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24h von Bathurst 2003 - Samstag - 1.Rennhälfte

von Harald Musileck
Fotos von der offiziellen Bathurst24hr-Website

Stunde 1 – die Startphase

14 Uhr und 5 Minuten Eastern Standard Time in Australien und der fliegende Start des Bathurst 24 Hour 2003 wird freigegeben. Nachdem das Feld durch die Qualifyings entsprechend dem Leistungspotential von Autos und Fahrern gut sortiert ist, geht alles glatt.
Start Bathurst 2003

Am Ende von Runde 1 fährt Nathan Pretty im Monaro #427 als Führender an Start/Ziel vorbei, dahinter liegen Teamkollege Peter Brock, Martin Short im Mosler und John Bowe im BMW M3 GTR. Uwe Alzen kommt auf Platz 7 aus der ersten Runde zurück, David Brabham im BE-Racing-Ferrari ist Neunter.
Die Mannschaft des im Training in der Klasse F überlegenen SAE-BMW 320i erlebt den Supergau – Motorprobleme zwingen das Fahrzeug in Runde 2 für lange Zeit in die Box. Paul Stokell im Lambo Diablo geht die Pace eines Sprintrennes und findet sich nach sechs Runden auf Platz 3 hinter den beiden Monaros. Auch der Morgan Aero 8 ist ein früher Gast in der Box, der BMW-Motor hat zu überhitzen begonnen.
In Runde 14 gibt es einen Führungswechsel – die Webcast-Sprecher meinen dazu, Peter Brock habe Nathan Pretty überholen „dürfen“. Paul Stokell bezahlt das forsche Anfangstempo mit einem Reifenschaden nahe der Chase-Schikane, räubert mit dem Lambo durch das Kiesbett und fällt aus den Top-Ten. Eine starken Auftritt zeigt Paul Morris im Porsche 996GT3RC #54 in den blau/türkisen Farben von Sponsor Falken. Er liefert sich nun einen unterhaltsamen Kampf um Platz 3 mit dem Cirtek-Porsche #24 und dem BE-Ferrari – fallweise sind die drei Fahrzeuge nur durch eine Sekunde getrennt. Der Mosler und der BMW M3 GTR wurden im Laufe der ersten 45 Minuten in den zweiten Teil der Top-Ten durchgereicht. Eine Viertelstunde später erwischt es auch Tim Harvey im Cirtek-Porsche mit einem Reifenschaden links hinten. David Brabham übernimmt Platz 3, der Alzen-Porsche hält sich auf Platz 7, hat aber offensichtlich mit dem VIP-Petfood-996GT3 Cup einen ernsthaften Konkurrenten um den Klassensieg.

Der Stand nach einer Stunde:
1. Holden #05   (25 Runden, beste Runde 2.15,556)
2. Holden #427   (- 15 sek.)
3. BE-Ferrari #48   (- 36 s.)
4. Teulan-Porsche #54   (- 48 s.)
5. BMW M3 GTR #420   (- 59 s.)
6. Mosler #900   (- 1:14 Min.)
7. Alzen-Porsche #6   (- 1:28 Min.)
8. VIP P.-Porsche #7   (- 1:57 Min.)
9. GNM-Porsche #70   (- 1 Runde)
10. PHR-Porsche #888   (- 1 Runde)

Monaros


Stunden 2– Mount Panorama River?

Die Geschichte von Stunde 2 ist relativ schnell erzählt, denn es gibt nur zwei wesentliche Ereignisse – einen Crash und viel Regen:
Nach 70 Minuten Renndauer geht Robert Brooks am Steuer des Duller-BMW #40 bei Cutting (übersetztes Original-Zitat der Webcast-Sprecher:) „die Straße aus“, nachdem ihn der Porsche #7 überholt hat. Der BMW schlägt hart in die Betonmauer ein und damit ist das Rennen für die Duller-Mannschaft nach 25 Runden zu Ende. Die erste Safety-Car-Phase ist notwendig. Während die Strecke freigeräumt wird, setzt starker Regen eine und oben am Mount Panorama fließen nun kleine Bäche über die Betonmauer auf die Strecke. Somit bleibt das Safety-Car 60 Minuten (=10 Runden) auf der Strecke, einmal wird der Regen so stark, dass das gesamte Feld für kurze Zeit angehalten werden muss. Auf Grund eines frühen planmäßigen Boxenstopps in etwa zum Zeitpunkt des Unfalles des Duller-Autos muss der rote Monaro nochmals zum Wechsel auf Regenreifen an die Box und fällt auf Platz 4 zurück. Die Führung geht an den gelben Monaro über.


Stunden 3 und 4 – business as usual
Kurz nach dem Ende der Safety-Car-Phase hört auch der Regen auf und die Piste trocknet relativ schnell wieder ab. Es dauert nicht lange bis die alte Hackordnung wieder hergestellt ist: Vorne der Monaro-Doppelpack, dahinter abwechselnd der BE-Ferarri und der Porsche #54. Die Plätze 5 und 6 der Gesamtwertung belegen die Führenden der Klasse B - nun liegt aber der Porsche #7 vor dem Alzen-Porsche. Der BMW M3 GTR fällt aus den Top-Ten, weil ein gebrochenes Teil der Kraftübertragung getauscht werden muss. Klaus Engelhorn schafft auf Platz 3 Zeiten um 2:23, viel schneller ist auch der Porsche #54 nicht.
Falken Porsche & BE-Ferrari

Der Stand nach vier Stunden:
1. Holden #05   (87 Runden, beste Runde 2:15,471)
2. Holden #427   (- 24 sek.)
3. BE-Ferrari #48
4. Teulan-Porsche #54
5. VIP P.-Porsche #7
6. BMW M3 GTR #420
7. Alzen-Porsche #6
8. Mosler #900
9. MCR-Lambo #20
10. PHR-Porsche #888

In den anderen Klassen führen zu diesem Zeitpunkt:
D   BMW Z3 M-Coupe #27
E   Holden Commodore #62
F   BMW M3 #23


Stunden 5 bis 8 – der frühe bis späte Abend in Bathurst
Wie bei vielen anderen 24-Stunden-Rennen sind die Positionen im Großen und Ganzen bezogen – die Faktoren Zuverlässigkeit, Wetter und Zufall nehmen jetzt an Bedeutung zu. Um Runde 100 gibt es die nächste Safety-Car-Phase, weil der Holden Commodore #44 des Neuseeländers Fabian Coulthard ausgerechnet am Ende der Zielgeraden stehen bleibt. Ein Abschleppwagen muss auf die Strecke, um das liegengebliebene Auto ins Fahrerlager zu holen.
Eine blaue Rauchwolke signalisiert das Ende des Rennens für den Morgan Aero 8, wobei der Defekt nach Angaben des Teams nicht unmittelbar mit den Kühlungsproblemen aus der ersten Stunde des Rennens zusammenhängt. In Runde 130 gibt es zum nächsten Mal gelbe Flaggen rund um den Kurs: Mark Westbrook hat sich in einer Linkskurve oben auf dem Mount Panorama mit dem BMW #26 überschlagen. Mittlerweile hat die Führung gewechselt – Nathan Pretty im gelben Monaro ist wieder vorn. In Runde 144 wird das Rennen nach der Bergung des BMW und der Reparatur an den Reifenstapeln wieder freigegeben. Vom Morgan Aero 8 wird vermeldet, dass sich nach ersten Untersuchungen ein Kolben den Weg durch den Motorblock gebahnt hat.

BMW

Nach 7 Stunden und 20 Minuten Renndauer wird in Runde 150 erneut das Safety-Car benötigt: PHR-Teamchef Maher Algadri gerät mit den BMW M3 GTR bei Cutting in die Mauer, angeblich nach einer vorhergegangen Berührung mit dem Monaro #05. Der M3 GTR, der zu diesem Zeitpunkt auf Platz 15 lag, wird auf einem Lastwagen zurück zur Box gebracht – das linke Hinterrad hängt herunter.

Der Stand nach acht Stunden:
1. Holden #427   (163 Runden)
2. Holden #05  
3. BE-Ferrari #48
4. Teulan-Porsche #54
5. VIP P.-Porsche #7 (1. Class B)
6. Alzen-Porsche #6

Und auch in den anderen Klassen gibt es -  zumindest was die Führenden betrifft - keine Neuigkeiten:
D   BMW Z3 M-Coupe #27
E   Holden Commodore #62
F   BMW M3 #23



Stunden 9 bis 12 – nachts am Mt. Panorama
Um 11 Uhr 30 Ortszeit setzt wieder starker Regen ein, erneut rinnen Bäche über die Strecke. Wieder einmal hat die Reihenfolge beim Monaro-Doppelpack gewechselt – aktueller Zwischenstand (im Jargon der Australier): Tomate #05 vor Banane #427. Der in Klasse B führenden Porsche #7 hat erstmals Probleme, ein Schaden an der Karosserie links hinten ist zu reparieren. Eine Viertelstunde vor Mitternacht ist Safety-Car-Einsatz Nummer 5 angesagt: Mike Newton ist mit dem GNM-Porsche #70 nach einem Crash an der Strecke. Nach sieben Runden unter „gelb“ geht es in Runde 214 erstmals am soeben angebrochenen Sonntag im Renntempo um den Mt. Panorama Raceway.

Bathurst bei Nacht

Gegen 2 Uhr früh Ortszeit ist die Strecke wieder aufgetrocknet und die Monaros haben ihren Vorsprung auf den BE-Ferrari auf zwei Runden ausgebaut. Nicht herauszufinden war, warum das GRM-Team bei einem Routinestop auch einen kurzen, aber kritischen Blick unter die Motorhaube wirft. Und – aus Sicht der deutschsprachigen Fans besonders erwähnenswert: Der Alzen-Porsche hat Platz 5 und somit die Führung in der Klasse B übernommen. Den einzigen Konkurrenten in der Klasse, den Porsche #7 plagen offenbar einige technische Probleme

Zur Halbzeit des Rennens steht es wie folgt:
1. Holden #05   (252 Runden)
2. Holden #427
3. BE-Ferrari #48   (- 2 Runden)
4. Teulan-Porsche #54   (- 5 R.)
5. Alzen-Porsche #6   (-6 R.)
6. Porsche #7   (-7 R.)
7. Mosler # 900   (- 9 R.)
8. Floyd-Porsche #8   (- 18 R.)
9. PHR-Porsche #888  (-24 R.)
10. Ferrari 360 Challenge #11   (-24 R.)

Die anderen Klassen – in Klasse D ein neuer Führender:
D   BMW M3 #71
E   Holden Commodore #62
F   BMW M3 #23


Stunde 13 – Aus für BE-Racing

In Runde 288 ist Klaus Engelhorn im BE-Ferrari 360GT auf einen sicheren dritten Platz unterwegs, als im Cockpit die Öldruck-Kontroll-Lampe aufleuchtet. Nach einem merkwürdigen Geräusch aus dem Motor dreht sich der Ferrari am Ende der Abfahrt von Mount Panorama im Forest Elbow auf dem eigenen Öl. Auch dem zweiten 360 im Rennen bringt die dreizehnte Stunde kein Glück: Theo Koundouris erlebt im schwarzen 360 Challenge #11 einen Abflug. Der konstant gute Teulan-Porsche #54 erbt somit Rang 3, der Alzen-Porsche ist nur mehr einen Rang vom Podium entfernt.

Stunde 14-24 im nächsten Bericht.


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