Le Mans
|
2 Stunden vor Beginn des Rennens , als die Fahrerparade in vollem
Gange ist, wird auch der Audi #8 aus der Startaufstellung in die Box
geschoben. Auch hier werden die Antriebswellen getauscht, mit denen
Audi bislang keine Probleme bei all den Tests zu Buche stehen hatte.
Die Techniker geben sich zwar routiniert, aber es herrscht doch mehr
Druck als üblich in der Audi-Box. Ein komplettes 50 Wagen-Feld
bereitet sich auf die 74.ten 24h von Le Mans vor - auch der
Narac-Porsche der nun mit neuem Chassis (aber selber Chassisnummer)
unterwegs ist.
Nach einer Runde hat sich der IMSA-Performance-Porsche schon an die 4. Stelle hinter dem Whithe Lightning, dem Flying Lizzard und dem Scuderia Ecosse-Ferrari vorgekämpft. In der 2. Runde kommt der T2M-Porsche aufgrund einer defekten Radmutter in die Box. In der LMP2-Klasse ist ein munterer Dreikampf zwischen den Lolas von RML und Chamberlain und dem Radical in Gange. In der GT1-Klasse haben beide Aston Martin die Corvette #64 an 2. Stelle im Sandwich als das Rennen sein erstes Opfer fordert. Der BMS-Aston von Babini fliegt in der Karting-Kombination auf einer Ölspur rücklings in die Mauer und schleudert quer über die Strecke bis in die Leitplanke auf der Gegenseite. Babini kann zwar aussteigen aber der Wagen ist hin. Die Rennleitung lässt das Safety-Car ausrücken . Die ausgerufene Gelbphase nutzt neben zahlreichen Teams die zu einem frühen Tankstopp reinkommen die Corvette-Mannschaft um bei einem Boxenstopp die#64 an den Astons vorbei in Führung zu bringen. Die 007 lässt dabei einen relativ großen Wasserfleck an der Box zurück was dazu führt daß man den Wagen in der nächsten Runde an die Box zurück holt und unvermittelt mit einem größeren Motorservice beginnt, der das Team etwa 10 Runden kostet. |
Am Start können die Audis ihre Positionen halten. Die
Pescarolos
folgen im Teamflug. Während das gesamte Feld die Startgerade
hinaufdonnert hat Ed Morris schon einen frühen Anlaß die Box
anzusteuern: die Gänge lassen sich nicht mehr einlegen. Jan
Lammers
kann in der ersten Runde an Gounon vorbeiziehen und sich Platz 5 holen.
|
In der Zwischenzeit hat der ACO das Rennen unvermittelt wieder
freigegeben, was bei Kommentatoren und Teams für Verwirrung sorgt
und
das Klassement durcheinanderwirbelt. Beide Audis entkommen
unbeschadet
an der Spitze, während JCW den Creation mit einem
Aufhängungsdefekt in die Box bringt. In der GT2-Klasse hat der IMSA-Porsche von den Wirren des Restart profitiert und sich an Rang 2 hinter dem Krohn-White Lightning-Porsche hochgearbeitet. Der Ferrari und der Multimatic Panoz folgen. |
|
Frank Biela übernimmt in der Arnage-Kurve nach einer
dreiviertel
Stunde die Führung von Allan McNish. Beide Audis liefern sich in
der
Folge für die Kameras ein munteres Kämpfchen um die
Spitzenposition.
Jan Lammers kassiert in der Folge eine Stop & Go wegen
wiederholtem Abkürzen (= Überfahren der
Streckenbegrenzungen). Beide
Audis kommen nach 14 Runden an die Box. Bielas Stopp geht schief da
beide Wagen hintereinander stehen und die #8 wegen der
McNish-Mechaniker nicht wegkommt. Er fällt dadurch noch hinter den
Pescarolo von Minassian zurück. Der befindet sich aber auf einem
anderen Boxenstopprythmus In der LMP2-Klasse hat Warren Hughes im Chamberlain-Lola die Spitze übernommen. Barbosa im Radical liegt auf 2 und der RML-Lola folgt mit 30s Abstand. GT1 lebt vom Duell der beiden Corvettes gegen die 009 in der Pedro Lamy Position 2 gegen O´Connell verteidigen muß. O´Conell verliert den Wagen in den Porsche-Kurven, schlägt kurz an, setzt den in entgegengesetzter Richtung auf der Strecke stehenden Wagen im Rückwärtsgang zurück und kann ihn schließlich herumwerfen und an die Box zurückkehren. So erbt die ACEMCO-Mannschaft Rang 3 . Der Labre-Ferrari von Gabriel Gardel muß mit einem Platten um den gesamten Kurs fahren. Das Werksduell hat sich somit auf derzeit je nur noch einen Wagen an der GT1-Spitze reduziert. |
|
15 Runden ist die Distanz die ein R10 offensichtlich in einem
Stint fahren kann. Beide Audis kommen nach dieser Distanz herein und
wechseln auf frische Piloten (Capello bzw. Marco Werner) . Die
Pescarolos können die Führung nicht übernehmen. Beide
Boliden von Pescarolo sind durch den frühen Stopp der #16 von den
französischen Strategen auf unterschiedliche Tankstopprythmen
gebracht worden, um später im Rennen variable Optionen in der
Hinterhand zu haben.
|
10s hinter dem Dänen ist mittlerweile Alex Yoong im Dome unterwegs. Einen weiteren Rückschlag gibt es für die Lister-Truppe als nach einer langen Reperaturpause zu Beginn, die auf ein gebrochenes Aufhängungsteil zurückzuführen war, man nun 2 Mal kurz hintereinander mit einem Reifenschaden unterwegs ist. Auch der Cirtek-Ferrari muß fast die gesamte Runde mit einem Reifenschaden rechts hinten über den Kurs kriechen. |
Da sich an der Spitze
relativ wenig tut sei ein Blick in die GT2-Klasse
gestattet. Hier führt nach 2 1/2 Stunden der Scuderia Ecosse
Ferrari vor dem IMSA-Porsche in dem Luca Riccitelli wieder
fit gespritzt worden ist. 3. ist hier schon der Spyker #86 -
allerdings nur weil er als einziges Fahrzeug seinen 2. Stop noch
nicht absolviert hat. Generell scheinen die niederländischen
Flundern einen sehr spartanischen Verbrauch zu haben - sollte man
durchrollen dann könnte den anderen Teams nur das Nachsehen
bleiben. Erst nach 17 Runden ist der Stint des Alurenners beendet.
Dindo Capello hat
einen
Schreckmoment als er sich beim Anbremsen der Fordschikane
verschätzt und voll in die Eisen muß. Der R10 kommt quer und
wird vom Italiener noch abgefangen. Dies bringt Marco Werner in
Sichtweite seines Teamkollegen. Marco hatte schon etwas Zeit von
Bielas Rückstand abgeschliffen. Nun liegen noch 2s zwischen den
beiden R10. In der Zwischenzeit gibt es die erste Le Mans-Führung
für den Radical zu vermelden. Joao Barbosa wird auf der
9.Gesamtposition geführt.
|
|
|
Marco Werner kommt
kopfschüttelnd an die Box, als ihm das selbe Malheur wie zuvor
Biela passiert - Capello steht beim Smiddlep wieder vor ihm. Dennoch
bleiben den Audis 2 Minuten und 50s Vorsprung auf die
französischen
Hauptgegner. Dann kommt Capello unfahrplanmäßig an die Box,
nachdem sich sein Windabweiser gelöst hat. Er wird kurz aufgetankt
und dann wieder auf die Bahn geschickt. Marco Werner übernimmt so
die Führung. Parallel strandet der Spyker #85 in der
Playstation-Schikane, kann aber den Weg an die Box wenig später
wieder aufnehmen. 3 1/2 Stunden nach Rennbeginn fliegt der Belmondo-Courage #37 mit Vehemenz in der schnellen Passage zwischen Mulsanne und indianapolis in die Leitplanken nachdem ein Hinterreifen bei Tempo 290 explodiert. Parallel wird Tom Kristensen nach einem Kurz-Stint von Capello (8Runden) in den R10 #7 gesetzt. Er fährt allerdings nur eine Runde weit - und kommt dann wieder in die Box. Der Audi wird in die Garage geschoben und Heerscharen flinker Hände machen sich im Heck zu schaffen. |
Es ist 20.30 Uhr und der erste der 4
Top-Wagen hat ein ernstzunehmendes Problem. 7 Runden verliert
Kristensen ehe er wieder auf die Bahn zurück kommt. Beide
Pescarolos liegen auf den Plätzen 2&3 2 Minuten hinter dem
führenden Wagen von Marco Werner zurück. Der Dome
übernimmt Rang 4. Bei G-Force hat man den Fahrbetrieb wieder
aufnehmen können. "Wir haben einen defekten Geschwindigkeitssensor
als Ursache ausmachen können. Außerdem haben wir die ECU
getauscht und dort die Kennfelder vom Warmup heute morgen hochgeladen.
Ed Morris sitzt nun im Wagen und gewöhnt sich langsam an den
Rennspeed." In der LMP2-Klasse führt nun der RML-MG-Lola vor dem
Radical und dem Chamberlain-Lola. In der LMP1-Klasse ist das
Creation-Team nach einem Bremsbackenproblem und nach Austausch eines
defekten Frontsplitters wieder auf Aufholjagd. Weitere Ausfälle? Der IMSA-Porsche rollt unmittelbar vor den Porsche-Kurven aus, kann aber . Ein Problem hat augenscheinlich auch Gregor Fisken - mehrfach hintereinander landet er trotz Schritttempo im Kies. 5 Stunden und 40 Minuten nach dem Start kommt Kristensen abermals für einen zusätzlichen Check des Wagens an die Box bei dem die Haube abgenommen wird. Das
nächste Problem eines der Top-Autos deutet sich an als der
Pescarolo
#16 von Nic Minassian ausgangs der Playstation-Schikane langsam
unterwegs ist. Er bekommt den 3.plazierten Wagen zwar wieder in
Schwung, wird aber dann in die Garage geschoben. Seine Zeiten
hatten
schon vorher auf ein Problem hingedeutet. Alex Yoong im
Dome
übernimmt nun auch den 3. Platz, gefolgt vom C70 auf dem Marcel
Faessler Dienst tut. Henri Pescarolo deutet an daß es ein
elektrisches Problem an der #16 gibt. Nach nur einer Runde kommt
Minassian noch einmal in die Box. Das Problem scheint noch nicht
aussortiert zu sein. Gleichzeitig wird auch der Radical mit Martin
Short am Steuer in die Box geschoben. Aus der kommt der Barazi-Courage
gerade und wird an 33. Position auf die Strecke geschickt. Zwischen 22 Uhr und 23 Uhr bricht die
Dunkelheit über den Kurs herein. Es ist alles Andere als ein
Favoritenrennen. Beide Top-Teams haben ihre Probleme mit zumindest
einem Auto und die Konkurrenten sind immer bereit die entstehenden
Lücken zu nutzen. |
|