Qualifying
36 Teilnehmer (je 18
GT und NGT) reihten sich beim ersten Lauf der FIA GT Meisterschaft in Barcelona
zum Zeittraining auf.
In der GT Klasse herrschte
eine Markenvielfalt, wie sie die Szene seit langem nicht mehr gesehen hatte.
Mit Lister, Ferrari, Chrysler, Saleen und Porsche war diese Kategorie exzellent
besetzt. Bei den NGT sind zwar wie gehabt nur Porsche und Ferrari am Start,
aber das schwäbische Übergewicht hat sich etwas relativiert.
6 Ferrari gegen 12 Porsche hieß das Duell.
Gleich zu Beginn des ersten Qualifying setzte Jamie Campbell-Walter (Lister Storm) die Bestnote fest. Mit 1.40,975 Minuten zog er um den 4,727 Kilometer langen Kurs. „Ich bin glücklich, wenn auch ein bisschen überrascht“, so der schnelle Lister Mann“, ich hatte die Ferrari schon als schnell eingeschätzt“ Was JCW überraschte war der knappe Abstand des folgenden BMS Ferrari F550 mit Fabrizio Gollin am Steuer. Gerade mal 0,163 Sekunden trennten die beiden Kontrahenten.
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Bereits auf Startplatz 5 war der brandneue Saleen S7R des Team Graham Nash mit Thomas Erdos zu finden. Mit 1.41,568 Minuten landete er nur knapp hinter Picchini im Lister, aber über eine Sekunde vor Christophe Bouchut in der Larbre Viper. Wenig Fortune erwischte die Wieth Racing Mannschaft. Die Zeiten des ersten Qualifying wurden gestrichen, da Front- und Heckflügel anfangs nicht dem Reglement entsprachen. „Wir hatten ein paar kleine Probleme und dann wurden uns die Zeiten gestrichen. Aber im zweiten Zeittraining konnten wir immerhin noch zehntschnellste Runde der Klasse drehen“, so Wolfgang Kaufmann. Startplatz 22, mehr war mit dieser Zeit nicht mehr drin. Probleme auch bei der Ferrari Truppe von JMB. Fabio Babini und Phillip Peter schafften ganze 3 Runden, bevor sie von einem Leck gestoppt wurden. Pescatori / Terrien / Derichbourg im #10 F550 wurden vom zweiten Motorschaden des Wochenendes gehandicapt. Schöner Einstand für Klaus Abbelen. Zusammen mit den van der Zwaan Brüdern Arjan und Rob kam er auf Rang 9 der Liste. |
In der NGT sah es zunächst nach einer Ferrari Pole aus, auch wenn Marc Lieb im Freisinger 996 GT3-RS anfangs die schnellsten Runden fuhr. Darren Turner und Kelvin Burt ließen sich nicht lange bitten und schoben den Team Maranello Concessionaires F360 mit 1.45,267 Minuten auf Rang 1. Lieb musste mit einer 1.45,762 vorlieb nehmen. In der imaginären zweiten Startreihe fanden sich mit Jamie Davies / Tim Mullen und Andrea Bertolini / Fabrizio de Simone zwei weitere F360 Modena ein. Platz 5 belegten Bert Longin / Gardell im zweiten Freisinger Porsche vor den Debütanten des Thomas Enge / Robert Pergl im MENX F360.
Turner / Burt konnten sich jedoch nur bis zum zweiten Training über die Pole freuen. Nach einer Berührung mit dem Konrad Saleen, welcher als Folge im Kies landetet, entschieden die Stewarts auf „unnötige Härte“ und verbannten das britische Duo auf den letzten Startplatz.
Insgesamt brachte das
zweite Qualifying keine nennenswerten Verbesserungen, da die Temperaturen
wesentlich höher als am Vormittag lagen und der Kurs sehr rutschig
geworden war. Die Zeiten kletterten im Schnitt zwischen 3 und 6 Sekunden
pro Runde in die Höhe.
Rennen GT
18.000 Zuschauer wohnten
dem Start des 3 Stunden Rennens bei. Nachdem die Ampel auf Grün geschaltet
worden war, startete JCW einen Ausbruchsversuch, doch Gollin konnte den
Lister ausbeschleunigen und bog nur aufgrund der schlechteren Linie nicht
als Führender in die erste Kurve ein. Verlierer der Startphase aber
war die #15, Andrea Picchini im Lister. Erst wurde er von Erdos Saleen
und Larbre Viper überrumpelt, dann kam es zu einer völlig unnötigen
Berührung mit dem Saleen, worauf Thomas Erdos einige Plätze verlor
und Picchini die Box ansteuern musste. Das linke Vorderrad hatte Schaden
genommen. Nicht so richtig folgen konnte Mike Hezemans und Vincent Vosse
in der #5 Carsport Viper. Mit dem Stand 2002 Auto tummelten sie sich rund
um Gesamtrang 7. In Runde 26 war er’s dann endgültig vorbei, die Viper
blieb auf der Strecke stehen. An der Front des Feldes bekam JCW die Oberhand
und konnte die Führung bis in die 27. Runde vor den beiden BMS Ferrari
und Bochut (Larbre Viper) behalten. Gollin nutzte den aufkommenden Verkehr
der Überrundungen, um am schnellen Lister vorbeizuziehen. Lange konnte
sich Campbell-Walter aber nicht an das Ferrari Heck hängen.
Eine Runde nach dem Führungswechsel
erwischte Gollin den auf der Strecke liegenden Frontsplitter der #4 Carsport
/ Force One Viper und wirbelte ihn auf. Leider suchte sich das aerodynamische
Bauteil ausgerechnet die Lister Frontscheibe als Landeplatz aus. Die Kunststoffscheibe
wurde eingedrückt und beim Weiterflug riss der Splitter gleich noch
das halbe Dach des Lister mit sich. JCW verletzte sich bei der Aktion sogar
noch den Arm, was aber erst später wirklich bemerkt wurde. Trotz des
nun optisch eher LMP900 ähnlichen Auto nahm er zunächst wenig
Tempo raus. Die Stewards hielten aufgrund der fortschreitenden Auflösungserscheinungen
jedoch die schwarz/orange Flagge raus und in Runde 30 wurde es in der Lister
Box betriebsam.
Nathan Kinch enterte
das Cockpit und ging nach langer Standzeit noch mal auf die Piste. In der
Zwischenzeit suchten auch die BMS Ferraris die Box auf und wechselten neben
den Pneus auch die Piloten. Bouchut übernahm kurzfristig die Führung,
in Runde 34 war auch die Larbre Mannschaft bereit für den Tausch.
Belloc übernahm das Steuer des Meisterautos. Als er versuchte, das
10 Zylinder Monster vor ihm zum Leben zu erwecken, tat sich anfangs nicht
wirklich viel. Mit Hilfe der Larbre Techniker konnte er aber mit Verspätung
das Rennen wieder aufnehmen.
Nach der ersten Stoprunde hatte sich Andrea Picchini im #15 Lister leise, still und heimlich wieder an die Spitze gerobbt. Dahinter das BMS/Care Trio Capellari (#22), Bobbi (#23), Bryner (#21) und Belloc (Larbre Viper). Als beste Newcomer rangierten Bobby Verdon-Roe und Peter Snowdon im Creative Lister auf Rang 6, gefolgt vom schnellsten Saleen mit Mike Newton. Runde 38 sah dann schließlich auch den fälligen Stop des Führenden. Picchini raus, Jean Denis Deletraz rein ins Cockpit. Auf Platz 6 reiht sich der Lister wieder ein. Die #4 Carsport / Force One Viper fiel mit Problemen am Frontspoiler aus. Nun führten also drei Ferrari F550 Maranello das Feld um den Kurs. Mit gleichmäßigen Runden kam die Zwaans Racing Viper immer weiter nach vorne. In Runde 43 hat sich Rob van der Zwaan auf Rang 7 eingenistet und fährt damit in den Punkterängen. 5 Runden später zog Laurence Pearce die #14 von JCW/Kinch endgültig aus dem Rennen ab.
Zur Halbzeit des Rennens schickte sich Belloc an, die Panne nach dem Boxenstop wieder wettzumachen und hing nur noch 0,3 Sekunden hinter Bryner / Calderari. Doch kurz darauf stand die Viper. Das Safety Car musste für 5 Runden rausfahren, damit das Larbre Mobil geborgen werden konnte.
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Kurz vor der nächsten
Boxenstop Runde gab es noch die ein oder andere spektakuläre Szene,
als erst der #8 Saleen mit iberischer Besatzung ein Rad verlor, dann der
Wieth Ferrari ebenfalls nach Radverlust eine Pirouette darbot und die Zwaans
Viper durch den Kies pflügte. Die Routinehalte änderten nichts
an den Podiumspositionen. #23 / #22 / #21 vor dem #15 Werks-Lister und
dem Creative Modell. Auf 6 und 7 dann erst zwei Viper mit Roos / Wallinder
vor Zwaan / Zwaan / Abbelen.
Im Laufe der nächsten 10 Runden konnte Thomas Biagi seine Führung auf über 12 Sekunden ausbauen, Gollin lag eine Minute vor Livio (#21). Auf den Rängen 6 und 7 hieß es Roos Viper gegen van der Zwaan Viper. Gerade mal 1 Zehntel trennt die Schlangen rundenlang. Am Ende konnten Roos / Wallinder noch ganze 0,053 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie retten! Der erste Lauf endete also mit einem überlegenen Dreifachsieg für JMB/Care Ferrari und einem sichtlich zu Tränen gerührten Biagi. |
Rennen NGT
Schon vor dem Start dezimiert
sich das NGT Feld. Der #75 Eurotech Porsche kann aufgrund eines Motorschadens
nicht antreten.
Marc Lieb im #50 Freisinger
Porsche 996 GT3-RS stürmt als erster NGT um den Kurs, gefolgt von
der #88 (Tim Mullen / TMC Ferrari), sowie der #52 (Andrea Bertolini / JMB
Ferrari) und #51 ( Gardell / Freisinger GT3-RS) Der ursprüngliche
Pole Setter Kelvin Burt ist in Runde 2 bereits Siebter der NGT. In der
Anfangsphase entsteht ein Kampf zwischen den Ferrari von Mullen und Bertolini,
aus dem in Runde 9 der Italiener als Sieger hervorgeht und den zweiten
NGT Rang übernimmt. Robert Lechner im RWS Porsche fährt auf einem
guten fünften Rang, gefolgt von Adam Jones / Ian Khan auf dem #55
Cirtek Porsche.
Sie verlieren
dann jedoch durch Getriebeprobleme an Boden und stellen den GT3-RS schließlich
in Runde 22 endgültig ab. Dadurch kommen Burt / Turner auf Rang 6
weiter. Die nächsten 15 Runden bleiben in der NGT relativ ereignislos.
Frühe Stops von Alda Motorsport und dem #74 Eurotech Porsche, sowie
dem Ausfall des EMKA Porsche von Sugden mal abgesehen. In den Runden 34
(#50) und 35 (#51) zieht Freisinger Motorsport schließlich seine
Routinestops durch und setzt Sascha Maassen bzw. Bert Longin in die Autos.
Andrea Bertolini führt nun die NGT an, Maassen ist nach dem Stop 6.
in der Klasse.
Lechner übergibt den #99 RWS Porsche an fünfter Stelle liegend an Partner Stephane Daoudi, de Simone übernimmt das Führungsauto von Bertolini. Für einige Umläufe macht sich dann das TMC Ferrari Duo an der Spitze breit. Doch irgendwann müssen auch die britischen Ferrari tanken und Reifen wechseln. Davies steigt in Runde 45 auf den zweitplatzierten #88 Modena, Turner löst Burt in Runde 48 ab. Bei Halbzeit des Rennens führt de Simone vor Massen, Turner, Daoudi, Longin und Davies. Es ist noch alles offen in der NGT, denn wirklich groß sind die Abstände zwischen den Autos nicht. Daoudi verabschiedet sich mit einem Kühlerleck in Runde 51 aus dem Pulk. Zwei Runden später erwischt es auch Teamkollege Maassen. Nach einer Berührung beim Überrunden eines Cirtek Porsche kriegt auch sein Wasserkühler ein Leck und er dreht sich auf dem eigenen Kühlwasser. Der dichtauf folgende Darren Turner dreht sich gekonnt mit ein, um den kreiselnden Freisinger Porsche nicht gewaltsam abzuschießen. Sascha Maassen muss das Auto mit völlig demoliertem Kühler (eine bekannte Schwachstelle bei den 996er Porsche) an der Box abstellen. Die Reihung nach dem Durcheinander: de Simone vor Turner und Daoudi. Nun kehrt wieder Ruhe in das NGT Feld ein und die Positionen festigen sich bis zu den nächsten Routine Halten. Bertolini heißt nun der schnellste JMB Pilot (und fällt auf 3 zurück), Lechner löst Daoudi ab. Darren Turner übernimmt die Führung. Auf dem vierten Rang taucht derweil ein neues Gesicht auf. Thomas Enge hat den MENX F360 weit nach vorne gebracht und gedenkt auch dort zu bleiben. Für die letzten Runden steigt noch mal Fabrizio de Simone in den JMB Ferrari und schickt sich an, die Führung zu erobern. Der Italiener mogelt sich an den TMC F360 vorbei und überquert wirklich als Sieger der NGT die Ziellinie. Wie in der GT also ein reines Ferrari Podium |
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Ergebnis
Pos | Nr | Kl. | Fahrer | Wagen | Runden | Abstand | schnellste |
1 | 23 | GT | Biagi/Bobbi | Ferrari 550 Maranello | 96 | 1:45.272 | |
2 | 22 | GT | Cappellari/Gollin | Ferrari 550 Maranello | 96 | 15.663 | 1:45.206 |
3 | 21 | GT | Bryner/Calderari/Livio | Ferrari 550 Maranello | 95 | 1 LAP | 1:45.817 |
4 | 15 | GT | Deletraz/Piccini | Lister Storm | 95 | 1 LAP | 1:45.888 |
5 | 6 | GT | Verdon-Roe/Snowdon | Lister Storm | 95 | 1 LAP | 1:46.266 |
6 | 11 | GT | Roos/Wallinder | Chrysler Viper GTS-R | 94 | 2 LAPS | 1:47.096 |
7 | 18 | GT | Zwaan/Zwaan/Abbelen | Chrysler Viper GTS-R | 93 | 3 LAPS | 1:47.149 |
8 | 52 | NGT | Bertolini/De Simone | Ferrari 360 Modena | 93 | 3 LAPS | 1:50.172 |
9 | 88 | NGT | Davies/Mullen | Ferrari 360 Modena | 92 | 4 LAPS | 1:50.469 |
10 | 89 | NGT | Burt/Turner | Ferrari 360 Modena | 92 | 4 LAPS | 1:50.880 |
11 | 2 | GT | Konrad/Seiler | Saleen S7-R | 92 | 4 LAPS | 1:47.812 |
12 | 58 | NGT | Gomez/Hiesse | Ferrari 360 Modena | 92 | 4 LAPS | 1:51.758 |
13 | 99 | NGT | Lechner Jr/Daoudi | Porsche 996 GT3-RS | 92 | 4 LAPS | 1:50.539 |
14 | 57 | NGT | Enge/Pergl | Ferrari 360 Modena | 91 | 5 LAPS | 1:50.596 |
15 | 7 | GT | Erdos/Newton | Saleen S7-R | 91 | 5 LAPS | 1:45.611 |
16 | 77 | NGT | Fomenko/Vasiliev | Porsche 996 GT3-RS | 90 | 6 LAPS | 1:53.501 |
17 | 54 | NGT | Mayall/Zadra | Porsche 996 GT3-RS | 90 | 6 LAPS | 1:53.761 |
18 | 74 | NGT | Jordan/Sumpter | Porsche 996 GT3-RS | 90 | 6 LAPS | 1:51.582 |
19 | 12 | GT | Ried/Ried | Porsche 911 GT2 | 90 | 6 LAPS | 1:52.858 |
20 | 53 | NGT | Kutemann/Gosse | Ferrari 360 Modena | 89 | 7 LAPS | 1:55.339 |
21 | 56 | NGT | Dziurka/Dobrzanski | Porsche 996 GT3-RS | 88 | 8 LAPS | 1:52.783 |
22 | 64 | NGT | Castro/Premoli/Barbaro | Porsche 996 GT3-RS | 87 | 9 LAPS | 1:53.693 |
23 | 62 | NGT | Kaye/Teregulov | Porsche 996 GT3-RS | 86 | 10 LAPS | 1:56.238 |
24 | 63 | NGT | Villalba/Gutierrez | Porsche 996 GT3-RS | 76 | 20 LAPS | 1:52.410 |
Not Classified | |||||||
8 | GT | Amorim/Chaves/Ramos | Saleen S7-R | 64 | D.N.F. | 1:47.324 | |
1 | GT | Bouchut/Belloc | Chrysler Viper GTS-R | 55 | D.N.F. | 1:45.081 | |
50 | NGT | Lieb/Maassen | Porsche 996 GT3-RS | 52 | D.N.F. | 1:49.504 | |
51 | NGT | Longin/Gardel | Porsche 996 GT3-RS | 48 | D.N.F. | 1:50.298 | |
16 | GT | Wieth/Kaufmann/Zoboli | Ferrari 550 Maranello | 47 | D.N.F. | 1:49.363 | |
14 | GT | Campbell-Walter/Kinch | Lister Storm | 44 | D.N.F. | 1:45.479 | |
9 | GT | Babini/Peter | Ferrari 550 Maranello | 40 | D.N.F. | 1:47.060 | |
4 | GT | Alliot/Hallyday/Zacchia | Chrysler Viper GTS-R | 36 | D.N.F. | 1:47.448 | |
5 | GT | Hezemans/Kumpen | Chrysler Viper GTS-R | 25 | D.N.F. | 1:46.483 | |
55 | NGT | Khan/Jones | Porsche 996 GT3-RS | 19 | D.N.F. | 1:51.485 | |
61 | NGT | Sugden/Short | Porsche 996 GT3-RS | 11 | D.N.F. | 1:52.671 | |
Fastest Lap | |||||||
1 | GT | Bouchut/Belloc | Chrysler Viper GTS-R | 2 | 100.69mph | ||
50 | NGT | Lieb/Maassen | Porsche 996 GT3-RS | 2 | 96.62mph |