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Porsche-Michelin-Supercup
Lauf 1 am 13.3.2006 - Bahrein:

von Guido Quirmbach - Fotos: PorscheAG

Start Bahrein

Der Saisonauftakt zum Porsche-Michelin-Supercup 2006 hätte einige Zuschauer mehr verdient. Doch Sonntag ist nicht überall gleich Sonntag, so waren die Tribünen  in Bahrain nur mäßig gefüllt. Der von der Pole ins Rennen gegangene  Kadach-Pilot David Saelens erwischte den besten Start vor Uwe Alzen. Dieser machte mit harten Attacken in den ersten Kurven dem Belgier jedoch gleich klar, dass er nicht mit Rang zwei zufrieden sein wird.

Über zwei Runden fuhren beide teilweise nebeneinander durch die Kurven, ließen sich aber gegenseitig genug Raum. Richard Westbrook, der im Vorjahr im Golfstaat siegte, lauerte auf dem Logenplatz. Einen glänzenden Start erwischte Christian Menzel, der sich von neun auf fünf verbesserte und auch gleich tolimit-Teamkollege Richard Lietz hinter sich ließ.




Ende der zweiten Runde dann erwische Alzen die Eingangskurve auf die Zielgerade deutlich besser als Saelens und  konnte seinen SPS-Porsche im ersten Rennen des neuen Teams in Führung setzen.

Im hinteren Feld versuchte Titelverteidiger Alessandro Zampedri verzweifelt Boden gut zu machen, er ging wegen eines Getriebeschadens im Zeittraining vom drittletzten Starplatz aus ins Rennen.

Im belgischen Nationalteam konnte auch Geoffrey Horion einige Positionen gut machen, fiel aber dann einem Angriff von UPS-Junior Jan Seyffarth zum Opfer, der ihn bei einem missglückten Ausbremsmanöver leicht touchierte.

Patrick Huisman und Fabrice Walfisch waren die nächsten Streithähne, die sich herzhaft, aber fair für mehrere Runden duellierten. Der Holländer war nach der ersten Runde leicht von der Strecke abgekommen und hinter den zweiten Kadach-Piloten auf Rang fünf zurückgefallen. Das dies unter gelber Flagge passierte, haben die Kommissare sicher nicht gerne gesehen. Auch in diesem Duell ging es Tür an Tür und einmal war Huisman bereits vorbei, doch durch das Manöver in der berühmten Kurve 10 fehlte der Schwung für die kommende Gerade und Walfisch konnte kontern. Dadurch kam Christian Menzel wieder näher heran und der zog Dirk Werner, Huismans Teamkollege bei Horst Farnbacher in seinem Windschatten mit.


Werner versuchte es dann bei Menzel mit einem Gewaltakt, ebenfalls in Turn10. Dabei hätte er fast Huisman erwischt. Sicher ein Moment höchsten Adrenalinausstoße in der Farnbacher-Box. Menzel konnte Werners Attacke nochmals kontern, aber zwei Kurven später war es dann geschehen. 

Richard Westbrook nutzte dann einen kleinen Fehler von Saelens aus und konnte vorbei gehen, ohne aber noch mal Boden auf den führenden Alzen gut zu machen. Zampedri hatte sich mittlerweile  auf die zwölfte Position vorgekämpft und war damit locker zumindest wieder in den Punkten.   

Uwe Alzen ließ nichts mehr anbrennen und passierte nach zwölf Runden als strahlender Sieger die Ziellinie. Bemerkenswert: Sowohl Sieger als auch zweitplazierter starteten für neue Teams!

Alzen

Stimmen nach dem Rennen:

Uwe Alzen (Sieger): „Ich dachte schon, ich hätte die Rennerei verlernt! Das ist ein prima Anfang für unser Team SPS und mich. Ich setzte David sofort unter Druck, er zeigte Fehler, wehrte sich aber hart. Als ich an ihm vorbei war, tauchte Richard Westbrook groß in meinen Spiegeln auf. Erst ganz kurz vor dem Ziel merkte ich, dass sein Druck nachließ.“

Richard Westbrook (Zweiter): „Ein fantastischer Start für ein neues Team und für mich! Wir stimmten meinen Porsche sehr konservativ ab, vielleicht ein wenig zu vorsichtig, um Uwe anzugreifen. Dem Uwe half auch, dass er im Gegensatz zu mir frische Slicks unter dem Auto hatte, während ich meinen zweiten Satz im Qualifikationstraining schon gebraucht hatte. Aber ich war im Vorteil gegenüber David Saelens, dessen Auto mit jeder Runde nervöser wurde. Ich hatte über das ganze Rennen immer ein Auge auf die Meisterschaft und fuhr bei weitem nicht volles Risiko. Denn dieses Jahr haben wir ein so unglaublich starkes Feld, dass jeder Punkt wirklich zählt.“

David Saelens (Dritter): „Ich bin mit diesem Wochenende sehr glücklich. Im Qualifying waren wir die Besten. Im Rennen habe ich das Maximum herausgeholt. Am Ende wurde das Auto leider auf der Hinterachse zu nervös.“
Egal, ich habe viel gelernt für den Fall, dass ich in der nächsten Saison wieder dabei sein sollte."

Rennergebnis:

1. Uwe Alzen (D), PZ Koblenz – Team SPS, 12 Runden in 25:17.914 Minuten (=153.442 km/h)
2. Richard Westbrook (GB), Racing Team Morellato PZ Essen, 1.888 Sekunden zurück
3. David Saelens (B), Kadach Racing Team, 3.855
4. Fabrice Walfisch (F), Kadach Racing Team, 7.759
5. Patrick Huisman (NL), Farnbacher Racing, 8.689
6. Dirk Werner (D), Farnbacher Racing, 9.042
7. Christian Menzel (D), tolimit Motorsport, 10.897
8. Richard Lietz (A), tolimit Motorsport, 12.943
9. Jan Seyffarth (D), UPS Porsche-Junior Team, 13.026
10. Lance David Arnold (D), UPS Porsche-Junior Team, 19.353
11. Tim Bergmeister (D), Konrad Motorsport, 20.924
12. Alessandro Zampedri (I), Lechner Racing School Team, 21.041
13. Robert van den Berg (NL), Harders Plaza Racing, 21.586
14. Olivier Maximin (F), Racing Team Morellato PZ Essen, 21.753
15. Damian Faulkner (IRL), Lechner Racing School Team, 23.037
16. Geoffroy Horion (B), Mühlner Motorsport, 23.736
17. David Dermont (B), Mühlner Motorsport, 31.552
18. Cyrille Sauvage (I), Lechner Racing School Team, 34.226
19. Nicolas Armindo (F), Priority Racing Team Lechner, 36.696
20. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport PZ Essen, 45.062
21. Salman Al-Khalifa (BRN), Porsche AG, 46.220
22. Jörg Stephan (D), PZ Koblenz – Team SPS, 48.765
23. Fahed Al Musalam (BRN), Porsche AG, 52.121
24. Jaber Al-Khalifa (BRN), Morellato Stars Team, 54.718
25. Chris Mattheus (MC), Harders Plaza Racing, 55.157
26. Philip Beyrer (CH), Jetstream Motorsport PZ Essen, 1 Runde
27. Georg Braun (D), MRS-Team PZM, DNF

Nicht gewertet:

Luciano Burti (BRA), Morellato Stars Team, 0 Runden
Duncan Huisman (NL), MRS-Team PZM, 0 Runden
Michael Schrey (D), Konrad Motorsport, 4 Runden

Schnellste Runde:

Uwe Alzen, 2:05.611 Minuten = 155.107 km/h in Runde 4



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