Ob es Zufall ist daß dieser Wagen sich wenig
später hartnäckig für Stunden mit einer angeblichen
Bestzeit von 3:24
in den Zeitenlisten wiederfindet? Ein Schelm wer böses dabei
denkt.
Spekulationen über eine vom Piloten entdeckte Abkürzung durch
die
Hunaudiers-Kiesbetten und einige übertriebene Vollbremsungen
machen die Runde im Pressezentrum. De Facto
bedeutet die Show allerdings das Ende des Wagens. Zum wiederholten Male wird der Audi #8, zeitgleich mit der #88 reinkommend, in die Box geschoben. Nach 3 Siegen scheint Frank Biela das Glück an der Sarthe nicht mehr hold zu sein. Letztes Jahr das Spritmissgeschick und nun... . Ben Leuenberger übergibt den Taurus-Lola an Christian Vann. Auf Platz 11 hat man sich mittlerweile wieder vorgearbeitet. Die beiden WR sind übrigens tatsächlich wieder im Rennen - angeblich nur zeitweise durch Elektrikprobleme eingebremst. In der GT-Klasse ist der Freisinger-Porsche mittlerweile 2 Runden in Führung gegangen. "Wir haben vor etwa einer Stunde einen Dämpfer wechseln müssen - zusätzlich zu den Bremsbelägen. Die hat Freisinger nun beim letzten Stop auch gewechselt doch der Dämpfer hat uns Zeit gekostet." gibt Sascha Maassen preis. Die Orbit-Mannschaft ist aus ähnlichen Gründen zurückgefallen wie Mike Rockenfeller kurz vor seinem Stint zu berichten weiss: Leo Hindrey hat sich eingangs der Boxengasse in die Reifenstapel gelegt. Wir mussten danach noch zwei mal reinkommen um den Wagen hinzubekommen. Zur Zeit ist Marc auf dem Wagen aber ich übernehme gleich." Um 06.21 kommt bei einsetzender Morgendämmerung der Dome #15 zum wiederholten Male an die Box. "Wir hatten schon die Getriebeprobleme für die#16, Anlasserprobleme an der #15, mangelnden Benzindruck an der #15, Bremsprobleme an der #16 - so langsam könnte mal Schluß sein!" stöhnt Jan Lammers Chefmechaniker. Vergleicht man die Boxenstandzeiten des führenden mit den Standzeiten der beiden DOME hätten die DOME bei fehlerfreier Fahrt auf den Plätzen drei bis fünf liegen können. Auch der Kondo-Dome muß zu einem längeren service an die Box und verliert seinen feinen 6.Platz. Später gibt man eine ganze Reihe von Reperaturmaßnahmen zu Protokoll: Anlasser, Arbeiten am Auspuff und Wechsel der Batterie. |
Eine Reihe von Reifenschäden am
Choroq-Porsche sorgt am
frühen Morgen dafür daß die talentierten Japaner aus
dem Kampf um das
GT-Podium herausfallen. Um 6.20 Uhr geht über der Sarthe die Sonne
wieder auf - wer aber glaubt nun wäre alles im Trockenen irrt
gewaltig
- es sind noch 10 Stunden. Der Champion-Audi kommt für einen
längeren
Service an die Box. Schief geht ein Boxenstop beim RML-Lola - der Pilot
fährt auf 3 Rädern los - merkt es aber noch rechtzeitig. Nach
einem
weiteren Reifenschaden für den japanischen Porsche rappelt es um
kurz
vor 7 in den Esses hinter dem Dunlop-Bogen. Rob Barff im
Rollcenter-Dallara wird vom Pescarolo Nr.17 abgeräumt - der sich
knapp
dahinter befindende Pierre Kaffer in der #8 muß in den Kies
ausweichen
um nicht noch eine Kollision zu erleben. Barff verbleibt für
einige
Minuten im Kies ehe ein barmherziger Baggerführer den Briten aus
seiner
unverschuldeten Lage befreit. Wenn du denkst es kann eigentlich nun nicht noch schlimmer kommen - dann steckst du auch schon promt im Reifenstapel! Pierre und seine Teamkollegen haben heute ein verseuchtes Wochenende par Excellence - möglich daß der Crash ein Folgeschaden des Ausritts ist. Er lässt sich befreien und fährt zur Box - wo schon die nächste Packung auf ihn wartet! Johnny Herbert hat nämlich in der führenden #88 ein seltsames Fahrverhalten rapportiert und lässt dort das Heck inspizieren. Eine gebrochene Strebe am Pushrod wird als Auslöser identifiziert - und Dindo Capello liegt nur eine Runde zurück! |
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Die Veloqx-Mechaniker lassen die
Schlüssel fliegen und flexen im
Rekordtempo vor sich her. Als Kaffer ankommt wird er zuerst gar nicht
erst abgefertigt - die Führung muß verteidigt werden - es
hilft aber
alles nichts. Um 7:14 übernimmt Capello im Goh-Audi die
Führung! Daß sich zwischenzeitlich Jens Möller im Lister auf der Startgerade eingedreht hat geht da fast unter. Jamie Davies übernimmt die #88 und lässt mit einer Runde Rückstand auf den Goh-Audi seinen Bleifuß sprechen. Eine 3:34,264 wird als schnellste Runde des Rennens notiert. Auch die #8 wird nun behandelt und Pierre anschließend wieder auf die Reise geschickt. Dann knallt es richtig im "S du Karting". Martin Short verliert den Dallara bei Highspeed nachdem die rechte hintere Aufhängung mitten in der Kurve einknickt und schlägt seitwärts in den Beton ein. Der Aufprall ist so heftig daß der Wagen fast abhebt und Shorty anschließend eine Minute im Wagen sitzenbleibt. Glücklicherweise sind die Zeiten schwerer Feuerunfälle in Le Mans ja weitestgehend vorbei. Mit Prellungen am ganzen Körper humpelt er zur Mauer und wird anschließend in eine Ambulanz verfrachtet. Das Chassis dürfte wohl einige größere Laminierarbeiten vor sich haben. Durch die Unbill des Dallaras rutscht der daran nicht ganz unbeteiligte Pescarolo #17 auf den 5.-Gesamtrang vor. |
Pirro setzt den Champion-Audi in der Mulsanne in den Kies und titscht die Reifenstapel kurz an - möglich daß wir heute doch den Pescarolo auf dem Podium sehen? Leider nur möglich - denn der drittplazierte Pescarolo#18 kommt mit einem Antriebsriemenschaden an die Box. Man verliert 2 Runden und der Abstand zum Champion-Audi ist wieder der selbe. Wir schauen mal der Fairniss halber in die Stände der anderen Klassen: LMP2: es hat sich nichts geändert (außer: Fünftletzter, Viertletzter und Letzter) GTS: Nachdem auch der 2.Barron Connor Ferrari zwischenzeitlich ausfällt heißt die Reihung hier Prodrive, Corvette, Corvette, Prodrive, Labre GT: Freisinger, Petersen, Orbit, Choroq, Cirtek - und das obwohl der Petersen-Wagen just einen schwungvollen Dreher an der Tertre Rouge hatte. Jamie Davies ist in der #88 auf letzter Rille unterwegs. |