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  LMES
1000km von Spa (B) - 1. Rennhälfte LMP
von Harald Gallinnis und Robert Prange
Start
Start

Die Veloqx Audis profitieren vom Pech des DBA und rasen gemeinsam das erste mal auf Les Combes zu. Was nun folgt wird einigen Veloqx Verantwortlichen den Schweiss auf die Stirn treiben : Pierre Kaffer und Johnny Herbert werden sich überhaupt nicht einig wer als erster in die Kurve einbiegen darf! Nach einer recht deutlichen Berührung rodeln beide Audis durchs Gras , der Goh Audi profitiert und schnappt sich die Führung. Der Rest des LMP Feldes  verhält sich deutlich gesitteter. Hinter den drei Audis folgen der Rollcentre Dallara , der RML Lola . Dahinter liefern sich Solei Ayari im Pescarolo Judd und Sam Hignett im Jota Zytek einen packenden Kampf um die sechste Position . Nach einer quälend langen Runde erreicht der Creation-DBA endlich die Boxen.
10 Minuten vor dem Start : Die Strecke ist nach den heftigen Regenfällen heute Nacht trockengefahren , über den Ardennen hängen allerdings einige bedrohlich schwarze Wolken am Himmel. Die Tribünen die die Start/Ziel Gerade säumen sind gut gefüllt , die sehr interesannte 2003er Ausgabe des 1000km Rennnes (damals noch als Fia - SCC Lauf ) hat viele Zuschauer angelockt. Nicolas Minassian im  DBA führt die Audi-Armada in die Einführungsrunde , zur Freude aller ist auch der Nasamax wieder zurück : Die Mechaniker haben bis kurz vor dem Start geschraubt um den Wagen nach seinem Ausritt im Warm-Up wieder zu richten.

Der Bruneau Pillbeam befindet sich nach den Motorenproblemen im zweiten Qualifiyng ganz am Ende des Feldes. Um kurz nach 13 Uhr fällt der Startschuss : Pierre Kaffer hängt sich ans Heck des Zytek und versucht es Eingangs Eau Rouge , doch Nicolas Minassian kontert. Doch der Franzose scheint zu viel zu riskieren : Ausgangs Eau Rouge verliert er den Wagen kurz ausser Kontrolle und touchiert die Begrenzungsmauer. Das halbe LMP Feld nutzt die Chance um am DBA vorbeizuziehen , der sich mit Reifenschaden langsam in Richtung Boxen schleppt. Auch dem Panoz wird die berüchtigte Eau Rouge zum Verhängniss : Nach einem Dreher mit Berührung der Reifenstapel steht auch hier ein Boxenstopp nach nur einer Runde an.

Lucchini vs. Belmondo
In der LMP2 kann Jonathan Cochet im Werkscourage die Führung behaupten , Wim Eyckmans im Belmondo Courage und der Werkslucchini können das Tempo des Franzosen nicht wirklich mitgehen. Die Aufholjagd des Bruneau Pillbeam kommt ebenfalls gut voran : Nach vier Runden liegt man bereits auf der 26. Position.
Pescarolo
Während sich die dunkeln Wolken am Himmel verdichten hängt sich Pierre Kaffer ans Heck von Rinaldo Capello . Obwohl Capello im dichten Vekehr alles versucht kann er den schnellen Deutschen nicht halten : In der achten Runde tauschen die Audis die Positionen , der Meisterschafftsfavorit ist wieder in Front. Plötzlich beginnt es an einigen Stellen leicht zu regnen. Solei Ayari scheint die leichte Feuchtigkeit zu unterschätzen und fliegt bei recht hoher Geschwindigkeit in die Reifenstapel. Der Pescarolo-Judd ist stark beschädigt , Ayari jedoch Gottseidank unversehrt. Wie Sam Hignett später bestätigt scheint am C60 etwas gebrochen zu sein. Die Bergung des Wracks führt zu ersten Safety-Car Phase des Rennens , die die meisten Teams für Routineboxenstopps nutzen. Mit Routine hat der Boxenstopp des Werkslucchini wenig zu tun. Das italienische Geschoss steht deutlich zu lange an der Box und fällt hinter den Belmondo Courage und den Tracsport Lola zurück.

In Runde 14 wird das Rennen dann wieder freigegeben , die Wirren der Safety Car Phase und der Boxenstopps haben den Goh Audi wieder in Front gespült , gefolgt von den beiden Veloqx R8. Schnellster nicht-Audi ist zur Zeit der Rollcentre Dallara. In der LMP2 wird die Aufholjagd des Bruneau Pilbeam erstmal gestoppt : Das Team bekommt eine Stop/Go Strafe aufgebrummt , Grund bisher unbekannt.  Kurz vor Ende der ersten Stunde beginnt es erneut zu Regnen , diesmal etwas heftiger. In den Boxen werden hektisch die Regenreifen ausgepackt , doch kurze Zeit später hört es erneut wieder auf. Die meisten Teams bleiben auf Slicks draussen , die Boxenstopps sind vorerst abgesagt. Der Palymr Lucchini wird Rückwärts in die Box geschoben , hier scheint es gravierende Schwierigkeiten zu geben.

Stand nach 1h :

LMP1 : Audi#8 , Audi#5 , Audi#88 , Dallara#6 , MG#7

LMP2:  Courage#13 , Courage#26 , Lola#27 , Lucchini#32



Kaffer

Plötzlich taucht der Audi #8 am Boxeneingang auf : Das Heck des Wagens ist zerstört , der Wagen rodelt in Flammen stehend auf die Veloqx Box zu . Dort wird der Audi gelöscht , Pierre Kaffer ist unversehrt. Welcher Zwischenfall zu dieser gewaltigen Schrecksekunde führte ist bisher unbekannt , warscheinlich kam es zu einer Kollision zwischem dem Audi und dem TVR #41 , der ebenfalls zerstört in der Bus-Stop Schikane steht. Es folgen einige Runden Safety-Car Phase , da der brennende R8 den Boxeneingang doch stark verunreinigt hat.
Dallara

Ähnliches Schicksal ereilte dem Lister. Der Wagen steht nach einem Unfall mit einem unbekannten Porsche derzeit in der Box. Ausgefallen sind bisher der Audi#8 sowie der Pescarolo , der Palmyr Lucchini hat die Boxen nach einem Unfall bisher nicht wieder verlassen.  Wärenddessen richtet sich die Spitze scheinbar aufs weitere Rennen ein. Johnny Herbert liegt souverän in Front , Rinaldo Capello hält den Abstand  konstant auf knapp 16 Sekunden. Auf Platz drei rangiert der Rollcentre Dallara , der Jota-Zytek ist nach dem Fahrerwechsel etwas zurückgefallen , Gianni Collini kann den Speed des Dallaras nicht ganz mitgehen und baut obendrein einen Unfall als er den Heckflügel fast an Stavelot abstreift. Duch die nötige Reperatur verliert das JOTA-Team einige Runden. Auf Platz vier rangiert bereits der erste LMP2 , Jonathan Cochet fährt im Werkscourage sensationelle Zeiten , ausserdem ist man als eines der sehr wenigen LMP Teams nicht auf Regenreifen gewechselt. Plötzlich bleibt der Jota-Zytek mitten auf der Strecke stehen. Gianni Collini kriegt den Wagen zwar nach einigen Sekunden wieder in Gang , trotzdem kommt man um einen längeren Boxenaufenthalt nicht drumrum.

Vier Runden später wird das Rennen erneut gestartet. In Führung liegt nun der Goh Audi, gefolgt vom zweiten Veloqx Audi und Sam Hignett im Jota Zytek. Hinter dem Führungstrio liefern sich Werner Lupberger im Nasamax und Joao Barbosa einen netten Fight um die vierte Position , den der Portugiese im Dallara schnell zu seinen Gunsten entscheiden kann. Doch bevor dieser auch auf Sam Hignett aufschliessen kann setzt erneut Regen ein. Nach einigen Runden des Wartens entschliessen sich die meisten Teams auf Regenreifen zu setzen. Barbosa legt im Dallara einen Dreher hin , dem Lucchini werden die Bedingungen ebenfalls zum Verhängniss , eine unfreiwillige Pirouette ist die Folge.

Nach und nach sickert auch durch was Pierre Kaffer zugestossen ist. Der Wagen hatte in der ultraschnellen Blanchimont Kurve Kontakt mit dem Cirtek Ferrari , daraufhin verlor Kaffer den Audi ausser Kontrolle und kreiselte mit hoher Geschwindigkeit in den komplett unschuldigen TVR#41. Die Ferrari Crew weist jede Schuld von sich - trotz einer 5min Stop&Go: "Der Audi ist an unserem Wagen entlanggeschrammt - anscheinend dachte er er wäre schon vorbei." Das sieht ein sichtlich demoralisierter Pierre Kaffer anders: " Ich wollte den Ferrari in Blanchimont überholen und war schon fast vorbei. Da zieht der zu mir rüber und drückt mich in die Leitplanke. Auf dem nassen Gras hatte ich mit den Slicks keine Chance den Wagen zu stoppen. Zu guter letzt hat mich der TVR in der Busstop hinten getroffen. Die Rennleitung hat den Unfall wohl auf Tape". Angesichts der Lage daß ihm nun wegen des Unfalls der Titel entgleitet kann man sich seine Laune vorstellen.

Collini im JOTA
Stand nach 2h :

Top 10 : Audi#88 , Audi#5 , Dallara#6 , Courage #13 , DBA#3 , MG#7 , MG#7 , Courage#26 , Saleen#59 , Ferrari#86
RML-Lola
Der Palymr Lucchini nimmt das Rennen nach dem sehr langen Boxenaufenthalt wegen eines Unfalls im hinteren Teil der Strecke wieder auf , allerdings nur für eine Runde - dann ist die Batterie alle: finis!  Derweil lacht die Sonne wieder über Spa. Nach und nach wechseln alle Teams zurück auf Slicks. Der Jota-Zytek ist ebenfalls wieder auf der Strecke zurück , allerdings ist man auf Platz 17 zurückgefallen.

Plötzlich gibt es den nächsten heftigen Unfall zu verdauen : Patrick Pearce verliert Ausgangs Eau Rouge die Kontrolle über den Rollcentre Dallara. Der Wagen schlägt an der Streckenaussenseite heftig in die Leitplanken ein , nach dem Unfall bei den 24h von Le Mans ist nun auch das zweite Rollcentre Dallara Chassis reif für die winterliche Laminiersession bei Rollcenter. Die dritte Safety Car Phase folgt - hoffen wir das der Einsatz zweier Krankenwagen nur der Vorsicht dient und Patrick Pearce den Crash unversehrt überstanden hat.


Nach dem Restart übernimmt der Lola schnell die 3. Position im Gesamt vom erstaunlich weit vorne stehenden Courage. Der Panoz leistet sich einen Dreher in La Source, kann aber locker weiterfahren.


Stand nach 3h:
Top10: Audi#88, Audi#5, MG#7, Courage#13, Nasamax#14, DBA#3, Courage#26, Ferrarri#86, Porsche #85, Lucchini#32
Weitere LMP: WR#36 (12), Zytek#69 (13.), Pilbeam#35 (15.), Lola#27 (22.), Pilbeam#99 (23.) Panoz#11 (25.)


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