Ben Leuenberger ist am Freitag im Paddock unterwegs und schaut bei seinen Kollegen von JLOC, Belmondo und Creation vorbei. Ben war für den 2. Wagen als eventueller Fahrer vorgesehen. Nun ist das Projekt aus finanziellen Gründen auf Eis. Kontakte pflegen ist derzeit für ihr daher mindestens so angesagt wie die Einsätze auf dem B-Racing-Lamborghini, der nach Le Mans mit Teilen aus dem JLOC-Lambo aufgerüstet und für die 24h von Spa fit gemacht werden soll.

Etwas verstimmt war man innerhalb der Krohn White Lightning-Mannschaft über den ACO. Die Franzosen hatten in der ersten Qualifying-Session den Porsche mehrfach zur Messung hereingeholt und einen zu hohen Heckflügel beanstandet - nach Abgleich mit dem Team mussten die Franzosen einen Meßfehler zugeben der den Angriff von Jörg Bergmeister auf die Polezeit der GT2 bis in die  Nachtstunden herauszögerte .

Der IMSA-Porsche wird definitiv am Rennen teilnehmen - der ACO hat dem französischen Team den Aufbau des Wagens auf Basis einer neuen Rohkarosse erlaubt nachdem die Alte sich als zu verstaucht für die Richtbank herausgestellt hatte.

Eine ganze Reihe von Teams in der GT2-Klasse hat mittlerweile von Dunlop auf Michelin-Reifen gewechselt. Offiziell sind IMSA, Flying Lizzard, Krohn White Lightning, Scuderia Ecosse und Noel del Bello jetzt auf Französischen Pneus gemeldet. Auf Fotos der Regensession kann man ferner erkennen daß auch Spyker am Mittwoch mit Michelins unterwegs war - ein Besuch in den Boxen bestätigt den Fakt.

Den Freitag nutzen die Teams zum Umbau der Motoren. Dabei kommen nicht etwa besonders leistungsgesteigerte sondern eher noch zurückgenommene Motoren zum Einsatz. "Wir haben unseren Motor etwa um 3% in der kompression gegenüber dem FIA-GT-Motor zurückgefahren" gibt Hans Reiter preis. "Wenn man den Testtag mit einrechnet dann hat das Triebwerk das wir gerade hier ausgebaut haben schon 1800km auf dem Buckel. Wenn du den Motor drin lassen würdest dann würde das bedeuten daß der dann 600 km überstehen müsste. Daher wird nun ein neuer Block eingebaut der aber die selbe Spezifikation hat wie der bisherige Motor". Richtig zufrieden ist Hans reiter mit den in der Qualifikation erzielten Zeiten nicht. "wenn du mich nach dem Testtag gefragt hättest dann hätte ich geäussert ich habe es nicht so gut erwartet - seit gestern muß ich sagen da hätte ich mir mehr ausgerechnet. Aber für uns geht es ja ums Ankommen."

Yojiro Terada ist in diesem Jahr zum ersten Mal auf einem Lola unterwegs. Gefragt nach den Unterschieden zwischen seinem bisherigen Stammfahrzeug, dem WR und dem Lola erfolgt die Antwort mit asiatischer Höflichkeit. "Jeder dieser beiden Wagen hat einen besonderen Charakter. Der WR (Bild rechts) ist auf High-Speed fokussiert. Der Lola hat eine ausgefeiltere Aerodynamik und ein modernes starkes und steifes Chassis das mehr Downforce hat. Wir haben einen geringeren Top-Speed als die WR. Dennoch mag ich beide Wagen - sie sind sehr individuell." Der Japaner wird in diesem Jahr sein 27. LeMans-Rennen unternehmen. Nur Bob Wollek und Henri Pescarolo haben nun noch mehr Rennen auf ihren Listen stehen.

Pierre Bruneau hat sich in diesem Jahr für die Rolle des Teamchefs in Le  Mans entschieden. "Es ist sehr aufwendig hier gleichzeitig Fahrer und Teamchef in Personalunion zu sein. Der Job hinter der Mauer macht mir gerade hier bei einem Rennen mit so einem großen strategischen Aspekt sehr viel Spaß. Auch Jean- Phillipe Peugeot, der ja in letztem Jahr unserer Fahrer war, reizt dieser Aspekt so sehr daß er heute bei uns an der Mauer sitzt und für die Rennstrategie zuständig ist.   Hier sind wir das erste Mal mit dem Judd-Motor unterwegs. Der hat allerdings mehr Vibrationen als unser bisheriger JPX V6-Motor, ist dafür aber druckvoller und stärker. " Sorgen macht Bruneau lediglich das Equipmake-Paddle-shift System, das am Donnerstag ungewohntes Verhalten zeigte.

Bei G-Force hat man dem jungen Ed Morris die Qualifikation überlassen. Eine 3.56.452 stand am Ende zu Buche - wobei das Team sich allerdings hauptsächlich auf die Longruns konzentrierte.  “Ich bin zufrieden aber ich denke es geht noch schneller. Mir fehlt einfach die Erfahrung und ich bin überzeugt das man die Runde besser hätte zusammenbekommen können. Aber wir hatten schon im Vorfeld ausgemacht daß eine schnelle Zeit nicht das Hauptziel gewesen wäre. Für das Hauptrennen kommt es für uns darauf an anzukommen.

Sichtlich erfreut vom 3. Startplatz des Farnbacher Entrys zeigt sich Lars-Erik Nielsen - und ist neben der Leistung seines Teamkollegen Dominik auch mit sich selbst zufrieden. "Ich habe mich gegenüber dem letzten jahr auch noch mal um 8s steigern können - von daher läuft es bestens. Die Yohohamas funktionieren sehr gut."

Torkhild Thyrring hat zusammen mit Christian Ried und Xavier Pompidou sich schon in der frühen Nachtsession aus dem Kampf um eine Bestzeit verabschiedet und sich die Rennvorbereitung auf die Fahnen geschrieben. "Wir wollten frühzeitig damit anfangen weil wir eh nicht um die Bestzeit mitkämpfen können".