihn die Rennleitung schon auf Rang12. Aus der
Spitzengruppe hatte sich derweil Heinz-Bert Wolters verabschiedet. Ein
Ausrutscher warf ihn hinter Chikhani zurück. Bei
den EGT3 gab Martin Dechent im Porsche 996 von Beginn den Ton an, doch
Haggenmüller und Akan hielten dichtauf Anschluss. Tony Ring im
Ferrari
430 war Vierter, Teamkollege Harmsen im 360er Fünfter. Trotz 100
PS
weniger Leistung konnte Harmsen zumindest in den ersten drei Runden
dranbleiben. Dann legte der Schwede im 430er noch ein Schüppchen
Kohlen
drauf und fuhr 1.36er Zeiten. Harmsen war zwei Sekunden pro Runde
langsamer. In der dritten Runde begannen sich die Verhältnisse zu klären. Kaufmann führte klar vor Probst, der wiederum genug Luft vor Knook hatte. Andre Wilke war Vierter und Robert Wallendorn im Manthey Turbo Fünfter. Langsamer wurde Kurt Thim, am Ende der Runde bog er in langsamer Fahrt in die Boxengasse ab. Ein Stift an der Drosselklappe hatte auf Leerlauf gestellt, womit der Däne keine Leistung mehr im V8STAR hatte. Totalausfall im ersten Lauf also für Swissracing. |
Weiterhin ungebremst fuhr Chaouki Chikhani. Bereits im vierten Umlauf hatte er die Top 6 erreicht und brach in den Kampf Wilke – Wallendorn ein. Während der 996 Pilot Wallendorn gerade Wilke im alten 993 klargemacht hatte, schob sich Chikhani dazwischen auf Rang 5. Doch auch Wallendorn war noch fällig, womit der Libanese im potenten 993 nun schon Vierter war. Chikhani setzte sich fortan von den beiden Streithähnen ab und machte Jagd auf Knook. Aufgeholt hatte auch wieder Heinz-Bert Wolters nach dem Ausrutscher zu Beginn. In
Runde 5 notierte man Rang 10 für den RS Pilot. Damit führte
der
Betonunternehmer die EGT2 an. Der letzte verbleibende Konkurrent Peter
van der Kolk lag auf Gesamtrang 12. Weiter
spannend blieb die EGT3, doch Dechent bot keine Möglichkeit
für
Haggenmüller vorbeizugehen. |
Tony Ring blieb Einzelkämpfer auf
Rang 4,
während Holger Harmsen Gesellschaft in Form von Bernd Schomann im
Porsche GT3-Cup bekam. Hart aber fair versuchte Schomann immer wieder
einen Weg vorbei am schwarzen Ferrari 360 zu finden. Doch selbst am
Ende des Hatzenbachbogens vor der NGK Schikane, konnte er Harmsen nicht
ausbremsen. Dechent, Haggenmüller und Aka fuhren bereits in den
Top 10
der Gesamtwertung. Wolfgang
Kaufmann fuhr derweil ein sicheres Rennen an der Spitze. Mit
Rundenzeiten im 1.29er Bereicht hielt er Thomas Probst locker auf
Abstand. Probst kam selten in den hohen 1.30er Bereich und fuhr
hauptsächlich 1.31er Runden. Chaouki
Chikhani hatte zwischenzeitlich Knook im Stealth geknackt. Knook
kämpfte nach dem Startcrash mit dem Fahrverhalten seines Autos und
konnte nicht viel entgegensetzen. Dennoch versuchte er Chikhani in
Sichtweite zu halten. Wallendorn verlor Boden, wodurch Wilke
aufschließen konnte. Derweil hatte sich Wolters im RS durch die
GT3
Klasse gewühlt und lag nach dem ersten Renndrittel auf Rang 7. 993
gegen 996, Turbo gegen Sauger, Wilke gegen Wolters hieß
nun das Duell Ganze zwei Runden fackelte Wolters, dann war er vorbei
und Sechster.
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Ab
dem 13. Umlauf begannen fast alle Teams den obligatorischen 2-Minuten
Stop an der Box. Wolfgang Kaufmann ging in Runde 14 an die Box, sodass
der Probst Porsche die Führung übernahm.
Änderungen
ergaben sich durch die Stops keine, Kaufmann führte weiter vor dem
Probst GT2 (nun mit Norbert Pauels am Steuer), Chikhani und Knook.
Wolters lag auf Vier vor Wallendorn und Wilke. Keine Änderung auch
bei
den GT3, Dechent vor Haggenmüller, Aka. Ring und Harmsen.
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Damit lag Heinz-Bert Wolters mit seinem Sauger auf dem dritten Gesamtrang! Nicht mehr mitgehen konnte Robert Wallendorn das Tempo der Spitze. Nur kurz konnte er noch mal Andre Wilke überholen, fiel dann aber zurück auf Rang 5. Wilke selbst fuhr mit viel Freude auf dem nun sicheren vierten Rang. Hinter Wallendorn schon Martin Dechent im EGT3 Porsche. In der kleinen Klasse gab es dann kurz vor Schluss doch noch eine Änderung. Haggenmüller drehte sich, so dass Arkin Aka auf Rang 2 vorbeischlüpfen konnte. Wolfgang Kaufmann, ungefährdet an der Spitze, nahm in den letzten Runden etwas Speed raus und überquerte nach 40 Minuten und 25 Runden die Ziellinie als Sieger vor Probst / Pauels und Wolters als EGT2 Sieger. Andre Wilke komplettierte das EGT1 Podium. „Es ist besser gelaufen als gedacht, keine Probleme soweit, hat Spaß gemacht“, rapportierte Wilke. Peter van der Kolk kam als zweiter EGT2 Vertreter auf den neunten Gesamtrang. Martin Dechent siegte in der EGT3 vor Aka und Haggenmüller und den Ferrari von Ring und Harmsen. „Ich hatte kein Chance an Tony dranzubleiben“, so Harmsen. „Aber es hat Spaß gemacht wieder zu fahren. Zumal ich hier mit der Mugello Abstimmung gefahren bin.“ |
Platz | Klasse | Nr | Fahrer | Wagen | Runden | Abstand / Ausfallgrund |
schnellste |
1 | EGT1 | 8 | Wolfgang Kaufmann | Ferrari F550 | 25 | 1:28,812 | |
2 | EGT1 | 11 | Thomas
Probst, Norbert Pauels |
Porsche 993 GT2 | 25 | 19.987 | 1:30,788 |
3 | EGT2 | 36 | Heinz-Bert Wolters | Porsche GT3 RS | 25 | 27,897 | 1:31,585 |
4 | EGT1 | 7 | Andre Wilke | Porsche 993 GT2 | 25 | 37,204 | 1:32,294 |
5 | EGT1 | 5 | Robert Wallenborn | Porsche 996 GT2 MR | 25 | 56,026 | 1:32,026 |
6 | EGT3 | 82 | Martin Dechent | Porsche GT3 Cup | 25 | 56,062 | 1:33,239 |
7 | EGT3 | 99 | Arkin Aka | Porsche 997 Cup | 25 | 1:04,369 | 1:33,076 |
8 | EGT3 | 77 | Dietmar Haggenmüller | Porsche 997 Cup | 25 | 1:12,200 | 1:33,241 |
9 | EGT2 | 35 | Peter van der Kolk | Marcos Mantis | 24 | -1 | 1:34,564 |
10 | EGT3 | 62 | Tony Ring | Ferrari 430 Challenge | 24 | -1 | 1:35,498 |
11 | EGT3 | 68 | Holger Harmsen | Ferrari 360 Challenge | 24 | -1 | 1:37,242 |
12 | EGT3 | 61 | Dirk Schulz | Porsche GT3 Cup | 23 | -2 | 1:39,119 |
13 | EGT3 | 88 | Bernd Schomann | Porsche GT3 Cup | 23 | -2 | 1:39,475 |
14 | EGT3 | 66 | Sven Heydrowski | Porsche 996 GT3 Cup | 23 | -2 | 1:40,897 |
15 | EGT3 | 67 | Bernd Kleinbach | Porsche 996 GT3 Cup | 20 | -5 | 1:36,383 |
Ausfälle |
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16 | EGT1 | 6 | Rob Knook | Stealth B6 | 16 | Aufhängung | 1:30,556 |
17 | EGT1 | 3 | Chaouki Chikhani | Porsche 993 GT2 | 15 | Motor | 1:30,615 |
18 | EGT1 | 14 | Jürgen Bender | Porsche 993 GT2 | 13 | techn. | 1:32,019 |
19 | EGT2 | 31 | Kurt Thiim | V8STAR VW | 3 | Drosselklappe | 1:36,254 |
20 | EGT1 | 2 | Pierre van Mentlen | V8STAR VW | 0 | Kollision | 9:59,999 |
Der Motorschaden von Chaoki Chikhani erweist sich als entgültig - der bronzefarbene Bolide fällt für das Wochenende leider aus. Ebenso vermisst man in der Startaufstellung den 993 von Thomas Probst dessen Getriebe im Rahmen des kurz zuvor abgehaltenen 100Meilen-Rennens den Dienst quittiert hat. Auch Holger Harmsen hat seinen swchwarzen Challenge-F360 schon aufgeladen und ist bereits auf dem Heimweg. Somit treten noch 17 Wagen zum 2.Lauf an.
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Weniger Glück hat Pierre van Mentlen im V8 STAR. Nachdem
auch
er ab der 5. Runde weitere Positionen abgeben muß ist in der
11.Runde auch für den 2. V8STAR Feierabend. "Motorschaden" lautet
die knappe Erklärung von van Mentlen. Das Feld sortiert sich relativ schnell, lediglich im Hinterfeld laufen einige kleine Scharmützel zwischen den GT3-Porsche ab. Wieder gut dabei ist der 993 von Andre Wilke der sich schnell unter den Top-5 festsetzen kann. |
Wolfgang Kaufmann hat den Start bedingt durch die
Ausfälle der
Konkurrenten von der 6. Position aus aufgenommen. Binnen einer Runde
ist der FIA-GT-Routinier durch das Feld geschossen und hat sich auf den
2. Rang vorgearbeitet. Rob Knook kann die Führung mit dem Stealth
zunächst behaupten. Jedoch dann machen sich Probleme mit dem
Schaltgestänge an dem dunkelblauen Boliden bemerkbar, nachdem
Kaufmann in Runde 2 erwartungsgemäß die Führung
übernommen hat. In der Reihenfolge schlüpfen Bender und van
Mentlen auch noch vorbei. |
Wilke gewinnt sogar noch eine Position als der
Probst-GT2 von
Bender und Norbert Pauels nach einem Leck an einer Laderabdichtung
wegen akuten Leistungsverlustes abgestellt wird. So wird der 7 Jahre
alte Wagen von Wilke am Ende der beste 993 im Feld.
Von den Problemen der Fahrer vor ihm profitiert Heinz Bert Wolters. "Die Kurzanbindung kam der Performance meines Wagens entgegen. Von der Motorleistung her ist der RS eher im Mittelfeld anzusiedeln, vom Fahrzeug her hat aber alles gepasst. Ich bin wunderbar zufrieden." Wolters kann sich sogar noch am Ende auf Platz 2 vorkämpfen und Robert Wallenborn im EGT1-Manthey-Porsche auf Rang 3 verweisen. Wallenborn befindet sich noch in der Kennenlern-Phase seines Boliden und dürfte in Zukunft noch öfters auf dem Podium zu finden sein. |
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2. in der EGT2 wird der Marcos von Peter van der Kolk. Die GT2-Klasse gewinnt Arkin Aka vor Martin Dechent und dem schwedischen Ferraritreter Tony Ring, der trotz einiger lokalisierter Probleme an den neu gelieferten F430 für die kommende Ferrari Challenge Saison dem Wochenende am Ring somit was Positives abgewinnen kann. |
Platz | Klasse | Nr | Fahrer | Wagen | Runden | Abstand / Ausfallgrund |
schnellste |
1 | EGT1 | 8 | Wolfgang Kaufmann | Ferrari F550 | 26 | 1:29,380 | |
2 | EGT2 | 36 | Heinz-Bert Wolters | Porsche GT3 RS | 26 | 42,744 | 1:31,211 |
3 | EGT1 | 5 | Robert Wallenborn | Porsche 996 GT2 MR | 26 | 1:03,303 | 1:31,572 |
4 | EGT1 | 7 | Andre Wilke | Porsche 993 GT2 | 25 | -1 | 1:33,673 |
5 | EGT3 | 99 | Arkin Aka | Porsche 997 Cup | 25 | -1 | 1:33,656 |
6 | EGT3 | 82 | Martin Dechent | Porsche GT3 Cup | 25 | -1 | 1:33,671 |
7 | EGT3 | 62 | Tony Ring | Ferrari 430 Challenge | 25 | -1 | 1:35,504 |
8 | EGT3 | 67 | Bernd Kleinbach | Porsche 996 GT3 Cup | 24 | -2 | 1:35,855 |
9 | EGT3 | 88 | Bernd Schomann | Porsche GT3 Cup | 24 | -2 | 1:37,971 |
10 | EGT3 | 61 | Dirk Schulz | Porsche GT3 Cup | 24 | -2 | 1:38,860 |
11 | EGT3 | 77 | Dietmar Haggenmüller | Porsche 997 Cup | 24 | -2 | 1:32,227 |
12 | EGT3 | 66 | Sven Heydrowski | Porsche 996 GT3 Cup | 24 | -2 | 1:38,055 |
13 | EGT2 | 35 | Peter van der Kolk | Marcos Mantis | 22 | -4 | 1:34,275 |
14 | EGT1 | 14 | Jürgen Bender | Porsche 993 GT2 | 20 | -6 | 1:30,302 |
15 | EGT1 | 6 | Rob Knook | Stealth B6 | 18 | -8 | 1:29,973 |
Nicht gewertet |
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16 | EGT1 | 2 | Pierre van Mentlen | V8STAR VW | 11 | Motor | 1:31,786 |
17 | EGT2 | 31 | Peter Rubatto | V8STAR VW | 0 |
Antriebswelle | 9:59,999 |