Wären
die Werks MG aus dem vergangenen Jahr noch dabei, dann würde man
dieser Klasse erneut Geheimfavoritenqualitäten unterstellen. Doch
MG plante auch in diesem Jahr ein kaum noch ernstzunehmendes
Sparprogramm mit einem Renneinsatz lediglich in Le Mans - und wurde vom
ACO nach dem Nichterscheinen in Sebring konsequent mit der Ablehnung
der Nennungen abgestraft. "Wir haben die Nennungen akzeptiert bei denen
wir sicher sein werden daß die Teams nach Ablauf der Renndistanz
noch im Rennen sein werden" Vorgeschobenes Argument des ACO oder eher
ein Nadelstich in Richtung MG? Mag jeder selbst entscheiden! Da die Klasse nun eine reine Privatierklasse geworden ist, ist für das beste Team maximal ein Top-10-Finish zu erwarten - aber nur an einem Glückstag. Ein "walking wounded" zwischen den beiden überlebenden Teams wie in den vergangenen Jahren ist da schon eher zu erwarten. Möglich daß der DBA-Prototyp von John Nielsen hier zumindest in den ersten Stunden die Nase vorn haben wird. Der aus der Konkursmasse von Reynard erworbene LMP675-Prototyp hat bei seinem ersten vollen FIA-SWM-Rennen in Portugal locker mit den großen Wagen vom Schlage eines Dome oder C60 mithalten können. Bei den Vortests notierte man mit Rang 14 die schnellste Zeit der Klasse. Der Speed ist also da. Ob die Zuverlässigkeit für länger als 6h ausreicht und die Mannschaft mehr als nur ein Feuerwerk wird abbrennen können? |
Das
Rennen werden wohl auch in diesem Jahr die erprobten Wagen unter sich
ausmachen. Neben den letztjährigen Siegern, dem Reynard-VW von
Noel del Bello, und dem 2002er WR dürfte dies der nebenstehend
abgebildete MG des amerikanischen Intersport-Teams sein. Der MG ist
nicht nur ein anerkanntermaßen schneller Wagen. Intersport hat
ihm in zahlreichen ALMS-Rennen auch schon die Flausen ausgetrieben,
weswegen man sich im letzten Jahr auf einem Level mit der
Werksmannschaft, allerdings ohne deren sauschnelle Piloten, erwies. Ebenfalls in zahllosen ALMS-Runden gestählt, präsentiert sich der Bucknum-Pilbeam, der als einziger Vertreter der britischen Schmiede an der Sarthe präsent ist. Mit einem 3,4l-Motor von IES und aerodynamischen Detailverbesserungen ist dies kein neuer Prototyp sondern eher eine Weiterentwicklung, die durchaus das Rennen durchstehen und dann ganz vorne mit dabei sein könnte. 2003 ist das letzte Jahr der LMP675-Klasse. Ab 2004 wird sie unter dem Namen LM2 unter neuen technischen Voraussetzungen ausgeschrieben - dann allerdings wohl ohne Gesamtsiegchancen. Alle LMP675 die bis dato an der Sarthe angetreten sind dürfen bis 2005 noch mit Restriktionen antreten. Die Wagen aus diesem Jahr dürften dann rennerprobt sein. Einer der Wagen aus dem diesjährigen feld dürfte den Klassensieg in diesem Jahr einfahren - aber wird einer der "Verlierer" der Sieger 2004 sein? Wir werden sehen! |