Freies Training
Gerade einmal
24 Autos erschienen zur technischen Abnahme beim Saisonauftrakt der FIA GT
Meisterschaft 2004. Dabei zeigte sich die NGT mit 6 Teilnehmern recht bescheiden
ausgestattet. Neben den drei brandneuen Fresinger Porsche 996 GT3-RSR traten
noch die unermüdliche Proton Truppe, AB Motorsport aus Italien und (als
einzige Ferrari Vertreter) das neuen Team G.P.C. Giesse mit einem F360 GTC
an.
Interessante
Ergänzungen gab es noch in der GT-Klasse bei den Fahrerbesetzungen.
Fans der alten DTM werden unter dem Banner von Graham Nash Morotsport einen
bekannten Namen finden: Haudegen Harald Becker wird neben Ruberti / Villaroel
den Saleen S7R mit der #28 steuern. Zwaans Racing hat sich für
Monza mit Christophe Bouchut und Marc Gossens in der #10 verstärkt.
Bei Wieth Racing finden sich Vittorio Zoboli und Paolo Biglieri auf der Nennliste
wieder.
Womit wir
gleich beim Thema Wieth wären. Schon im freien Training am Freitag gab
es Problemen mit den technischen Delegierten der FIA. Im Ferrari 550 Maranello
ist eine neue Lenksäule verbaut, die in ähnlicher Form auch im
Saleen und diversen Nascar Modellen zu finden ist. Sie entspricht allerdings
nicht in allen Punkten der "normalen" F550 Säule und wurde daher von
den Technikern moniert. Nach nur drei absolvierten Runden in der morgendlichen
Sitzung wurde die Weiterfahrt per schwarzer Flagge untersagt. "Eigentlich
ist das nur eine Papierkramgeschichte", erzählte Wolfgang Kaufmann sichtlich
frustiert. "Man hat uns vorgeschlagen, etwas aus den üblichen Teilen
zu bauen, aber das wäre schlimmer als eine Bastelbude. Wir haben jetzt
nochmal Papiere vom Hersteller kommen lassen. Hoffentlich hilft das. Wir
wissen noch nicht, ob wir überhaupt im Qualifying fahren dürfen.
Die fehlenden Runden vom Freitag fehlen uns natürlich sehr, zumal die
drei Runden vom Freitag quasi das Rollout des auf 2004er Stand gebrachten
Chassis war. Ich bin jedenfalls im Moment sehr enttäuscht."
Probleme
gab es auch bei den Saleen Teams von Konrad, Vitaphone und RML. Alle vier
Autos entsprachen nach Aussagen der technischen Kommissare nicht dem derzeit
gültigen FIA GT Reglement. Eine Teilnahme an Qualifying, Warm-up und
Rennen wurde untersagt, bis eine entsprechende neue Überprüfung
der Fahrzeuge durchgeführt worden ist. Grund der Beanstandung sind einige
Teilbereiche der Karosserie, welche bereits 2003 beanstandet und zur Änderung
angemahnt worden waren.
Schnellste
des Tages waren Uwe Alzen / Michael Bartels im Vitaphone Saleen. Sie brannten
Zeiten von 1.44,824 Minuten bzw. 1.44,697 Minuten (Nachmittag) auf die Bahn.
Bei den NGT dominierten sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag die Freisinger
Porsche.
1. Qualifying
Ein frühes Ende nahm
das Super Racing Weekend in Monza für Wieth Racing. "Es wäre aus
Sicherheitsgründen unverantwortlich gewesen, wieder auf die Standardlenksäule
des 550 zurückzugreifen", erklärt Florian Hebel die Entscheidung
des Teams, auf einen Start in Monza zu verzichten. "Einziges Problem ist
die noch nicht abgeschlossene Homologation der Säule. Die Techniker
der FIA bestätigen zwar, dass dieses Woodward System aus der Nascar
sehr sicher und eine saubere Lösung darstellt. Aber da noch kein Crashtest
in einem FIA Labor durchgeführt worden ist, dürfen wir damit nicht
fahren.. Bis Valenica sollte alles in Ordnung sein. Bis dahin werden wir
intensiv testen gehen und noch den ersten Lauf zur FFSA in Nogaro bestreiten.
In Valencia werden wir dann auch mit unserem neuen Chassis antreten."
Zufriedene Gesichter gabs bei Proton Competition zu sehen. Christian Ried:
"Wir haben keine Probleme zu verzeichnen. Alles läuft gut. Wir haben
das Auto 2003 nach dem letzten Rennen nur in die Garage gestellt und vor
zwei Wochen wieder rausgeholt. Es steckte sogar noch der 2003er Monza Motor
drin mit 5h auf dem Buckel. Freitag Abend haben wir ihn aber gegen einen
Neuen ausgetauscht, da die Öllampe aufgeleuchtet hat." Familie Ried
steht derzeit auf Rang 21 Gesamt und dem fünften NGT Platz. Ein Wechsel
vom 2001er GT3-RS (Stand 2002) auf einen neuen RSR steht derzeit nicht wirklich
zur Debatte. "Wir wollen erstmal schauen, wie die neuen Autos laufen. Im
Moment scheinen es 2-3 Sekunden pro Runde zu sein. Lassen wir mal edie ersten
Läufe ins Land gehen, dann sehen wir weiter."
Im 1. Qualifying am Samstag
Vormittag mussten Uwe Lazen und Michael Bartels ihre Vormachtstellung aus
den freien Sitzungen nicht ganz behalten. Allerdings mussten sie sich nur
Cappellari / Gollin geschlagen geben. Das Ferrari Team konnte mit 1.46,295
Minuten die vorläufige Pole ergattern und sicherten sich 0,558 Sekunden
Vorsprung auf Alzen / Bartels. Die wiederum haben eine weitere halbe Sekunde
auf Livio / Calderari / Bryner gut.
Einen guten Einstand in der Meisterschaft konnten die "Austria Allstars"
für sich verbuchen. Wendlinger / Wolff / Lechner liegen mit 1.47,541
Minuten auf Platz 4 und sind damit bestes F575 Team. Mit 20 gefahrenen
Runden waren sie zusammen mit Longin / Khan / Pillon (Platz 11) die fleißigsten
Piloten im Feld.
Nicht beklagen wird sich auch Harald Becker. Der RML Saleen findet sich auf
edem fünften Rang wieder vor Konrad / Seiler / Lechner. Der Konrad
Saleen hat derzeit 1,749 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Die Saleen
Teams haben die beanstandeten Details nach Willen der FIA Techniker geändert
und dürfen somit wieder teilnehmen. 2 Zenhtel Abstand auf Konrad
hat Landsmann Phillip Peter im GPC F575. Zusammen mit Fabio Babini liegt
er derzeit auf Rang 7.
Besser als das Werksteam,
welches er vor kurzem verlassen hat, konnte sich Jamie Campbel-Walter platzieren.
Mit 1.48,679 Minuten hat der Brite 7.50 Minuten Vorsprung auf den Storm von
Coronel / Knapfield / Pearce. Die absolvierten gerade einmal 4 Runden und
sind außerhalb der Maximalzeit. Man hofft hier inständig auf die
zweite Qualifying Session. Welches Problem den Lister derart bremst, war
zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erfahren.
Als einziges Team
im GT Feld hält Zwaans Racing der guten alten Viper GTS-R die Treue.
In den freien Sitzungen am Freitag hatte man mit 254,7 bzw. 255,3 Km/h jeweils
die schnellste gemessene Höchstgeschwindigkeit auf der Zielgeraden
erreicht. Im Qualifying konnten Roos / Abbelen / van der Zwaan ihren Speed
halten und das betagte Reptil auf Platz 9 bringen. "Es läuft alles gut,
keine Probleme", vermeldet Henrik Roos. "Und das feuchte Wetter kommt mir
durchaus entgegen. Von mir aus kanns so bleiben, dann haben wir gute Chancen
fürs Rennen". Die zweite Viper mit Rob van der Zwaan / Bocuhut / Gossens
konnte da nicht ganz mithalten, Platz 12.
Chris Goodwin / Miguel
Ramos im #8 RML Saleen bekamen 20 Minuten nach Beginn des Zeittrainings alle
Zeiten gestrichen, da sie das Wiegeverfahren während der Session nicht
reglementgerecht einhielten. Sie liegen damit nur auf Rang 14.
Bei den NGT fuhren Ortelli
/ Collard im Yukos Freisinger RSR die vorläufige Pole h3eraus. Mit 1.54,673
Minuten distanzierten sich der Monegasse und der Franzose um knapp 2 Sekunden
von Pescatori / Simone im GPC Ferrari F360. Denen wurden allerdings auch
die Zeiten aus den letzten Trainingsminuten gestrichen, da die Höhe
des Fahrzeugs beim routinemäßigen Nachmessen im Qualifying nicht
dem Reglement entsprach. Drittschnellste sind Foormenko / Vassiliew in 1.58,092
Minuten. Enttäuschen auf dem letzten Gesamt- und Gruppenrang leigen
nach der ersten Sitzung Sascha Maassen und Lucas Luhr. Ihre beste Zeit: 2.12,994
Minuten. Die Problemsuche läuft.