Die
französische Bergmeisterschaft zählt zu den stärksten
nationalen
Championaten Europas. Viele Fans pilgern zu den engen
Sträßchen, um die
zahlreichen Schlachten der Formel 3000- Helden Regal, Chamberod und Co.
zu verfolgen. Die Prototypen- Fraktion ist zwar zahlreich vertreten,
dennoch nicht so bekannt wie die deutschen Sportwagenfahrer. Grund
genug, sich der Sache einmal anzunehmen und den einen oder anderer
Fahrer vorzustellen. Wir beginnen mit dem Osella- Piloten Cyril Damnon. |
Und wie ging die
Karriere weiter? „1994 baute ich einen 1600er Mazda- Motor in der
Ralley 2 ein und verbrachte sehr viel Zeit damit, den Wagen richtig ans
Laufen zu bekommen. Ich fuhr in diesem Jahr nur zwei Rennen. Den Ralley
2 bewegte ich noch bis 1997. Dann entschied ich mich, in die Formel 3-
Szene zu wechseln und kaufte mir einen Reynard 903. Diesen fuhr ich ein
paar Jahre. Zuerst äußerst erfolgreich in den
Regionalmeisterschaften,
bevor der Umstieg in das französische Championat anstand.
Dem 903
blieb ich treu, um auf einem vertrautem Untersatz die Strecken
erlernen zu können. Mit der Zeit hatte ich Erfolg. 2001 entschied
ich
mich, auf ein neues Rennauto zu sparen. Ich ging wieder zu Bruno, um an
dessen Formel 2- Martini zu schrauben- und nebenbei gleichzeitig die
noch unbekannten Strecken kennen zu lernen. 2002 kaufte ich mir einen
neuen Formel 3- Renner mit 26 mm- Restriktor, einen Martini MK 79
(jenes Auto, mit dem Sebastien Bourdais mehrere Rennen in der franz.
F3- Meisterschaft gewann- deutsche Top- Fahrer wie Thomas Mutsch
hingegen verzweifelten an der französischen Technik). Wieder
konnte ich
Erfolge in der F3- Kategorie feiern." |
Und wieso dann der Umstieg
in
eine andere Fahrzeugkategorie? Totgesiegt? „Als ob das Siegen je
langweilig wird", lacht Cyril Damnon. Anders gefragt: Warum wechselt
ein F3 Front- Runner nicht in einen Formel 3000? In Frankreich doch
eher der logischere Schritt, oder etwa nicht? „Nunja, 2003 bekam ich
Kontakt zu einem Sponsor, der mir eine komplette Saison finanzieren
wollte. Dieser Entschied, sich selbst einen CN zu kaufen (weil er eben
die Autos mag), und er fragte mich ob ich den Wagen denn nicht für
ihn
fahren wolle! Ich musste nicht lange überlegen, auch wenn es mir
schwer
fällt in einem fremden Wagen schnell zu fahren. Außerdem,
wir haben ja
schon einen Formel3000- Fahrer im Team. Selber könnte ich mir
keinen
Formel 3000 leisten, diese Art von Rennautos sind finanziell eine
Nummer zu hoch für mich." Bei der obligatorischen Frage nach der Zukunft kommt der Osella- Pilot ins Schlingern. Damnon seufzt. „Anfang September muß ich berufsbedingt nach Paris umziehen. Ich wechsele Firmenintern, ich verlasse die französische Abteilung und verstärke in Zukunft den deutschen Zuständigkeitsbereich. Du siehst, ich bin kein professioneller Rennfahren. Dies bedeutet gleichzeitig, dass ein Verbleib im derzeitigen Team in den Sternen steht. Im neuen Job werde ich viel auf Dienstreisen sein, mein Teamchef und auch Sponsor möchte aber, dass ich mit der Rennerei mein Geld verdiene. Also schaue ich, dass ich den Formel 3 verkaufe und mir selbst einen CN bis 3L Hubraum zulegen werde. Das größte Problem dabei: Wo bereite ich den Wagen dann in Paris vor? Das könnte problematisch werden, gute Locations dürften dort Mangelware sein", so Damnon. |
Aber
da hörten wir doch ein bestimmtes Wort in der letzten Antwort.
Deutschland? Da gibt es doch den Sportwagenbergcup? Wäre das denn
nichts? Noch ein Tipp, man fährt heuer auch in Turckheim.
„Ehrlich, so
eine Meisterschaft gibt's? Wahnsinn! Das werde ich mir in Turckheim mal
genauer ansehen! Das halt ich mir mal im Gedächtnis. Da ich ja
jetzt in
der Deutschen Abteilung meines Arbeitgebers tätig bin, könnte
ich mir
schon vorstellen bei der einen oder anderen Veranstaltung mal
aufzutauchen. Das wäre wahrlich keine schlechte Idee." |
Noch ein paar Worte zur französischen
Bergmeisterschaft. Sie habe ein sehr hohes Level, so Damnon. Und es
wären auch ein paar verdammt schnelle Jungs dabei. Aber es gebe
auch
Schattenseiten. „Wir haben nicht die beste Medienarbeit, wir haben
nicht die optimale Unterstützung der Landesregierungen." Neutraler
sehe
er die Zuschaueraufkommen. Zwischen 5000 und 15000 Fans kämen, um
die
130- 200 Starter sehen. Man sehe zwar jedes Jahr mehr oder weniger die
selben Gesichter. „Aber die Qualität, die ist gestiegen." Cyril sagt,
er sei mit seinem ersten CN- Jahr zufrieden. „Die Resultate sind okay
im Vergleich zu den Mitbewerben. Und auch im Vergleich zu deren ersten
Gruppe C- Jahr. Das Schwierigste ist für mich, ein Auto, das nicht
mir
gehört, richtig schnell zu bewegen. Da ist der innere Schweinehund
zu überwinden. Man muss sehr eng am Limit fahren, darf aber
auch
nicht allzu viel riskieren, um das Auto nicht abzulegen. Und genau
dieses kostet die wertvollen Sekunden zur Podiumsplatzierung.
Vielleicht wird's mit dem eigenen Auto besser." Dem sympathischen Franzosen wäre das sehr zu gönnen. Es wäre sehr schön, wenn Cyril Damnon für das eine oder andere Rennen auch den Sportwagenbergcup bereichern könnte. Und vielleicht titelt GT-EINS dann „Ganz Germanien fürchtet sich vor einem Gallier." Alles Gute, Cyril Damnon. |