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Divinol-Cup Oschersleben (D) 23-24.7.2004

Text & Fotos von Patrick Holzer (www.auto-rennsport-page.de)
  

Der vierte Divinol-Cup Lauf in Oschersleben sollte jede Menge Spannung mit sich bringen, denn die Frage, die sich vor dem Rennen stellte, war:" Wer kann die Siegesserie von Thomas Probst stoppen?" Klaus Horn und Michael Düchting wären hier als erste Kandidaten zu nennen. Vor allem der in dieser Saison vom Pech verfolgte Klaus Horn wollte die Verhältnisse an der Porschefront zurechtrücken und Pierre von Mentlen entwickelt sich immer mehr zu einem Gestamtsieganwärter. Somit war in der großen Klasse für reichlich Action gesorgt. Doch auch die anderen Klassen waren äußerst gut besetzt. Dazu trug vor allem eine große Zahl tschechischer Gaststarter bei, die mit acht Fahrzeugen vertreten waren. Mit 12 Autos war die Klasse von Vorjahresmeister Mirko Lubner, der in Oschersleben fehlte, äußerst stark besetzt. Der Tscheche Adam Laco trat mit einem Alfa Romeo 156 aus der WTCC erstmals im Divinol-Cup an. Sören Ferstl hatte das letztjährige Meisterschaftsfahrzeug von Mirko Lubner übernommen und startete damit zum ersten Mal in Oschersleben. In der Klasse 6 bekam es Bernd Kleeschulte mit den Gaststartern Sepp Melkus und Sven-Maik Krüger/Klaus-Dieter Kistner zu tun. Letztere setzten auf einen 420PS starken DTM BMW, der vorletzten Winter auf einer BMW Werkskarosse neu aufgebaut worden war.
Die Pole im ersten Zeittraining ging an Donkervoort Pilot Michael Düchting vor Jürgen Bender und Thomas Probst. Auch im zweiten Zeittraining stand Michael Düchting wieder in der vordersten Startreihe, diesmal zusammen mit Thomas Probst. Die zweite Startreihe teilten sich Pierre von Mentlen und Martin Dechent..


Düchting

Rennen 1

Michael Düchting konnte zwar den Start für sich entscheiden, musste dann aber schon in der ersten Rennrunde Thomas Probst vorbeilassen. Vom sechsten Platz aus gestartet, konnte Klaus Horn zwei Plätze gut machen und lag hinter Pierre von Mentlen auf dem vierten Rang. In der zweiten Runde musste Michael Düchting auch noch Klaus Horn passieren lassen, der sogleich auf Thomas Probst aufschloss. Zuvor hatte auch schon Pierre von Mentlen gegenüber dem Landauer das Nachsehen. Klaus Schneider duellierte sich hinter von Mentlen mit dem Holländer René Snel um den fünften Rang. Auf dem neunten Platz lag Jürgen Bender, der beim Start etliche Plätze eingebüßt hatte. Auch Teamkollege Martin Dechent hatte die Chance genutzt und sich vor Bender positionieren können. In der Zwischenzeit verstärkte Klaus Horn den Druck auf Thomas Probst, der den Vizemeister des Vorjahres nicht abschütteln konnte. Im hinteren Teil des Feldes konnten die Porschepiloten Frank Schreiner und Wolfgang Leicht am Alfa Romeo 147 von Jaromir Jirik vorbeiziehen, der seinerseits mit Problemen am Alfa zu kämpfen hatte. Chaouki Chikhani konnte den Tschechen ebenfalls überholen und bei seiner Aufholjagd vom letzten Startplatz aus eine weitere Position gut machen. Nach vier Runden war es dann soweit, Horn übernahm die Spitze vor Thomas Probst. Michael Düchting hatte dem Tempo an der Spitze nichts entgegenzusetzen und musste abreisen lassen." Ich hatte Getriebeprobleme und konnte keinen dritten und vierten Gang schalten," erklärte der  Donkervoort Pilot gegenüber auto-rennsport-page. Genau wie Michael Düchting musste Pierre von Mentlen die Spitze ziehen lassen und setzte sich auf Position vier fest. Klaus Schneider und René Snel waren sich noch immer nicht darüber einig, wer denn nun den fünften Platz einnehmen sollte. Snel folgte dem Porsche GT2 dicht im Windschatten und wartete auf seine Chance. Die hatte Donkervoort Pilot Johannes Kreuer bereits ergriffen und den Tschechen Adam Laco überholt. Damit lag der silberne Donkervoort auf dem zweiten Klassenrang hinter Antonis Wossos, der vor Kreuer Elfter im Gesamtklassement war. Wolfgang Leicht hatte sich Frank Schreiner zurecht gelegt und presste sich am Cup Porsche vorbei auf Platz 15. An der Spitze konnte Klaus Horn seinen Vorsprung auf Thomas Probst weiter ausbauen.

Chikiani

Start



Dr. Henry Nielebock verbesserte sich während sechsten Runde um einen Platz und lag nun vor Martin Dechent auf dem siebten Platz. Anfangs der achten Runde ging Thomas Probst wieder an Klaus Horn vorbei, bei dem sich der Schlauch vom Ladeluftkühler zusammengezogen hatte. Schnell war wieder einmal Bernd Kleeschulte unterwegs. Der BMW Pilot lag in der Klasse 6 vor dem Lotus von Sepp Melkus in Führung und duellierte sich sogar mit dem PS stärkeren Cup Porsche von Frank Schreiner. Erst als Sepp Melkus in der achten Runde an dem Zweitplatzierten der Klasse 4 Peter Nickel vorbeiging, konnte er auf Bernd Kleeschulte aufschließen.

Nach neun Rennrunden lag Chaouki Chikhani bereits auf dem zehnten Gesamtplatz und machte auch nicht vor den Markenkollegen Jürgen Bender, Martin Dechent und Dr. Henry Nielebock Halt, die sich dem schnellen Libanesen beugen mussten. In der elften Runde gerieten Pierre von Mentlen und Peter Nickel aneinander, was für beide noch schwerwiegendere Folgen haben sollte. Peter Nickel schleppte seinen arg ramponierten Calibra mit kaputtem Ölkühler noch eine Runde weit und musste kurz darauf den Calibra mit Motorschaden abstellen. Durch den Zwischenfall hatte Pierre von Mentlen an Boden verloren und sah sich nun von Klaus Schneider bedrängt. In der letzten Runde drehte sich Henning Pape in Turn 4 ins Kiesbett und zwang Klaus Horn zu einem Ritt durch das Kiesbett, wodurch seine Siegchancen endgültig begraben waren.

Thomas Probst fuhr so einen sicheren Sieg vor Klaus Horn und Michael Düchting ein. Als vierter wurde noch Pierre von Mentlen vor der Porschefraktion bestehend aus Klaus Schneider, René Snel, Martin Dechent und Jürgen Bender gewertet. Der neunte Gesamtrang bedeutete für Dechent auch den Klassensieg. Antonis Wossos konnte die Klasse 7 vor Johannes Kreuer gewinnen, während Bernd Kleeschulte, Jens Smollich und Adam Lacko in ihren Klassen den Sieg einfuhren.

Rennen 2


Probst

Trotz einer weiteren Pole musste Michael Düchting Thomas Probst in der ersten Runde den Vortritt lassen. Das Zeittraining bei wechselnden Wetterbedingungen hatte einiges durcheinander gewirbelt und so mussten die starken Turbo Porsche von Klaus Schneider und Klaus Horn von den Plätzen sieben bzw. zwölf aus ins Rennen gehen. Pierre von Mentlen trat wegen eines Schadens durch die Kollission mit Calibrafahrer Peter Nickel zum zweiten Rennen nicht mehr an.Trotzdem lagen die Beiden in der ersten Runde bereits hinter Thomas Probst und Michael Düchting. Klaus Horn konnte sogar noch im Shell Esses an Klaus Schneider vorbei auf den dritten Platz vorfahren. Auf den weiteren Plätzen folgten René Snel, Jürgen Bender, Martin Dechent und der beste Tscheche Adam Lacko.


In der zweiten Runde setzte Klaus Horn mit der schnellsten Rundenzeit ein erstes Ausrufezeichen und schloss bereits auf Probst und Düchting auf. Doch ein Dreher in der dritten Runde, verursacht durch Luftverlust am linken Hinterrad, kostete Horn den dritten Platz. Der Landauer wurde bis auf den zwölften Platz durchgereicht. Nach drei Runden lag der wie schon im ersten Lauf von ganz hinten gestartete Chaouki Chikhani bereits auf dem neunten Platz. An der Feldspitze setzten sich Probst und Düchting zusehends ab und folgten dicht and dicht um den Kurs in der Magdeburger Börde. Klaus Schneider, René Snel, Jürgen Bender und Martin Dechent folgten den Beiden als Vierergruppe mit respektablem Abstand. Doch eine Runde später fehlte auch Klaus Schneider, der nur noch auf dem zehnten Platz zu finden war.

Die vierte Runde bot so einiges an Positionswechsel, Chikhani hatte sich als nächstes Dr. Henry Nielebock vorgenommen, Melkus war an dem schnellen Tschechen Martin Zajeck vorbeigegangen und Frank Schreiner hatte ebenfalls eine Position gut machen können. Die Hubraumzwerge boten den Zuschauern eine klasse Show. Hier lieferten sich Wolfgang Wintergerst und Hennig Pape einen Zweikampf um den Klassensieg. Ende der fünften Runde konnte sich Düchting gegen Thomas Probst durchsetzen und die Führung übernehmen.

Chaouki Chikhani war mittlerweile in die Gruppe Snel, Bender und Dechent vorgestoßen und machte sich bereits ans Überholen. Mit der schnellsten Rennrunde von 1.31,565 setzte sich Michael Düchting etwas von Probst ab, der mit Untersteuerungsproblemen am Porsche zu kämpfen hatte. In der achten Runde vergrößerte sich der Vorsprung des Donkervort Piloten nun sichtlich, während Thomas Probst ungefährdet auf dem zweiten Platz lag.

Dahinter hatte sich jedoch Chaouki Chikhani bereits auf den sensationellen dritten Gesamtplatz nach vorne gekämpft."Dieser dritte Platz ist für mich wie ein Sieg. Mein Auto wurde erst in der Nacht fertig und wir konnten sehr spät am Morgen anreisen," so ein überglücklicher Chaouki Chikhani. Klaus Horn konnte ebenfalls Positionen gut machen und belegte den achten Platz vor Klaus Schneider, den er kurz zuvor überholte. 

Porsche.

Die vorderen Plätze waren in der Reihenfolge Düchting, Probst, Chikhani, Bender und Dechent nach elf Runden klar verteilt. Dahinter kämpften die beiden GT2 Porsche von Horn und Schneider um Position sieben, das beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge zu Gunsten von Klaus Schneider ausgehen sollte. Auf den weiteren Plätzen folgten Adam Lacko und Antonis Wossis, die jeweils klar ihre Klasse anführten. In der Klasse 6 stritten sich über das gesamte Rennen in einem packenden Duell Bernd Kleeschulte und Sepp Melkus um den Sieg, den schließlich BMW Pilot Kleeschulte nach Hause fuhr. Im Ziel waren beide Fahrer gerade einmal durch 0,149 Sekunden getrennt. Wolfgang Wintergerst (Klasse 1) und Christian Zink (Klasse 5) trugen sich als weitere Klassensieger ein. In der Gesamtwertung führt weiterhin Thomas Probst vor Jürgen Bender und Henning Pape.

Viele weitere Fotos und Infos zum Rennen & zum Divinol-Cup sind auf www.auto-rennsport-page.de zu finden.

Rennergebnis

Rennen 1

Rennen 1

Rennen 2

Rennen 2

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