Porsche-Michelin-Supercup 3.7.2005 Magny Cours:
von Guido Quirmbach - Fotos: PorscheAG
Ein packendes Rennen erlebten die Zuschauer
beim Porsche-Michelin-Supercup in Magny Cours. Der Österreicher
Richard Lietz konnte erstmals siegen. Uwe Alzen (Betzdorf) kämpfte
sich im Konrad-Porsche von Startplatz sieben auf Rang zwei. Dritter
wurde Lokalmatador Fabrice Walfisch.
David Saelens, zuletzt noch zweifacher Sieger in Indianapolis startete
aus der Pole, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Richard Lietz
setzte sich im tolimit-GT3 sofort an die Spitze, gefolgt von Patrick
Huismann aus dem Lechner-Team. Doch schon bei der Anfahrt zur
Adelaide-Hairpin konnte Saelens wieder an Huismann vorbei gehen, der
sofort nach hinten durchgereicht wurde. Zündaussetzer hinderten
den Supercup-Rekordsieger am zügigen Vorwärtsdrang, nach der
zweiten Runde musste er aufgeben.
Lietz setzte sich nach vorne ab, dahinter bremste Teamkollege Menzel
Saelens aus, der dann sofort noch einen Platz an nun seinen
Teamkollegen aus dem Kadach-Team, den Lokalmatador Fabrice Walfisch.
Hinter
Saelens lag nun Uwe Alzen aus Betzdorf. Dessen Trainingsvorstellung war
zwar noch nicht optimal, aber im Rennen bewies er seine Klasse. In
Runde 5 bremste er hart aber herzlich den Belgier in der neuen Sektion
aus und machte sich auf die Verfolgung von Walfisch und Menzel. Die
Lücke hatte der Gesamtsieger von 94 schnell geschlossen, aber
Walfisch
wehrte sich.
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Alzen, der zugunsten des Supercup auf
den VLN-Lauf am
Nürburgring verzichtete, setzte mit seinem von Konrad-Motorsport
eingesetzten GT3 – Cup neue Maßstäbe bei den Bremspunkten,
zum
Überholen aber sollte es nicht reichen. Erst in der achten Runde
machte
Walfisch in der Nürburgring-Schikane einen kleinen Fehler, den der
Routinier aus dem Westerwald sofort nutzte und innen vorbeistach.
Auch Menzel erstarrte nicht in Erfurcht vor Alzen, sondern verteidigte
seine Position verbissen, aber fair. In der zehnten Runde aber dann
machte auch Menzel einen kleinen Fehler und kam in der hängenden
180°
Kurve zu weit nach aussen, Alzen zog innen rein. Dadurch konnte der
Kelberger nicht rechzeitig Gas geben, so das Walfisch ihn ebenfalls
noch ausbeschleunigte.
Aber Lietz war zu sehr enteilt, der Österreicher feierte einen
lupenreinen und absolut verdienten Start/Ziel-Sieg. Im dritten Rennen
fuhr Uwe Alzen erstmals aufs Podium, der dritte Fabrice Walfisch freute
sich ebenfalls riesig über die gute Platzierung bei seinem
Heimrennen.
In er Gesamtwertung führt weiterhin Zampedri vor David Saelens und
Christian Menzel.
Viele Teams nehmen nun den direkten Weg über die Kanalfähre
nach
Silverstone, wo bereits am kommenden Sonntag der nächste Lauf
stattfinden wird. Dort wird u. a. Peter Dumbreck nach seinem Carrera
Cup-Debüt vergangene Woche nun im VIP-GT3 auch internationale
Porsche-Luft schnuppern und auch das UPS-Junior-Team ist erstmals seit
Bahrain wieder am Start im Supercup.
Stimmen nach dem Rennen:
Richard Lietz (Sieger): "Mir gelang ein makelloser Start, dann
wurde
mein Auto von Runde zu Runde besser. Anfangs hatte ich das Gefühl,
keinen guten Grip zu haben und herumzurutschen. Aber hinter mir
verwickelten sich alle in harte Kämpfe, ich konnte mich absetzen.
Gegen
Rennhälfte waren meine Reifen fast am Ende, denn ich hatte anfangs
gepusht. Dies ist mein erster internationaler und wichtiger Sieg seit
dem Erfolg auf dem Eurospeedway 2001. Mein Team hat systematisch,
clever und mit viel Liebe gearbeitet. Danke!"
Uwe Alzen (Platz zwei): "Dieser Erfolg stachelt mich an. Bis jetzt
haben wir noch nicht getestet. Ich bin überzeugt: Wir könnten
mit mehr
Tests besser sein. Was das heutige Rennen angeht: Toll! Die Duelle sind
hart, man fährt in dieser Serie nicht einfach so vorbei."
Fabrice Walfisch (Platz drei): "Das ist Racing, wie ich es liebe. Es
ging hoch her, aber alle blieben fair. Überflüssig zu sagen,
dass es
besonders gut tut, hier in Frankreich auf das Podium zu steigen."
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Rennergebnis:
1. Richard Lietz (A), Tolimit Motorsport, 14 Runden in 24:58.386
Min. (=147.927 km/h)
2. Uwe Alzen (Betzdorf), Konrad Motorsport-PZ Bielefeld, 3.852 Sek.
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3. Fabrice Walfisch (F), Pro Futura Racing Team Kadach, 5.902
4. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit Motorsport, 8.561
5. David Saelens (B), Pro Futura Racing Team Kadach, 12.122
6. Alessandro Zampedri (I), Lechner Racing School Team 1, 14.298
7. Philip Beyrer (CH), Jetstream Motorsport PZ Essen, 16.699
8. Tim Bergmeister (Langenfeld), Pro Futura Racing Team Kadach, 17.611
9. Duncan Huisman (NL), MRS PC-Service-Team, 23.534
10. Geoffrey Horion (MC), Lechner Racing School Team 2, 29.035
11. Simon Frederiks (NL), Jetstream Motorsport-PZ Essen, 42.171
12. David Dermont (MC), Lechner Racing School Team 2, 50.662
13. Oliver Mayer (Ingolstadt), Vertu Racing PZ Hofheim, 51.438
14. Matthias Weiland (Neu-Isenburg), Vertu Racing PZ Hofheim, 69.980
Nicht gewertet:
Patrick Huisman (NL), Lechner Racing School Team 1, Rd. 3,
Benzinversorgung
Klaus Abbelen (Toenisvorst), Konrad Motorsport-PZ Bielefeld, Rd. 4
Schaltung
Schnellste Runde:
Richard Lietz, 1:46.085 Minuten (=149.687 km/h)