7. Lauf -
Spa-Francorchamps
- 31.07.2004
von Markus Berns, Christian Freyer
Qualifying 1 und 2 (Donnerstag)
Befreit von den lästigen Zusatzkilos aufgrund anhaltenden Erfolges
konnten
die BMS Scuderia Italia Ferrari 550 eine Bestzeit nach der anderen auf
den
Ardennenasphalt knallen. Mit 2.15,047 Minuten fuhren Cappellari /
Gollin
/ Bryner / Calderari erstmal locker drei Sekunden schneller als im
freien
Training. Begünstigt wurden solche Zeitverbesserungen
natürlich
durch die kontinuirlich sinkenden Außentemperaturen. Denn ob 30,2
oder
16,8 Grad herschen ist nicht nur auf dem Thermometer ein großer
Unterschied.
Die Ansaugluft kühlte ab (mehr Leistung) und auch der Asphalt
quälte
die Reifen nicht mehr ganz so stark mit seinen Abstrahlungen.
Die Teamkollegen Bobbi / Gardel / Livio / de Castro standen nicht viel
nach.
Ihre Zeiten waren nur zwischen 0,5 und 0,9 Sekunden pro Runde
langsamer,
was in beiden Sitzungen zu Rang Drei langte. Einziger Störfaktor
war
der Vitaphone Saleen von Alzen / Bartels / van de Poele / Konrad. Das
schwarze
V8 Monster hielt sich mit Abständen zwischen 0,15 und 0,18
Sekunden
locker auf dem zweiten Platz.
Recht unspektakulär fuhren die GPC Ferrari F575 ihre Runden. Den
ersten
Drei konnten sie nicht gefährlich werden, fast zwei Sekunden
Rückstand
ließen sich nicht pulverisieren. Dafür erhilten die beiden
springenden
Pferde aus dem GPC Stall Druck von der belgischen Corvette. Schon im
freien
Training hatten hatten Goossens / Kumpen / Cayrolle / Lebon gezeigt,
dass
mit der Bowtie Flunder zu rechnen war. Die 2.17,518 Minuten aus der
ersten
Sitzung brachten den provisorischen sechsten Rang. Saubere Leistung
für
die Belcar Corvette.
Auf Rang 9 wurde der schnellste Lister geführt. Satte fünf
Sekunden
schenkten die Creation Piloten dem Werks-Storm (Rang 20) ein, wobei
hier
fast ausschließlich Lister Novizen am Lenkrad drehten. Nur eine
Position
dahinter die schnellste Viper. Allerdings stammte diese nicht aus dem
regulären
FIA Team der Gerbüder van der Zwaan, sondern von den
letztjährigen
Hezemans Partnern Force One. Hier, am Ende der Top 10, lag der Abstand
zur
Spitze bereits bei 3 Sekunden pro Runde.
Großes Rennpech befiel jedoch die Konrad Mannschaft. Ihr gelbes
Esemplar
mit der #4 schaffte im ersten Heat nicht eine einzige gezeitete Runde.
In
der Out-Lap wurde der Saleen wortwörtlich zum heißen Eisen.
An
(bislang) undefinierter Stelle im Motorraum begann der Saleen zu kokeln
und
fing Feuer. Die Streckenposten konnten die Flammen mit eigenen Mitteln
ersticken.
Bis nach Ende des zweiten Qualis ziegte die Konrad Mannschaft Einsatz
und
säuberte erst den vom Löschschaum verdreckten GT Renner und
begann
die Schäden zu begutachten. Ob ein Start überhaupt noch ins
Auge
gefasst werden kann, stand kurz nach Mitternacht noch nicht fest.
Zwecks Löschung und Bergung musste das Training für 25
Minuten
unterbrochen werden. Während sich die Teams bei einsetztender
Dämmerung
an der Boxenampel aufstellten konnte man einen sichtlich
nervösen
Mika Salo beobachten . Salo sollte den #11 GPC Ferrari F575M
qualifizieren
und die Angst vor der Dunkelheit (er war schließlich nur Formel 1
Fahrer
;-) behagte ihm nicht.
Die beiden GPC Ferrari F575 und der #17 JMB Ferrari F575 kommen dieses
Wochenende
in den Genuß des Upgrade-Kits für den F575. Erstmals in der
Öffentlichkeit
wurde dieses Upgrade von Mika Salo im FCC Testträger am Testtag
ausgeführt.
Neben einem veränderten Heckdiffusor, Entlüftungsschlitzen im
Heckbereich
gab es eine neue Hinterachse mit veränderter Kinematik.
Wieder genesen war dagegen der GNM Saleen, man hatte die Kupplung
zeitgerecht
wechseln können. Der vorläufige zwölfte Rang war der
Lohn.
Die Ränge Zwei und Drei bei den National GT belgeten wie erwartet
die
beiden von Schnitzer betreuten V8 BMW M3 GTR. Das Müller-Auto mit
Hans-Joachim
Stuck als drittem Fahrer war dabei über alle Sitzungen schneller
als
das Schwesterauto. Im Gesamt bedeutete das die Ränge 11 und 14,
1,8
bzw. 0,6 Sekunden vor dem schnellsten NGT.
Hier war überraschend mal kein Porsche vorne. Bertolini / de
Simone
/ Pescatori fuhren allen Unke3nrufen zum Trotz die schnellste
Rundenzeit
der Klasse (2,20,861 Minuten). Doch die Führung konnte nicht
darüber
hinwegtäuschen, dass die Freisinger Porsche chancenlos gewesen
wären.
Gerade mal eine Hundertstel trennten Ortelli / Collard / Dumas vom
Ferrari.
Drei Zehntel zurück lagen Maassen / Luhr / Lieb. Die
wiederum
wurden unmittelbar vom dritten RSR aus Karlsruhe mit Bergmeister /
Bernhard
/ Vasiliev verfolgt.
Auf Rang Fünf der NGT wurde am Schluss des Tages der Seikel
Porsche
geführt, auf 8 (27 Gesamt) die Familien Ried und Felbermayr im
Proton
Porsche. Ihre schnellste Zeit resultierte wie bei fast allen Teams aus
der
ersten Session und lag bei 2.28,091 Minuten. Probleme gab es wie
üblich
keine, man fuhr sein Programm durch und arbeitete ausschließlich
fürs
Rennen.
Als Führender der Cup-Klasse beendete das US Carworld Team mit dem
Viper
Competition Coupe den Tag. Mit 2.31,566 Minuten eroberten sie den 29.
Gesamtrang.
1,8 Sekunden zurück fand sich der Cup GT3 Porsche von Ickx / Wyss
/
Hemroulle auf dem zweiten Rang ein, mit dem zweiten Mühlner
Porsche
im Schlepptau (allerdings schon mit gehörigem Abstand von 1,5
Sekunden).
Verbessern konnten sich in der Nacht lediglich der Nissan 350 Z, der
von
Rang 37 auf 34 (10. NGT) aufstieg, sowie der #100 Vertigo, der sich um
einen
Rang auf Platz 30 hocharbeiten konnte. Und zwanzig Minuten vor
Ende
brannte der #73 Cirtek Porsche 996GT3-RS sein persönliches
Feuerwerk
ab und verbesserte sich von Rang 33 auf Rang 29 und konnte seine
Rundenzeiten
um 5 Sekunden verbessern.
Geschlossen wurde das 43 Wagen Feld vom kleinem Lotus Elise, der mit
2.42,563
noch 13 Sekunden unter der Mindestqualifikationszeit von 2.55,561
Minuten
blieb.
Nur zwei gezeitete Runden standen für die im freien Training
verunfallte
#9 Viper zu Buche. Auch hier ist der Start noch ungewiss.
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