Le Mans Testsession
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Es wird das spannendste LeMans-Rennen seit Jahren werden. Soviel steht nun nach dem Vortest fest. Seit der großen Schlacht der Werke 1999, als Mercedes, BMW, Audi , Toyota und Nissan gegeneinander antraten, gab es über alle Klassen kein ausgeglicheneres Feld an der Sarthe als wie in diesem Jahr. Das ist das Ergebnis der derzeitigen Übergangs-Reglementszwischen den alten LMP900/675 und den neuen LM1/2. Auch wenn laut den Zeitenlisten wieder einige Favotriten herausstechen wird man im Rennen einen Kampf der schnellen neuen Fahrzeuge gegenb die zuverlässigen Audis erwarten dürfen - kommen wir daher zu den Zeiten.
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In seinen beiden Autos spielte dagegen Ives Courage in diesem Jahr nicht die französische Karte aus. Zwar zeigte sich der C60-H absolut mit bei der Musik was die Zeiten angeht. Ob man im Rennen mit den stark besetzten Pescarolos und deren Michelins mithalten kann wird dennoch das größte Fragezeichen im Team sein. Aus deutschprachiger Sicht werden dennoch die meisten fans eher für die Courage-Boliden halten, da mit Japan-Legionär Dominik Schwager und dem Schweizer LMES-LMP2-Champion Alexander Frei 2 deutschsprachige Fahrer im 2.Wagen des Teams zu finden sind. Platz 10 ist angesichts der in diesem Jahr sich abzeichnenden Leistungsdichte (Plätze 4-11 innerhalb von 3s!) als sehr relativ zu betrachten. Aus deutschsprachiger Sicht sicher genauso, wenn nicht noch interessanter: die beiden Champion-Audis. Im von Audi-Sport UK genannten Wagen konnte Marco Werner zusammen mit Partner Letho die 4.schnellste zeit einfahren. Hier stand im Gegensatz zur Pescarolo-Crew allerdings nicht die Zeitenjagd im Vordergrund, wie Dr. Wolfgang Ullrich erläuterte: "Wir gehen nicht davon aus, dass einer der drei R8 beim Start
des
Rennens in den ersten Reihen stehen wird. Deshalb haben sich die Teams
heute ganz auf die Abstimmung für das Rennen konzentriert.
Über die
Distanz haben sie aufgrund der bekannten Qualitäten des R8 eine
gute
Chance auf den Sieg – aber die Leistung der Teams und Fahrer wird eine
noch größere Rolle spielen als in den Jahren zuvor."
JJ.Letho ergänzte: "Heute ging es nicht um eine schnelle Runde,
sondern darum, gut für das
Rennen vorbereitet zu sein. Wir haben unser Programm sehr gut
durchziehen können und dabei verschieden Reifen und Abstimmungen
ausgetestet. Das Ergebnis ist wie erwartet. Wir wussten vorher, dass
wir nicht schneller sein würden. Sechs Sekunden Rückstand
wirken auf
den ersten Blick viel. Aber das Rennen ist 24 Stunden lang – da
zählt
vor allem auch die Zuverlässigkeit des R8." |
Ebenso fiel die Bilanz von Marco Werner aus: "Einige kleinere Dinge haben heute etwas Testzeit gekostet. Anfangs hatte beispielsweise das Bremspedal zu viel Spiel. JJ Lehto und ich waren beide einmal kurz im Kiesbett. Bis zum Start des Rennens können wir sicher noch einen Schritt nach vorn machen, wir haben ja nächste Woche noch einige Trainingssitzungen. Mit der heutigen Platzierung sind wir zufrieden, es ist das, was wir uns ausgerechnet hatten."
Mit dem Jim Gainer-Dome zeigte sich auch das 3. Fabrikat der
LMP1-Hybrid-Phalanx mit bei der Musik. Es wird sich allerdings erst im
Rennen zeigen wie aussortiert man den langsameren aber kugelsicheren
Audis entgegentreten kann. Diese fanden in Martin Shorts Dallara einen
unerwartet starken Gegner. Short, der wiederum auf die Dienste der
Tochter des 6-maligen Siegers Jackie Icks vertraut, stellte seinen
Dallara-Boliden wiederum auf Platz 6 noch vor die beiden Audi von
Oreca und Audi Sport USA/Champion in den Zeitenlisten ab. Das
Leistungslevel der Fahrertrios dürfte dennoch im Rennen eher
für die 3 Audis sprechen.
Kommen wir zu den LMP2. Hier werden wir im Rennen einen spannenden Kampf zwischen den Lola und den Top-Courages erwarten dürfen. Die Haltbarkeit im Rennen wird auch hier traditionsgemäß in dieser Klasse eine große Rolle spielen. Allerdings zeigten sich von allen Neuentwicklungen die Lola am Besten mit bei der Musik. Nicht wenige Fachleute trauen ihnen sogar aufgrund ihres Konzeptes ein Finish in den mittleren bis höheren Top-10-regionen zu - wenn sie denn halten. Die B05/40 sind neben den noch nicht aussortierten Lucchini und Pilbeam derzeit die einzigen echten LMP im Feld die komplett nach dem neuen Reglement gestrickt sind. Lola sammelt damit frühzeitig Know How um es im nächsten Jahr in der LMP1-Klasse mit den R10 aufnehmen zu können.
Nur 2 Zehntel dahinter notierte der RML-Lola der amsonsten einen problemlosen Testtag hinlegte. Erfreulich aus deutscher Sicht: die Top-Plazierung des Kruse-Motorsport-Courage in dem ein im Vorfeld überarbeitetes Fahrwerk sich mit Klassenrang 3 positiv für die Mannschaft auszahlte. Damit hatte man weniger Probleme als zum Beispiel die G-Force-Mannschaft die zuerst von Anlasserproblemen behindert wurde und bei der eine explodierende Kupplung am Nachmittag die Qualifikation von Kundenpilot Jeam-Francois Laroche behinderte. Hinter dem schnellsten der Belmondo-Courages wurde der Berridge Lola nur kurz von einem Problem mit einem Luftmengensensor und einigen Problemen in der Motorelektronik behindert. Platz 5 ließ man sich am Ende dennoch gutschreiben. Noch nicht ganz aussortiert zeigten sich die Konkurrenzfabrikate von Lucchini, WR und vor allem Pilbeam, die den Tag als Roll-out und Funktionstest verbuchten. Im Rennen darf man von Pierre Bruneaus Crew nicht mehr als ein Finish - voraussichtlich sogar ausserhalb der gewerteten Distanz - erwarten. |
Die schnellste Zeit markierte LMES-LMP2-Champion Sam Hancock im Intersport-Lola B05/40, der andeutete, daß im Qualifying noch Steigerungen möglich wären. "Wir hatten nur harte Goodyear-reifen zur verfügung und die schnellste zeit habe ich auf einem Satz gefahren der schon ein-einhalb Stints auf dem Gummi hinter sich hatte. Leider wurde ich bei den Runden bei denen wir ein Low-downforce-package ausprobierten vom Verkehr aufgehalten. Auch das Setup haben wir noch nicht final aussortieren können". |
Bei den GT1 zeigten sich die Prodrive-Fabrikate als Maß der
Dinge. Die beiden Aston Martin konnten sich mit fast identischen Zeiten
an die Spitze des Tableaus setzen. Ein Le-Mans-erfahrener Christophe
Bochut schaffte es immerhin aus einem F550 eine Zeit herauszuquetschen
die 3s an die der neuen Boliden aus England herankam - im Rennen werden
seine Co-piloten ihm helfen diese Leistung auf das Klassenmittel zu
nivellieren. Dabei spielt vermutlich der Fakt eine Rolle daß auch
die siegesgewohnten Corvetten dieses Jahr mit neuen Autos antreten.
Hier setzten Magnussen/Beretta&Gavin in ihrem Fahrzeug eine erste
Duftmarke, die dennoch in der schnellsten Runde 4s von den Top-Zeiten
der Aston entfernt waren. Das war aber Absicht wie Olivier Beretta
bestätigte: "Nicht Performance sondern das möglichst
umfangreiche Kennenlernen des neuen Autos war das Ziel heute, um sich
maximal auf die Qualifikationswoche vorbereiten zu können. " Max
Papis bestätigte: "Wir sind noch in einer Lernphase was den Wagen
anbelangt. Schnelle Runden sind die eine Sache, das Rennen nächste
Woche zu gewinnen die andere". Mit 89 bzw. 91 Runden pro Auto spulte
man das umfangreichste Programm aller Teams in der Klasse an diesem
Tage ab und widmete sich dabei hauptsächlich dem Aussortieren der
Bremsen und Reifen . Dagegen
beschränkten sich die Ferrari-Crews von BMS und JMB darauf ihre
Fahrer an den Kurs und ihre diesjährigen Fahrzeuge zu
gewöhnen, wobei einmal mehr der F575 zeitenmäßig
enttäuschte.
Ein offenes Rennen werden wir auch in der GT2-Klasse erwarten
dürfen. Hier stach der fahrerisch Top besetzte White
Lightning-Porsche hevor, auf dem Timo Bernhard die Bestzeit
der Klasse markierte. Mit einer 4:04.915 war er eine Sekunde schneller
als Jörg Bergmeister der im selben Fahrzeug im Vorjahr die
Klassenpole markiert hatte. Bergmeister wird zudem im Rennen die crew
komplettieren, die dann als fahrerisch stärkste GT2-Mannschaft den
3-LeMans-Klassensieg in Folge anpeilt. Erfreulich gut bei der Musik
zeigte sich der
Top-Panoz der sich nur 1 1/2 Zehntel-Sekunden dahinter notieren
ließ. Romain Dumas dürfte für die schnellste Runde auf
dem Raymond Narac-Porsche verantwortlich zu machen sein, der damit
plakativ seine Nachnominierung für den Klassiker rechtfertigte. Im
Rennen wird für die Crew eher ein Platz im Mittelfeld der Klasse
zu prognostizieren sein. Der ebenfalls fahrerisch top besetzte
Alex-Job-Porsche fand sich gerade mal 2s hinter den Klassenschnellsten
wieder. Da dürfte in der Qualifikation noch etwas gehen. Der
Scuderia Ecosse gebührt die Auszeichnung des besten Ferraris im
GT2-Feld was mit 3 professionellen Piloten gegen die Kundenpiloten im
Cirtek-Ferrari nicht schwer gefallen sein dürfte. Im Mittelfeld
fand sich bei seinem Debüt der Spyker wieder während der TVR
des Race Sports Peninsula-Teams (die Spa-Sieger LNT haben keine Nennung
zugestanden bekommen) das Feld beschloß.