1000km von Monza (I)
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In der LMP2 sieht alles nach einem sicheren Sieg der RML-Mannschaft
aus, bis Mike Newton auf den Monitoren plötzlich in langsamer
Fahrt auftaucht. Nach sieben Runden Reparaturpause geht es weiter, der
Sieg scheint aber außer Reichweite. Klar auf Siegkurs ist die
Belmondo-Mannschaft von Gosselin/Oijeh/Vosse, die eine Runde vor den
Spa-Siegern von Chamberlain-Racing liegen.
Einen deutlichen Aufwärtstrend zeigt das Team von
Kruse-Motorsport,
die mit einem wie entfesselt fahrenden Phil Bennet (teilweise so
schnell wie die LMP1 in der Verfolgergruppe) auf Podiumskurs sind.
Erste Rauchzeichen gibt der Kruse Motorsport C65 von sich, als ein Teil
des vorderen Splitters abgebricht und den Vorderreifen aufschlitzt. Nach absolviertem Boxenstopp und einer Fahrt bis auf Rang drei der LMP2 kommt dann das dicke Ende. Eine von zehn Halteschrauben des Getriebe bricht und lässt Öl austreten. Erneut steht eine Rauchwolke hinter dem Courage. Zu allem Überfluss kam zusätzlich ein Problem mit der Motorsteuerung hinzu, die den Courage nur noch im Speed-Limiter an die Box rollen lässt. Daraufhin kommt es eine halbe Stunde vor Schluß zu
einer fast rennentscheidenden Kettenreaktion. Als der schwarze C65 im
Schritttempo
auf der Strecke entlangrollt halten die Posten an der Ascari-Schikane
die gelbe statt die weiße Flagge hinaus. Eine vom RfH-Dome
angeführte
Kampfgruppe fliegt auf die Schikane zu. Felipe Ortiz wird von den
Flaggen irritiert und steigt auf die Bremse.
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Die gesamte Gruppe muß
daraufhin in die Eisen, unter anderem auch Boullion im führenden
Pescarolo-Courage. Das bekommt die verbliebene Belmondo-Viper hinter
ihm nur nicht mit... und kracht dem Führenden voll ins Heck! Der Prototyp hebt fast mit den Hinterrädern ab -
Geistesgegenwärtig
kann Boullion den Wagen unter Kontrolle bringen. Die Viper biegt in die
Fahrbahnbergrenzungen ab und beendet dort nach einem saftigen Anschlag
das Rennen. Boullion lässt an der Box den Schaden kurz checken,
der
sich zum Glück als nur marginal erweist. Man kann die Führung
vor dem
DBA behalten. Neben den JUDD Technikern, welche von einer Fortsetzung des
Rennens
für den deutsch-britischen C65 abraten, weisst auch Rennleiter
Daniel
Poissenot die Mannschaft an, nicht mehr auf die Strecke zu gehen, da
nach dem Zwischenfall mit dem C65 der Defekt eine mögliche
Gefährdung
für alle Beteiligten eingestuft wird. Teamchef Kai Kruse: „Im
Sinne der
Sicherheit eine absolut korrekte Entscheidung der Rennleitung, im
Rennen aus Sicht des Teams situationsbedingt natürlich nur mit
viel
Enttäuschung zu akzeptieren, da man natürlich sein Auto ins
Ziel
bringen möchte.“ |
Im Respektabstand drehten die Führenden ihre Runden. In
Runde 156
stehen dunkle Wolken über dem königlichen Park und es steht
der
Creation DBA unplanmäßig an der Box! Die Mechaniker
reißen die Haube
herunter und sind mit Laptop bewaffnet im Motorraum auf Fehlersuche.
Letztendlich ist es die Wasserpumpe, die versagt hat. Runde um
Runde
holen Sam Hignett (Jota) und Vanina Ickx (Rollcentre) auf. Minassian
sitzt mit versteinerter Mine im Cockpit. Elf Runden vor Schluss sind
beide dann vorbei gezogen und auf Podestkurs. In Runde 166 fallen im Bereich der Lesmo die ersten
Regentropfen!
Parallele zum Rennen im vergangenen Jahr, welches auch eine letzte
feuchte halbe Stunde hatte. Minassian geht nochmal raus, zwölf
Runden
Rückstand bedeuten mittlerweile Rang sieben. Auch bei Start/Ziel
regnet
es jetzt, Collard hat fünf Runden Vorsprung und könnte
eigentlich auf
Regenreifen zu Ende fahren, ohne seinen Sieg zu gefährden. Vanina
Ickx
trägt den Wagen um den Kurs. Dabei muß sie sich mit einem
mittlerweile
ausgefallenen Power-steering abmühen, welches die Verfolgungsjagd
auf
den Jota-zytek doch deutlich einschränkt.
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Dann steht der Jota im Kies der Roggia, kann sich aber wieder
befreien. An der Spitze lässt Collard nix mehr anbrennen uns
siegt
nach 173 Runden vor Hignett und Ickx. Der völlig entkräfteten
Belgierin
ist im Ziel noch nicht bewusst daß sie schon wieder den Sprung
auf das
Podium geschafft hat. Als eine überglückliche
Rollcentre-mannschaft sie
im Ziel vor freude aus dem Wagen reisst kullern bei Vanina
Freudentränen. Der größte Jubel herrscht aber im Belmondo-Team,
die regelrechte
Freudentänze nach ihrem 4.Gesamtrang und dem Sieg in der LMP2
aufführen! Mit knapp 1 Runde Vorsprung kann man die Spa-Sieger
Chamberlain schlagen, und im 8 Rennen mit dem himmelblauen C65 endlich
den ersten Klassensieg einfahren. 3. klassierter Wagen wird hier noch
der RML-Lola - vor dem alten Villorba Corse-Lucchini, der als letzter
LMP2 die Flagge nimmt. Was bleibt am Ende zu bilanzieren? Pescarolo fährt den ersten LMES-Sieg ein und holt sich
somit eine Entschädigung für den entgangenen Sieg an der
Sarthe - wenngleich auch unter Abwesenheit des Erzfeindes Audi. Das
Team Jota feiert das beste Resultat ihrer LMP1-Geschichte. Bei den
Prototypen kommt es zum Debüt für die Belmondo-mannschaft die
mit den Pioten Ojeh, Gosslin und Vosse den ersten Triumph einfahren. Ab dem nächsten Rennen wird auch die Oreca-mannschaft mit
dem R8 wieder mitmischen - wird man dann ein Wörtchen um den Sieg
mitreden können? |