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 ALMS Laguna Seca (17.10.04)
Bericht von Robert Prange.
Fotos: ALMS-Website


Im Gegensatz zum letzten Jahr setzt nicht das Petit Le Mans den Schlusspunkt der diesjährigen ALMS Saison , die Traditionsstrecke im kalifornischen Laguna Seca  ist Schauplatz des Saisonfinales 2004.Um dem ganzen einen würdigen Rahmen zu geben wurde die Renndistanz auf 4 Stunden (statt der üblichen 2:45h) verlängert , die letzte Rennstunde wird komplett im Dunkeln ablaufen. Für den Laguna-Seca Raceway ist Night-Racing etwas ganz neues : Das ALMS Wochenende ist das erste Rennen auf der Traditionsstrecke das teilweise im Dunkeln abgehalten wird , vor allem bei den Fahrern stösst dies auf viel Gegenliebe : „ Hier im Dunkeln zu fahren ist sehr spektakulär , es errinert mich teilweise an die Nordschleife „ , erzählt Sascha Maasen. „ Die dunkelheit ist absolut kein Problem für uns , die Lichter am Porsche sind gross genug“ , so Maasen weiter. Etwas problematischer gestaltet sich das ganze beim DBA-Zytek .

Jamie Campbell-Walter erklärt wieso : „ Die hügligen Stellen wie der Corkscrew sind absolut kein Problem , in den flachen Kurven ist es ohne die richtige Lichteinstellung jedoch sehr schwer Anhaltspunkte für den Bremspunkt zu finden „.

Intersport
Champion

Bis zum Nachtqualifiyng hatte man die Probleme jedoch offensichtlich aussortiert : Nicolas Minassian stellt den DBA-Zytec auf die Pole-Position , die beiden Champion Audis sowie die Meute der Lola B160 hatten das Nachsehen. In der LMP2 Kategorie tobt schon im Qualifying der Meisterschafftskampf zwischem dem Miracle Courage C65 und dem Intersport Lola B2k/40. Sollte der Courage 75% der Renndistanz absolvieren ist die Miracle Truppe in jedem Fall Champion , der Intersport Crew würde einzig ein Ausfall des französischen Boliden weiterhelfen. Die erste Runde geht an Miracle , Ian James legt die schnellste LMP2 Zeit im Qualifiyng vor. In der GTS-Kategorie war Buisness-as-usual angesagt : Die Werkscorvetten dominieren die nach dem Rückzug der Krohn -Barbour stark geschrumpfte GTS Kategorie , dem drittplazierten ACEMCO-Saleen fehlten im Qualifiyng fast zwei Sekunden auf die schnellste Corvette. In der GT Kategorie konnte der Alex Job Porsche #23 die schnellste Zeit für sich verbuchen. Neben der LMP2 Kategorie fällt auch bei den GT´s die Meisterschafftsentscheidung erst am Ende des letzten Laufes. Timo Bernhard hat hier die besten Chancen auf den Titel , härtester Konkurent ist der Flying Lizzard Porsche #45 in Person von Johannes van Overbeek und Darren Law. Bernhard´s Partner Jörg Bergmeister hat keine Chance mehr auf den Titel : Da er beim Saisonauftakt in Sebring krankheitsbedingt passen musste fehlen ihm wichtige Punkte auf das Spitzentrio.
Die Zutaten für ein spannedes Saisonfinale sind also vorhanden , am Samstag Nachmittag dann machen sich die 25 Fahrzeuge , angeführt vom DBA-Zytek auf die 4 Stunden lange Reise. Der DBA zieht an der Spitze davon , gefolgt von JJ Lehto im ersten Champion Audi. Dahinter kommt es schon in der ersten Kurve zu Missverständnissen : Chris Dyson muss sich Jon Field im Intersport Lola B162-Judd erwähren und kolidiert dabei mit Johnny Herbert im zweiten Champion Audi. Der Engländer zeigt sich danach nicht besonders amüsiert über diesen Zwischenfall : „ Das war mehr als unnötig und hat uns beiden jede Menge Zeit und Plätze gekostet!“. Chris Dyson sieht das freilich komplett anders : „ Ich war von beiden Seiten von Autos umringt..wo hätte ich hingesollt?“ An der Spitze liefern sich derweil Nicolas Minassian und JJ Lehto einen packenden Kampf um die Führung.  Der DBA hat beim anbremsen der langsamen Kurven deutliche Vorteile , der Audi kann jedoch immer wieder aufschliessen. In der LMP2 übernimmt der Intersport Lola die Führung , auf Platz zwei richtet sich Ian James im Courage ein , der Bucknum/Miracle Lola B2k/40 liegt nach einigen Runden auf Platz drei der LMP2. Nach einem Crash im Warm-Up gar nicht erst gestartet ist der van der Steur Lola. In der GTS führen die Corvette ihren üblichen Formationsflug auf , das Werksteam kann mit einem Sieg in diesem Lauf eine „perfekte Saison“ beenden , man hat dieses Jahr bisher jeden Lauf gewonnen , keinem Team in der Geschichte der ALMS ist dies jemals gelungen. In der GT Kategorie setzen sich die beiden Alex Job Porsches , der #45 Flying Lizzard Porsche und der Petersen Porsche vom Rest des Feldes ab.
Dyson vs. Champion
Start

Kurz vor Ende der ersten Stunde reisst sich JJ Lehto die Führung an sich. Nicolas Minassian zögert bei der Überrundung eines Porsches zu lang , diese Einladung lässt der schnelle Finne nicht ungenutzt. Derweil arbeitet sich der zweite Champion Audi wieder nach Vorn , der Zeitverlust durch die Kollision in Runde 1 ist fast komplett aufgeholt , nur noch der Dyson Lola #16 steht einem Podestplatz nach einer Stunde im Weg , das Schwesterauto ist derweil schon mit Motorschaden ausgefallen. In der LMP2 Kategorie humpelt der Miracle Courage plötzlich nur noch langsam um die Strecke. Ian James meldet Probleme mit der Lenkung , der Wagen tritt einen längeren Boxenstopp an. Nach 89 quitiert der Zweitplazierte Creation- DBA den Dienst , der Ausfall der Hydraulik führte zu einer überhitzten Wasserpumpe und feststeckendem Gaszug. Nicolas Minassian zeigt sich trotzdem zufrieden mit dem Rennverlauf : „ Der Kampf mit JJ hat sehr viel Spass gemacht. Wir haben gezeigt das es der Wagen durchaus mit den Audis aufnehmen kann , hoffentlich können wir nächstes Jahr erneut für einige Rennen in der ALMS antreten.“  Nach einigen Runden geht der Miracle Courage zurück auf die Strecke , der Sieg ist der Intersport Manschafft schon jetzt fast nicht mehr zu nehmen , solang der Courage 75% der Distanz absolviert nützt dies im Hinblick auf die Meisterschafft jedoch nichts.

In der GTS Kategorie gibt es nach der Hälfte des Rennens den Ausfall der Carsport Viper zu vermelden , ein Motorschaden beendet den Tag vorzeitig. Die Corvettes haben derweil schon fast zwei Runden Vorsprung auf den drittplazierten ACEMCO Saleen herrausgefahren. In der GT hat sich der Petersen White-Ligtning Porsche zwischen das Alex Job Racing Duo geschoben , der Porsche #24 führt nach halber Renndistanz. Der Risi-Competizione Ferrari liegt derweil auf dem fünften Rang , auch der Panoz Esperante ist noch im Rennen , ein guter siebter Platz steht bisher zu Buche.


Während langsam aber sicher die Dunkelheit über Kalifornien herreinbricht ziehen Regenwolken am Himmel auf. Neben den Dunklen Wolken am Himmel behindern blaue Wolken die Sicht auf der Strecke : Der Judd Motor des Intersport B162 gibt den Geist auf , Duncan Dayton nebelt auf dem Weg zurück in die Box die halbe Strecke ein. „Wenigstens haben wir alle Moskitos in der näheren Umgebung ausgeräuchert“ , scherzt Teameigner und Fahrer Jon Field. An der Spitze liegt weiterhin der Champion Audi #38 , Marco Werner hat einen komfortablen Vorsprung auf das Schwesterauto. Auf Platz drei liegt der letzte verbliebene LMP1 , der Dyson Lola #16 von Butch Leitzinger und James Weaver. Kurz nach Ende der dritten Stunde , mittlerweile ist es stockdunkel , setzt das erste mal Regen ein. Die Folgende Safety-Car Phase schadet vor allem dem führenden Champion Audi #38 : Der komfortable Vorsprung ist dahin , Marco Werner hat Pierre Kaffer nun direkt im Nacken. Der Miracle Courage ruht derweil bereits im Kiesbett nach Turn 1. Die notwendigen 75% Renndistanz sind allerdings absolviert , der Titel ist gesichert. Sowohl in der GTS als auch in der GT Kategorie führt ein Team-Internes Duo : Die Werkscorvetten trennen nur wenige Sekunden , noch knapper geht es in der GT Kategorie zu. Kurz vor Ende des Rennens trennt nichtmal eine Sekunde die beiden Alex Job Racing Porsches.

Wenige Minuten vor Ende des Rennens setzt erneut starker Regen ein : Eine zweite Safety Car Phase ist die Folge. Der Champion Audi #38 verliert aufgrund eines schlecht getimten Boxenstopps die Führung an das Schwesterauto. Nachdem Marco Werner auf der Out-Lap auch noch einen Dreher hinlegt geht der Sieg endgültig an Pierre Kaffer und Marco Werner im Champion Audi #2. Die unglückliche Crew der #38 sichert sich den zweiten Platz , die dritte Position geht an den Dyson Lola. Der Sieg in der LMP2 Kategorie geht an den Intersport Lola , der zweitplazierte Bucknum Lola liegt einige Runden zurück , der im Kies steckende Miracle Courage wird als drittplaziert gewertet. Der Sieg in der GTS Kategorie geht an Johny O´Connel und Ron Fellows in der Corvette #3. Das Schwesterauto sowie der ACEMCO Saleen kompletieren das GTS Podium. Der GT – Sieg geht an Marc Lieb und Romain Dumas , Timo Bernhard und Jörg Bergmeister sichern sich den zweiten Platz , somit ist Timo Bernhard ALMS GT Champion 2004! Der Risi Competizione Ferrari 360 beendet das Rennen auf dem vierten Platz , der Panoz Esperante erreicht das Ziel an siebter Stelle.




Ergebnis

Pos Nr Kl. Fahrer Wagen Team Rnd. Abstand schnellste Stops Reifen Status
1 2 P1 Pierre Kaffer\Johnny Herbert Audi R8 ADT/Champion Racing 169 0.000 1:17.517 4 M --
2 38 P1 Marco Werner\JJ Lehto Audi R8 ADT/Champion Racing 169 56.832 1:17.134 4 M --
3 16 P1 James Weaver\Butch Leitzinger Lola EX257 AER Dyson Racing Team 167 2 Rnd 1:18.633 3 G --
4 3 GTS Johnny O`Connell\Ron Fellows Chevrolet Corvette C5-R Corvette Racing 160 7 Rnd 1:22.829 4 M --
5 4 GTS Oliver Gavin\Olivier Beretta Chevrolet Corvette C5-R Corvette Racing 160 0.674 1:22.867 4 M --
6 63 GTS Johnny Mowlem\Terry Borcheller Saleen S7R ACEMCO Motorsports, LLC 157 3 Rnd 1:23.769 4 P --
7 30 P2 Rick Sutherland\Robin Liddell\Clint Field Lola B2K/40 Judd Intersport Racing 157 6.414 1:21.088 5 P --
8 24 GT Romain Dumas\Marc Lieb Porsche 911 GT3 RSR Alex Job Racing 154 3 Rnd 1:27.229 3 M --
9 23 GT Jorg Bergmeister\Timo Bernhard Porsche 911 GT3 RSR Alex Job Racing 154 0.965 1:27.059 3 M --
10 45 GT Johannes van Overbeek\Darren Law Porsche 911 GT3 RSR Flying Lizard Motorsports 153 1 Lap 1:27.490 3 M --
11 35 GT Fabrizio De Simone\Anthony Lazzaro\Ralf Kelleners Ferrari 360 Modena GTC Risi Competizione 152 1 Lap 1:27.710 4 P --
12 66 GT Cort Wagner\Patrick Long Porsche 911GT3 RSR New Century Mortgage/Racer' 152 16.058 1:28.442 3 M --
13 31 GT David Murry\Craig Stanton Porsche 911 GT3 RSR White Lightning Racing 151 1 Lap 1:28.357 2 M --
14 50 GT Gunnar Jeannette\Marino Franchitti Panoz Esperante eGTLM Panoz Motor Sports 151 1:02.033 1:28.842 3 P --
15 43 GT Leo Hindery\Sascha Maassen\Lucas Luhr Porsche 911 GT3 RSR BAM! 151 26.441 1:27.123 4 M --
16 79 GT Justin Jackson\Tim Sugden Porsche 911 GT3 RSR J3 Racing 150 1 Lap 1:28.216 4 M --
17 44 GT Seth Neiman\Jon Fogarty\Lonnie Pechnik Porsche 911 GT3 RSR Flying Lizard Motorsports 150 6.668 1:27.579 4 M --
18 67 GT Robert Julien\Pierre Ehret Porsche 911 GT3 RSR The Racers Group 147 3 Rnd 1:29.501 5 M --
19 56 P2 Bryan Willman\Chris McMurry\Jeff Bucknum Lola B2K/40 AER Team Bucknum Racing 145 2 Rnd 1:24.887 7 Y --
20 10 P2 James Gue\Ian James Courage C65 AER Miracle Motorsports 138 7 Rnd 1:22.511 5 Y --
21 60 GT Piers Masarati\Liz Halliday Porsche 911 GT3 RS PK Sport 108 30 Rnd 1:30.417 4 Y Electricial
22 37 P1 Duncan Dayton\Jon Field Lola B162 Judd Intersport 102 6 Rnd 1:20.252 3 G Engine
23 27 P1 Nicolas Minassian Reynard DBA 035 Zytek Creation Autosportif 83 19 Rnd 1:17.449 2 D Overheating
24 20 P1 Andy Wallace\Chris Dyson Lola EX257 AER Dyson Racing Team 54 29 Rnd 1:20.425 1 G Engine
25 71 GTS Tom Weickardt\Jean-Philippe Belloc Dodge Viper GTS-R Carsport America 43 11 Rnd 1:25.304 2 P Mechanical
-- 19 P2 -- Lola B2K/40 AER van der Steur Racing -- -- ?.??? 0 Y DNS

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