31. ADAC ZÜRICH 24 Stunden Rennen Nürburgring 2003

Die Nacht (22.00 - 09.00 Uhr)


Aufholjagden und bittere Niederlagen wechselten sich in den Nachtstunden auf dem Nürburgring ab. Furios die Fahrt des #42 BMW M3 GTR von Stuck / Said  / Nielsen / Duez.. Mit konstant schnellen Rundenzeiten pushten die Fahrer den V8 nach vorne und drangen gegen Mitternacht wieder in die Top Ten vor. In den folgenden 3 Stunden schnappten sie sich einen Konkurrenten nach dem Anderen, um dann gegen drei Uhr Morgens auf Platz 5 zu landen. Leider konnte das Team von Schnitzer diesen Erfolg nicht mehr lange genießen, da Boris Said durch eine Kollision in der Fuchsröhre ausfiel. "Als ich um die Kurve kam, sah ich ein blinkendes Fahrzeug. Was genau geschah, kann ich nicht sagen", berichtet der Amerikaner,"aber die Streckenposten haben berichtet, dass wohl kurz zuvor einen Unfall an der Stelle gegeben hat." Said konnte den M3 zwar noch zur Box zurückbringen, aufgrund der Folgeschäden der langsamen Fahrt zurück, entschloss man sich jedoch, das Auto zurückzuziehen.
Mehr Glück war den Teamkollegen in der #43, Müller / Müller / Hürtgen / Duez, beschieden. nachdem es in den Nachmittagsstunden so aussah, als ob man diesen M3 abschreiben könne, berappelte sich die Technik wieder und man eiferte der #42 nach.
Aus den hintersten Rängen schob man den GTR  erst in Tuchfühlung zur Top 20, um dann bei Sonnenaufgang die Tip 10 zu erreichen.

Ohne größere Probleme übersteht der #8 Abt Audi die Nacht. Nachdem Marco Werner gegen 22 Uhr die Führung übernommen hatte, übergibt der das Auto an Karl Wendlinger. Nach dem Routinestop, bei dem nun auch die Bremsscheiben gewechselt wurden, fällt der DTM Bolide auf Rang 2 zurück. Der dann erneut ins Cockpit gewechselte Werner hat einen ereignislosen Stint vor sich, bis er kurz vor Übergabe an Nissen eine leichte Kollision mit einem Überrundeten hat. Beim Stop wird die linke Tür gecheckt, aber alles für in Ordnung befunden.
Die Abt Truppe behält die Führung bis in die Morgenstunden, hat aber immer den #5 Opel im Nacken. Da sind die letzten Worte noch nicht gesprochen.
Mühsamer ist die Arbeit im Schwesterauto. Nachdem Samstag Abends erneut der Unterboden fixiert werden muss, geht erstmal für 32 Stunden alles gut und man rückt wieder auf Rang 56 vor. Kurz vor Mitternacht muss Frank Biela Ausgangs der Start / Ziel Geraden einem langsameren Fahrzeug ausweichen und durchs Kiesbett rödeln. Im Zuge der Reinigungsarbeiten übernimmt Ekström das Steuer. Eine Runde später muss er jedoch noch einmal die Box aufsuchen um die Bremse zu entlüften. Dort steht der Audi über sieben Minuten. Die Bremse bleibt dann auch die Achillesferse des Autos. Gegen viertel vor Eins steht die #7 wieder an der Box, die Reparaturzeit an der Anlage beträgt über 1,5 Stunden. Um 2.19 Uhr geht Ekström wieder auf die Strecke.
Eine Stunde später (Abt am Steuer) geht der zweite Gang verloren. Man leigt wieder hoffnungslos zurück.

Bei Opel konnte man sich in der Nacht nur noch um die #5 mit Reuter / Scheider / Strycek / Tiemann kümmern, nachdem die #6 ja einem Unfall zum Opfer gefallen war. Bis zu Problemen mit der Frontbeleuchtung lieferte man sich weiter sehenswerte Duelle mit dem #8 Audi. Die nächsten Verfolger lagen bereits weit zurück.
Der Wechsel des Vorderteils brachte einen Rückstand von ca 1.30 Minuten.
Timo Scheider konnte in seinem Nachtstint ordentlich Gas geben und kurzfristig die Führung übernehmen. Plötzlich auftretendes Untersteuern zwang die Opel Mannschaft aber zu einer zahmeren Gangart und der Audi übernahm wieder die Spitzenposition.

Hinter den beiden DTM Autos war die Viper von Zakspeed lange die dritte Kraft. Gegen 1.45 Uhr vehängen die Kommissare jedoch eine Strafe gegen das Team.
Fünf Runden Abzug lautete das Urteil. Grund dafür waren Differenzen zwischen Fahrzeugbezeichnung und Tankvolumen. Beim ersten Tankstop hatt das Zakspeed Team mehr als die eigentlich erlaubten 90 Liter nachgefüllt.
Daraufhin präzisierten die Kommissare den Wagenpass des Fahrzeugs. Statt der Nennung "Dodge Viper" wurde der Pass auf "Hersteller Chrysler, Typ Dodge Viper GTS" umgestellt. Da Chrysoler die Homologationsgrundlage ist und Dodge nur eine Modellbezeichnung sei, müsse diese Änderung vorgenommen werden.  Und die Chrysler Viper ist per Reglement auf 90Liter beschränkt. Zakowski kündigte an, dagegen Widerspruch einzulegen.
Zwar wurde das Team dadurch arg zurückgeworfen, bei Sonnenaufgang war man aber wieder auf Platz 3 angelangt, wenn auch mit inzwischen nur nch vier Runden Rückstand.

Problemlos lief bis zum Morgen der Nissan Skyline. Während der Nacht lag man immer auf den Rängen 3 oder 4.

Pech für den V8STAR der sagarage. Um 23.40 fällt das Auto durch Feuerschäden im Bereich Tiergarten aus. Fahrer Dirk Adorf bleibt unverletzt, der Vorstoß in die Top Ten unbelohnt.
Ausfall auch für den zweiten Manthey Porsche mit Kern / Lambrecht / Jacobs / renger. Im Bereich Kesselchen kollidiert man mit  einem Fiat Ritmo und bleibt liegen.
Der Turbo läuft dageegen wieder problemlos. Man arbeitet sich nach vorne.

Immer noch wie ein Uhrwerk läuft der Harald Grohs Porsche mit der #27. Keine Probleme in der Nacht und weiter schnellstes Porsche Team auf Gesamtrang 4.

Wiederum Pech für den hauptberuflichen Marcos Pilot Cor Euser. In einem BMW M3 zusammen mit den Briten Calum Lockie und John Cowgill unterwegs, setzt das Auot neben die Fahrbahn. "Ich bin durch die Scheinwerfer eines nachfolgenden Autos geblendet worden und aufs Gras gekommen. Motoraufhängung und Hinterachse wurden dabei beschädigt."

Kleine Anekdote am Rande von Markus aus dem Fahrerlager/Boxengasse: Gestern abend wurde mal wieder die Tanks der Boxenanlage aufgefüllt und vernünftigerweise wurden die Tankfahrzeuge von Mitarbeitern der Security bewacht. An einer dieser Absperrungen stand dann ein besonders eifriger Mitarbeiter als hektisch ein Mann durch diese Absperrung wollte: "Sie können hier nicht durch. Hier ist gesperrt." - "Glauben Sie mir, ich muß hier durch" -"Das interessiert nicht" - "Dann schau mal auf die Karte die ich habe" - "Das ist egal. Hier wird getankt" - "Ich bin der Tankwart" ;-)))






Der Stand um 09.00 Uhr Morgens:
1. Wendlinger / Abt / Nissen / Werner            Abt Audi TT-R                106 Runden
2. Reuter / Scheider / Tiemann / Strycek        Opel  Astra V8 Coupe      106 Runden
3. Zakowski / Lamy / Lechner                        Chrysler Viper GTS-R      102 Runden
4. Grohs / Scharnach / Fischer / Reisert           Porsche 996 GT3-RS      101 Runden
5. Luhr / Collard / Bernhard                            Porsche 996 Turbo          100 Runden
6. Müller / Müller / Hürtgen / Duez                  BMW M3 GTR V8         98 Runden
7. Scheid / Kainz / Merten                              BMW M3 GTRS V8       98 Runden
8. Otto / Zinnow / Weiss / Ehres                     Porsche 996                     98 Runden
9. Dören / Lück / Wawer / Kovac                  Porsche 996 GT                97 Runden
10. Adams / Fries / Werner / Ries                   BMW M3                         97 Runden