Text Harald Gallinnis |
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Ein weiteres Fahrzeug gibt sein Langstreckendebüt in der GTP. Die beiden Schweizer Rene Ruch und Leopold Hrubsky bringen einen Ferrari F355 an den Start den sie im vergangen Jahr langstreckentauglich aufgerüstet haben. Das Fahrzeug hat schon Vergangenheit am Nürburgring - es handelt sich um den ehemaligen Engstler-Ferrari der seinerzeit in der Langstreckenmeisterschaft einige Male auf der Nordschleife zum Einsatz kam. Die beiden schweizer Ferrari-Enthusiasten - Hrubsky ist selber Besitzer eines halben Dutzend F1-Boliden - haben den Wagen im vergangenen Jahr lediglich in einigen schweizer Meisterschaftsläufen eingesetzt und nehmen heute ihren ersten Langstreckenevent unter die Räder. |
Etwa ein Dutzend Autos sind zum
Langstreckenlauf am Nürburgring angetreten. Dabei werden die
regulären Starter des GTP-Feldes noch durch 3 Wagen der Interserie
ergänzt. Rüdiger Noll, zusammen mit Kurt Hasenbichler, setzt
einen Audi A4 Turbo ein. Robert Römer, Porsche Enthusiast, ist mit
seinem Ex-Alzen-Cup-Porsche angetreten. Den spektakulärsten Wagen
bringt
Gottfried Grasser aus Österreich an den Start der seinen Ultima
GT1
zum ersten Renneinsatz an den Ring bringt. Durch die
kurzfristige Verlegung auf den Nürburgring-Termin und der darauf
folgenden Terminüberschneidung mit dem SCC-Lauf in Most fehlen
leider die Sportwagen des Interserie-feldes. Dafür sind im
GTP-Feld insgesamt 3 Radical SR3 von Radical-Deutschland wieder am
Start. Diese sollten sogar noch Zuwachs bekommen - doch dazu
später.
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Auf dem Platz an der Sonne können sich Rüdiger Noll
und Karl
Hasenbichler am Ende der Session notieren lassen. Der mit dem Motor aus
dem R8 ausgerüstete, bärenstarke A4 Biturbo kann mit einer
2:04.012 notiert werden. Die Seriensieger Claude Schons und Friederich
Leinemann müssen sich
um 9 Zehntel geschlagen geben. Als 3 lässt sich Jens
Hochköpper im
mittlerweile 11 Jahre alten 993 GT2 klassieren. Schnellster Porsche der Klasse 5 wird der 996 Cup von Thomas Langer und Rainer Noller. in der Klasse der Radicals können sich Ring-Routinier Matthias Holle und Gerd Lenhardt im schwarzen Radical notieren lasssen. |
Das vernebelte 1. Zeittraining wird von Jens Hochköpper
in seinem betagten 993 GT2 dominiert. Die beiden Luxemburger Routiniers
Claude Schons und Friederich Leinemann müssen sich eine Sekunde
dahinter notieren lassen. Angesichts der Sichtverhältnisse
ist das jedoch keine Schande. Einige Piloten monieren daß
man bei Star und Ziel nicht einmal mehr die Boxensignale lesen
kann. Ob unter solchen verhältnissen ein Rennbetrieb aus
Sicherheitsgründen überhaupt Sinn macht sei mal
dahingestellt. Einige Teams verzichten daher auf die erste Session am
Samstag und konzentrieren sich auf den Sonntag morgen. |
Am Start geht es Rüdiger Noll ob der indifferenten Streckenverhältnisse (weitestgehend trocken aber mit leichtem Niesel) erst mal sehr vorsichtig an was die Konkurrenten bereitwilig zum links und rechts vorbeipfeilen nutzen. Binnen einer Runde wird der 750 PS starke A4 auf Rang 9 durchgereicht. |
Kurz vor dem Start herrscht hektische
Betriebsamkeit an der Radical-Box. Für einige Demo-Runden werden
noch einmal 2 zusätzliche Fahrzeuge fertig gemacht damit man auf
ein ansehnliches fahrzeugfeld kommt. Mehr als 4 Runden werden den
beiden Fahrzeugen von Vincent Rassat und Gerd Lenhardt allerdings nicht
zugestanden.
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Vorne an der
Spitze übernimmt Claude Schons das Zepter, gefolgt von Jens
Hochköpper, der mit seinem 993 dem Luxembourger von nun an
im Nacken sitzt. Platz 3 übernimmt der radical von Matthias Holle
während der Ultima von Marco de Pau von hinten zum Sturmlauf durch
Feld ansetzt. De Pau wird in Runde 3 als 4. notiert und macht nun Jagd
auf die Spitze. Für den roten Radical von Dirk Weller ist dagegen
schon nach einer Runde Schluß "Nach dem Unfall im Training
gestern ist wohl ein Schaden am Fahrwerk zurückgeblieben der Wagen
war daher unfahrbar". In Runde 4 bleibt der Porsche von Jens Hochköpper, der just Platz 1 übernommen hatte, plötzlich aufgrund eines Elektrikproblems stehen. Nach einem "Reset" der Bordelektrik (alle Sicherungen in Windeseile einmal raus und wieder rein) geht es mit Minutenabstand in Renntempo weiter.
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Wegen der Trümmer auf der Strecke lässt die Rennleitung für eine Runde das Safety-Car aufmarschieren. Die Begeisterung des bis dahin souverän führenden Claude Schons ob dieser Maßnahme hält sich naturgemäß in Grenzen. Der überrundete Hasenbichler im Audi, der mittlerweile von Noll übernommen hat, die beiden Radical, Probst und schließlich auch Hochköpper können aufschließen. Nach nur einer Runde hinter dem Führungsfahrzeug wird das rennen wieder freigegeben. Die offenen Radical werden beim Restart überrumpelt. Die neue Reihenfolge lautet Schons vor Probst Hochköpper und dem Bartels-Radical. Matthias Holle verliert in der Dunlop den Anschluß an den Markenkollegen durch einen Ausritt. Hasenbichler im A4 nimmt sich Schons als Führungsfahrzeug und zieht zeitgleich hinter dem Porsche seine Runden. |
Etwa 45min nach Rennstart geht de Pau
wieder auf die Strecke - leider schlägt die Defekthexe noch in der
selben Runde wieder zu. Die 700 PS des 6l-Blocks im Heck des Ultima
scheren das Rad im Hatzenbachbogen von der Nabe. Der Routinier
kann den Wagen, der das Rad beim Anbremsen der NGK-Schikane verliert,
zum Glück im Kies ohne größere Folgeschäden zum
Stillstand bringen. Der erste Renneinsatz des Boliden endet so nach nur
7 gefahrenen Runden. Alledings spricht die schnellste Rennrunde von
2:03, die man sich gutschreiben lässt, Bände und lässt
Gottfried Grasser optimistisch zuückblicken. "So weiss ich
wenigstens daß sich das Weitermachen an dem Wagen lohnt. Wenn er
anfällig und obendrein noch langsam gewesen wäre hätt
ich ihn jetzt weggeschmissen."
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Die beiden Porsche von Jens Hochköpper
und Probst sind zu diesem Zeitpunkt schon in der Box anzutreffen
- beide out! "Kurz und schmerzlos: das Getriebe. Das
Schaltgestänge ist gebrochen." rapportiert Thomas Probst. Bei Jens
Hochköpper ist dagegen ein weiterer Defekt aufgetreten "Die
Elektrik spinnt schon wieder, daher hat Jens das Auto abgestellt. Zudem
war nach der Stop&Go das Sperrdifferential defekt" wird in der Box
bekanntgegeben. In der 49. Runde wird das Interserie-Feld (sprich die beiden verbliebenen Wagen) abgewunken. Der Audi von Hasenbichler/Noll verlässt an 2. Stelle liegend (die Radicals hatte Hasenbichler mittlerweile kassiert) das Rennen. Der dahinter liegende Robert Römer fährt zwar das Rennen zu Ende kann dadurch seine offizielle Klassierung auch nicht verbessern. Der Radical von Holle/Lenhardt verliert mittlerweile seine 3. Position an den Donkervoort und die beiden Porsche von Langer/Noller und Berger/Voigt. Kurz darauf ist jedoch auch für den Cup-Porsche von Rainer Noller Schluß. Der Pilot meldet einen massiven leistungsverlust und stellt den Wagen ab um einen gröberen Schaden zu vermeiden. |
Hinter den Führenden 5 etabliert sich
der Donkervoort von Torwesten/Rehkopf als bester Verfolger. Man gewinnt
sogar noch einen Platz hinzu als Jens Hochköpper noch mal einen
Stop wegen eines angeblichen Vergehens unter Gelb absolvieren
muß. Hasenbichler kommt jetzt immer besser in Schuß.
Konkurrent Robert Röber wird
innerhalb der Interserie-Wertung schnell geschluckt und dann macht man
sich auf die Gesamtwertung weiter empor zu klettern. In der 41.Runde lautet die Reihung wie folgt: Der Porsche Nr.1 (seit Rd. 32 sitzt
Leinemann am Steuer) führt vor
den beiden Radicals Nr. 89 (Bartels) und 88 (Holle/Lenhardt). Denen
folgt in einer unterhaltsamen Kampfgruppe der Audi, der aber just vom
Donkervoort überholt wird. Dann kommt der Porsche von Robert
Römer, der Cup-Porsche von Langer/Noller und der
Chzanowski-Porsche von Berger/Voigt, die alle noch innerhalb der selben
Runde liegen. Mit Abstand, aber zuverlässigen Runden dreht der
Ferrari F355 dahinter seine Runden wie ein Schweizer Uhrwerk.
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Dann kommt die Zieldurchfahrt. Schons/Leinemann glassen sich wie gewohnt die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und fahren einen weiteren Langstreckensieg ein (Claude Schons schätzt später daß es schon über 30 sein müssen). Dann wartet die Radical-Mannschaft auf den silber-blauen Boliden mit der 89 - doch statt dessen wird der Donkervoort von Rehkopf/Torwesten als 2. abgewunken. Noch größer wird die Enttäuschung als man auch den 3. Platz an den Chrzanowski-Porsche verliert. Dann kommt die Meldung daß der Radical antriebslos auf der Strecke gesichtet wurde. Selbst die Markenkollegen gehen so noch vorbei. |
Die letzte Viertelstunde bricht an. Fast sieht es aus als
könne die
Radical-mannschaft die feine Auftaktleistung am Hockenheimring, wo 2
lokale Gaststarter das rennen gewannen, wiederholen. Da schlägt im
Radical von Jap Bartels die defekthexe zu . Mit Aussetzern kommt der an
Position 2 liegende Prototyp an die Box. Die Mannschaft versucht noch
die Quelle zu lokalisieren schickt dann aber den Spider der
holländischen Brüder wieder auf die Strecke da nur noch
wenige Runden
zu fahren sind.
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Einzig den Ferrari F355 konnte man hinter sich halten.
Hier fahren die Piloten Ruch/Hrubsky das erste Langstreckenrennen des
Boliden solide zuende und dürfen sich am Ende zu den 5 fahrzeugen
zählen die in einem trotz limitierter Fahrzeugzahl ereignisreichen
Rennen die Zielflagge sahen.
Platz | Nr | Klasse | Fahrer | Team | Land | Fahrzeug | Reifen | Runden | Abstand | Beste |
1 | 1 | 6 | Claude Schons, Friederich Leinemann, | FMT-CSR | LUX | Porsche 996 GT3 RS | P | 59 | 2:05,145 | |
2 | 94 | 6 | Stefan Rehkopf, Dirk Torwesten, | Rehkopf | D | Donkervoort | P | 58 | -1 | 2:09,427 |
3 | 3 | 5 | Stefan Berger, Rene Voigt, | Chrzanowski | D | Porsche GT3 Cup | P | 58 | 3".314 | 2:10,255 |
4 | 88 | 8 | Matthias Holle, Gerd Lenhardt, | Radical Deutschland | D | Radical SR3 | P | 57 | -1 | 2:05,974 |
5 | 89 | 8 | Jaap Bartels, Olaf Bartels, | Radical Deutschland | NL | Radical SR3 | P | 56 | -1 | 2:06,653 |
6 | 23 | 5 | Rene Ruch, Leopold Hrubsky, | S.H.R.T. | CH | Ferrari F355 | P | 55 | -1 | 2:15,162 |
7 | 20 | 5 | Thomas Langer, Rainer Noller, | König Sitze D | D | Porsche 996 Cup | P | 52 | -3 | 2:09,956 |
8 | 13 | Int | Rüdiger Noll, Kurt Hasenbichler, | Noll | D | Audi A4 BiTurbo | M | 47 | -5 | 2:06,296 |
9 | 12 | Int | Robert Römer, |
Römer | D | Porsche GT3 Cup | M | 46 | -1 | 2:09,717 |
nicht gewertet / Ausfall | ||||||||||
10 | 7 | 6 | Jens Hochköpper, |
PC Nürburgring | D | 993 GT2 | P | 33 | Schaltung | 2:05,558 |
11 | 9 | 6 | Thomas Probst, Norbert Pauels, | Probst | D | 993 GT2 | P | 28 | Getriebe | 2:06,772 |
12 | 11 | Int | Marco de Pau, Gottfried Grasser, | Grasser Racing | A | Ultima GT1 | Y | 7 | Radverlust | 2:03,766 |
13 | 78 | 8 | Gerd Lenhard, , | Radical Deutschland | D | Radical SR3 | P | 4 | Ausfall | 2:29,234 |
14 | 81 | 8 | Vincent Rassat, , | Radical Deutschland | NL | Radical SR3 | P | 3 | Ausfall | 2:30,439 |
15 | 79 | 8 | Dirk Weller, , | Radical Deutschland | D | Radical SR3 | P | 1 | Handling | 2:53,446 |