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1000km Silverstone -
Die 2.GT-Rennhälfte
von Christian Freyer, Markus Berns & Jan Hettler
  LMES

Mit einem Paukenschlag begann die zweite Rennhälfte für Vitaphone Racing. Kurz nach 17 Uhr rollte der Saleen saft- und kraftlos. ohne sichtbaren Schaden auf der Strecke aus. "Die Hauptbenzinpumpe ist defekt", vermeldete das Team. Ohne Pumpe kein Kraftstoff und damit kein Antrieb. Glanzloser Ausfall nach überlegener Führung.
F575
Damit hatten Bouchut / Lamy / Zacchia im Larbre Ferrari F550 freie Fahrt für den Rest des 1.000 Kilometer Rennens. Völlig ungefährdet absolvierten sie programmgemäß ihre Stints und (es sei vorweggenommen) holten erneut den Sieg in der GTS Division

Dabei gab sich Bouchut realistisch: "Der Saleen war heute eindeutig schneller. Zudem hatten wir das ganze Wochenende Probleme mit der Fahrzeugbalance. Aber entscheidend ist nun mal das Ergebnis." Auch eine Stop and Go Strafe wegen zu hoher Geschwindigkeit in der Boxengasse änderte nichts mehr am Ergebnis, zumal auch die Konkurrenz (#62) für das gleiche Vergehen bestraft wurde.

Eine etwas ruhigere Rennhälfte hatte auch der #62 Baron Connor Ferrari F575 GTC. Der verfolgende Graham Nash Saleen konnte im späteren Verlauf nicht mehr das Tempo mitgehen, wenn Mike Hezemans in Bezug auf die Schnelligkeit anderer Meinung war: "Heute war unser langsamtes Rennen. In den anderen Läufen hatten wir einen wesentlich besseren Speed." Trotzdem reichte es noch zum zweiten Platz im zugegebenermaßen kleinen GTS Feld. "Wenn man langsam ist, kommt man eben auch mal an", so ein verschmitzter Mike Hezemans mit seiner Theorie zur  Zielankunft.
Farnbacher

Sie profitierten allerdings von einer saftigen Stop and Go Strafe für die japanische Mannschaft von Choroq. Die bekammen um viertel vor Sechs unglaubliche 5 Minuten aufgebrummt, welche das Team am Anfang der Boxengasse einsam ableisten musste. Grund für die Strafe war ein etwas unglücklicher Zwischenfall in der Boxengasse. Nach absolviertem Stop rollte der Porsche an und berührte dabei den Jota Zyatek, der gerade von seiner Mannschaft rückwärts geschoben wurden. Die Offiziellen sahen darin eine von Choroq vermeidbare Kollision und griffen zur Stop and Go Strafe.
Spannend war es ausschließlich um Rang Drei, da der GNM Saleen immer unter Druck des #61 Baron Connor Ferrari stand. "Alle drei Fahrer sind bei uns aber konstant gefahren, so dass wir ohne Problem unsere Zeiten halten konnten."

Mehr gab es aus der GTS einfach nicht mehr zu berichten.


Hinter den GT Leadern Daoudi / Rusinow, die nach dem Ausfal von Maassen / Jones ohne Druck unterwegs waren, gab es ein hin- und her zwischen dem #77 Choroq RSR und dem #80 Sebah Porsche. In der vierten Rennstunde gesellte sich auch noch der Chamberlain TVR dazu, so dass zeitweilig mit Ferrari, Porsche und TVR drei Marken auf den ersten drei Rängen unterwegs waren. Der Farnbacher Porsche ließ im Laufe der letzten Stunden etwas nach, da nicht alle Fahrer die Performance von Long vom Anfang des Rennens mitgehen konnten.

Choroq

Beständig in den Punkten hielten sich T2M und Seikel auf. Insbesondere bei Seikel waren keine Problem zu beklagen, so dass am Ende (wieder einmal) ein vierter Klassenrang zu verbuchen war. Das vermeintlich schwächere Auto des Teams punktete durch Zuverlässigkeit.


Mehr Pech hatte dagegen T2M. Wie schon am Nürburgring riß eine Antriebswelle (links) und ließ den Porsche an der Einfahrt zur Boxengasse stranden. Die Mechanikercrew konnte den RS per Muskelkraft durch die Boxenstraße in die Garage verbringen, so dass man noch einen Rettungsversuch unternehmen konnte. Schließlich galt es neben einer Zielankunft auch noch Punkte einzufahren. Zeitweise schraubte man zu dritt im (!!!) Radhaus des Porsche, um das Auto wieder fahrbar zu machen. Für eine letzte Runde schffte es das Team tatsächlich den Wagen mit Robin Lidell am Steuer rauszuschicken und die Zielflagge zu sehen. Denn gewertet wir nur der, der auch die Flagge auf der Strecke sieht.


Freisinger
T2M

Leider wurde die Anstrengung der Mannschaft nicht voll belohnt. Zielankunft ja, Punkte nein verhieß dann der Blick auf die Ergebnisliste. 20 Sekunden fehlten zum erlösenden achten Klassenrang, den sich der Choroq Porsche einverlaibte. Der wiederum hatte am Ende noch mit Getriebeproblemen zu kämpfen.


"Schadensbegrenzung" war dagegen das meistgebrauchte Wort bei Freisinger Motorsport nach der Zielankunft. Nach Problemen mit der Servolenkung zu Beginn des Rennens und einem Reifenschaden, wollte man das Rennen noch mit soviel Punkten wie möglich beenden. Kurz vor Schluss gab es dann noch mal einen Dämpfer, als erneut die Servopumpe in die Binsen ging. Dies dämpfte den Vorwärtsdrang etwas, aber Stephane Ortelli / Emmanuel Collard konnten dennoch den fünften Rang in der GT erreichen und vier Punkte einstreichen konnten. "Das wird ein heißes Rennen in Spa", prognostizierte Freisinger Teammanager Michael Trunk. "Da werden wir uns wohl noch was einfallen lassen müssen."


Glücklich war Stephane Daoudi, als endlich die Zielflagge gefallen war und der Sieg des JMB Ferrari F360 GT sicher war. "Die Porsche hatten heute alle Prbleme. Wir dagegen nicht. Dadurch konnten wir so siegen."
Zweite wurden Piers Masarati / Xavier Pompidou  im "alten" Sebah Chassis. "Wir sind jetzt das zweitemal hintereinander auf Rang 2 gelandett, da kann man nur zufrieden sein." In der Meisterschaft belegen sie nun ebenfalls den zeiten Platz, nur einen Punkt hinter JJMB Racing.

Von 13 gestarteten GT kamen immerhin 10 ins Ziel. Der Beste davon auf Gesamtrang 14. Die schnellste Rennrunde bei den GT stammt vom Farnbacher Porsche mit 1.54,498 Minuten.

JMB

GTS-Champions Labre


Podium GT


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