Eine Premiere erlebte das
Qualifying zur FIA GT Runde auf Sizilien, nämlich die erste Pole
für einen Saleen S7R. Jean-Marc Gounon fuhr in der ersten Sitzung
mit 1.34,939 Minuten bei seinem zweiten Einsatz für Konrad
Motorsport eine „fast perfekte“ Runde. Auf Platz zwei kamen Fabrizio
Gollin und Luca Cappellari im #22 BMS Ferrari F550 mit 0,251 Sekunden
Rückstand. Hier machten sich eindeutig die 60 KG Zusatzgewicht
bemerkbar. Gollin fuhr übrigens gerade einmal vier Runden am
Morgen, um die Reifen für den Rennstart zu schonen. Für Aufruhr sorgten die drittplatzierten Tomas Erdos und Mike Newton im Graham Nash Saleen. Erdos versenkte den S7R bei der Rückfahrt in die Box derart heftig in einem Reifenstapel, dass die Rennleitung gezwungen war, die rote Flagge rauszuhängen. Nachtschicht also für die Graham Nash Mannschaft. Endlich wieder eine vorzeigbare Leistung bei Hezeman / Kumpen in der #5 Carsport Vier. Startplatz 4 mit 0,368 Sekunden Rückstand. Schon mit Respektabstand (+ 4 Zehntel auf #5) folgen Campbel-Walter / Kinch im #14 Lister Storm. Die Sieger der ersten Läufe Bobbi / Biagi machten es richtig eng. Gerade einmal 2 Tausendstel trennten sie nach dem Zeittraining vom Lister. Ungewohnt weit hinten mussten sich Roos / Wallinder aufstellen. Startplatz 16 mit satten 4,9 Sekunden Rückstand. 5 Plätze dahinter fanden sich Kaufmann / Wieth / Zoboli ein. In der zweiten Sitzung gab es keine Verschiebungen mehr, die stark gestiegenen Temperaturen verhinderten eklatante Verbesserungen. Bei den NGT schlug die Stunde der Ferrari. Morgens setzte Jamie Davis mit 1.39,742 Minuten die Bestmarke, gefolgt von de Simone / Bertolini (JMB) und Burt / Turner (TMC). Schnellste Porsche Treter waren Sugden / Short im EMKA GT3-RS. Am heißen Mittag gab es zwei Teams, die noch einen Sprung nach vorne machen konnten. Eine Minute vor Scchluss der Sitzung schoss sich Andrea Bertolini in die Pole Position und unterbot die Zeit von Davis um eine halbe Sekunde. |
In Runde 43 wird das Feld etwas
eingebremst, da das Safety Car für drei Runden aufgrund einiger
NGT Eskapaden raus muss. Zu Rennhalbzeit führt Bobbi
(#23 BMS) vor Teamkollege Capellari und Seiler (#2 Konrad). Dahinter
liegen Kinch (#14 Lister), Livio (#21 Care) und Deletraz (#6 Lister).
Seiler kann den drängenden Stefano Livio noch gut zehn Runden hinter sich halten, dann gibt es ab Runde 62 eine Ferrari Dreifachführung. Drei Umläufe weiter beginnt die zweite Stopwelle. Seiler übergibt an Chef Konrad und Enzo Calderari entert den drittplatzierten Care Maranello. Franz Konrad bläst nun zur Aufholjagd und wird jäh gestoppt. Mit überhitztem Motor und Problemen an der australischen Hollinger Schaltbox stellt er den amerikanischen GT in Runde 68 ab. Somit haben wir zu diesem Zeitpunkt eine 3 zu 3 Führung. Drei Ferrari F550 vor 3 Lister Storm. Diese Konstellation hält sich über 20 Runden lang. Gollin (#22 Ferrari) führt mit 9,7 Sekunden vor Teamkollege Biagi und Care Pilot Calderari, der aber schon 49 Sekunden Rückstand aufgebaut hat. Bester Lister ist die #14, jetzt wieder mit Campbell-Walter am Steuer, dann der Creation Autosportif Lister (Zadra / Verdon-Roe) und als Abschluss der zweite Werks-Lister mit Andrea Piccini. Auf Platz 7 kommt schließlich die erste Viper, die #4 mit Alliot. Vier Runden vor Schluss muss Calderari noch einen "Splash and Dash“ einlegen und verliert den dritten Rang an JCW. Nach 102 Runden fällt schließlich fast die Zielflagge für einen Ferrari Doppelsieg. Bei der technischen Nachkontrolle wird ein Riß in der Airbox des siegreichen BMS Auto von Gollin / Cappellari entdeckt und der Sieg wird aberkannt. Somit haben wir vorläufig den dritten Sieg hintereinander für Bobbi / Biagi!!! |
Während JMB „nur“ Reifen und
die Spiegel wechseln müssen, wird bei Freisinger emsig und lange
am Wagen gearbeitet. Auf der Strecke übernimmt nun TMC das
Kommando, gefolgt vom äußerst schnellen EMKA Porsche von
Sugden / Short. Auf Platz 4 rollt der RWS Porsche von Lechner / Daoudi
daher, gefolgt vom verbleibenden Freisinger Auto, der #51 mit Gardel /
Longin. Nach 10 Runden gewinnt Freisinger das deutsche Teamduell gegen
RWS und die #51 liegt damit auf Platz 4. Lechner / Daoudi fallen nach
einem extrem frühen Stop in Runde 21 weiter zurück. Ihre
Rolle übernehmen Godfrey und David Jones (#75 Eurotech Porsche
sowie Robert Pergl und Tomas Enge im Menx F360.
Einen argen Absturz erwischen auch die führenden Kelvin Burt und Darren Turner, als sich die Tür nach dem Reifen wechseln und Nachtanken nicht sofort wieder schließen lässt. Weit ausserhalb der Punkteränge reihen sie sich wieder ins Feld ein. Teamkollege Tim Mullen übernimmt in der #88 die Führung vor dem EMKA Porsche. Doch es sollte noch dicker für die #89 kommen. Nach dem ersten Renndrittel verschwindet das italienische Pferd mit ....(na wer kommt drauf?)...Getriebeproblemen in der Boxengarage. Enna Pergusa scheint einen Ruf als Getriebemörder zu entwickeln. Man kann zwar weiterfahren, wird aber immer wieder von Problemen gebeutelt. Relativ ruhig geht es derweil bei den ersten 5 zu. Einzig auf Platz 6 taucht leise, still und heimlich wieder der #52 JMB Ferrari von de Simone und Bertolini auf. Durch die anstehenden Boxenstops rutschen die Italiener schließlich bis auf den dritten Rang nach vorne. |
Kurz vor Halbzeit sorgen
Pergl / Enge dann für die bereits erwähnte Safety Car Phase.
Der F360 wird derart vehement neben der Strecke abgestellt, dass nichts
mehr geht. Scheinbar als Folge davon muss Freisinger einen Totalausfall
abrechnen. Die #51 kommt mit irreparablem
Kühlerleck an die Box und macht Feierabend. Genau zur Halbzeit führt wieder die #88 mit Jamie Davies. Inzwischen auf Platz 2 finden sich de Simone wieder, verfolgt von Short. So werden die Positionen in den nächsten Runden eingefroren. Erst die nächste Runde von Stops mischt das Feld wieder auf. Zu diesem Zeitpunkt verliert Davies dann doch die Führung, als er eine 30 Sekunden Stop and Go Strafe wegen Verlassen der Boxengasse bei roter Ampel aufgebrummt bekommt und später zum Reifenwechseln rein muss. Nutznießer sind die Polesetter im #52 JMB Ferrari. Tim Sugden hält eisern den zweiten Platz, gefolgt von David Jones im Eurotech Porsche und dem polnischen ALDA Motorsport GT3-RS. Eigentlich scheint die Luft raus zu sein, doch Bertolini / de Simone müssen noch einmal nachtanken. Drei Runden vor Schluss ist es soweit. Im Eiltempo wird das Auto abgefertigt und fährt dem zweitplatzierten EMKA Porsche direkt vor der Nase her. Sugden wittert eine Chance und presst sich schließlich vorbei. Das Spielchen wiederholt sich dann ganz unerwartet in der Schikane noch mal, diesmal aber hat de Simone die Überraschung auf seiner Seite und überrumpelt Sugden. Anscheinend noch taumelnd vor Freude leistet er sich in der letzten Runde einen Ausrutscher und Sugden kann ganz easy die Führung übernehmen und den Sieg einfahren. De Simone kann Platz 2 noch retten, denn Jones / Jones haben bereits zwei Runden Rückstand auf die JMB Mannschaft. |