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Der Ferrari F575 GTC von
Gosse / Kutermann muss das Rennen von ganz hinten auf neh-men, da man
zum Ende des ersten Qualifyings einen Motorschaden hatte. Als
Startfahrer wird Peter Kutermann von den Offiziellen auserkoren, da er
nur er zählbare Runden im Zeit-training absolviert hatte. Das Rennen – GT Uwe Alzen setzt seinen nach dem Quali geäußerten Wunsch, den Pole Ferrari zu überholen, beim Fallen der Startflagge in die Tat um. Noch vor der ersten Kurve ist er an Bobbi vorbei und drückt in der Folgezeit mächtig aufs Gas. Hinter ihm reihen sich die drei BMS/CARE Fer-rari von Bobbi (#1), Livio (#3) und Gollin (#2). Ruberti im GNM Saleen verliert einen Platz und pflügt am Ende der ersten Runde durch den Kies. Der Anschluss zur Spitze ist damit erstmal weg. Dadurch rücken Phillip Peter (#11) und Karl Wendlinger (#17) auf die Ränge 5 bzw. 6 vor. Wendlinger liegt knapp 0,5 Sekunden hinter Peter und übt mächtig Druck auf den GPC Piloten aus. Erdos im RML Saleen hängt sich an die beiden Kampfhähne dran und versucht Nutzen aus deren Zwietracht zu ziehen. Wirklich vorbei kommen aber zu Beginn weder Wendlinger noch Erdos. Dessen Teamkollege Miguel Ramos gesellt sich als vierter Mann zu diesem rasanten Zug. Zwischen jedem einzelnen der vier Autos liegen nie mehr als 0,3 Sekunden. Ramos verlässt die Truppe in Runde 6 aber zwangsweise wieder, sein Ford V8 überhitzt und will Kühlwassernachschub. Auch Goodwini / Ramos sind nun weg vom Fenster. Ganz vorne setzen sich Uwe Alzen und Matteo Bobbi vom Feld ab. Alzen hat 2,8 Sekunden Vorsprung auf den Ferrari, der wiederum 11 Sekunden vor der #3 liegt. Dabei ist Bobbi der schnellste Mann auf der Piste Er kann sich bis auf 1,4 Sekunden an Alzen ranarbeiten. Währenddessen gibt es den ersten Ausfall zu vermelden. Die #9 Viper von Abbelen / Hille-brand / van der Zwaan gibt an der Box mit Getriebeschaden auf. Am Ende der Punkteränge kommt Bewegung ins Feld. Jamie Campbell-Walter, von Platz 12 kommend, überholt erst Naspetti im #13 GPC Ferrari 575, dann Erdos und ist schon Siebter. Vor ihm liegen nun noch Peter und Wendlinger im Infight. Nach rundenlanger Ackerei schafft es Wendlinger schließlich an Phillip Peter vorbeizugehen. Nach dem Überholvorgang kann Karl Wendlinger sich etwas absetzen. Matteo Bobbi stellt seine Angriffe auf Alzen dagegen ein. Seine Rundenzeiten steigen derart an, dass der Betzdorfer bis in Runde 17 schon fast 12 Sekunden Vorspurng hat. Alzen fährt Rundenzeiten um 2 Minuten, Bobbi um 2,02 Minuten. Hinter Bobbi kommt es zum Teamduell zwischen Gollin und Livio. Gollin kann Livio niederkämpfen und die BMS/CARE Reihenfolge #1 / #2 / #3 stimmt mal wieder. Livio bleibt aber dran und hält 0,6 Sekunden Abstand. Gollin liegt 22 Sekunden hinter Bobbi. Während Wendlinger auf Platz 5 relativ ungefährdet ist, bekommt Phillip Peter Druck von JCW und seinem Creation Autosportif Lister. Runde 24 sieht dann den Positionswechsel. Pe-ter ist damit nur noch knapp in den Punkten vor Teamkollege Naspetti. Bevor die ersten Stops in Runde 28 beginnen, haben sich die Abstände an der Front noch einmal vergrößert. Alzen fürht 20 Sekunden vor Bobbi, der hat 23 Sekunden Abstand zu Gollin. Phillip Peter eröffnet die Wechselspiele und übergibt an Fabio Babini. Nur eine Runde später übergibt Alzen an Bartels, so dass die BMS/CARE Autos kurzfristig auf die Ränge 1 – 3 durchrutschen. In Runde 33 ist das Hauptfeld in den Boxen gewesen. Der Vitaphone Saleen liegt wieder in Front vor Gardel (#1), Capellari (#2), Bryner (#3) und Melo (#17). Es folgen Babiini (#11). Hezemans (#13) und Derbyshire (#27). Der 26-jährige betreibt übrigens erst sein 2001 richtigen Motorsport.... Die Plätze 3 – 5 bieten wieder was fürs Auge, man liegt innerhalb von 2,7 Sekunden und macht mächtig Jagd aufeinander. Im Laufe der nächsten zwei Runden verringert sich der Abstand auf 1,1 Sekunden. Neueinsteiger Jamie Melo kann überraschend gut mitziehen. Lilion Bryner knüpft sich schließlich erfolgreich Luca Capellari vor und ist Dritte. Melo will dem Beispiel folgen und in die F550 Phalanx einbrechen. Rundenlang fliegen die Beiden um den Kurs, keiner weiß, wo der 550er anfängt und der 575er Ferrai aufhört....Spannung pur. Runde 46 spielt dann Schicksal. Lilian Bryner muss mit unbekannten Problemen an die Box und übergibt an Enzo Calderari. Man fällt auf Rang 6 zurück. Melo pusht derweil weiter und kann Capellari schlussendlich doch überholen. Der Neuling ist nun Dritter! Freuen kann sich auch Harald Becker, er hat den #4 Konrad Saleen bis auf Rang 8 gefahren und ist damit schon mal in den Punkterängen angekommen. Begünstigt wurde dies auch durch den Ausfall von Mike Hezemans. Der Niederländer muss den GPC Ferrari F575 mit Problemen an der Lenkung abstellen. Die ersten drei Ränge sind derweil mit üppigen Polstern ausgestattet. Bartels führt 23 Sekunden vor Gardel, Melo liegt 45 Sekunden hinter Gardel. Auf den Rängen vier und fünf brennt dagegen die Luft. Fabio Babini gibt mächtig Gas und schiebt sich immer weiter an Capellari ran. Seite an Seite geht es schließlich um die Strecke. Babini hat die besseren Nerven und mehr Speed, er ist nun Vierter, Capellari Fünfter. Vor der zweiten Stopwelle verbessert sich Becker noch auf Rang 6. Er kann Derbyshire und Calderari hinter sich lassen. Capellari in der #2 kommt als Erster rein. Und wieder kann der #5 Saleen seine Führung behaupten. Jetzt wieder mit Uwe Alzen am Steuer, kann das Team seine Führung bis in Runde 65 sogar auf 34 Sekunden ausbauen. Zweiter ist Matteo Bobbi vor Karl Wendlinger, Gollin, Calderari und JCW. Wenig Glück hat Chris Goodwin im #8 RML Saleen. In der Out Lap nach seinem Stop geht ihm das linke Vorderrad verlustigt. Ein erneuter Stop steht an und kostet unnötige Zeit. Nur zwei Runden später scheint ein weitere Ausfall in Führung für Alzen / Bartels in der Luft zu liegen, der Saleen verliert ein Rad und humpelt um die Strecke! Er schafft es aber bis zur Box, wo ensig gearbeitet wird. Dort werden die 41 Sekunden Vorsprung komplett aufgezehrt. Als Alzen wieder auf die Strecke geht, hat er 12 Sekunden Rückstand auf den nun führenden Matteo Bobbi. Doch Uwe Alzen gibt nicht auf und hangelt sich Runde um Runde näher an Bobbi heran. Innerhalb von drei Runden holt er über 9 Sekunden auf. Scheinbar mühelos schiebt sich die #5 dann an Bobbi in Runde 80 vorbei. Ein frustrierender Moment für den Italiener. Doch es soll noch schlimmer kommen. In Runde 84 (3 Runden vor Schluß!!!!) rollt die #1 am Beginn der Boxengasse aus. Bobbi steigt aus, nichts mehr zu machen. Bobbi / Gardel werden schließlich als 14. gewertet...... Durch ein Motorproblem hatte der Ferrari mehr Sprit als kalkuliert verbraucht. So gewinnen nach 87 Runden zum zweitenmal in diesem Jahr Uwe Alzen / Michael Bartels vor Wendlinger / Melo und Capellari / Gollin. Phillip Peter wird trotz eines kurzen Tankstops kurz vor Schluss noch Vierter. Harald Becker kommt bei seinem zweiten Saleen Einsatz zusammen mit Toni Seiler und Franz Konrad auf Platz 6 ins Ziel. Michael Bartels (#5 Vitaphone Saleen) „Das war schon ein harter Moment, als wir das Rad durch den Kies rollen sahen. Wir waren auch nicht sicher, wieviel Schaden das Auto genommen hatte.. Denn auf drei Rädern fahren fordert die Bremsen und die Aufhängung unheimlich. Aber wir hatten Glück und es war nichts Tragisches am Auto.“ Uwe Alzen (#5 Vitaphone Saleen) „Das ist ein großartiger Sieg für uns und das Team. Dank der guten Pirelli Reifen konnte ich den Abstand minimieren und den Führenden locker überholen.“ Karl Wendlinger (#17 JMB Ferrari F575 GTC) „Ich bin sehr glücklich über den zweiten Platz. Wir waren das ganze Wochenende ein wenig weg von der Spitze, insbesondere im Qualifying. Aber vom achten Rang aus starten und als Zweiter ankommen ist ganz gut, denke ich.“ Jaime Melo (#17 JMB Ferrari F575 GTC) „Es ist fantastisch, bei meinem ersten FIA GT Einsatz gleich Zweiter zu werden! Ich habe versucht, alles gut und richtig zu machen. Mein Stint war gleichmäßig und schnell. Es war ein tolles Rennen und ich hoffe, in der Meisterschaft weiter fahren zu können.“ |