De Facto beginnt jetzt ein 1000km-Rennen über 6
Stunden - die entscheidende Phase. Und man soll ja nicht glauben
daß bei der diesjährigen Ausgabe die Luft raus ist.
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Der Audi#8 hat gerade mal 4 Runden oder 15 Minuten
Vorsprung vor dem Pescarolo.
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Dem 2. Audi der auf der 3. Position liegt stehen auch nur
3 Runden auf den Aston Martin gut.
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Der Aston wiederum hat nur eine Klassenführung von 4
Minuten auf die Corvette zu Buche stehen.
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Der RML-Lola scheint mit 14 Runden eine
komfortable Führung auf den Miracle-Courage zu besitzen,
allerdings stehen die Briten gerade mal an der Box.
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Der Kampf um die 3. Position in der GT1 ist zwischen dem
2. Werksaston
(007) und der Alphand-Corvette (3-Runden Abstand) und dem Cirtek-Aston
(eine weitere Runde) sowie der 2.Werkscorvette (eine weitere Runde) in
vollem Gange. Selbst der Saleen hat noch theoretische Chancen auf die
Position.
Nachzutragen ist an dieser Stelle noch der Ausfall des Listers
(Unfall) und des IMSA-Porsches (Motorschaden).
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Nur 7 Runden hinter dem Miracle C65 liegt der Binnie-Lola
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In der GT2 hat der Seikel-Porsche nun 8 Runden Vorsprung
auf den
Panoz - das sind gerade mal 24 Minuten, weitere 28 Minuten
dahinter
hat der Ferrari (der einzig verbliebene) mittlerweile Platz 3
übernommen.
Mit anderen Worten: niemand darf sich mehr ein Problem
erlauben.
Probleme sind aber üblich in den letzten 6 Stunden - die Technik
hat
schon über 3000 anstrengende Kilometer hinter sich.
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In der Farnbacher Box offenbart Pierre Ehret daß der
scheinbar
komfortable Vorsprung nicht so sicher ist. "Wir haben schon vor
einigen Stunden unseren 3. Gang verloren. Jetzt hatten wir eben auch
kurzfristig keinen 5. Gang mehr. Das hat sich aber eben nach einem
kurzen Stop wieder erledigt. Wir fahren im Augenblick wie auf rohen
Eiern." Lars Erik Nielsen macht sich bei Farnbacher bereit den
Youngster Dominik abzulösen.
Bei T2M packt man mittlerweile zusammen. "Wir haben zwar 2 Stunden
gewartet um den Motor abkühlen zu lassen und dann verbotenerweise
Öl
und Wasser nachgefüllt, aber der Motor war trotzdem nicht mehr in
Gang
zu bekommen. Da scheint irgendwas schon im Block geschädigt zu
sein."
Zum 3.Mal muß die Truppe aus Calw vorzeitig die Garage
ausräumen.
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Um
12.15Uhr geht der Zytek abermals in die Garage. Am RML-Lola treten die
obligatorischen Starter-/Alternator-Probleme auf. Der Wagen muß
jedes
Mal zum Anlassen in die Box geschoben werden. Die Klassenführung
scheint so in Gefahr. Aber auch der Miracle-Courage hat zu diesem
Zeitpunkt nicht alle Gänge mehr zur Verfügung. Und der
Intersport-Lola
wird von Fehlzündungen geplagt. Schluß ist dagegen beim
Creation: ein motorschaden beendet den Leidensweg des Wagens.
4 Stunden vor dem Ende strandet Xavier Pompidou im
Sebah-Porsche auf
der Start- und Zielgerade. Das Getriebe zeigt sich schlagartig
außerstande irgendeinen Gang zu akzeptieren. Die Rennleitung
lässt nach kurzer
Überlegung, ob sie das Safetycar herausschickt, den Havaristen
manuell
von der Gerade schieben.
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Die Corvette # 63 verbleibt für längere Zeit in der
Box. Dadurch kann der Saleen sich Rang 6 in der Klasse holen
Um 14 Uhr wird plötzlich der
führende Aston mit einem Kupplungsschaden in die Box geschoben.
Die Corvette erbt wieder einmal die Führung. In der Aston Box
hocken konsternierte Mechaniker und glauben an ein deja vu-Erlebnis.
Aber es ist bittere Realität. Jan Magnussen übernimmt in der
Werkscorvette die GT1-Führung in Le Mans.
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Die Taisan-Mannschaft hat mittlerweile das Getriebe im ehemals
2.plazierten Porsche wieder hinbekommen und zirkuliert mit dem RS um
die Strecke.
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Yojiro Terada dreht sich mit dem Binnie Lola und verliert so
wertvolle Zeit die er eigentlich braucht um den langsam fahrenden
Miracle Courage einzuholen. Dieser fährt nur noch 4:30´er
Zeiten da dem Piloten Ian James schon der 5 & 6 Gang abhanden
gekommen sind und die Mannschaft absinkenden Ladedruck beklagen
muß.
Mittlerweile hat Audi in den führenden Wagen Marco Werner gesetzt.
Der ist wie die Rundenzeiten verraten nur noch im Schongang unterwegs.
Um 14.45 Uhr endet die Debüt-Vorstellung des Lamborghinis in Le
Mans. Der Wagen rollt langsam im hinteren Streckenabschnitt aus. 283
Runden hat man bei der ersten Vorstellung des Murcielagos absolvieren
können. Hans Reiter macht sich auf den Weg zum gestrandeten Wagen
um dort gemeinsam mit dem Piloten eine Möglichkeit zur Bergung des
Wagens zu erarbeiten - es sei vorweggenommen daß die Mühe
vergeblich sein wird.
Der Werks-Aston mit der 009 wird mit 12 Runden Rückstand auf die
führende Corvette wieder auf die Strecke geschickt. Das bringt die
Alphand Corvette C5 auf eine Podiumsposition, so sie denn den Vorsprung
auf den Werkswagen von 3 Runden halten kann.
Um 15:35 Uhr erfolgt für die deutschen Fans der nächste
Tiefschlag. Der
Seikel-Porsche kommt hinter der Mulsanne-Kurve auf der langen Gerade
zum Stillstand.
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Dominik Farnbacher ist beim Hochschalten der
Schalthebel gebrochen. Vater Horst macht sich sofort auf zur
Havariestelle um mit einer Zange zumindest einen Gang einlegen zu
können und den Wagen für das Finish an die Box
zurückbringen zu können.
Tatsächlich gelingt das Vorhaben Dominik kommt bis in die
Porsche -Kurven und strandet dann erneut. Just als der Panoz ihn
passiert um sich zurückzurunden kommt der Seikel-Porsche wieder in
Schwung und kann die Box endlich anlaufen. Nur eine Runde braucht die
Crew um den neuen Schalthebel zu fixieren - der Panoz rückt in der
zwischenzeit vorbei. Als Dominik startet hat der Panoz 2 Minuten
Vorsprung.
Wir haben wieder ein Rennen - zumindest in der GT2!
Bei Audi ist Emanuele Pirro für den Endturn in den R10
mit der #8 geschnallt worden. Audi ist dabei das riskante Unternehmen
LeMans Sieg mit einem Diesel doch noch zu einem glücklichen Ende
bringen zu können.
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In der LMP1 hat Audi sich der technischen Herausforderung
gestellt und einen generalstabsmäßig geplanten Sieg
eingefahren. Man darf schon auf die Werbespots gespannt sein die in den
nächsten Tagen zur Ausschlachtung des sieges weltweit geschaltet
werden. Das Vorhaben war nicht ohne Risiko. Das belegen die
Vorkommnisse während des Rennens - dennoch dürfte
Dr.Ullrich am Ende dieses Tages ein glücklicher Mann sein. Frank
Biela und Emanuele Pirro fahren ihren jeweils 4. Le Mans Sieg ein.
Marco Werner darf sich nun 2 Erfolge an der Sarthe an die Brust heften.
Pescarolo war mit der #17 der erwartet starke Gegner der nur darauf
warten musst daß sich die große Marke mit den 4 ringen eine
blöße gab - dies geschah jedoch nur bei einem Wagen, in dem
Tom Kristensen, Allan Mc Nish und Dindo Capello für einmal
nicht das glückliche Ende für sich hatten.
LMP2 wird wie im vergangenen Jahr zur Beute der RML-Mannschaft . Auch
in dieser Klasse hat es noch einen Wechsel gegeben. Die 2. position hat
sich Terada im Binnie-lola vom waidwunden Miracle-Courage holen
können. Dennoch kann auch dieses Team stolz auf sich sein - zum
ersten Mal bringt man Reifenpartner Kumho an der Sarthe auf ein Podium.
Ein Drama gibt es noch in dieser Klasse als der Intersport-Lola in der
letzten Runde einen Reifenschaden entwickelt, aber dennoch das Ziel
errreichen kann.
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In der GT1-Klasse hat sich wieder
das Drama aus dem letzten
Jahr abgespielt Aston Martin hat einen knappen Vorsprung an die
Corvette verspielt. Aston hatte einen größeren defekt -
Corvette keinen. Dafür zogen auch hier die Schwesterfahrzeuge
alles Pech auf sich. Dadurch kommt Luc Alphand mit seinem Team zu
seinem bisher größten Erfolg - gemeinsam mit seinen
Co-Piloten erklimmt er das eigentlich den werksmannschaften
vorbehaltene Podium mit der Gebraucht-Corvette.
Das Drama in der GT2 hält bis in die letzten Minuten an. Der Panoz
muß zwar noch einmal tanken, dennoch schafft es Dominik
Farnbacher nicht mit dem waidwunden RSR den LNT-Wagen noch abzufangen.
Bei einem Überholmanöver eines GT1 beschädigt er sich
gar im Eifer des Gefechtes noch die Heckschürze . Panoz siegt am
Ende zur Freude der Sportwagenfans. Es ist dies der größte
internationale Erfolg für des bekennenden Sportwagenfreundes aus
Amerika. Die Seikel-Mannschaft darf sich auf dem 2. Platz über den
Trostpreis der automatischen Nennung für das nächste Jahr
freuen. Den 3. Platz belegt mit der Scuderia Ecosse am Ende ein
F430-Team. Panoz, Porsche und Ferrari auf dem Podium - was will man
mehr.
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