Text Guido Quirmbach Fotos: Porsche |
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Auf geschichtsträchtigen Grund trugen 26 Fahrer und eine
Fahrerin den vierten Saisonlauf zum Porsche Carrera Cup aus. Und
ausgerechnet beim wichtigsten Saisonrennen auf dem Nürnberger
Norisring kam das Farnbacher-Team mit dem Bonner Jörg Hardt wieder
auf die Siegerstraße zurück.
Von der Pole gestartet, übernahm Hardt gleich die Führung.
Dahinter dann der Österreicher Richard Lietz und der Sieger aus
Oschersleben, Nicolas Armindo. Christian Menzel (Kelberg), aus der
ersten Reihe gestartet, ordnete sich als vierter in die Grundig-Kehre
ein, was ihn aber nicht nervös machte.
Vanina Ickx (B), die einen Gaststart auf dem ARAXA-Buchbinder-Porsche
absolvierte, erwischte in der zweiten Runde einen Bremspunkt vor der
Grundig, von dem wohl bislang niemand wusste, dass dieser möglich
ist. Er war allerdings wohl auch nicht bewusst gewählt, aber sie
zwang den Porsche vor den Augen manch eines erstaunten Kollegen sauber
in die Spitzkehre und war somit elfte, nachdem sie von Rang 17
gestartet ist.
In Runde drei vollbrachte Nicolas Armindo ein Lehrbuchmanöver zum
Thema „Überholen aus dem Windschatten“ und setzte sich auf
Position zwei. Gleich versuchte der den Druck auf Hardt zu
erhöhen, doch dieser blieb einfach nur cool.
In der sechsten Runde ging Menzel an Lietz vorbei, ein
unspektakuläres Manöver wie es sich gehört, wenn der
Hintermann und Teamkollege im Titelkampf steckt.
Durch eine Überrundung konnte Hardt dann ein Loch zu Armindo
aufreißen. Dann gab es eins der typischen Norisring –
Überholmanöver: Auf einer der zahlreichen Bodenwellen vor der
Dutzendteich-Kehre schwamm der emc_-Porsche von Armindo ins Straucheln,
Menzel setzte sich in seinen Windschatten. Der Franzose war sich seines
Fehlers bewusst und verteidigte auf der Zielgeraden seine Linie, Menzel
aber setze sich daneben. Seite an Seite durchfuhren sie die
Grundig-Kehre und erst im Schöller-S war Menzel dann auf der
bessern Linie und ausgangs dieser Kurvenkombination entgültig
vorn. Ein Manöver fast über eine Runde, das kennt man normal
nur von den Short-Ovals bei NASCAR.
Kurz vor Rennhalbzeit wählte
Jan Seyffarth in der Grundig-Kehre den zu
langen Weg. Als er auf die Strecke zurückgekehrt, ordnete er sich
direkt vor UPS-Junior-Kollege Lance-David Arnold (Duisburg) ein als
Seyffarth plötzlich den Vortrieb verliert. Der überraschte
Arnold
knallt in sein Heck. Seyffarth rollt gleich aus, Arnold ein paar Runden
später mit defektem Kühler. |
Jörg Hardt (Sieger): "Eigentlich hatte ich nur vor dem Start Bedenken. Als ich gut weggekommen war, konnte ich mich etwas entspannen. Als ich dann sah, dass Christian an Nicolas vorbei war, bedeutete das für mich die Entwarnung. Denn Christian will regelmäßig hoch punkten und fährt kein allzu großes Risiko. Wir beide nahmen in der Schlussphase Tempo raus, um unsere Autos heil über die Distanz zu bringen."
Christian Menzel (Platz zwei): "Mein Start war grottenschlecht. Aber mein Auto lag einfach super. Ich fuhr schnellste Rennrunden in Serie. Gegen Ende schonte ich die Bremsen und das Getriebe, um das Resultat nicht zu gefährden. Ein Vorsprung von zehn Punkten in der Fahrerwertung ist beruhigend."
Nicolas Armindo (Platz drei): "Ich bin nicht unzufrieden, war aber in der Startphase einfach zu schnell und aggressiv. Das habe ich in der zweiten Rennhälfte mit angegriffenen Bremsen bezahlt."
1. Jörg Hardt (Bonn),
Farnbacher-Racing/PZ Nürnberg, 29 Runden in 26:10.733 Minuten =
152.867 km/h
2. Christian Menzel (Kelberg), Tolimit-Motorsport, 2.962 Sekunden
zurück
3. Nicolas Armindo (Frankreich), EMC-Araxa-Racing, 7.411
4. Dominik Farnbacher (Lichtenau), Eichin-Racing, 8.805
5. Richard Lietz (Österreich), Tolimit-Motorsport, 10.998
6. Chris Mamerow (Waltrop), Mamerow-Racing-PZ Essen, 12.975
7. Christopher Brück (Köln), Schnabl Engineering PZ Siegen,
14.961
8. Alfred Renauer (Jedenhofen), Alfred Renauer, 19.788
9. Marco Schärf (Österreich),
B.E.M.-Brückl-Motorsport-Team, 25.958
10. Dieter Svepes (Österreich), Farnbacher-Racing-PZN, 31.951
11. Robert Renauer (Jedenhofen), Robert Renauer, 32.141
12. Vanina Ickx (Belgien), Araxa Buchbinder Racing, 36.804
13. Robert van den Berg (Niederlande), Harders-Plaza-Racing, 48.470
14. Oliver Freymuth (Berlin), Oliver Freymuth, 49.037
15. Michael Raja (Wunstorf), Michael Raja, 52.365
16. Dietmar Haggenmüller (Memmingen), Dietmar Haggenmüller, 1
Runde
17. Marco Barthlomeyczik (Berlin), Marco Barthlomeyczik, 1 Runde
18. Oleg Kesselman (Russland), Land Motorsport-PZ Koblenz, 1 Runde
19. Arkin Aka (Hannover), Arkin Aka, 1 Runde
20. Hermann Speck (Schwaig), Farnbacher Racing/PZ Nürnberg, 1 Runde
21. Norbert Schratter (Österreich), Norbert Schratter, 1 Runde
Nicht gewertet:
Lance David Arnold (Duisburg), UPS Porsche-Junior Team, 10 Runden
Dirk Werner (Kissenbrück), MRS-PC-Service-Team, 12 Runden
Marco Seefried (Wemding), Farnbacher Racing/PZ Nürnberg, 14 Runden
Jan Seyffarth (Querfurt), UPS Porsche-Junior Team, 15 Runden
Thomas Riethmüller (Herrenberg), MRS-PC-Service-Team, 26 Runden
Alexander Roloff (Berlin), Eichin Racing PZ Freiburg, 27 Runden
Schnellste Runde:
Christian Menzel, 53.604 Sekunden = 154.466 km/h