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  LMES
1000km von Spa (B) - 2.Rennhälfte LMP
von Harald Gallinnis & Robert Prange

Belmondo

Seji Ara stoppt für neuen Sprit - die Reifen bleiben drauf. Der Veloqx-Audi behält die Führung nach wie vor. Auch Jamie Davies stoppt, zieht aber auch keine neuen Reifen auf.

Die Safety-Car-Phase dauert fast 20 Minuten lang an. Um 16.37 erfolgt der Restart. Der Panoz setzt sich an die Spitze des Feldes, ungeachtet der Tatsache daß man schon 11 Runden hinter dem führenden Audi zurück liegt. Der G-Force-Pilbeam sucht sich den denkbar ungünstigsten zeitpunkt für den Boxenbesuch aus - den restart. Allerdings scheint es hier ein gröberes problem zu geben - der Pilbeam bleibt längere Zeit stehen.

In der LMP2-Klasse sind die beiden Courage eine Klasse für sich. Auf den Gesamtplätzen 4 und 6 liegend zirkeln sie um den Kurs. Sollte der Belmondo Courage hier sein erstes Finish des Jahres erreichen? Weiter hinten muß der Lucchini mittlerweile hinter dem WR hinterher fahren. Die Grünphase dauert aber nur kurz an - dann gibts erneut Gelb nach dem Dreher des Vitaphone Saleens. Glatte 8 Minuten hat der Sprint nun gedauert.
Immer noch führt der verbleibende Veloqx-Audi vor dem Goh-Audi. Um den 3.Platz sind der MG der DBA und der Werks-Courage am fahren.
Als nächstes sorgt der Nasamax für eine Gelbphase. der Bolide steckt
nach Rivage im Reifenstapel Bitter, denn die Truppe fuhr auf Platz 6. Diesen Rang wird sich nun aller Voraussicht nach der Belmondo-Courage holen. Als der wagen extrahiert wird fehlt die komplette rechte vordere Aufhängung - Aus!

Nasamax

Diese 5.Gelbphase des Rennens ist allerdings nur sehr kurz. Restart um 16.51Uhr. Auch der DBA schlüpft nun am Courage vorbei und übernimmt Platz 4. Weiter hinten im Feld befindet sichder JOTA-Zytek auf dem Vormarsch. Jamie Campbell Walter hat sich anscheinend auf den DBA eingeschossen: nicht nur daß er sich am führenden Audi zurückrundet: auch am Lola des RML-Teams geht man vorbei und übernimmt Platz 3. Hier hadert man mit diversen Reifenproblemen die von Plattfüßen bis zum Pickup reichen. Der Goh-Audi bleibt dagegen mit einer Runde Rückstand auf Platz 2.

Eine 3Minuten Stop & Go kassiert der Lucchini: Grund war Überholen unter Gelber Flagge.

Stand zur 4h-Marke:

Top-10:
Audi#88, Audi#5, DBA#3, RML-Lola#7, Courage#13, Courage#26, JOTA-Zytek#69, Labre-F550#86, BCR#61, Freisinger Porsche#85
Weitere LMP:
WR (11.), Lucchini (12.- in der Box zur Stop&Go), Panoz (19. - 6. in der LMP1-Klasse), Pilbeam#99 (21.), Tracksport-Lola#27 (22.)
Goh
Palmyr
JCW lässt mit einer 2:06,774 die schnellste Runde des Rennens für den DBA notieren. Hätte man zu Beginn des Rennens nicht 2 Runden durch den Reifenschaden verloren dann würde man allerdings nun auch nicht wesentlich besser dastehen. Im Werks-Courage übergibt Alexander Frei das Steuer an Sam Hancock. Durch den Stop kommt der Belmondo-Courage an den Werkswagen dran - und überholt ihn schließlich. "In der ersten Partie habe ich einen schlechten Satz Reifen erwischt und hatte Riesen-Vibrationen" gibt Frei später preis. "Dadurch konnte ich nicht schnell genug fahren und habe eine mitttlere Pace eingelegt. Das Team hat entschieden mich weiter fahren lassen damit wir keinen Extra-Stop einlegen mussten. Nach dem Tankstop hab ich einen besseren Satz gekriegt. Alles läuft nun perfekt. Wir sind auf Titelkurs.

Mit einer 2:06,626 markiert nun Jamie Davies die schnellste Rennrunde.  Der Abstand zum Goh-Audi wird immer größer.  Von den Toten auferstanden präsentiert sich der Palmyr-Lucchini der nach einer ellenlangen Standzeit mit 60 Runden Rückstand auf den führenden Courage wieder auf die Strecke geht. "Wir hatten den Wagen schon abgeschrieben und dann entsprechend große Augen gemacht als er dann plötzlich vor unserer Box einlief in der wir schon mit dem Einpacken beginnen wollten. An der Batterie hatte sich ein Kabel gelöst, was der Pilot erst relativ spät fixieren konnte." klärt Teambesitzer Christophe Ricard über die wundersame Auferstehung auf. Der WR ist hier in der Klasse unterwegs den verbleibenden Podiumsplatz hinter den Courages zu übernehmen.
Schnell scheint derzeit der augenblickliche Pilot des Tracksport-Lolas (John Ingram) zu sein der seine persönlichst schnellste Rennrunde markieren lässt. Aber auch anscheinend zu schnell - ein Dreher in La Source wird in der nächsten Runde notiert.

Sollte es beim derzeitigen Ergebnis bleiben dann dürfte die Werks-Courage-Mannschaft doch noch in der LMP2-Klasse den Titel einfahren, da man nach dem Boxenstop des belmondo-Courage wieder die Klassenführung übernommen hat. Der Bruneau-Pilbeam liegt hier auf Rang 5 und würde mit 4 Punkten 3 zu wenig für den Titel einfahren. hier ist jedoch noch nicht alles gegessen, wie ein erneuter Boxenstop des Belmondo-Courage zeigt. Gibt es hier etwa wieder Probleme mit der Motorelektronik?

In der LMP1-Klasse sind Davies/Herbert auf strammen Titelkurs. Bei Goh hat man keine Antworten auf die Rundenbestzeiten bei Veloqx parat. Der 4.plazierte MG-Lola von RML verliert die Position aufgrund eines Boxenstops wieder an den Courage.

Top-10:
Audi#88, Audi#5, DBA#3, Courage#13, RML#7, Zytek#69, Ferrari#86, Porsche#85, WR#36, Ferrari#87
Herbert
Weitere Prototypen:
Belmondo (11.), Panoz (14.) Tracsport-Lola (18.), Bruneau-Pilbeam (20.) Lucchini (21), Palmyr (30.)

Knapp 40 Minuten vor dem Ende des Rennens kommt Jamie Davies zum Boxenstopp herein. Erneut werden keine Reifen gewechselt , es wird lediglich getankt. Der Fahrer im Tracsport Lola scheint Konzentrationsschwierigkeiten zu haben: Er legt gleich mal zwei Dreher hintereinander auf den Asphalt.
Lucchini

An der Spitze scheinen die Positionen bezogen : Zwischen den Wagen auf den ersten fünf Positionen liegt jeweils mehr als eine Runden Abstand , ohne einen unplanmässigen Zwischenfall in den letzten 20 Minuten wird sich wohl nichts mehr ändern. Der DBA muß noch einmal einen Plattfuß hinnehmen der aber bis auf einen Boxenstop ohne Folgen bleibt.

Endgültiges Aus für den Palmyr Lucchini ? Nachdem man den Wagen nochmal hinnausgeschickt hatte bleibt er nach nur einer Runde auf der Kemmel Geraden liegen. Doch der Wagen ist anscheinend heute nicht kaputtzukriegen. Nach einigen Minuten Standzeit geht es , wenn auch langsam, weiter.

Probleme gibt es auch beim Werks-Lucchini : Nach einem Routinestopp springt der Wagen nicht an . Erst als einige Mechaniker nachhelfen macht sich der Italienische LMP2 auf in die letzte halbe Rennstunde. Wie später rapportiert  wird hat eine verendete Sicherung den Wagen aufgehalten. Nur zwei Minuten später kommt der Palmyr Lucchini an die Box. Den ratlosen Gesichtern nach zu Urteilen ist dies kein Routinestopp. Macht die Batterie etwa wieder Probleme? Anscheinend nicht , zwei Runden später ist der Wagen wieder draussen.
DBA

Die letzten 10 Minuten in Spa sind angebrochen : Sofern sich kein Loch im Boden auftut wird der Audi #88 von Johnny Herbert und Jamie Davies das Rennen machen , dahinter der Goh Audi , der mit dem Speed des Veloqx R8 eigentlich zu keiner Zeit mitgehen konnte. Wie schon am Nürburgring macht Creation aus einer Pole einen dritten Platz. Angesichts der frühen Reifenprobleme ein sehr gutes Ergebnis.

Für die RML Truppe dürfte der 4. Platz heute das beste Saisonergebniss sein. Auf Platz fünf schon der erste LMP2 , der Werkscourage der vor allem Dank der cleveren Strategie im Regen und den ausgezeichneten Rundenzeiten von Jonathan Cochet alle LMP2 Konkurenten und einige LMP1 Fahrzeuge schlagen konnte. Die Top 6 kompletiert der Jota-Zytek , die Truppe Rund um John Stack hat ein solides Rennen abgeliefert. Das letzte noch intakte LMP1 Fahrzeug ist der Panoz auf Position 14.


In der LMP2 gehen die weiteren Plätze an den Belmondo Courage , der endlich sein erstes Finish dieses Jahr schafft , teilweise konnte man dem Werkscourage sogar Paroli bieten. Platz 3 steht für den WR zu Buche , man hat sich wie üblich aus allen Schwierigkeiten herausgehalten. Auf Platz 4 und 5 folgen der Tracsport Lola und der Werks-Lucchini. Aufgrund der wenigen Testkilometer hatte wohl niemand an ein Ankommen des Lucchinis geglaubt , der Wagen zeigte sich jedoch das ganze Wochenende überraschend zuverlässig.Der Bruneau Pillbeam kommt nach einem Tag voller Probleme nicht über den sechsten Platz hinnaus , das Le Mans Ticket hat man jedoch so oder so schon in der Tasche. Die tapfere Palmyr Crew wird heute nicht belohnt : Der Wagen gibt 3 Runden vor schluss auf , diesmal endgültig.

Panoz

Um 19:04 Uhr fällt die Zielflagge , die Distanz ist bis auf eine Runde absolviert. Der Pilot des Tracsport-Lola sorgt noch für einen kollektiven Herzstillstand bei seiner Mannschaft als er per Funk durchgibt er sei bei Busstop ohne Sprit liegengeblieben, bevor auch er die Ziellinie überquert.

Podium

Mit dem Sieg in Spa, der der 50.te Laufsieg eines Audi R8 in dessen Renngeschichte ist, fixieren Jamie Davis und Johnny Herbert den Titel in der LMES. Vorjahres-Sieger seiji Ara muß sich mit dem 2. platz begnügen. Zum 2.mal steigt die Creation Crew mit Nicolas Minassian und Jamie Campbell Waters auf das Podium. Sie sind die einzigen Nicht-Audi-Piloten denen das in dieser Saison gleich 2 mal gelang.

In der LMP2-Klasse entreisst die Werks-Courage-Crew dem Bruneau-Team beim letzten Rennen die Meisterschaft. Alexander Frei und Sam Hancock werden hier als Champions auf der Fahrerseite verbucht. Die Belmondo-mannschaft erreicht mit dem 2.Platz ihr erstes Finish der Saison, vor dem WR, der nun schon - Nürburgring mitgerechnet - das 3.Mal auf dem Podium steht.

Podium LMP2

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