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 ALMS Mosport (08.08.04)
von Robert Prange


Nach der Hitzeschlacht in Portland zieht es die ALMS nach Quebec , Kanada - genauer gesagt auf den Mosport International Raceway. 25 Autos traten das Freitagsqualifying an , darunter der reparierte Intersport Lola-B162 ( GT-Eins berichtete). Die Intersport-Manschafft hat die zwei ausgesetzten Rennen jedoch nicht allein zur Reperatur genutzt , die Judd Airbox wurde aus dem Überrollbügel neben diesen verlegt ( siehe Bild ). Pilotiert wird der Wagen dieses Wochenende von Jon Field und dem jungen Schweden Niclas Johnson. Duncan Dayton , der sich den Wagen normalerweise mit Jon Field teilt wird erst in Road America wieder ins Lenkrad greifen. Doch die Freude der Verantwortlichen über das verstärkte Feld sollte nicht lange halten: Krohn-Barbour Racing entscheidet nach gravierenden Aufhängungsproblemen und daraus resultierendem Ersatzteilmangel beide Lamborghini zurückzuziehen. Nach erneuten schweren Motorenproblemen entscheidet auch Bucknum-Racing den Pillbeam MP-91 nicht ins Rennen zu schicken. Das Feld der LMP2 Fahrzeuge schrumpft somit auf ganze zwei Teilnehmer. Nach einem Crash im Freitagstraining muss ebenfalls auf den Racersgroup Porsche #67 verzichtet werden , für den deutschen Pierre Ehret ist das Wochende somit schon sehr früh beendet.

21 Autos stehen am Sonntag-Mittag in der Startaufstellung , ganz vorn der Dyson Lola #16 der dem Audi im Qualifying erneut ein Schnippchen schlagen konnte. James Weaver am Steuer des Lola kann den Start für sich entscheiden und den Audi wärend seines ersten Stints hinter sich halten. Marco Werner übergibt den Audi nach knapp einer Stunde an JJ Lehto und hat bereits eine gewisse Vorahnung was den Fortgang des Rennens betrifft : " Die Strecke liegt dem Lola sehr , die Boxenstopps werden heute eine entscheidende Rolle spielen." Nach anderthalb Stunden beendet auch James Weaver seinen Doppelstint , Butch Leitzinger übernimmt das Auto. Der Boxenstopp spült die Audi-Manschafft in Front , die beim dritten Boxenstopp des Rennens nur dreizehn Minuten später eine rennentscheidende Entscheidung trifft: Die Reifen des Audi R8 werden nicht gewechselt , man hat erkannt das man heute auf Risiko gehen muss um das Rennen für sich zu entscheiden. Die wagemutige Entscheidung beschert dem Champion-Audi einen 30-Sekunden Vorsprung nur 45 Minuten vor Rennende.

Butch Leitzinger klemmt sich das Messer zwischen die Zähne und verringert den Abstand Runde um Runde und zwingt Lehto somit sein Tempo auf. Wenige Minuten später dann die Konsequenz aus dem ausgelassenen Reifenwechsel : Ein Reifenschaden zwingt den Audi zuerst in die Leitschienen und danach in einen weiteren Boxenstopp. Dieser beschert der Dyson Truppe eine mehr als komfortable Führung die man auch bis zum Rennende nicht mehr abgiebt. Mosport sieht somit den zweiten Gesammtsieg eines Lola-B160 Chassis!

Intersport
Dyson

"Der Wagen lief absolut perfekt " , freut sich James Weaver nach dem Rennen. " Wir haben eine Menge Testkilometer in Mosport gesammelt , das hat sich nun endlich ausgzahlt!" . Deutlich nüchterner sieht JJ Lehto den Rennverlauf : " Wir hätten die Reifen wechseln sollen. Die Dyson Truppe hat ein perfektes Rennen hingelegt , wir nicht! " Das Podium kompletieren Chris Dyson und Andy Wallace im zweiten Dyson-Lola , die ein absolut problemloses Rennen hinlegten , das Tempo der Spitze konnte man jedoch nicht mitgehen. Kein gutes Debut des reparierten Chassis war Intersport gegönnt : Bereits nach 11 Runden war das Rennen für den B-162 beendet.

Mehr Grund zur Freude bereitet der Manschafft aus Ohio der Lola B2k/40 des Teams  . Clint Field und Robin Liddel konnten den dritten Saisonsieg in Folge einfahren. Paradoxerweise reichen diese Siege am Ende vielleicht nicht zur Fahrer oder Konstrukteursmeisterschafft : Aufgrund des Sebring Sieges von Mircle Motorsports  und der Nullnummer in Lime-Rock reichen selbst Siege in allen restlichen Rennen nicht , sofern Miracle Motorsports weiterhin konstant zweite Plätze einfährt. Die Intersport - Crew kann nur auf Zuwachs in der LMP2 Kategorie hoffen , diese ist jedoch leider im Moment nicht in Sicht - entgegen den aufkommenden Gerüchten wird Bucknum Racing in Road America nicht mit einem Courage C65 antreten. Ob und wie dieses Projekt realisiert wird , ist zur Zeit völlig unklar.

Corvettes

Ein enges Rennen lieferte sich die Corvette-Crew. Olivier Berreta und Oliver Gavin übernahmen von Anfang an die Führung doch konnten Ron Fellow und Johnny O´Connel im Schwesterauto nie wirklich abschütteln. Vor allem Ron Fellows wirkte bei seinem Heimrennen sehr motiviert , musste sich dem Schwesterauto am Schluss jedoch um 0,240 Sekunden geschlagen geben. " Es war ein sehr gutes Rennen für das gesammte Corvette Team. Ron war schnell unterwegs , es ist immer grossartig jemanden bei seinem Heimrennen zu schlagen" , merkt Olivier Berreta nach dem Rennen augenzwinkernd an. Ron Fellows selber konnte dem Rennausgang weniger postives abgewinnen : " Der Wagen lief gut , trotzdem ist das ganze ein bisschen enttäuschend. Wir hatten einige Probleme mit den Reifen wärend des letzten Stints - das hat schliesslich den Ausschlag gegeben" , so der Kanadier. Der ACEMCO Saleen landet auf Platz 3 wärend die Carsport America Viper nach einem Reifenschaden nicht über einen vierten Platz hinnaus kam.

AJR

In der GT Kategorie übernimmt Lonnie Pechnik im Flying Lizzard Porsche aufgrund  seiner Pole Postion nach dem Start die Führung . Nach nur zwölf Runden muss sich Pechnik jedoch Marc Lieb im Alex Job Racing Porsche geschlagen geben. Der verpasst nur wenige Minuten später den Bremspunkt für Kurve zwei . Der deutsche schleppt den beschädigten GT3 in die Box und übergibt an Romain Dumas. " Ich habe den Bremspunkt verpasst und hab einfach viel zu viel Speed in die Kurve mitgenommen " , ärgert sich der junge Deutsche. Aufgrund auftretender Nackenschmerzen wird er später ins streckeneigene Hospital gebracht , um nach ausführlichen Untersuchungen ohne Befund entlassen zu werden.


 Wärenddesen geht der Kampf um die GT Spitze weiter : Jörg Bergmeister im zweiten Alex Job Porsche und Craig Stanton im Petersen White Lightning Porsche liefern sich einen heissen Kampf bei dem am Ende nur wenige Sekunden entscheiden sollten. Bei einem kurzen Splash & Dash Boxenstop des Petersen Porsches übernimmt Bergmeister die Führung erneut und rettet diese ins Ziel.

 " Wir wussten wir können das Rennen nicht nur mit einem Stop beenden , die Strategie sollte also eine wichtige Rolle spielen  " , erklärt Timo Berhardt . Das GT Podium kompletieren Johannes van Overbeek und Darren Law im Flying Lizzard Porsche. Ein erfreuliches Rennen war es auch für die BAM! Truppe rund um Porsche-Werksfahrer Sascha Maassen: Man landete zwar "nur" auf Platz neun in der GT Wertung , konnte aber nach der beispiellosen Pechsträhne der letzten Wochen endlich wieder ein Finish einfahren. Der Risi Ferrari konnte sich den vierten GT-Rang zwischen der Porsche Armada sichern , der Panoz Esperante eGTLM landete auf dem achten GT-Rang.

Podium

Ergebnis

Pos. Nr. Klasse Fahrer Team Wagen Reifen Runden Abstand Schnellste Stops
1 16 P1 Butch Leitzinger\James Weaver Dyson Racing Team Lola EX257 AER G 137 0.000 1:09.088 2
2 38 P1 Marco Werner\JJ Lehto ADT/Champion Racing Audi R8 M 137 16,319 1:09.607 3
3 20 P1 Andy Wallace\Chris Dyson Dyson Racing Team Lola EX257 AER G 135 2 Laps 1:09.593 2
4 4 GTS Oliver Gavin\Olivier Beretta Corvette Racing Chevrolet Corvette C5-R M 129 6 Laps 1:14.383 2
5 3 GTS Johnny O`Connell\Ron Fellows Corvette Racing Chevrolet Corvette C5-R M 129 0.240 1:14.543 2
6 30 P2 Robin Liddell\Clint Field Intersport Racing Lola B2K/40 Judd P 127 2 Laps 1:13.811 2
7 63 GTS Terry Borcheller\Johnny Mowlem ACEMCO Motorsports, LLC Saleen S7R P 125 2 Laps 1:15.678 3
8 23 GT Timo Bernhard\Jorg Bergmeister Alex Job Racing Porsche 911 GT3 RSR M 120 5 Laps 1:20.224 2
9 31 GT David Murry\Craig Stanton White Lightning Racing Porsche 911 GT3 RSR M 120 17,914 1:20.431 2
10 45 GT Darren Law\Johannes van Overbeek Flying Lizard Motorsports Porsche 911 GT3 RSR M 120 39,321 1:20.722 2
11 35 GT Ralf Kelleners\Anthony Lazzaro Risi Competizione Ferrari 360 Modena GTC P 119 1 Lap 1:21.272 2
12 66 GT Cort Wagner\Patrick Long Racer's Group Porsche 911GT3 RSR M 119 5,671 1:21.369 1
13 44 GT Seth Neiman\Lonnie Pechnik Flying Lizard Motorsports Porsche 911 GT3 RSR M 118 1 Lap 1:20.336 1
14 79 GT Justin Jackson\Tim Sugden J3 Racing Porsche 911 GT3 RSR M 117 1 Lap 1:21.347 2
15 50 GT David Saelens\Gunnar Jeannette Panoz Motor Sports Panoz Esperante eGTLM P 116 1 Lap 1:21.351 4
16 43 GT Leo Hindery\Sascha Maassen BAM! Porsche 911 GT3 RSR M 116 8,646 1:20.661 2
17 71 GTS Tom Weickardt\Jean-Philippe Belloc Carsport America Dodge Viper GTS-R P 116 14,492 1:17.072 3
18 60 GT Tony Burgess\Piers Masarati P.K. Sport Porsche 911 GT3 RS Y 116 40,985 1:22.747 2
19 10 P2 John Macaluso\Ian James\James Gue Miracle Motorsports Lola B2K/40 Nissan Y 111 5 Laps 1:19.341 4
20 24 GT Marc Lieb\Romain Dumas Alex Job Racing Porsche 911 GT3 RSR M 96 15 Laps 1:19.541 3
21 37 P1 Jon Field Intersport Lola B162 Judd G 17 79 Laps 1:12.438 2

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