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4. Lauf - Hockenheim (D) - 16.05.2004
von Markus Berns, Christian Freyer
   


Freies Training

Beflügelt von ihrem zweiten Platz in Magny Cours, legten Toto Wolff, Karl Wendlinger und Robert Lechner in der ersten Sitzung der Veranstaltung mit 1.37,585 Minuten auf dem 4,5 Kilometer langen Kurs die Bestzeit vor. Die Austrian Allstars absolvierten problemlose 37 Runden. Mit 0,7 Sekunden Abstand folgte der beim letzten Lauf siegreiche Vitaphone Saleen von Alzen/Bartels. Das Schwesterauto mit Lechner jr. / Seiler / Konrad landete auf Rang 6. "Wir haben heute hauptsächlich am Setup gearbeitet", rapportierte Franz Konrad. "Probleme haben wir soweit keine, alles ok." Am Nachmittag belegte man denn auch geschlossen die Plätze 1 (#5) und 2 (#4). Dabei unterboten Alzen / Bartels die Zeit der österreichischen Ferrari Abordnung um 0,48 Sekunden. Die Setup-Arbeit hatte sich ausgezahlt.

Foto: Markus Berns

Da Uwe Alzen am Samstag den VLN Lauf mit dem Porsche Turbo bestreiten wird, hatte Vitaphone Racing einen Ausnahmegenehmigung bei der FIA beantragt. Diese sollte zum Inhalt haben, dass Alzen trotz Abwesenheit beim Zeittraining am Rennn teilnehmen darf. Unter der Bedingung, dass der Betzdorfer nicht als Startfahrer benannt wird, genehmigte die FIA den Antrag.

Nicht allzu schlecht schlug sich das zurückgekehrte Lister Team von Laurence Pearce. Mit den Rängen 5 bzw. 9 tauchte der Storm von Coronel / Pearce in den Zeitenlisten auf. Das Fernbleiben in Magny Cours hatte keine Folgen für das Team, da man sich auf höhere Gewalt berief und dies von der FIA auch zugestanden bekam.


Bemerkenswert die gute Form des #7 RML Saleen. Erdos / Newton verbesserten sich in der zweiten Sitzung noch mal um 0,3 Sekunden und wurden jeweils als fünftschnellste in den Listen geführt. Bleibt zu hoffen, dass die grundschnelle Mannschaft diesmal mehr Glück hat als im letzten Lauf. Vor zwei Wochen bekam Erdos einen Treffer ins Heck, woraufhin das 3-Stunden Rennen schon in der ersten Runde zu Ende war.
Ihre Teamkollegen Goodwin / Barbasa konnten mit dem zweitschnellsten Topspeed (213,0 KM/H) auf sich aufmerksam machen. Ansonsten blieb das britisch / portugiesische Duo eher farblos.

Weiter unten auf den Zeitenlisten vom Freitag fand sich Wolfgang Kaufmann im GNM Saleen wieder. Zweimal Platz 14, mit 1.40, 163 Minuten am Morgen und 1.39,979 Minuten am Nachmittag.

Foto: Markus Berns

Eine gute Erklärung für die langsamen Zeiten der #9 Zwaan´s Viper hatte Klaus Abbelen: "Wir haben ein überarbeitetes Fahrwerk, neue Bremsen und neue Reifen. Heute fahren wir erstmal alles ein, da darf man nicht auf Zeiten achten. Ich denke mal, dass wir morgen mehr Gas geben können." Besser lief es für die #10 mit Bouchut / van der Zwaan / Roos. Am Morgen war die Schlange bis auf Rang 9 geklettert, am Nachmittag war man auf Platz 12. Henrik Roos: "Heute Morgen lief es wirklich gut. Wir haben zwar auch neue Reifen ausprobiert, aber die haben nicht den gewünschten Effekt gezeigt. Im Zeittraining werden wir aber wieder in die Top 10 einbrechen können, da bin ich sicher." Nachmittags fuhr man Longruns, um ein Rennsetup zu erarbeiten und die Strecke besser kennenzulernen. Bis auf Bouchut (1997 im Kremer Porsche GT1 und 1998 im Persson Mercedes CLK) hatte keiner der Fahrer FIA-GT Kenntnisse der Strecke.

Großes Pech hatten Luca Cappellari / Fabrizio Gollin. Am Vormittag noch Dritte, am Nachmittag ein Motorschaden in der Südkurve der das Zeittraining früh beendete.

Foto: Markus Berns

Ein kurzes Aufflackern des GPC Teams gabs in der NGT. Pescatori / de Simone drehten die meisten Runden des Vormittages (48) und waren mit 1.41,970 Minuten Schnellste ihrer Klasse, gefolgt von Ortelli / Collard und Maassen / Luhr. Am drückenderen Nachmittag waren jedoch die beiden Freisinger GT3-RSR wieder auf den Plätzen 1 und 2. Allerdings konnten sie die GPC Zeit nicht knacken, verbesserten aber ihre eigenen Zeiten um 0,4 bzw. 0,2 Sekunden. Das könnte ein interessantes Qualifying geben.
Viertschnellste, mit jeweils 3 Sekunden Rückstand pro Runde, waren wieder einmal Vasiliev / Formenko.

Die "Verfolgergruppe" war fest in deutscher Hand. In der ersten Sitzung gaben Christian und Gerold Ried den Ton an, mit 1.48,366 Minuten führten sie das Porsche R/RS Quartett an. Gewohnt gelassen gab man sich im Team:"Wir haben nur den üblichen Service seit Magny Cours gemacht, das Auto läuft wie ein Uhrwerk", so Christian Ried. Mit insgesamt 85 Runden in beiden Sitzungen dürfte Proton so ziemlich die meisten Kilometer abgerissen haben. Im zweiten Training musste man sich aber dem neuen JP Racing Team geschlagen geben. Mit 1.48, 222 Minuten unterboten Jens Petersen / Jan-Dirk Lüders / Kersten Jodesnix die beste Proton Runde um über eine Zehntel. dabei war man am Morgen noch gar nicht so zufrieden. Jan-Dirk Lüders: "Das Fahrwerk ist zwar schon besser, aber sicher noch nicht optimal. Zudem haben die Reifen schon drei Stunden auf dem Buckel und bauen überhaupt keinen Grip mehr auf. Besonders in den 2. Gang Kurven rutscht das Auto nur rum. Beim Rausbeschleunigen haben wir keine Traktion." Ein interessantes Phänomen hatte nur Lüders zu berichten. Am 250 Meter Schild zum Ende der Parabolica war er im sechsten Gang bereits im Begrenzer. "Die anderen beiden haben das Problem nicht, die können bis zum 150m Schild voll durchfahren. Woran es genau liegt? Keine Ahnung, vielleicht komm ich aus der Einfahrt zur Parabolica einfach besser raus." (Vermutungen der Teamkollegen das er nicht über den vierten Gang hinauskommt bstätigten sich nicht ;-)
Für die zweite Sitzung ließ man das Fahrwerk nochmal bei Sachs nachjustieren und zog neue Reifen auf. Die Zeitenverbesserung um drei Sekunden spricht da wohl Bände........
Eigentlich hätte das Team damit zufrieden sein können. Eigentlich. Denn leider machte der 3,6 Liter Boxer im Heck des Porsche zu Beginn des Stints von Jan-Dirk Lüders Mucken. Der RS Treibsatz lief unruhig und gab nicht mehr sauber Leistung ab. "Wir müssen jetzt die Daten von Porsche auslesen lassen", erklärrte Jens Petersen. "Ich hoffe, dass es an der Elektronik liegt und nicht ein mechanisches Problem ist. Denn das wäre hier wohl nicht mehr zu reparieren und natürlich wäre das wieder eine teure Geschichte."

Foto: Markus Berns

Probleme anderer Art gabs bei Vonka Racing. Hier verreckte das Getriebe des Porsche 996 GT3-R. Man hofft das Problem mit Hilfe der Porsche Kundensport Techniker bis zum Samstag zu lösen.


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