Diesen liessen die Ingolstädter dann auch im Sack. Ralf Jüttner: "Wir hatten heute nur ein paar kleinere Schwierigkeiten, die uns aber nicht davon abgehalten haben, unser ganzes Testprogramm wie geplant abzuarbeiten. Ich bin sehr zufrieden, dass wir jetzt alles wissen, was wir wissen wollten, denn wir hatten uns viel vorgenommen. Der Speed ist gut, noch wichtiger ist aber, dass alle sechs Fahrer mit dem Auto glücklich sind. Unsere Erwartung, dass die Konkurrenz extrem stark ist, hat sich heute bestätigt. Wir können uns also auf ein heißes Rennen freuen."

Wie erwartet ist es beim ersten Aufeinandertreffen der Kontrahenten bei den 24h von Le Mans 2006 an der Sarthe anlässlich des Testtages am 4.6 zu dem Duell an der Spitze zwischen den Pescarolos und den neuen Audis gekommen. Daß dieses am Ende aber zugunsten der französischen Boliden ausgehen würde, hatten die wenigsten erwartet. Franck Montagny setzte kurz vor Schluß trotz verschmutzter Piste die Bestzeit, denen die Audi-Piloten, die fast 8h lang die Tableaus angeführt hatten, dann am Ende nichts mehr entgegenzusetzen hatten. "Daß wir die Bestzeit haben ist natürlich erfreulich." verkündete danach Henri Pescarolo, "jedoch sind Bestzeiten die eine Sache und das Gewinnen eines 24h-Rennens die Andere. Wir wissen derzeit noch nicht welchen Verbrauchsvorteil die R10 hier auf der Piste haben."

Hinter den beiden Top-Teams die schön gemischt auf den Plätzen 1-4 zu liegen kamen waren es der neue Courage LC70, der Racing for Holland-Dome und der Zytek S06 sowie der Creation-Hybride, die gefolgt vom Chamberlain-Lola und dem 2. Courage-Werkswagen die Top-10 komplettierten.

In der LMP2-Klasse kamen die Vorjahressieger von RML mit dem mittlerweile im 2.Jahr im Einsatz befindlichen Chassis auf Gesamtrang 11. Der schärfsten Konkurrenten aus dem Lolalager, den Chamberlain-Lola der Portugiesen, war man nach einem frühen heftigen Crash los. Ob der Wagen angesichts der Schäden und der Nichtqualifikation der Besatzung noch zum Rennen an der Sarthe auftauchen wird ist derzeit ungewiss und von einem positiven Votum des ACO´s abhängig. So belegte Martin Shorts Radical Rang 2 der Klasse, knapp gefolgt vom Intersport-Lola. Den "Courage-Cup" innerhalb der Klasse konnte die Belmondo-Mannschaft für sich entscheiden: Klassenrang 4 stand am Ende für die Nummer 37 zu Buche. Rechtzeitig Ersatz gefunden hatte am Ende die belgische G-Force-Mannschaft. Statt des in Spa arg zerstörten eigenen Wagens brachte man nun ein Ex-Noel del Bello Chassis zum Einsatz.

In der GT1-Klasse  konnten die Aston Martins den ersten klaren Erfolg über die Corvettes für sich verbuchen. Beide Werkswagen landeten noch vor der amerikanischen Konkurrenz. Allerdings hatte bei den Privatteams die Alphand-Mannschaft mit der älteren C5 die Nase vor den DBR9-Kundenteams vorne. Der JLOC-Lamborghini präsentierte sich bei seinem ersten Auftritt an der Sarthe mit respektablen Zeiten im hinteren Mittelfeld der GT1.

Bei den GT2 wird die schnellste Zeit des F430-Ferraris der Scuderia Ecosse sicher beim ACO für Überlegungen sorgen neben den Porsche auch die Ferraris demnächst etwas einzubremsen. 2 Porsche, mit Luca Riccitelli (IMSA) bzw Marc Lieb (Flying Lizzard) konnten hier noch gegenhalten ehe die Spyker und Panoz weitere Akzente setzen konnten. Erfreulich: Peter Seikel hat für Le Mans die Betreuung der Farnbacher-Crew übernommen und bringt so in 2 Wochen eine weitestgehend deutschsprachige Mannschaft in der GT2-Klasse an den Start.