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1000km von Spa (B)
15-17.4.2004
GT-Bericht - 2.Rennhälfte

von Christian Freyer
Fotos Robert Prange und Jan Hettler
LMES

Zur Halbzeit war die Strecke vom Daniels Unfall (nach einer Berührung des Hecks beim Überholen war der Porsche abgeflogen) wieder geräumt, das Rennen also wieder freigegeben.

BMS

Der Kampf um die GT1 Krone hatte sich auf nur noch zwei Autos reduziert. In Führung lag der BMS Ferrari (Miguel Ramos) mit ca. 15 Sekunden Vorsprung auf den GNM Saleen und Matteo Bobbi. Keine Gefahr drohte dem Duo dagegen von den Verfolgern. Der auf Platz drei fahrende Convers Ferrari hatte sich zwischenzeitlich bereits einige Runden Rückstand eingehandelt. Wie schon am vergangenen Wochenende beim FIA-GT Auftakt in Monza konnten Vasiliev und Formenko die Zeiten von Bouchut nicht mal ansatzweise mitgehen. Ein Dreher von Vasiliev, der sich mit Ortelli im Audi R8 angelegt hatte, kostete weitere Zeit.

Ebenfalls auf Kreiselkurs der zweite BMS Ferrari mit Michele Bartyan am Steuer. Der Teamkollege von Toni Seiler segelte auch einmal ins Aus ohne jedoch anzuschlagen. Mit 18 Runden Rückstand auf die GT1 Spitze ebenfalls noch dabei war Wolfgang Kaufmann mit dem A:Level Porsche. Der lief nach den Justierungen zu Beginn des Rennens nun problemlos. Die beste Runde bis dahin lag bei 2.30,473 Minuten.

Leider konnte sich das einzig nich mögliche Duell in dieser Klasse nicht mehr entwickeln, Matteo Bobbi parkte den Saleen nach 3h 55 Minuten am Rande der Ardennenachterbahn. Sollten die Prodrive 550er wie schon in der FIA GT erneut ihr immer noch vorhandenes Siegpotential umsetzen?

Auf jeden Fall rückte Alexei Vasiliev nun auf den zweiten Rang vor. Dreifachführung für die 550er.....



Ecosse F360

Saleen

Mit einer ähnlichen Ausgangssituation gingen die GT2 Kontrahenten in die zweite Rennhälfte. Hier lagen nur noch drei Autos in einer Runde mit massig Abstand zum Rest. Lediglich Nathan Kinch (Scuderia Ecosss Ferrari) und Jonny Kane (LNT TVR) rollten noch zusammen um den Kurs. Das dafür umso heftiger. Nur Bruchteile von Sekunden trennten Ferrari und TVR, so dass sich ein sehenswertes Duell auf der Strecke abspielte. Über eine Stunde konnte sich Kinch behaupten, dann konnte Kane den Sack zumachen und vorbeigehen. TVR also in GT2 Führung, wer hätte das je gedacht. Absetzen konnte sich Kane jedoch nicht, der Abstand pendelte sich bei einer halben Sekunde ein. Damit war die Sache jedoch noch nicht gegessen, Kinch holte nur kurz Luft und griff wieder an. Nur wenige Runden später kämpfte Kinch den TVR nieder und fortan führte wieder Ferrari im GT2-Haus. Es wäre mäßig nun alles zu wiederholen, die Plätze tauschten sich jedenfalls fast schon im Rundenabstande. Spannung pur in der GT2!!!


Ebenfalls noch innerhalb der gleichen Runde befand sich der Autorlando Porsche. Der Abstand zu Kinch und Kane betrug jedoch fast zwei Minuten und wuchs. So lagen die schnellsten Rundenzeiten von Luigi Moccia zwischen 2 und 3 Sekunden über denen der Führenden.
Mit 10 Runden R_ckstand fand sich ein weiteres Trio zusammen. Anf_hrer hier war der zweite TVR (Marc Hynes) vor Luca Drudi (GPC Ferrari F360) und Yutaka Yamagishi (T2M Porsche). Auf den Rängen 7 (Seikel), 9 (Pierre Ehret mit Sebah) und 11 (JP Racing / Jan Dirk Lüders am Steuer) lagen die deutschsprachigen Teilnehmer der GT2.

T2M

Noch einige Ausfallmeldungen zum Schluss:

Belmondo Viper: Getriebeschaden
Sebah Porsche 996 GT3-RSR: Schaltgabel gebrochen
#66 Graham Nash Saleen S7R: liegengeblieben mit Spritmangel

Ausfall leider auch für A:Level. "Ich bin einen Doppelstint gefahren, in dem eigentlich alles ganz gut lief", erzählte Wolfgang Kaufmann. "Kurz vor Eau Rouge gabs dann ein metallisches Geräusch aus dem Motorraum. Allerdings habe ich an den normalen Werten erstmal nichts sehen. Nur auf einer Displayanzeige war auf einmal ein Wert weit außerhalb des Normalen.

Leider endete das schöne Duell an der Spitze mit Kernschrott. In Runde 90 feuerte Kinch den Scuderia Ecosse Ferrari unsanft in die Reifenstapel. Zwar schaffte es der F360 noch zurück in die Boxengasse, an weiterfahren war dennoch nicht mehr zu denken, die Schäden wogen zu schwer. Damit kam der erste LMES Lauf 2005 zu einer Sensation, Doppelführung für TVR in der GT2!!!!!! Dabei führten Hughes / Kane / Tomlinson mit 3 Runden Vorsprung auf ihre Teamkollegen Hynes / Pearce / Temtleman. Weiter auf Rang drei der Autorlando Porsche.


Die dritte Safety Car Phase fror dieses Ergebnis erstmal ein, ein Prototyp hatte sich zerlegt. Gute Fahrt auch wieder von Leutwiller, der den JP Porsche bis auf Platz 7 bis zur SC Phase nach vorne brachte.

Sebah

 Zuerst wollte ich noch bis zur Box rollen, aber dann haben sich ein oder zwei Zylinder abgemeldet Um nicht den ganzen Motor zu zerstören habe ich dann aufgehört." Zufrieden sei man dennoch, bestätigte Kaufmann. "Wir konnten endlich mal vier Stunden am Stück fahren und haben auch das Problem mit der Hinterachse nun halbwegs im Griff. Meine letzten Zeiten waren auch recht ansprechend, es geht vorwärts!"

a:level

TVR

Doch wieder auf der Piste erschien der #65 Graham Nash Saleen. Mann musste ein Motorteil tauschen, was sehr viel Zeit in Anspruch nahm. Ebenfalls einen Tausch musste an Toni Seilers Ferrari F550 (BMS) vorgenommen werden, allerdings im Bereich der Servolenkung.


An der Reihenfolge in der GT1 änderte sich nichts mehr, es gab einen Dreifachsieg der Prodrive / CARE Ferrari F550 Maranello. Gollin / Ramos / Cressoni vor Bouchut / Formenko / Vasiliev und Pescatori / Bartyan / Seiler. Das Graham Nash Team konnte sich trotz langer Reparatur noch über Punkte für den vierten Platz freuen.

GT1-Podium

 Nicht ganz so markenrein das Podium in der GT2 Division. Bemerkenswert aber der erste Sieg UND Doppelsieg für TVR in der LMES. Platz drei ging an die Autorlando Truppe mit ihrem Porsche 996 GT3-RSR. Mit TVR scheint eine neue Macht in dieser Klasse gewachsen zu sein.

Ein atemberaubendes Finish gab es noch um Platz 4. Schon Runden zuvor hatte der Horst Felbermayr Jr. Fabio Babini im GPC Ferrari vor sich hergetrieben und versucht eben jenen vierten Platz zu erobern. In La Source, der letzten Kurve vor dem Ziel setzte Felbermayr jr. alles auf eine Karte und schaffte noch das ersehnte Überholmanöver!

 Noch einen Platz verloren hatte JP Racing. Rang 8 für sie in der GT2. "Ganz unzufrieden sind wir dennoch nicht", so Jens Petersen. "Wir haben zwar noch ein paar taktische Fehler gemacht, wie den Start auf Regenreifen, aber daraus lernen wir eben."Zu den Rennbedingungen: "Es war verdammt glatt auf der Strecke, teilweise ist man nur durch die Gegend gerutscht. Vor allem hätte ich einen früheren Abbruch erwartet. Nach Radillion war die Sicht teilweise für 500m unter 30m. Und das an einer Stelle, wo Du mit 280 Sachen durchfährst."

Podium GT2

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