Die 38 übriggebliebenen Autos nehmen ihre Plätze in der Startaufstellung bei strahlendem Sonnenschein ein. Im Gegensatz zum Nüburgring muss niemand aus der Box nachstarten , das Feld ist komplett. Schon vor dem Start gibt es schlechte Neuigkeiten für den Jota-Zytec. Nach einem Dreher heute morgen sind die gezeichneten Reifen unbrauchbar. Der ACO zeigt sich jedoch konsequent , die Reifen dürfen vor dem Rennen nicht gewechselt werden. Der Wagen soll nach einer Runde zum ersten Boxenstopp hereinkommen um brauchbare Reifen aufzuziehen.

Um 14:03 Uhr macht sich das Feld auf die 1000km lange Reise. Der Werks-Zytec biegt als führender in Copse-Corner  ein. Weniger gut beginnt das Rennen für den Bruneau-Pillbeam. Ein Dreher in der zweiten Kurve wirft den Wagen erstmal nach hinten. Der Werkscourage führt die LMP2 Kategorie an , dahinter der K2 Pillbeam.  Das Reifenproblem vom Jota-Zytec scheint weniger gravierend zu sein als gedacht. Entgegen der Planungen bleibt Sam Hignett erstmal draussen.  Der Werks-Zytec läuft wie ein Uhrwerk , Robbie Kerr hat nach nur 6 Runden schon fast 4 Sekunden Vorsprung auf die beiden Audis herrausgefahren. Derweil liefern sich Joao Barbosa im Dallara und Justin Keen im Lister einen interesannten Kampf um die siebte Position. Ebenfalls eng geht es zwischen dem zweitplazierten K2 Pillbeam und dem Belmondo Courage zu. Nach einigen engen Manövern muss sich Simon Pullan Ausgangs Copse-Corner dann Claude-Yves Gosselin geschlagen geben. Der Lister liegt nach 11 Runden auf der siebten Position , Justin Keen hat den Dallara geknackt. Pierre Kaffer beschliesst nun die Zytek Verfolgung zu übernehmen : Mit einem spektakulären Manöver vor Abbey nimmt er Jamie Davies im Schwesterauto die zweite Position ab.

Unplanmässige Boxenstopps legen der Tampolli und der Taurus Caterpillar ein.  Justin Keen läuft derweil auf Sam Hignett im Jota-Zytek auf , der noch immer auf den eckig gefahrenen Reifen seine Runden dreht. Lange wird sich der junge Engländer dem Lister nicht erwehren können. Probleme gibt es auch bei G-Force : Der Pillbeam hat sich auf der Strecke einen Fremdkörper eingefangen der nun unter dem Auto schleift , ein längerer Boxenstopp ist die Folge. In Runde 23 übernimmt Justin Keen den sechsten Platz vom Jota-Zytek. Nach einer guten Dreiviertelstunde leiten Nasamax und Rollcentre die Phase der planmässigen Tankstops ein , wärend Robbie Kerr die Audis weiterhin komfortabel im Griff hat. Derweil vollbringt Sam Hignett im Jota-Zytek wahre Wunder und holt sich den sechsten Platz vom Lister zurück. Fünf Minuten vor Ende der ersten Stunde kommen sowohl  führende Zytec , der Audi #88 und der zwischenzeitlich auf Platz 3 vorgerückte Creation-DBA an die Box. Pierre Kaffer erbt somit für ein paar Runden die Führung. Ebenfalls in die Box kommt der Jota-Zytek , der nun endlich die unrunden Reifen los wird.  Nur eine Runde später treten auch Pierre Kaffer und der Goh Audi zum Nachtanken an. Die Boxenstopps haben sich für die AudiUK-Crew mehr als ausgezahlt. Pierre Kaffer führt nun mit knapp 6 Sekunden Vorsprung vor Robbie Kerr. Probleme mit dem Tankstutzen kosteten der Zytek-Crew wertvolle Sekunden und die Führung. Ebenfalls nicht planmässig verlief der erste Boxenstop der K2-Crew. Ein Teil der Fronthaube hatte sich nach Kontakt mit einem GT gelöst was einen weiteren Boxenstop nur eine Runde später nötig macht.

 Stand nach einer Stunde:

LMP1 : Audi#8 , Zytek#22 , Audi#88 , DBA#3 , Audi#5 , MG#7 , Zytek#69 , Lister#20 , Dallara#6 , Nasamax#14

LMP2: Courage#13 , Courage #26 , Pillbeam #34 , Lola#27 , Lucchini#31 ,  Welter#36 , Pillbeam#99 , Tampolli#28



Robbie Kerr beschliesst die verlorenen Sekunden auf der Strecke aufzuholen und jagt Pierre Kaffer Sekunde um Sekunde ab. Nach einigen Runden beträgt der Vorsprung des Audi nur noch knapp eine Sekunde. Als die Überrundung des K2 Pillbeam ansteht nutzt der Zytek-Pilot ein kurzes Zögern von Kaffer und nimmt diesem mit einem beinharten Manöver die Führung ab. Soviel Gegenwind ist man bei Audi bisher sicher nicht gewöhnt! Dem Randacio Tampolli wird eine Minute Zeitstrafe aufgebrummt , Grund bisher unbekannt.

Eine gewaltige Schrecksekunde gibt es für die Zytek-Crew: Robbie Kerr berührt Justin Keen im Lister und schiebt diesen von der Strecke. Beide Fahrzeuge scheinen jedoch unbeschädigt. Zwei Runden später steuert der schwarze Bolide die Box an und Chris Dyson übernimmt das Fahrzeug. Die Vorderradaufhängung wird kontrolliert , es scheint alles unbeschädigt. Schwere Probleme scheint es am Belmondo-Courage zu geben : Ein grösseres Motorenproblemen führt zu einem langen Aufenthalt in der Box . Das Problem erweist sich dann leider als schwerwiegend. Aus für den hellblauen Boliden! Wieder einmal kann der Belmondo-Courage das Rennen aufgrund eines Motorenproblems nicht beenden. Aufgrund des unplanmässigen Kontrollstops des Zytek ergibt sich nach anderthalb Stunden das gewohnte Bild : Die beiden Veloqx Audis führen , vor dem Creation DBA und dem Goh Audi. Kleinere Probleme gibt es auch bei Nasamax : Nach erfolgtem Fahrerwechsel säuft Romain Dumas der Wagen beim verlassen der Box ab , wertvolle Sekunden gehen verloren. Der Tampolli scheint beim ACO in Ungnade gefallen zu sein  , nach weniger als 2 Stunden muss die Italienische Manschafft bereits die dritte Stop & Strafe absitzen. Wie sich später unter Mithilfe eines des italienischen mächtigen Kollegen herausstelt ist mehrmaliges Überholen unter Gelb jeweils der Grund für die unfreiwilligen Ruhepausen.

Zu allem Überfluss springt der Wagen danach nicht mehr an. Ein spektakuläres Mannöver bietet uns die Zytek Fraktion : Jamie Davies wird Anfangs der Start&Ziel Geraden von einem Ferrari aufgehalten. Chris Dyson nutzt die Chance sich zurückzurunden und vernascht den Audi Eingangs Copse-Corner. Nicolas Minassian hängt sich ans Heck des Zytek und übernimmt die zweite Position Eingangs Becketts. Kurz vor Ende der zweiten Stunde beginnt erneut die Phase der Boxenstopps : Seji Ara übernimmt den Goh Audi, Gianni Collini den Jota-Zytek und Pierre Kaffer übergibt den führenden Audi an Alan McNish. Der K2 Pillbeam landet am Ende der Hangar-Straight im Kies , kann sich befreien und kommt kurze Zeit später auf der Strecke zum Stillstand. Wie Simon Pullan rapportiert war eine Kollision mit dem Graham Nash Saleen Ursache des Ausfalls. "Ich weiß zwar nicht wer da gerade drin ist, aber wenn er aussteigt dann greif ich ihn mir! Der Wagen lief recht gut und wir konnten auch halbwegs mit den Courage mithalten. Aufhängungsprobleme gibt es bei Lister zu vermelden. Der Wagen steht zur Zeit in der Box. Überraschenderweise noch im Rennen befindet sich der Lola-Caterpillar von Taurus Racing. Der Wagen zieht gemütlich und mit grau/schwarzer Rauchfahne seine Runden und liegt zur Zeit auf der 18. Position.

Stand nach zwei Stunden :

LMP1 : Audi#8 , Audi#88 , DBA#3 , Zytek#22 , Audi#5 , Zytek#69 , MG#7 ,  Dallara#6 , Nasamax #14 , Lister #22

LMP2 : Courage #13 , Luccchini#31 , Lola#27 , Welter#36 , Pillbeam #99

Kurze Zeit später verlässt der Lister die Boxen wieder , die Probleme an der Aufhängung sind gelöst worden. Nach dem Tampolli scheinen die Rennkommisare sich nun auf den Trac-Sport Lola eingeschossen , man hat eine Stop&Go Strafe aufgebrummt bekommen und bekommt mehrmals die schwarz-weisse Flagge als letzte Warnung gezeigt. Was dort beanstandet wird konnten wir bisher nicht in Erfahrung bringen. Derweil baut Allan McNish seinen komfortablen Vorsprung an der Spitze weiter aus , ganze 51 Sekunden trennen ihn schon von Johnny Herbert im Schwesterauto. Auf Platz drei folgt Jamie-Campell Walter im Creation-DBA , dahinter der Goh Audi auf der vierten Position.  Wenige Minuten später tritt der Zytek seinen dritten Boxenstop an , Chris Dyson bleibt hinter dem Steuer sitzen. Bei Rollcentre hat man einige Probleme an der sequentiellen Schaltung zu lösen , ein längerer Boxenstopp fällt an. Nach zweieinhalb Stunden dann die Hiobsbotschaft für den Creation-DBA: Der Wagen wird Rückwärts in die Box geschoben und kurz darauf als ausgefallen gemeldet. Wie Nicolas Minassian vermeldet gabs ein technisches Problem. "Jamie ist der Auspuff gebrochen. Die heißen Gase haben dann den Kabelbaum verschmort und ein Kabel von der Lichtmaschine zerstört. Schade, denn wir waren als relativ kleines Team wieder einmal gut dabei."

Der Goh Audi erbt somit die dritte Position , die gewohnte Audi-Dominanz ist wieder hergestellt. Probleme auch für den Tampolli : Nach unzähligen Stop&Go Strafen wird der Wagen rückwärts in die Box geschoben. Anlasserprobleme zwingen die Mechaniker dazu sich in die Tiefen des Hinterwagens zu begeben. 20 Minuten vor Ablauf der dritten Rennstunde dann ein Problem für den Audi#88. Die Fronthaube löst sich vorne links (zu aggressiv die Curbs mit einbezogen?) bei voller Fahrt, konsequenz ist ein langer Boxenstopp . Der Goh Audi profitiert von der sehr langen Standzeit Herberts , muss allerdings zwei Runden später ebenfalls in die Box.  Allan McNish geht das alles nichts an , er führt das Rennen souverän mit fast einer Minute Vorsprung an. In der LMP2 Kategorie läuft der Werks-Courage völlig ohne Probleme , man hat sich bereits auf Platz 8 in der Gesammtwertung vorgefahren. Stand nach drei Stunden : LMP1: Audi#8 , Audi#88 , Audi#5 , Zytek#22 , Zytek#69 , MG#7 , Nasamax#14 , Dallara#6 , Lister#20 , Taurus#10 LMP2: Courage#13 , Welter#36 , Lola#27 , Luccini#31 ( zur Zeit an der Box ) , Pillbeam#99 (ebenfalls Box) , Tampolli#28 (Box)  , Pillbeam#35