Ein untypisch spannungsarmes Rennen erlebten die Zuschauer beim Europa-Auftakt zum Porsche-Michelin-Supercup in Imola. Nach drei Runden war die Geschichte fast gelaufen, aber eben nur fast. Beim Start konnten die vorderen Fahrer auf der vermeintlich schmutzigen Linie jeweils eine Position gutmachen.
 |
Vorne beschleunigte Fabrice Walfisch im Kadach-GT3 Cup den Pole-Setter Richeard Westbrook aus, eine Reihe dahinter tat Uwe Alzen gleiches mit dem Österreicher Richard Lietz, der seinen tolimit - Teamkollegen Christian Menzel im Windschatten hatte. Zum Ende der zweiten Runde bremste Westbrook vor der Variante
Bassa Walfisch sauber aus, der sich aber auch nicht
übermäßig wehrte. Sein Auto wirkte beim Einlenken
während des ganzen Rennens sehr nervös. Alzen war stinksauer: „Das war ein Idiotenfehler! Es ist die einfachste Übung, einem hinten aufs Rad zu fahren. Ich habe ihn nun auf meiner Liste und die wird abgearbeitet“ so Alzen im TV-Interview. Nun, vergessen wird er den Vorfall sicher nicht, aber zu unfairen Aktionen lässt sich der Supercup-Sieger von 94 deshalb sicher nicht hinreißen, was er auch noch mal klarstellte. |
|
Danach plätscherte das Rennen vor sich hin, Westbrook kontrollierte das Feld mit einem Vorsprung von knapp zwei Sekunden. Positionswechsel gab es unter den ersten zehn gar keine, ja bis dann in der vorletzten Runde es Richard Lietz nochmals bei Walfisch probierte. Ein richtiger Versuch war dies aber nicht, eigentlich nur der berühmte Stupser auf die Ecke, die dann auch Walfisch umdrehte, was diesen auf Rang sieben zurückwarf. Keine lobenden Worte gab es dafür vom tolimit-Teamchef Hans Bernd Kamps: „Das war saudoof. Sein Auto war super, Kompliment an meine Mannschaft, da muss er nicht so einen Sch... machen“ Lietz selbst äußerte sich wie folgt: „Ich war schneller wie beide, ich musste es probieren, sonst bin ich kein Rennfahrer. Aber es tut mir schon leid“ Da die Kommissare den zweiten Vorfall noch untersuchen, ist es zumindest zweifelhaft, dass Lietz seinen zweiten Rang behält. Nutznießer davon wäre Geoffroy Horion, der im Mühlner-Porsche ein sehr starkes Rennen fuhr. |
 |
Noch nicht an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen kann derzeit Lechner-Racing, die auf den Rängen sieben (Huismann) und acht (Zampedri) das Rennen beendeten: “Wir hatten im Training ein Problem an der Hinterachse, daher mussten wir uns mit den Startplätzen 11 für Zampedri und 12 für Huisman begnügen. Bei der extremen Dichte im Porsche-Supercup ist von dort kommend ein Spitzenrang unmöglich _ ich bin daher mit den Platzierungen absolut nicht unzufrieden meinte Teamchef Walter Lechner sen. nach dem Rennen. Kurzfristige Testfahrten sollen nun die Probleme lösen.
Huismann wechselte übrigens wieder von Farnbacher ins sein letztjähriges Team, nachdem Farnbacher aus Budgetgründen nicht den kompletten Supercup bestreiten wird.
Wie erwartet verhängten die Komissare gegen Richard Lietz eine Zeitstrafe von 20 Sekunden, die ihn damit auf Rang elf zurückgeworfen hat.
Weitere Stimmen:
Richard Westbrook (Sieger): „Ich startete wie immer sehr schlecht. Dazu kam ein Ölfleck aus dem GP2-Rennen auf meinem Startplatz. Aber mein Porsche war in den ersten drei, vier Runden ein Traum. Später bauten meine Reifen dramatisch ab, denn wir hatten einen Fehler mit der Rennabstimmung gemacht. Beschweren kann ich mich nicht, denn ich lag im Freitagstraining, im Qualifying und auch im Rennen auf Platz eins.“
Christian Menzel (Zweiter): „Mein Start war wie immer gut und ich bin
toll weggekommen. Danach ging ich kein Risiko ein und habe abgewartet.
Es hat sich gelohnt. Der zweite Platz bestätigte mir, dass unser
Rennwagen mehr kann, als wir im Qualifying mit Startplatz 6 gezeigt
haben.“
Geoffroy Horion (Dritter): „Zu Beginn gab es Probleme mit der
Bremsbalance meines Wagens. Nachdem ich diese umgestellt hatte, war der
Elfer wirklich gut. Ich bin glücklich, dass ich für mein Team
punkten
konnte. Schließlich ist es gut für den Cup, wenn ein neues
Team vorne
mit dabei ist. Ich hoffe, dass es weiterhin so toll läuft.“