Wer das Regelwerk einigermaßen verstanden und sich samt Taschenrechner hingesetzt hatte, der wusste, dass Sven Fisch gegen mindestens drei Konkurrenten gewinnen musste, um sich den Titel zu sichern. Ein kompliziertes, aber dennoch sinnvolles Regelwerk. Von den angekündigten Startern fehlten dann doch einige. Peter Rikli fehlte in der Klasse 3 ebenso, wie Walter Pfenning, der seinen Motor nicht rechtzeitig fertig bekam. Auch in der Klasse von Klaus Horn hatten sich mit Kurt Ecke und Dr. Henry Nielebock (beide Porsche 993 GT2) zwei Fahrer abgemeldet. Dafür waren die Duscherbrüder, Peter Jägersberg im Alpine V6, Mate Eres und Frank Schreiner (beide Porsche) in Hockenheim erschienen. Zur Unterstützung von Sven Fisch wurden zwei weitere C-Kadett, gefahren von Georgius Katsikis und Axel Duffner, aktiviert. Klaus Horn holte sich zweimal die Pole vor Michael Düchting und Rolf Rummel bzw. Rummel und Chaouki Chikhani, der fast schon traditionell einen Trainingslauf sausen ließ. |
Nur
zwei Wochen nach dem vorletzten Lauf stand in Hockenheim der Finallauf
des Divinol-Cups an. Waren die Temperaturen doch eher im unteren
Bereich des Thermometers zu finden, so schlug das Selbige beim Blick
auf die Punktetabelle extrem stark nach oben aus. Mit Sven Fisch und
Klaus Horn hatten noch zwei Fahrer Chancen auf den Gesamtsieg, wobei
Sven Fisch die besseren Karten in der Hand hielt. Um die Situation vor
dem Rennen etwas klarer durchschauen zu können, musste der
Besucher
schon einen Blick in das Reglement werfen. Anders als zum Beispiel bei
der FIA GT-Serie hängt die zu vergebende Punktezahl nämlich
von den
Startern ab. Zusätzlich gibt es dann noch ein Streichresultat und
drei
Zusatzpunkte für die Teilnahme bei Auslandsrennen. Klaus Horn hatte bei den letzten Rennen die deutlich besser besetzte Klasse erwischt als Sven Fisch und so eifrig Punkte gesammelt. Da bei Klaus Horn auch noch fünf Punkte aus Dijon wegfallen und bei Sven Fisch sieben Punkte hatte sich Horn ganz nahe an den C-Kadett herangeschoben. |
Klaus Horn machte gleich nach der Startfreigabe klar, dass er den Titel noch nicht abgeschrieben hatte und kam schon mit etwas Vorsprung vor Rolf Rummel und Michael Düchting zurück. Mit Abstand folgten Joachim Duscher, Stefan Rehkopf und Theo Herlitschka. Rüdiger Noll lag vor Johannes Kreuer und Sven Fisch setzte bereits Sepp Melkus im Lotus Exige unter Druck. Mirko Lubner konnte dem Druck des BMW Z3 Coupé von Ioannis Deligiannis nur drei Runden lang stand halten und musste den Griechen passieren lassen. Klaus Horn konnte bis zur dritten Runde seinen Vorsprung vor Rolf Rummel und Michael Düchting weiter ausbauen. Ab der vierten Runde fiel Michael Düchting zusehends zurück und wurde sogleich von Joachim Duscher im ehemaligen Werks-Audi 80 unter Druck gesetzt. Auch Stefan Rehkopf hatte den Anschluss an die Beiden gefunden. |
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Unter Druck stand auch Rüdiger Noll, denn der hatte mit Johannes Kreuer im Donkervoort und Sepp Melkus im Lotus Exige zu tun. Jan Frommhold, Ralf Glatzel und Georgius Katsikis bildeten ebenfalls eine interessante Kampfgruppe. Sven Fisch nahm nach und nach das Tempo heraus um keinen technischen Defekt zu riskieren und eventuell die Meisterschaft zu verspielen. Chaouki Chikhani tat das genaue Gegenteil, denn der fuhr durch das gesamte Feld und lag schon nach fünf Runden auf dem siebten Platz. Auf Platz acht folgte Rüdiger Noll, der sich den Attacken von Sepp Melkus erwehren musste. Dahinter folgten Sven Fisch, Frank Schreiner und Johanns Kreuer. Mit etwa hundert Meter Abstand lagen Ioannis Deligiannis und Mirko Lubner auf den folgenden Plätzen. Hinter Lubner folgte eine Sechsergruppe, die von Bernd Kleeschulte angeführt wurde. Kleeschulte hatte das Rennen nach Problemen im Training von den hinteren Plätzen aus aufnehmen müsse und arbeitete sich nun durch das Feld. Henning Pape fuhr ein einsames Rennen, da er Lothar Moll nicht ganz folgen konnte. Roy Wunderlich und Jürgen Falk versuchten sich darüber einig zu werde, wer denn den zweiten Rang in der Klasse 4 am Ende belegen sollte. Jan Frommhold schaffte es nicht Georgius Katsikis abzuschütteln, der auf dem kleinen Kurs deutlich konkurrenzfähiger war. | |
In
Runde 11 nahm sich Chikhani Stefan Rehkopf in der Sachskurve vor und
lag damit auf dem fünften Rang. Für Klaus Horn wurde die Luft
an der
Spitze langsam immer dünner und dünner, da Rolf Rummel
gefährlich nahe
heran kam. Auf drei folgte Michael Düchtig im Donkervoort D8R,
dessen
Motor aus dem Audi TT stammt. Joachim Duscher auf der fünften
Position
spürte bereits den warmen Hauch des Chikhani-Porsche. Ab der 16
Runde
lag Rolf Rummel in Schlagdistanz zu Klaus Horn. Beide durchfuhren
nebeneinander die Sachskurve, doch Horn blieb immer leicht in Front.
Chikhani machte es schon zwei Runden vorher "besser" als Rolf Rummel
und übernahm von Joachim Duscher den dritten Platz. Bremsprobleme an Düchtings Donkervoort spülten den Libanesen sogar noch auf das Treppchen hinter den fulminant fightenden Klaus Horn und Rolf Rummel. Joachim Duscher erbte so noch den vierten Platz vor Stefan Rehkopf und Theo Herlitschka. Rüdiger Noll hatte dem starken Druck von Sepp Melkus nicht standhalten können und musste sich der über 400 PS schwächeren Exige geschlagen geben. Johannes Kreuer hätte Rüdiger Noll noch einen weiteren Platz kosten können, musste sich dann aber mit 0,8 Sekunden Rückstand beugen. Bernd Kleeschulte hatte seine Aufholjagd bis auf den elften Rang nach vorne geführt. Sven Fisch lief auf dem zwölften Gesamtrang ein und gewann somit die Klasse 3 vor Mirko Lubner. Damit stand der neue Meister des Jahres 2003 fest. Nachdem EM-Titel hatte sich die C-Kadett Power gegen die Turbo-Porsche erfolgreich zur Wehr gesetzt und verdient den Titel es Divinol-Tourenwagen-Cup Gesamtsiegers ins Schwäbische geholt. Rennen
2
In der Pause zwischen den zwei Rennen erhielt Sven Fisch die Startnummer Nr. 1 für seine bisherige Nummer. |
Rolf
Rummel erwischte diesmal den besseren Start und führte das Feld
dicht
gefolgt von Klaus Horn durch die Sachskurve. Chaouki Chikhani, Stefan
Duscher, Stefan Rehkopf und Theo Herlitschka folgten auf den weiteren
Plätzen. In der zweiten Runde herrschte an der Spitze das selbe
Bild.
Rummel und Horn schossen vorne weg und Chouki Chikhani folgte mit
Abstand. Rüdiger Noll verbesserte sich von 11 auf 10, nachdem er
Sepp
Melkus überholt hatte.
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Was
für Sven Fisch im ersten Rennen fatal gewesen wäre, trat nun
im zweiten
Lauf ein, denn der Stuttgarter musste seinen Kadett vorzeitig
abstellen. Ein anderer Kadett, nämlich der von Georgius Katsikis
gab
ebenfalls eine klasse Vorstellung ab und lieferte sich rundenlange
Duelle mit Roy Wunderlich im BMW 325i. Sah es anfangs noch nach einer
Solofahrt für Rolf Rummel aus, so wurde der Zuschauer jetzt eines
besseren belehrt. Chaouki Chikhani hatte sich kontinuierlich an Rolf
Rummel rangepirscht und attackierte den Rekordsieger des Divinol-Cups.
Am Ende behielt aber der Divinol-Cup Routinier die Oberhand und holte
sich den 60. Gesamtsieg vor Chaouki Chikhani und Michael Düchting.
Klaus Horn wurde vierter vor den Duscher-Brüdern, die damit den
zweiten
Klassensieg des Tages einfuhren.
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Sven
Fisch konnte diesmal ungehindert Gas geben und attackierte nun
ebenfalls Sepp Melkus. Nach vier Runden hatten sich erste Kampfgruppen
herausgebildet. Stefan Rehkopf und Theo Herlitschka hatten es geschafft
Frank Schreiner weitere Meter einzuschenken und umrundeten in engem
Abstand den Kurs. In der selben Runde musste Sepp Melkus nun auch Sven
Fisch den Vorzug lassen und sich vorläufig mit dem elften Platz
zufrieden geben. Sven Fisch versuchte nun auf die Dreierkampfgruppe
bestehend aus Frank Schreiner, Johanns Kreuer und Rüdiger Noll
aufzuschließen. Klaus Horns Druck auf Rolf Rummel mündete in
einen
Ausritt ins Kiesbett der Sachskurve und den Rückfall auf den
fünften
Platz. Klaus Horns Sandkastenspiele ermöglichten es Chaouki
Chikhani
und Michael Düchting auf die Position zwei und drei zu verbessern.
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1. Klaus Horn -
Porsche 993 GT2 |
1. Rolf Rummel
- Porsche 993 GT2 |