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ACO

Le Mans
1.Rennviertel 17-23 Uhr
17.6.2006

von Harald Gallinnis
Fotos: Horst Bernhardt, Jan Hettler & Harald Gallinnis
ACO  

2 Stunden vor Beginn des Rennens , als die Fahrerparade in vollem Gange ist, wird auch der Audi #8 aus der Startaufstellung in die Box geschoben. Auch hier werden die Antriebswellen getauscht, mit denen Audi bislang keine Probleme bei all den Tests zu Buche stehen hatte. Die Techniker geben sich zwar routiniert, aber es herrscht doch mehr Druck als üblich in der Audi-Box. Ein komplettes 50 Wagen-Feld bereitet sich auf die 74.ten 24h von Le Mans vor - auch der Narac-Porsche der nun mit neuem Chassis (aber selber Chassisnummer) unterwegs ist.

Start

BMS

Nach einer Runde hat sich der IMSA-Performance-Porsche schon an die 4. Stelle hinter dem Whithe Lightning, dem Flying Lizzard und dem Scuderia Ecosse-Ferrari vorgekämpft. In der 2. Runde kommt der T2M-Porsche aufgrund einer defekten Radmutter in die Box. In der LMP2-Klasse ist ein munterer Dreikampf zwischen den Lolas von RML und Chamberlain und dem Radical in Gange.

In der GT1-Klasse haben beide Aston Martin die Corvette #64 an 2. Stelle im Sandwich als das Rennen sein erstes Opfer fordert. Der BMS-Aston von Babini fliegt in der Karting-Kombination auf einer Ölspur rücklings in die Mauer und schleudert quer über die Strecke bis in die Leitplanke auf der Gegenseite.  Babini kann zwar aussteigen aber  der Wagen ist hin.  Die Rennleitung lässt das Safety-Car ausrücken . Die ausgerufene Gelbphase nutzt neben zahlreichen Teams die zu einem frühen Tankstopp reinkommen  die Corvette-Mannschaft um bei einem Boxenstopp die#64 an den Astons vorbei in Führung zu bringen. Die 007 lässt dabei einen relativ großen Wasserfleck an der Box zurück was dazu führt daß man den Wagen in der nächsten Runde an die Box zurück holt und unvermittelt mit einem größeren Motorservice beginnt, der das Team etwa 10 Runden kostet.

Am Start können die Audis ihre Positionen halten. Die Pescarolos  folgen im Teamflug. Während das gesamte Feld die Startgerade hinaufdonnert hat Ed Morris schon einen frühen Anlaß die Box anzusteuern: die Gänge lassen sich nicht mehr einlegen. Jan Lammers kann in der ersten Runde an Gounon vorbeiziehen und sich Platz 5 holen.


LMP2


GT2

In der Zwischenzeit hat der ACO das Rennen unvermittelt wieder freigegeben, was bei Kommentatoren und Teams für Verwirrung sorgt und das Klassement durcheinanderwirbelt.  Beide Audis entkommen unbeschadet an der Spitze, während JCW den Creation mit einem Aufhängungsdefekt in die Box bringt.

In der GT2-Klasse hat der IMSA-Porsche von den Wirren des Restart profitiert und sich an Rang 2 hinter dem Krohn-White Lightning-Porsche hochgearbeitet. Der Ferrari und der Multimatic Panoz folgen.

Dome

Frank Biela übernimmt in der Arnage-Kurve nach einer dreiviertel Stunde die Führung von Allan McNish. Beide Audis liefern sich in der Folge für die Kameras ein munteres Kämpfchen um die Spitzenposition. Jan Lammers kassiert in der Folge eine Stop & Go  wegen wiederholtem Abkürzen (= Überfahren der Streckenbegrenzungen). Beide Audis kommen nach 14 Runden an die Box. Bielas Stopp geht schief da beide Wagen hintereinander stehen und die #8 wegen der McNish-Mechaniker nicht wegkommt. Er fällt dadurch noch hinter den Pescarolo von Minassian zurück. Der befindet sich aber auf einem anderen Boxenstopprythmus

In der LMP2-Klasse hat Warren Hughes im Chamberlain-Lola die Spitze übernommen. Barbosa im Radical liegt auf 2 und der RML-Lola folgt mit 30s Abstand. GT1 lebt vom Duell der beiden Corvettes gegen die 009 in der Pedro Lamy Position 2 gegen O´Connell verteidigen muß. O´Conell verliert den Wagen in den Porsche-Kurven, schlägt kurz an, setzt den in entgegengesetzter Richtung auf der Strecke stehenden Wagen im Rückwärtsgang zurück und kann ihn schließlich herumwerfen und an die Box zurückkehren. So erbt die ACEMCO-Mannschaft Rang 3 . Der Labre-Ferrari von Gabriel Gardel  muß mit einem Platten um den gesamten Kurs fahren. Das Werksduell hat sich somit auf derzeit je nur noch einen Wagen an der GT1-Spitze reduziert.

GT1

Biela vs. McNish

An der Spitze des Feldes hat Biela die gewohnte Reihung wieder hergestellt: 2 R10 liegen vor den beiden Pescarolos und den beiden Werks-Courages.  Biela liegt 20s hinter McNish und verliert in der Folge weitere Zeit. Nach seinem Stopp kommt er offensichtlich nicht an die Zeiten von der #7 heran, die den Vorsprung kontinuierlich ausbaut.

15 Runden ist die Distanz die ein R10 offensichtlich in einem Stint fahren kann. Beide Audis kommen nach dieser Distanz herein und wechseln auf frische Piloten (Capello bzw. Marco Werner) . Die Pescarolos können die Führung nicht übernehmen. Beide Boliden von Pescarolo sind durch den frühen Stopp der #16 von den französischen Strategen auf unterschiedliche Tankstopprythmen gebracht worden, um später im Rennen variable Optionen in der Hinterhand zu haben.




Bei den GT1 belegt die private Alphand Corvette den 3. Klassenrang vor dem Saleen, dem im Convers-Sandwich liegenden Menx-Ferrari und dem auf dem 7. Klasssenrang liegenden Lamborghini.

Zytek

Pescarolo


2h sind im Rennen gelaufen. Audi hat sich eine Minute Vorsprung auf die Pescarolos herausgefahren und legt im Augenblick Rundenzeiten um 3:39 vor. Man hat schon 3:32-er Runden markieren können. Die 5. position hat sich als "Best of the Rest" mittlerweile Casper Elgaard im Zytek geholt, der allerdings schon 90s  Rückstand auf den 4.plazierten Pescarolo hat.

10s hinter dem Dänen ist mittlerweile Alex Yoong im Dome unterwegs. Einen weiteren Rückschlag gibt es für die Lister-Truppe als nach einer langen Reperaturpause zu Beginn, die auf ein gebrochenes Aufhängungsteil zurückzuführen war, man nun 2 Mal kurz hintereinander mit einem Reifenschaden unterwegs ist. Auch der Cirtek-Ferrari muß fast die gesamte Runde mit einem Reifenschaden rechts hinten über den Kurs kriechen.

Da sich an der Spitze relativ wenig tut sei ein Blick in die GT2-Klasse gestattet. Hier führt nach 2 1/2 Stunden der Scuderia Ecosse Ferrari vor dem  IMSA-Porsche in dem  Luca Riccitelli wieder fit gespritzt worden ist.  3. ist hier schon der Spyker #86 - allerdings nur weil er als einziges Fahrzeug seinen  2. Stop noch nicht absolviert hat. Generell scheinen die niederländischen Flundern einen sehr  spartanischen Verbrauch zu haben - sollte man durchrollen dann könnte den anderen Teams nur das Nachsehen bleiben. Erst nach 17 Runden ist der Stint des  Alurenners beendet.

Dindo Capello hat einen Schreckmoment als er sich beim Anbremsen der Fordschikane verschätzt und voll in die Eisen muß. Der R10 kommt quer und wird vom Italiener noch abgefangen. Dies bringt Marco Werner in Sichtweite seines Teamkollegen. Marco hatte schon etwas Zeit  von Bielas Rückstand abgeschliffen. Nun liegen noch 2s zwischen den beiden R10. In der Zwischenzeit gibt es die erste Le Mans-Führung für den Radical zu vermelden. Joao Barbosa wird auf der 9.Gesamtposition geführt.


Einen Ausfall gibt es für den Courage #13 zu vermelden - der Wagen wird von den Streckenposten hinter die Leitplanke zwischen Mulsanne und Indianapolis geschoben. Wenig später steht auch das Schwesterfahrzeug in der Box. Der WR legt bei der Einfahrt in die Boxengasse eine spektakuläre Offroad-Einlage hin. Der Multimatic-Panoz strandet in der Nähe der Porsche-Kurven nachdem der Motor plötzlich trotz 9l auf der Uhr kein Benzin mehr zum Verbrauchen im Tank vorfindet.

Spyker & Radical

Courage

 Marco Werner kommt kopfschüttelnd an die Box, als ihm das selbe Malheur wie zuvor Biela passiert - Capello steht beim Smiddlep wieder vor ihm. Dennoch bleiben den Audis 2 Minuten und 50s Vorsprung auf die französischen Hauptgegner. Dann kommt Capello unfahrplanmäßig an die Box, nachdem sich sein Windabweiser gelöst hat. Er wird kurz aufgetankt und dann wieder auf die Bahn geschickt. Marco Werner übernimmt so die Führung. Parallel strandet der Spyker #85 in der Playstation-Schikane, kann aber den Weg an die Box wenig später wieder aufnehmen.

3 1/2 Stunden nach Rennbeginn fliegt der Belmondo-Courage #37 mit Vehemenz in der schnellen Passage zwischen Mulsanne und indianapolis in die Leitplanken nachdem ein Hinterreifen bei Tempo 290 explodiert. Parallel wird Tom Kristensen nach einem Kurz-Stint von Capello (8Runden) in den R10 #7 gesetzt. Er fährt allerdings nur eine Runde weit  - und kommt dann wieder in die Box. Der Audi wird in die Garage geschoben und Heerscharen flinker Hände machen sich im Heck zu schaffen.

Es ist 20.30 Uhr und der erste der 4 Top-Wagen hat ein ernstzunehmendes Problem. 7 Runden verliert Kristensen ehe er wieder auf die Bahn zurück kommt. Beide Pescarolos liegen auf den Plätzen 2&3 2 Minuten hinter dem führenden Wagen von Marco Werner zurück. Der Dome übernimmt Rang 4.

Bei G-Force hat man den Fahrbetrieb wieder aufnehmen können. "Wir haben einen defekten Geschwindigkeitssensor als Ursache ausmachen können. Außerdem haben wir die ECU getauscht und dort die Kennfelder vom Warmup heute morgen hochgeladen. Ed Morris sitzt nun im Wagen und gewöhnt sich langsam an den Rennspeed." In der LMP2-Klasse führt nun der RML-MG-Lola vor dem Radical und dem Chamberlain-Lola. In der LMP1-Klasse ist das Creation-Team nach einem Bremsbackenproblem und nach Austausch eines defekten Frontsplitters wieder auf Aufholjagd.

Weitere Ausfälle? Der IMSA-Porsche rollt unmittelbar vor den Porsche-Kurven aus, kann aber . Ein Problem hat augenscheinlich auch Gregor Fisken - mehrfach hintereinander landet er trotz Schritttempo im Kies. 5 Stunden und 40 Minuten nach dem Start kommt Kristensen abermals für einen zusätzlichen Check des Wagens an die Box bei dem die Haube abgenommen wird.

Seikel-Porsche

Das nächste Problem eines der Top-Autos deutet sich an als der Pescarolo #16 von Nic Minassian ausgangs der Playstation-Schikane langsam unterwegs ist. Er bekommt den 3.plazierten Wagen zwar wieder in Schwung, wird aber dann in die Garage geschoben. Seine Zeiten hatten  schon vorher auf ein Problem  hingedeutet.  Alex Yoong im Dome übernimmt nun auch den 3. Platz, gefolgt vom C70 auf dem Marcel Faessler Dienst tut.

Henri Pescarolo deutet an daß es ein elektrisches Problem an der #16 gibt. Nach nur einer Runde kommt Minassian noch einmal in die Box. Das Problem scheint noch nicht aussortiert zu sein. Gleichzeitig wird auch der Radical mit Martin Short am Steuer in die Box geschoben. Aus der kommt der Barazi-Courage gerade und wird an 33. Position auf die Strecke geschickt.

Zwischen 22 Uhr und 23 Uhr bricht die Dunkelheit über den Kurs herein. Es ist alles Andere als ein Favoritenrennen. Beide Top-Teams haben ihre Probleme mit zumindest einem Auto und die Konkurrenten sind immer bereit die entstehenden Lücken zu nutzen.

G-Force

Am Spyker #85 wird weiterhin an der Lösung der dort auftretenden überhöhten Wasser- und Öltemperaturen gebastelt. Das Schwesterfahrzeug liegt auf dem 2. Klassenrang, hinter dem Seikel-Porsche auf dem Dominik Farnbacher in Klassenführung liegend Dienst tut. Hinter dem Spyker folgt mit 40s Abstand der Scuderia Ecosse Ferrari, dann der LNT-Panoz. Beim Multimatic Panoz ist dagegen das Garagentor runter gegangen Tom Millner Jr. ist enttäuscht "Eine Schande - der Wagen  war so gut aussortiert wie noch nie. Im Warmup hatten wir ein richtig gutes Setup erarbeitet."

Abend




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