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Im Unterschied zu den
bisherigen Rennen gab es keine unhaltbare Flucht
des Pole Setters. Fabrizio Gollin konnte im #2 BMS Ferrari 550 zwar die
Führung behalten, doch die Verfolger Walter Lechner jr. (#4 Konrad
Saleen), Uwe Alzen (#5 Vitaphone Saleen) und Mattheo Bobbi (#1 BMS
Ferrari) reihten sich wie an der Perlenschnur gezogen hinter ihm ein.
Die Abstände untereinander lagen in den ersten Runden bei maximal
0,6 Sekuden. Insebsondere der Fight zwischen den Saleen war sehenswert. Alzen drückte in der vom Teamchef Franz Konrad gefürchteten Bleifußmanier auf das Gaspedal und robbte sich immer mehr in das Heck des gelben Bruders. In Runde 5 flutschte die schwarze Flunder vorbei auf Rang 2. Lechner jr. bekam sogleich wieder Druck von Bobbi, der zwischenzeitlich eine schnellste Runde nach der anderen gefahren war. Ein weiteres Getümmel baute sich um Platz 6 herum auf. Dort befand sich zu Beginn des Rennens Paolo Ruberti im Graham Nash Saleen. Dahin wollten Andrea Bertolini (#33 Maserati), Gianni Morbidelli (#13 GPC Ferrari F575) und Stefano Livio (#3 BMS Ferrari F550). Insbesondere Morbidelli und Livio schenkten sich im Kampf der GT Ferrari Konzepte (Ferrari Corse Clienti gegen Prodrive) nicht einen Milimeter. Und so kam es, wie es kommen musste, man geriet aneinander. Leiddtragender dabei war Morbidelli, der durch die Berührung ordentlich Fahrt verlor und zurückfiel. An der Spitze bahnte sich derweil die Änderung vom Quartett auf ein Duo an. Gollin und Alzen setzten sich allmählich von Lechner jr. und Bobbi ab. Dabei lagen zwischen den ersten –Beiden nur noch 0,4 Sekunden. Der Österreichner im Konrad Saleen hatte auch ganz andere Dinge zu tun, als Gollin und Alzen zu folgen. Schließlich hing ihm immer noch Bobbi im Nacken, der mit schnelleren Runden seinen Anspruch auf Passage recht deutlich machte. So sehr sich Lechner jr. auch streckte, in Runde 9 war es aus mit der Gegenwehr und Bobbi schlüpfte vorbei. |
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Bertolini im Maserati hatte derweil den Abstand zu Ruberti auf 0,2 Sekunden verkürzt. Genau das tat auch Uwe Alzen. Es konnte ja schließlich nicht angehen, dass ein rotes Auto den Platz an der Spitze blockierte. Alzen ließ den Saleen mächtig fliegen und preßte sich in Runde 11 in Führung. Seinen Speed zeigte er deutlich, schon eine Runde später hatte er über 1,3 Sekunden Vorsprung auf Gollin. Bobbi lag weitere 1,9 Sekunden zurück. Noch außerhalb der Punkte befanden sich zu diesem Zeitpunkt Melo, Herbert, Bouchut und Babini auf den Rängen 9 – 12. An Boden verlor auch Andrea Bertolini. Livio im #3 CARE Ferrari zog in Runde 12 auf den siebten Rang vor und wurde neuer Jäger von Ruberti im Saleen. Bei Graham Nash Motorsport musste man in den folgenden sechs Runden dann mit ansehen, wie Livio immer näher rückte und im achtzehnten Umlauf schließlich am Ruberti Saleen vorbeiging. Da zwischendurch auch der fünftplatzierte RML Saleen von Erdos / Newton an die Box zum Tanken gegangen war, lagen nun alle drei Prodrive F550 in den Top 5. Dabei kam es langsam zu Spannungen zwischen den Teamkollegen Gollin und Bobbi, die um Rang 2 zu kämpfen begannen. Immer noch nicht in Szene setzen konnten sich dagegen die Maserati MC12, nach 20 Runden wurde die #33 auf Rang 7, die #34 auf Rang 9 geführt. Anders bei Uwe Alzen, der seine Führung stetig ausbaute und jede Runde fast 1 Sekunde schneller als der Rest unterwegs war. |
Neue Dritte war für eine
kurze Zeit Lilian Bryner, bis sich an
Enzo Calderari übergab und die #3 dadurch zurückfiel. Den
freigewordenen Platz übernahm Gollin in der #2 und bekam es gleich
mit Johnny Herbert im #34 Maserati zu tun, der sich auf 4 nach vorn
gewühlt hatte. Man wechselte zwei / drei mal die Plätze, bis
sich Herbert durchsetzen und Gollin hinter sich halten konnte. Durch
die Positionskämpfe war die Fühlung nach ganz vorne
jedoch abgerissen. 48 Sekunden trennten den Briten vom Duo Alzen /
Bertolini. Dort kämpfte Uwe Alzen gegen den weiter schmelzenden Vorsprung. In Runde 69 war der ehemals riesige Abstand auf 7,7 Sekunden gesunken. Also hieß es wieder Bleifuß raus und nicht dran denken, dass wir uns bei einem Langstreckenrennen befanden.... Die Rundenzeit von Alzen sank daraufhin 2 Sekunden unter die von Bertolini und der Abstand stieg analog auf 15 Sekunden an. Ob der Saleen dieses Tempo durchhalten konnte? Nicht belohnt wurde die gute Fahrt vom Graham Nash Team. Der Öldruck im Ford V8 brach zusammen und ein längerer Boxenstop war nötig. Währenddessen schwamm sich Herbert von Gollin frei und hatte ein recht entspanntes Rennen, während Calderari, auf P5 liegend, unter vehementen Beschuss von Phillip Peter geriet. Mit 25 Sekunden Vorsprung ging Alzen in die letzen Minuten, wobei jedes der Topteams noch einmal kurz tanken musste. Eine schnelle Abfertigung an der Box war also dringend geboten. Zwischen den Runden 83 und 88 geschah genau dies, wobei die Vitaphone Truppe einen besonders guten Job machte. Alzen behielt die Führung und baute sie mit weiteren 1.49er Runden sogar noch auf 29 Sekunden aus. Der Sinnlosigkeit seiner Aufholjagd bewußt stoppte Bertolini die Versuche und furh das erste Rennen der Maserati MC12 sauber auf Rang 2 vor Teamkollege Johnny Herbert zu Ende. Alzen / Bartels siegten mit 43 Sekunden Vorprung. |