Land unter hieß es beim zweiten STT Lauf diese Saison im
belgischen Zolder. Starker Regen hatte die Strecke in einen
Swimmingpool verwandelt und sorgte zumindest bei den Audi Piloten
für Erheiterung. Sven Fisch, erstmals mit dem Audi RS4 R in der
STT am Start, spülte das Wasser auf die vorläufige Gesamtpole
vor dem Holländer Peter Stox und Michael Irmgartz (beide Porsche
964 RSR). Zum zweiten Zeittraining hatte der Regen etwas nachgelassen,
trotzdem war gegen die starken Audi kein Kraut gewachsen.
Willi Herold, der das erste Zeittraining ausgelassen hatte, erzielte die schnellste Trainingszeit und sicherte sich damit die Pole. Im Audi Duell hatte Sven Fisch mit knapp über zwei Sekunden Abstand auf Herold das Nachsehen. Zwischen die beiden Audi schob sich aber noch der stark fahrende René Snel im Porsche 996 GT3-RS. Michael Irmgartz, Klaus Hackl (V8 STAR), Ulrich Becker (BMW M3) und Peter Stox folgten auf den weiteren Plätzen. Für den Sieger von Oschersleben, Michi Besler, war das Rennwochenende bereits nach dem Zeittraining vorzeitig beendet. Nachdem sich Porsche Pilot Robert Römer gedreht hatte, konnte der Hamburger nicht mehr ausweichen. Die Unfallschäden waren bis zum Rennen nicht mehr zu beheben und so trat Michi Besler schon am Freitag die Heimreise an. Bis Zolder war Daniel Schrey erst gar nicht gekommen, da sein Transporter die Fahrt nach Belgien verweigerte. Dr. Klaus Nesbach weilte zwar in Zolder, konnte aber nicht am Rennen teilnehmen, da sein britischer Stealth B6 noch nicht fertig geworden war. Dafür vergnügte er sich mit einem Morgan Plus 8 bei der ADAC Classic Trophy. |
Starker Wind vertrieb über Nacht die dicksten Regenwolken. Doch ganz ließ sich das schlechte Wetter nicht vertreiben und sorgte am Samstag für ungemütliche Temperaturen. Angesichts der packenden Action und Positionskämpfe auf der Strecke, war das aber schnell vergessen. Kurz vor dem Rennen schauten alle Teilnehmer ungläubig in den wolkenbehangenen Himmel, der sogar noch ein paar Regentropfen gen belgischen Boden schickte. Dennoch setzte das gesamte Feld auf Slicks, was sich als die richtige Wahl herausstellen sollte.
Nach der Startfreigabe donnerte das
27 Fahrzeuge starke Feld die Start- und Zielgerade herunter, wobei
René Snel den besseren Start als Polesetter Willi Herold
hinlegte. Am besten kam jedoch Rolf Rummel, von Startplatz acht aus ins
Rennen gegangen, weg, der als erster in die Linkskurve einbog. Sven
Fisch konnte die dritte Position nicht halten und reihte sich hinter
Snel, Herold, Irmgartz und Hackl auf Position sechs ein. Ganz am Ende
des Feldes folgten Robert Egner (Audi A4 Turbo) und Nico Unteregger
(Delago Corvette), die ohne Trainingszeit ins Rennen gehen mussten. Die
beiden starken Porsche von Rummel und Snel setzten sich schnell vom
restlichen Feld ab. Das Verfolgerfeld wurde vom zweimaligen STT Meister
Michael Irmgartz angeführt. An der Spitze des Feldes lieferten
sich die schnellen Porsche einen engen Kampf um die Führung.
Dahinter konnten Irmgartz, Herold, Hackl und Überall nur auf
Fehler der beiden Kontrahenten hoffen um noch einmal heranzukommen. |
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In der dritten Runde musste sich Irmgartz der deutlich PS
überlegenen Konkurrenz von Herold und Hackl beugen und ihnen den
dritten bzw. vierten Platz überlassen. Michael Überall fuhr
auf dem fünften Gesamtplatz ein einsames Rennen, während
dahinter die zwei Niederländer Peter Stox und Sjaco Griffieon um
Platz sechs kämpften. Bei der abgetrockneten Strecke hatte Sven
Fisch mit dem über 1400 kg schwerem Audi und vor allem mit
Markenkollege Reinhard Sadlowski zu kämpfen. Schon im Vorfeld war
dem Stuttgarter klar gewesen, dass mit dem schweren Audi bei trockenen
Bedingungen kein Blumentopf zu gewinnen ist. "Eigentlich ist Zolder
eine Strecke für das C-Coupé, doch dafür fehlt
momentan der Motor", so Sven Fisch vor dem Rennen. Spannung herrschte
auch in der Zweiliterklasse, die Gerhard Zimpel (VW Golf) vor
Vorjahresmeister Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) knapp anführte.
Ende Start und Ziel war Snel kurzeitig an Rummel vorbei, zog dann aber
beim Anbremsen der nächsten Kurve wieder den kürzeren. Willi
Herold setzte sich von Hackl und Irmgartz ab und festigte Gesamtplatz
drei. Beim Kampf der Holländer Peter Stox und Sjaco Griffieon
riskierte Griffieon zu viel und fabrizierte in der sechsten Runde einen
Dreher und fiel hinter Sven Fisch und Reinhard Sadlowski auf den
zehnten Rang zurück. Klaus Hackl setzte in der siebten Runde den
V8 STAR kurz nach der ersten Links vehement in die Leitplanken. |
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"Ich habe mich vom Tempo von Michael Irmgartz verleiten lassen und zu viel riskiert. Das war völlig unnötig." erzählte der geknickte Schwabe nach dem Rennen. In der selben Runde wechselte die Gesamtführung auf Rene Snel über, der nun heftig von Rummel unter Druck gesetzt wurde. Durch einen weiteren Dreher fiel Sjaco Griffieon auch noch hinter die Kampfgruppe Zimpel, Bunkus und Krepschik zurück. Sven Fisch musste nach neun Runden Reinhard Sadlwoski, sowie Robert Römer passieren lassen, die dadurch auf den Plätzen sieben und acht lagen. Nach zehn Runden wechselte die Führung erneut als nur noch Rolf Rummel mit eingedrückter Frontpartie aus der Runde zurückkam. Kurz zuvor waren die schnellen Porsche aneinander geraten und für René Snel so das Aus gekommen. Mit über 25 Sekunden Vorsprung überquerte Rolf Rummel vor Audipilot Willi Herold und Michael Irmgartz die Ziellinie. Platz vier ging an Michael Überall (Chevrolet Corvette) vor Robert Römer, der sich von der vorletzten Startreihe nach vorne gekämpft hatte. Peter Stox, Sven Fisch, Sjaco Griffieon und Gerhard Zimpel als bester der Zweiliterklasse komplettierten die Top 10. Die Klassensiege holten sich Rolf Rummel (GT über 4000 ccm), Robert Römer (GT bis 4000 ccm), Michael Irmgartz (GT bis 4000 ccm luftgekühlt), Willi Herold (Tourenwagen über 3000 ccm), Reinhard Sadlowski (Tourenwagen bis 3000 ccm), Ulrich Becker (Tourenwagen bis 2500 ccm), Gerhard Zimpel (Tourenwagen bis 2000) und Helmut Maier (Tourenwagen bis 1600 ccm). |
Rolf Rummel verzichtete auf Grund der
Unfallschäden auf einen Start zum zweiten Rennen, während
René Snel seinen Porsche wieder flott machte. Den Vorteil der
ersten Startreihe konnte Willi Herold aber dennoch nicht nutzen.
Michael Überall hatte mit seiner Corvette am schnellsten reagiert
und lag vor Michael Irmgartz in Führung. Beim nächsten
Anbremsen hatte aber Michael Irmgartz die besseren Karten und
übernahm die Führung. Willi Herold war sogar noch hinter
Robert Römer auf die vierte Position zurückgefallen und
kämpfte mit technischen Problemen. Ab der dritten Runde lief der
Audi aber wieder mit der gewohnten Power, gegen die Robert Römer
nichts entgegenzusetzen hatte. An fünfter Stelle lag Peter Stox
vor Reinhard Sadlowski, Sjaco Griffieon und Sven Fisch. Hart
umkämpft war wie schon im ersten Lauf die Klasse der
Zweiliterfahrzeuge. Joachim Bunkus führte die Dreierkampfgruppe
mit Gerhard Zimpel und Georgios Katsikis (Opel Kadett C) an.
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Sensationell
unterwegs war René Snel, der wegen des Unfalls im ersten
Rennen von der letzten Startreihe aus ins Rennen gehen musste. Schon in
der sechsten Runde tauchte der GT3-RS im Rückspiegel des
Vierplatzierten Robert Römer auf. Genauso spannend wie das
Geschehen an
der Spitze gestalteten sich die vielen Positionskämpfe im Mittel-
und
Hinterfeld. Johannes Graversen war auf die Corvette von Nico Unteregger
aufgelaufen und setzte den blauen V8 Boliden mächtig unter
Druck. In
der siebten Runde verdrängten die zwei Duellanten Sven Fisch von
Rang
zehn. Dem Audi, der sich nach seinem Brandschaden auf dem Nürburgring in Zolder einem ersten Funktionstest unterziehen musste, klebte aber auch schon Serienorganisator Rolf Krepschik und Cup Porsche Pilot Frank Schreiner am wuchtigen Heckflügel. |
Nachdem im ersten Rennen noch die Elektrik am ex DTM Mercedes gestreikt hatte, fand sich Christoph Schlemm auf Gesamtposition 18 wieder. Jack Rozendaal, Helmut Maier, Franz-Josef Fischer, Markus Ohrem und Ralf Bender folgten auf den weiteren Plätzen. Gegen den fliegenden Holländer hatte Michael Überall keine Chance und musste folglich in der neunten Runde den dritten Platz René Snel überlassen. Auf dem Vormarsch befand sich aus Ulrich Becker, dem im ersten Rennen noch der Luftfilter einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Platz sieben hieß es vorläufig nach neun Runden. Ebenfalls verbessern konnte sich Johannes Graversen, der im feuerspeienden X1/9 Turbo an der Corvette von Unteregger vorbeigezogen war. In Runde elf war Michael Irmgartz das nächste Opfer von René Snel, der damit die zweite Position übernahm und nun schnell auf den Gesamtführenden Willi Herold aufschloss. Hinter Irmgartz hatte Michael Überall immer stärker mit seinen abbauenden Reifen zu kämpfen und sah Robert Römer im Rückspiegel immer größer werden. Ulrich Becker machte weiter Plätze gut und schnappte sich Peter Stox, der eine Runde später auch den gut aufgelegten Reinhard Sadlwoski im Audi 80 Turbo vorbeilassen musste. Bei den Zweiliterfahrzeugen hatte die Führung kurzeitig auf Gerhard Zimpel gewechselt. Doch schon in der zwölften Runde stellte Joachim Bunkus die alte Ordnung wieder her. |
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Georgios Katsikis verabschiedete sich aus der Gruppe, da die
Tanknadel bereits ins Bodenlose zu rutschen drohte. Beim Fallen der
schwarz-weiß karierten Flagge überquerte Willi Herold
mit gerade einmal 0,242 Sekunden Vorsprung die rettende Ziellinie. 8,5
Sekunden später wurde Michael Irmgartz als Dritter und damit
Klassensieger bei den luftgekühlten GT's bis 4000 ccm abgewinkt.
Michael Überall durfte sich erneut über den vierten
Gesamtrang, sowie den Sieg bei den großen GT's über 4000 ccm
freuen. Der schnelle Bayer bestätigte somit die vielen
Arbeitsstunden über den Winter, die Teamchef Peter Artinger in den
orangen Amerikaner investiert hatte. Dieser hat sogar noch mehr vor,
denn ein stärkerer Motor wartet bereits auf den Einbau. Robert
Römer fehlten im Ziel nur 0,598 Sekunden auf die Corvette, was
zeigt wie eng es in der STT zu geht.
Ein wie schon in Oschersleben starker Ulrich Becker folgte vor Reinhard Sadlowski auf dem sechsten Platz. Die beiden Tourenwagenpiloten holten sich auch jeweils den Klassensieg bei den Fahrzeugen bis 2,5 bzw. drei Liter. Die holländischen Gaststarter Peter Stox und Sjaco Griffieon landeten auf den Postionen acht und neun und sackten damit erneut Pokale für die Podestplätze in der GT Klasse bis 4000 ccm luftgekühlt ein. Zehnter wurde Johannes Graversen, der ohne Gegner die Sonderklasse bis 3000 ccm gewann. Eng wurde es auch bei den Zweiliterfahrzeugen. Nur 0,566 Sekunden trennten Klassensieger Joachim Bunkus und Golf Pilot Gerhard Zimpel voneinander. Sieger bei den Tourenwagen bis 1,6 Liter wurde Helmut Maier, der als Gesamtzwanzigster die Ziellinie überquerte. Die Gesamtführung behält weiterhin Joachim Bunkus, der sein Punktekonto auf 44 Zähler ausbauen konnte. Michael Irmgartz rangiert mit 41 Punkten auf Rang zwei.