24h Bahrein 2006

von Harald Gallinnis
Fotos: Mike Frison (renn.tv / Website der 24h von Bahrain)

28 Starter nahmen am Freitag-Mittag um 14 Uhr Ortszeit die Startflagge zur Erstausgabe der 24h Bahrain entgegen. Dabei wurde das 22 Wagen starke Feld, im Endeffekt noch durch einige einheimische Starter aus dem Chevrolet Lumina-Cup verstärkt , die ihr Rahmenrennen einfach im Verlaufe der 24h abhielten um das Feld zu verstärken. Als am Samstag zur selben Zeit das Feld bei Regionsuntypischer nasser Strecke abgewunken wurde, hatten die Aktiven, die Streckenposten und die wenigen Zuschauer, dann doch ein spannendes und taktisches Rennen erlebt daß am Ende einen großen Namen in der Victory-Lane sah. Konrad Motorsport konnte mit einem Porsche 996 RSR das Rennen am Ende mit einem Vorsprung von 7 Runden auf den Duller-BMW Z4 gewinnen Frank Konrad, Wolfgang Kaufmann, Miro Konopka und Luciano da Silva und Michael Schrey schossen ein für sie individuell eher als schwierig einzustufendes Jahr mit dem Sieg beim erstmals in Bahrein ausgetragenen 24h-Rennen versöhnlich ab.


Konrad-Porsche

Lediglich das Versagen des Speedlimiters kurz vor Schluß der Michael Schrey zu einer Schleichrunde um den Kurs zwang sorgte noch einmal für eine Schrecksekunde im Team. Das Konrad-Team beseitigte die Störung jedoch schnell und setzte die Fahrt in Richtung Gesamtsieg unbeirrt fort. 

Dies war anders bei der im Vorfeld siegverdächtig eingestuften Duller-Truppe. Dieter Quester, Phillip Peter, Vincent Vosse und Jarek Janis hatten von Startplatz 4 aus kommend mit Problemen am elektronischen Gaspedal und einem streckenweise ausssetzenden ABS (siehe Bild) zu kämpfen.

Start

Dabei hatte die routinierte Mannschaft von Franz Konrad das 24h-Rennen aufgrund anfänglicher Reifenprobleme eher verhalten begonnen. Gestartet von Startplatz 5 dauerte es in etwa bis zur Rennhalbzeit ehe sich der in den traditionellen weiß-türkisen Team-Farben gehaltene Porsche erstmals an die Spitze setzen konnte. Der Pace von Wolfgang Kaufmann, Michael Schrey und Franz Konrad hatte die gesammelte KonKurrenz am Ende aber nichts entgegen zusetzen, zudem die Truppe des Teamchefs, der im nächsten Jahr wie just gemeldet sein Engagement wieder mehr auf die Zuffenhausener Marke konzentrieren will, kaum Probleme über die Renndistanz zu vermelden hatte.

Duller-Verbremser

Duller Z4


Einen sauberen 3. Platz heimste sich das einzige Ferrari-Team des Rennens ein. Platz drei ging an Ben Aucott, Joe Macari und Rob Wilson die den Ferrari F360 von JBM-Racing beim ersten 24-Stunden-Rennen in Bahrain mit 12 Runden Rückstand ins Ziel brachten. Gegen Ende des Rennens setzte sich die britische Crew gegen die Wagen von Land Motorsport und des belgischen Teams GPR durch, die in den letzten 4 Stunden gemeinsam um den letzten verbleibenden Podiumsplatz fighteten. Den Anschluß an die Spitze verlor die britische Crew am frühen Samstagmorgen im einsetzenden Regen, der insbesonders den deutschen Teilnehmern, die an das Eifelwetter besser gewöhnt sind, weniger Probleme  bereitete. Mit Porsche BMW und Ferrari war das Podium denn auch nach überwiedender Meinung der Teilnehmer ausreichend paritätisch besetzt.


Die 10 Runden Rückstand, die man sich zu Beginn der Nacht durch die fällige Reperatur einhandelte, verhinderten im Endeffekt einen Sieg der erfolgreichen Mannschaft der 24h von Silverstone. Auch Jarek Janis und Phillip Peter konnten mit ihrem Speed am Samstag vormittag bei feuchter Strecke das Blatt nicht mehr wenden, da der Vorsprung des Konrad-Porsche zu groß war. zudem war die Kupplung am BMW Z4-Coupe gegen Rennende angeschlagen, so daß man aufgrund der daraus resultierenden Vibrationen nicht mit voller Reisegeschwindigkeit unterwegs war.

JMB-Ferrari

Land-Schaden


Am Ende blieb dem Team aus dem Westerwald nur die schnellste Rennrunde in 2:34.682 Minuten (Schnitt 146,60 km/h) gefahren von Adorf in Runde 65.

Früh hatte auch das aus der belgischen Belcar-Meisterschaft stammende GPR-Team sich einen Rückstand im Rennen eingehandelt. Nach Ende des ersten Renndrittels hielt sich die belgische Mannschaft um Cloet / Funal / de Gastinnes konstant in den Top-5 und kam am Ende auf einem verdienten 5.Platz nach Hause.

Die von der Pole-Position aus gestarteten und lange Zeit - das erste Renndrittel über gehörte man zu den Spitzenkandidaten - führenden Hermann Tilke, Dirk Adorf, Patrick Simon und Christian Land im Land Motorsport Porsche 911 GT3 RSR, beendeten das Rennen nach einer Reihe von technischen Problemen - beide Antriebswellen versagten am frühen Morgen kurz nacheinander ihren Dienst (siehe Bild)  -  und einer fulminanten Aufholjagd nur auf dem undankbaren 4. Platz.

GPR-porsche

Top-5
1h
2h
4h
8h
12h
16h
20h
24h
Position Start Wagen Rnd Wagen Rnd Wagen Rnd Wagen Rnd Wagen Rnd Wagen Rnd Wagen Rnd Wagen Rnd
1 Land#6 Land#6 30 Lechner#2 44 Land#6 88 Land#6 172 Konrad#3 254 Konrad#3 298 Konrad#3 411 Konrad#3 486
2 Lechner#2 Duller-Z4 29 Land#6 44 Konrad#3 88 Konrad#3 169 JMB-F360 250 Land#6 292 Duller-Z4 404 Duller-Z4 480
3 Mühlner997 JMB F360 29 JMB F360 44 Duller-Z4 88 JMB-F360 165 Land#6 247 JMB-F360 291 JMB-F360 397 JMB-F360 474
4 Duller-Z4 Mühlner997 29 Duller-Z4 44 Lechner#2 87 GPR-997 164 GPR-997 245 Duller-Z4 288 GPR-997 397 Land#6 474
5 Konrad#3 Lechner#2 29 Lechner#1 44 JMB-F360 87 Duller-Z4 163 Duller-Z4 245 GPR-997 286 Land#6 395 GPR-Racing 473

Den 6.Platz belegt ein mit überwiegend lokalen Piloten besetzter Porsche des Lechner-Teams in der SP3-Klasse. Der 2. Lechner-Porsche, fahrerisch mit u.a. Klaus Graf, Robert Lietz, und Christian Menzel deutlich stärker besetzt, fiel in der Nacht aus als man das Fahrzeug genau an der Stelle von der Strecke drehte  die auch schon kurz zuvor dem Mühlner-Porsche zum Verhängnis geworden war.

Aston

Bestplazierter Tourenwagen war am Ende der BMW E46 M3 von Obermann/ Viebahn/ Gallardé/ Burgmann/ Guliano, der auf Gesamtrang 7, noch vor dem mit deutschen Piloten besetzten Aston Martin V8 Vantage (u.a. mit Horst v. Saurmar-Jetsch)  klassiert wurde. Auf diesem hatte auch Aston-Martin-Vorstand Ullrich Bez einen Start erwogen, jedoch aus terminlichen Gründen nicht realisieren können.

Die Top-10 komplettierte ein italienischen BMW von Luigi Taverna Racing. Sieger in der TW-klasse S1 wurde ein u.a. vom ehemaligen Sportcar-Challenge Organisator Erich Weber bewegter VW Golf des VW Rally Teams Austria.

Lechner-Porsche




Die Kollision beider Fahrzeuge überlebte der zwischenzeitlich in Führung gelegene Lechner-Porsche nicht, während die Mühler-Mannschaft, u.a. mit Tim Bergmeister auf dem Fahrzeug unterwegs,  nach einem längeren Reperaturstopp das Rennen weiter fortsetzen und an Gesamtrang 9 beenden konnte.

Muehlner

Sieger

Im kommenden Jahr soll es gemäß ersten Aussagen zu einer (hoffentlich zahlreicher besetzten) Neuauflage des Events kommen. Bis dahin werden die Teams sich auf den nächsten 24h-Event vorbereiten - die 24h von Dubai, die schon zum 2. Mal stattfinden und im Januar auf der in der Nähe gelegenen Strecke des Dubai-Autodromes über die Bühne gehen sollen.


Red-Lotus

Ergebnis


Platz Nr Team Wagen Runden Abstand schnellste Runde
1 3 Konrad Motorsport Porsche 996RSR 486 - 2:37.2
2 11 Duller Motorsport BMW Z4 Coupe 480 6 2:35.9
3 10 JBM-racing Ferrari F360 GTC 474 6 2:37.7
4 6 Land Motorsport Porsche 996RSR 474 1:13.7 2:34.7
5 15 GPR-Racing Porsche 997 Cup 473 1 2:43.3
6 1 Lechner Team Porsche 996RSR 457 16 2:38.6
7 18 MSC Ruhr-Blitz Bochum BMW E46 M3 448 9 2:48.8
8 14 Aston Martin Aston Martin V8 Vantage 430 18 2:58.9
9 5 Mühlner Motorsport Porsche 997 Cup 422 8 2:39.4
10 17 Luigi Taverna Racing BMW E36 M3 405 17 2:47.2
11 22 VW Rally Team Austria VW Golf 388 17 3:02.1
12 21 VW Rally Team Austria VW Golf 382 6 2:59.4
13 24 RED Motorsport Lotus Exige 355 27 2:52.6
14 8 ORMS Racing Porsche 911 Cup 318 37 2:44.7
15 25 Euromotors BMW Mini Cooper 318 3:03.1 3:27.4
16 26 Abduhlraman Ghuloom Mitsubishi EVO5 308 10 3:18.5
17 27 Savas Porsche 944 287 21 3:24.7
18 7 Land Motorsport Porsche 997 Cup 354 -67 2:44.4
19 19 ORMS Racing Alfa Romeo 147 JTD 327 27 2:59.6
20 23 Brunswick Automotive Alfa Romeo 147 JTD 113 214 3:08.1
21 12 Kelleners Sport BMW E36 M3 109 4 2:58.2
22 2 Lechner Team Porsche 996RSR 106 3 2:36.5
23 29 Mustaf Al Kahn Chevrolet Lumina 39 67 3:08.4
24 31 Edward Kenelly Chevrolet Lumina 31 8 3:07.5
25 30 Eyad Al-Mahood Chevrolet Lumina 29 2 3:11.5
26 28 Lee Stones Chevrolet Lumina 25 4 3:09.7
27 32 Tony Whittaker Chevrolet Lumina 14 11 3:13.0
28 9 Engstler Motorsport BMW E46 M3 1 13 -

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