Text Guido Quirmbach Fotos: Porsche |
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24 Porsche 996 GT 3 Cup nahmen das erste
Training beim Saisonstart zum diesjährigen Carrera Cup auf.
Das Feld war noch weit auseinander gezogen, man merkte vielen
Teilnehmern an, dass sich Fahrer, Auto und das gesamte Team sich noch
aneinander gewöhnen müssen. Chris Mamerow (Waltrop) hatte da
im Team des Vaters weniger Schwierigkeiten, er führte im ersten
Training die Zeitenliste an vor Nicolas Armindo (F) im ARAXA-GT3 und
Jörg Hardt (Bonn) im Farnbacher-Porsche. Die Abstände im
ganzen Feld sind allerdings noch untypisch groß und noch weit von
der letztjährigen Pole entfernt, so das die Zeiten noch wenig
aussagekräftig sind.
Dominik Farnbacher (Lichtenau) fährt im Eichin-Porsche und bei
Wolfgang Land gibt nach zweijähriger Abstinenz der Kölner
Frank Schmickler sein Comeback im Cup. „Den Rost muss ich mir aber erst
noch abschütteln“ so erklärte Schmickler seinem Teamchef, der
nach einem unsanften rückwärtigen Abgang aus dem LKW seinem
linken Arm in Gips trägt, den Rückstand von drei Sekunden.
Souveräner ging es nicht! Bei sehr nassen Bedingungen setzte sich Christian Menzel aus Kelberg im tolimit-Porsche gleich nach dem Start ab und siegte beim Saisonstart zum diesjährigen Carrera Cup in Hockenheim.
24 Porsche 996 GT3 Cup machten sich auf die Reise. Menzel flog von der Pole direkt davon, der zweitplazierte Christian Mamerow gab etwas zu viel Gas und verlor einen Platz an Jörg Hardt aus dem Team von Horst Farnbacher. UPS-Junior Jan Seyffarth (Querfurt) setzte sich vor der Spitzkehre innen neben den Gaststarter Fredrik Ros aus Schweden. Der amtierende Vizemeister im skandinavischen Cup wehrte sich aber und drängte Seyffarth in Richtung des nassen Grases. Beim Anbremsen war es dann passiert, der UPS Porsche hatte ungleichmäßig Grip, brauch aus knallte heftig rückwärts in die Leitplanke. Zum Glück konnte der 18-jährige dem stark beschädigten Wagen unverletzt entsteigen.
Vorn
setzte sich Menzel ab, Hardt folgte mit Respektabstand. Dahinter gab es
ein munteres Duell von Mamerow, dem Franzosen Nicolas Armindo und dem
Österreicher Richard Lietz. Chris Mamerow, der auch kaum Erfahrung
im
Regen hat, hielt die beiden ein wenig auf, aber er verteidigte die
Position hart, aber fair. In der 5. Runde dann presste sich Armindo in
der Sachs-Kurve am Wagen des Ex-Porsche-Juniors vorbei. Doch schon
hundert Meter weiter in dem leichten Linksknick kam emc_ - Fahrer
Armindo auf die Kurbs und drehte sich. Mamerow erschrak und ging vom
Gas, doch im Stile eines alten Routiniers erkannte Richard Lietz die
Situation und war an beiden vorbei.
Die Positionen in der Spitze waren soweit bezogen, bis auf Nicolas Armindo. Der manchmal etwas ungestüme, aber sehr schnelle Franzose machte wieder Jagd auf Chris Mamerow. Drei Runden konnte der Waltropper aus Team des Vaters dagegen halten, dann machte er in der Nordkurve einen klitzekleinen Fehler, den Armindo sofort ausnutzte. |
Als sich Mamerow beim Konterversuch in der Spitzkehre verbremste, waren die Positionen dann wirklich bezogen. Kurz vor Schluss dann noch eine Schrecksekunde, als der Porsche von Marco Barthlomeyczik (Berlin) auf der Start-Zielgeraden plötzlich nach links ausbrach und brutal unterhalb der Haupttribüne in der Mauer einschlug. Zum Glück blieb auch Barthlomeyczik unverletzt, aber zur Reparatur des Autos wird ein Lackstift nicht reichen.
Christian Menzel konnte also seine Pechsträhne in den Cups endlich beenden und siegte vor Jörg Hardt, der sich nun wieder der Aufgabe widmen kann, die groß auf seinem Auto stand: „Looking for a Sponsor“
Christian Menzel (Sieger): "Endlich ist meine Pechsträhne zu Ende gegangen! Ich wünsche mir für diese Saison Regen, Regen und noch mal Regen. Denn bei diesen Verhältnissen fühle ich mich wohl, der Fahrer kann sein Feeling und seine Ideen viel besser einbringen als im Trockenen. Es war kein Problem, das Fahrwerk in kürzester Zeit auf eine optimale Regen-Einstellung umzubauen. Die Handgriffe haben wir tausendmal geübt."
Jörg Hardt (Platz zwei): "Die Platzierung geht in Ordnung. Ich hatte nicht wirklich eine Chance, Christian anzugreifen, obwohl er durchaus in Schlagdistanz lag, denn wir hatten das Auto leider so eingestellt, dass es zu sehr über die Vorderachse schob."
Richard Lietz (Platz drei): "Mein Start war nicht wirklich toll, die Räder drehten zu sehr durch. Vor mir tobte in der Startphase das Duell zwischen Armindo und Mamerow. Das habe ich mir mit Respektabstand angeschaut. Die zwei waren so aggressiv, dass ich mit einem Fehler rechnete. Den haben sie in Runde sechs dann auch gemacht, ich kam vorbei und fuhr mein Rennen sicher ins Ziel."
1. Christian Menzel (Kelberg),
Tolimit-Motorsport, 18 Runden in 36:21.551 Minuten (= 135,864 km/h);
2. Jörg Hardt (Bonn), Farnbacher-Racing, 4,990 Sekunden
zurück;
3. Richard Lietz (Österreich), Tolimit-Motorsport, 26,647;
4. Nicolas Armindo (Frankreich), EMC-Araxa-Racing, 38.025;
5. Chris Mamerow (Waltrop), Mamerow-Racing-PZ Essen, 40.454;
6. Thomas Riethmüller (Herrenberg), MRS-PC-Service-Team, 42.388;
7. Dominik Farnbacher (Lichtenau), Eichin-Racing, 44.302;
8. Lance David Arnold (Duisburg), UPS Porsche-Junior Team, 51.508;
9. Fredrik Ros (Schweden), Podium-Porsche-Motorsport-Schweden, 51.843;
10. Robert Renauer (Jedenhofen), Herberth-Motorsport, 1:07.187;
11. Albert Daffner (Emmendingen), Albert Daffner, 1:10.966;
12. Frank Schmickler (Rösrath), Land-Motorsport, 1:14.785;
13. Marco Schärf (Österreich),
B.E.M.-Brückl-Motorsport-Team, 1:18.987;
14. Dietmar Haggenmüller (Memmingen), Dietmar Haggenmüller,
1:24.452;
15. Sebastian Zollhöfer (Burgthann), Farnbacher-Racing, 1:35.434;
16. Robert van den Berg (Niederlande), Harders-Plaza-Racing, 2:02.792;
17. Arkin Aka (Hannover), Arkin Aka, 2:08.542;
18. Michael Raja (Wunstorf), Michael Raja, 1 Runde;
19. Alexander Roloff (Berlin), Eichin-Racing, 1 Runde;
20. Hakan Ricknäs (Schweden), Podium-Porsche-Motorsport-Schweden,
1 Runde;
21. Marco Barthlomeyczik (Berlin), Marco Barthlomeyczik, 3 Runden
Nicht gewertet:
Jan Seyffarth (Querfurt), UPS
Porsche-Junior Team, 0 Runden
Roland Asch (Ammerbuch), MRS-PC-Service-Team, Kupplung, 10 Runden
Sven Heidfeld (Mönchengladbach), Araxa-Buchbinder-Racing, 6 Runden