Bei noch feuchter Strecke im ersten Qualifying markierte Willi Herold im Allrad Audi die Bestzeit. Im zweiten Qualifying, bei nun trockenen Wetterbedingungen, konnte er erneut seine Polezeit bestätigen und Rolf Rummel mit nur 0,048 Sekunden auf die zweite Startposition verweisen. Michi Besler und Ulrich Becker bildeten dahinter eine reine BMW Startreihe. Für Johannes Graversen (Fiat X1/9 Turbo) war mit Getriebeschaden das Wochenende bereits gelaufen und auch die Gaststarter Gerhard Erregger und Ace van Deak mussten mit Motorschaden die Segel streichen.
Das erste Rennen am Sonntagmorgen wurde zur
Reifenlotterie, da die Strecke an einigen Stellen schon trocken war.
Der Start hatte es bereits richtig in sich. Willi Herold und Rolf
Rummel gaben gleich von Beginn an mächtig Gas. Wohl zu viel
für die feuchte Strecke, denn Rolf Rummel flog heftig in die
Boxenmauer ab. Erst am Ende der Boxengasse kam der havarierte Porsche
911 GT2 zum Stehen. Damit war Willi Herold ohne Gegner, denn dem 530 PS
Audi konnte keiner der Teilnehmer folgen. Von der letzten Startreihe
aus gestartet lag Daniel Schrey nach drei Runden bereits hinter Michi
Besler auf Gesamtposition drei. Klaus Hackl kostete ein Dreher in der
Hotelkurve wertvolle Sekunden und Positionen. In der vierten Runde
wurde Daniel Schrey aber mit der schwarzen Flagge r aus dem Rennen
genommen. Nach seinem Dreher war Klaus Hackl wieder schnell unterwegs
und schob sich wie auch Robert Römer immer weiter nach vorne. Als
der V8 STAR und der Porsche auf Michael Irmgartz und Christoph Schlemm
aufliefen, flogen die Vier dicht an dicht um den Bördekurs. Mit
der Zeit konnten sich aber die deutlich an PS überlegenen
Fahrzeuge gegen Irmgartz und Schlemm durchsetzen. Die abtrocknende
Strecke sorgte für zusätzliche Spannung. Michi Besler, der
auf Regenreifen gestartet war, sah plötzlich den blauen M3 von
Ulrich Becker im Rückspiegel auftauchen. |
|
Auch
Helmut Maier hatte ebenfalls die falsche Reifenwahl getroffen und
musste seine zwischenzeitlichen sechsten Platz abgeben. Als sich der
Golfpilot in der Hotelkurve ins Grün verabschiedete, war das
Rennen
endgültig gelaufen. Jetzt schlug die Stunde der mit Slicks
gestarteten
Fahrer. Joachim Bunkus arbeitete sich immer weiter vor und schnappte
sich Fabian Brameier und wenig später Michael Irmgartz.
Robert Römer fehlten nur 0,468 Sekunden auf Becker um seine tolle Aufholjagd zu versilbern. In den einzelnen Klassen hatten Michael Irmgartz (GT bis 4000 ccm luftgekühlt), Robert Egner (TW bis 3000 ccm), Joachim Bunkus (TW bis 2000 ccm) und Fabian Brameier (TW bis 1600 ccm) die Nase vorn. |
„Die Slicks bleiben drauf“ entschied Michi
Besler mit Blick auf den dunklen wolkenbehangenen Himmel. Die Wahl war
die richtige Entscheidung, denn trotz der Regenwolken blieb es trocken.
Willi Herold kam wieder am besten weg, während Ulrich Becker vom
zweiten Startplatz aus schlecht startete. Robert Römer profitierte
davon, riskierte dann aber in der McDonalds Schikane zu viel und fiel
auf den letzten Platz zurück. Auf Position eins liegend ereilte
Willi Herold wie schon am Nürburgring vor einer Woche erneut ein
Motorschaden. Nur eine Runde lang konnte sich Ulrich Becker über
die so gewonnene Führung freuen, denn von hinten nahten bereits
Daniel Schrey, Klaus Hackl und Michi Besler. Zuerst musste Becker
Schrey und Hackl, eine Runde später auch Besler vorbei lassen. Die
beiden V8 Boliden lieferten sich einen spannenden Zweikampf um Position
zwei hinter dem führenden Daniel Schrey. In der achten Runde war
Besler an Hackl vorbei, bei dem die Reifen langsam abbauten. Am
heutigen Renntag schien sich alles gegen Daniel Schrey verschworen zu
haben. Klar in Führung liegend rutschte der Porsche Pilot auf dem
Öl von Herolds Motorplatzer aus, kam über die scharfen Curbs
und beschädigte dabei seinen Reifen. |
|
Michi
Besler nutzte die Gunst der Stunde und holte in seinem zweiten STT
Rennen den ersten Sieg. Da sich Klaus Hackl in der letzten Runde vor
der Start- und Zielgeraden gedreht hatte und Ulrich Becker vorbeikam,
wurde es sogar zu einem BMW Doppelsieg. Robert Römer (1. GT bis
4000
ccm) überquerte nach seinem Dreher zu Rennbeginn noch als Vierter
die
Ziellinie. Nach einem packenden Zweikampf liefen Michael Irmgartz (1.
GT bis 4000 ccm luftgekühlt) und Joachim Bunkus (1. TW bis 2000
ccm)
nur durch 0,348 Sekunden getrennt ins Ziel ein. Die Tourenwagen Klasse
bis 1600 ccm konnte Helmut Maier gewinnen. |
Klaus Hackl (V8STAR):
Das
ganze Wochenende hatte wir mit Problemen zu kämpfen. Wir fuhren
das erste Mal mit dem Auto ,hatten keine Möglichkeit vorher im
Trockenen zu trainieren und so auch kein Setup. Zuerst hatten wir
Untersteuern, dann Übersteuern und als wir glaubten ein
Trockensetup gefunden zu haben, fing es an zu regnen. Bei abtrocknender
Strecke bauten die Reifen wegen des hohen Fahrzeuggewichts schnell ab.
Trotzdem sind wir aber noch Zweiter in der Klasse geworden.
Im
zweiten Rennen mussten wir auf gebrauchten Slicks starten, da wir die
neuen Reifen zu spät bestellt hatten. Nach vier, fünf Runden
merkte ich, dass die Flanken abgenutzt waren und musste mit starkem
Untersteuern kämpfen. In der zweiten Rennhälfte versuchte ich
Ulrich Becker hinter mir zu halten. Auf den langen Kehren konnte ich
den BMW nicht halten, er zog immer an mir vorbei, während ich auf
der Zielgeraden schneller war.
Wir
sind mit dem Resultat sehr zufrieden, weil wir mit dem tollen Ergebnis
nach den ganzen Problemen nicht rechnen konnten.
Michi Besler (BMW M3 V8)
Beim ersten Rennen war die Strecke am Anfang nass. Dann trocknete sie aber bis auf die Zielgerade ab. So stand ich bei zweiten Rennen, wegen der falschen Reifenwahl im ersten Rennen, auf Startplatz sieben. Durch Ausfälle der eigentlich überragenden Autos bin ich dann mit ein wenig Glück und Kontinuität als Sieger ins Ziel gekommen. Da Oschersleben meine Hausstrecke ist, wir dort sehr viel trainiert haben und auch letztes Jahr den Bördesprint gefahren sind, hat das im Rennen sehr gut geklappt.
Ulrich Becker (BMW M3)
Anfangs bin ich durch das Öl auf der Strecke zurückgefallen und war zweimal im Kiestbett. Ich habe dann aber gemerkt, dass ich etwas schneller als der V8 STAR war und konnte mich wieder ran kämpfen. Der Zweikampf war hart, aber sehr fair. Ich war auch zweimal vorbei und beim dritten Mal hat es dann so geklappt, wie ich mir das ausgerechnet habe.