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Spezial Tourenwagen Trophy
6.Lauf
Nürburgring
Text: Uwe Winter
Bilder: Berrang-Photos & Patrik Holzer

Mit zwei zweiten Klassenrängen bei den GT-Fahrzeugen bis 4.000ccm sicherte sich STT - Einsteiger Michael Irmgartz den Meistertitel der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) 2003, während die beiden Gesamtsiege beim Saisonfinale auf dem Nürburgring jeweils von Dr. Klaus Nesbach, mit einem Stealth B6 herausgefahren wurden.
Stealth
Ein ‚goldener Oktobertag’ sollte die prächtige Kulisse beim Finale auf dem Eifel-GP-Kurs bilden: Beim Start zum ersten Lauf konnten sich Michael und Wolfgang Schrey mit ihren Porsche Turbo am Trainings-schnellsten Dr. Klaus Nesbach vorbeipressen. Nach einer Runde knüpfte sich der Wahlösterreicher erst den Senior dann den Junior vor und siegte schließlich mit einem Vorsprung von 44 Sekunden vor Michael, der von Vater Wolfgang nach hinten abgedeckt wurde. Der Versuch von Willi Herold das Tempo der Vorderleute mitzugehen endete mit einem Dreher des Audi-Piloten. Trotzdem reichte es für ihn zum Sieg bei den Tourenwagen über 3.000 ccm und Platz vier im Gesamten vor Otto Altenbach im Porsche GT2.  Hinter Altenbach lieferte sich Joachim Duscher im ex-Capello-Audi, als führender Tourenwagen bis 3.000 ccm, ein hartes Duell mit dem Schweizer Manfred Forster im Nascar-Camaro. So unterschiedlich wie die Fahrzeugkonstruktionen, so sehr gingen auch die Aussagen zu einer Kollision in der siebten Runde in der NGK-Schikane auseinander. Als Folge mussten beide die Boxen aufsuchen und das Rennen aufgeben. Dies war besonders ärgerlich für die Duscher-Brüder, die im Titelkampf wertvollen Boden verloren.

Aus Zweikämpfen dieser Art hielt sich der als Tabellenleader angereiste Michael Irmgartz (Porsche 964) heraus und überließ Robert Römer (Porsche 993GT3) den Klassensieg bei den GT-Fahrzeugen bis 4.000 ccm.
Nach dem Ausfall der Duscher-Brüder ging der Sieg bei den Tourenwagen bis 3.000 ccm an den Rosenheimer Richard Weber im ex-DTM-Diebels-Alt-BMW M3; er siegte vor Ulrich Becker im angemieteten-‚ ‚Dolate M3’.

 Ein starkes Debüt feierte Rüdiger Julius- Bernhart mit einem neu aufgebauten original Gruppe 5 BMW 320 (ex Markus Höttinger), der die Tourenwagenklasse bis 2.000 ccm locker gewinnen konnte. Helmut Maier, im PS- mäßig unterlegenen 1600er Golf verlor einen sicher geglaubten zweiten Rang in der Schlussphase aufgrund technischer Probleme. Nutznießer war Peter Preuß (M3), der den BMW Doppelsieg vor Vorjahres-Vize-Meister Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) und Gerhard Zimpel (VW Golf) sicherstellen konnte. Bei den gleichzeitig im Rennen gewerteten Teilnehmern der Luxemburgischen Staatsmeisterschaft hatte Guy Demuth die Nase vor Steve Krack und Romain Theissen (alle Porsche 996 GT3).
Altenbach-Porsche
Irmgartz-Porsche
Zum zweiten Lauf war die Ausgangssituation klar: Michael Schrey musste erneut siegen und auf einen Ausfall von Irmgartz hoffen. Nur noch theoretische Chancen blieben den ‚Duscher-Brüdern’.  Wie schon im ersten Lauf hielt sich Nesbach beim Start zurück und ließ Michael und Wolfgang Schrey sowie Otto Altenbach den Vortritt. Aber bereits bis zur vierten Runde schaffte es Nesbach im Sportwagen-Leichtgewicht die Konkurrenten zu überholen und sich an die Spitze zu setzen. Diesen ersten Platz sollte er auch bis zum Rennende nicht mehr abgeben. Michael vor Wolfgang hieß die ‚logische Reihenfolge’ dahinter – zumindest aus Sicht der Familie Schrey –  welches man auch perfekt umsetzen konnte. Porsche- Routinier Altenbach konnte in der Schlussphase alle Attacken von Herold abwehren und ihn um nur 0,4 Sekunden im Ziel auf die fünfte Position verweisen. Besser arrangierten sich diesmal Stefan Duscher und Forster, die sich über die Vorfahrt einigen konnte, wobei der ‚Audianer’ die Nase als Sechster vor dem ‚Alpen-Rambo’ hatte.  Damit war – wie schon bei M. Schrey -  ein weiterer Klassensieg perfekt, aber ein erneuter zweiter Klassenrang hinter Römer reichte Irmgartz zu seinem ersten Titel in der STT.

Spannung auch in der Tourenwagenklasse bis 2 Liter-Hubraum: 15 Minuten vor Rennende verlor der BMW von Julius- Bernhart reichlich Öl und verwandelte die NGK-Schikane in eine Rutschbahn, auf der Bunkus seinen „ehrwürdigen“ Triumph Dolomite in die Reifenstapel feuerte: Glück im Unglück für den Norddeutschen, der das Rennen fortsetzen konnte und einen Klassensieg vor Zimpel und Preuß feierte. In der Luxemburgischen Meisterschaft konnte Krack diesmal den Spieß umdrehen und Demuth und Theissen auf die weiteren Podiumsplätze verweisen. Der zweite Platz von Demuth reichte ihm aber zum Gewinn der Luxemburger Meisterschaft.
Michael Irmgartz & Rolf Krepschik

 Der neue Meister der STT Michael Irmgartz darf sich nach dem Gewinn der Spanischen GT3-Meisterschaft 1999, erneut über einen wichtigen Titel freuen: „Es war eine Saison nach Maß für mich und mein Team! Bei der STT findest Du Motorsport der Spaß macht und auch noch finanzierbar ist!“ meint der 42 jährige,  fünffache Familienvater unmittelbar nach der Sicherstellung des Titels.


Ergebnisse

Rennen 1
1. Dr. Klaus Nesbach, Stealth B6 (Sonderklasse); 
2. Michael Schrey, Porsche Turbo (1. GT > 4.000);
3. Wolfgang Schrey, Porsche 996 GT2;
4. Willi Herold, Audi S2 (1. TW > 3.000),
5. Otto Altenbach, Porsche 993 GT2,
6. Richard Weber, BMW M3 (1. TW - 3.000),
7. Robert Römer, Porsche 993 (1. GT - 4.000),
8. Dieter Heubacher, Audi Quattro,
9. Stefan Eilentropp, Porsche 993,
10. Michael Irmgartz, Porsche 964 RSR. 

Rennen 2
1. Nesbach, Stealth B6 (Sonderklasse),
2. M. Schrey, Porsche Turbo (1. GT > 4.000);
3. W. Schrey, Porsche 996 GT 2,
4. Altenbach, Porsche 993 GT2,
5. Herold, Audi S2 (1. TW > 3.000),
6.  Stefan Duscher, Audi Quattro (1. TW - 3.000),
7. Forster, Chevrolet Camaro;
8. Weber, BMW M3,
9. Römer, Porsche 993 GT3 (1. GT bis 4.000),
10. Irmgartz, Porsche 964 RSR

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