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Fahrzeuge gingen nach Freigabe auf die Zeitenhatz in der „grünen
Hölle“. Von Anfang an legte Christian Abt im DTM Audi TT-R die
Messlatte vor. Zeitweilig konnte der Allgäuer einen Vorsprung von bis
zu 15 Sekunden für sich verbuchen. Im Endeffekt holte sich Abt mit
fabelhaften 8.31,656 Minuten die erste Startposition. Mit 3 Sekunden
Abstand folgten Johannes Scheid / Mario Merten / Oliver Kainz im
brandneuen BMW M3 e46 GTR V8 und waren damit die eigentlichen Pole
Setter, denn Abt trat nicht zum Rennen an. Neben dem Eifelblitz postierte sich das zweite DTM Auto, der Opel Astra mit Volker Strycek. Nächstes GT Team waren Frank Stippler / Jonathan Price im „Recaro“ Porsche 996 GT3-RS. Porsche bildete diesmal (mit Ausnahme eines BMW Z3 M Coupe und des ein oder anderen M3) die einzige GT Fraktion. Weder Honda (wahrscheinlich ab dem zweiten Lauf wieder dabei), noch Wiesmann oder Lotus waren zu vermelden. Als erstes Porsche Team machte Manthey von der (nun auch im VLN geltenden) Turbo Freigabe Gebrauch und wuchtete zusammen mit Wilhelm Dieter Kern den 1500 KG schweren 996 Turbo auf Startplatz 5. „Bis jetzt sind wir noch nicht wirklich schneller wie im letzten Jahr mit dem Sauger“, beschrieb Teamchef Manthey die Situation, „das Auto ist noch nicht so ausgewogen., viel zu behäbig. Ich muss aufgrund des Gewichts unheimlich früh den Anker werfen, da bremst sich jeder Polo an mir vorbei. Allerdings läßt sich der Turbo besser fahren, d.h. ich kann wieder früher aufs Gas und die Leistung wird bei niedrigeren Drehzahlen abrufbar. Das ist zwar angenehm zu fahren, aber eben nicht schneller.“ |
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In
Runde 10 verabschiedete sich die Scheid Truppe aus dem Rennen. Eine
Runde später musste auch der Manthey Porsche Turbo kapitulieren und an
der Box aufgeben. Vorher hatte man noch den Alzen / Klasen Porsche
GT3-R vorbeischlüpfen lassen müssen.
Trotz Ausfall der direkten GT Gegner bekamen Alzen / Klasen gleich wieder Gesellschaft. Alleinfahrer Artur Deutgen trieb den 2,8 Liter 4 Zylinder BMW M3 vehement nach vorne und konnte zeitweilig sogar Platz 2 erobern. 20 Minuten vor Ende des 3,5 Stunden Rennens konnte die Alzen Mannschaft jedoch kontern. Leise, still und heimlich robbten sich auch Bäder / Hagenmeyer im GETRAG e36 bis auf Rang 4. „Wir haben das Auto nur wieder aus der Garage geholt, so, wie wir es nach dem letzten Lauf 2002 dort hingestellt haben. Wir leben halt von der Zuverlässigkeit.“
Genau
dieses Argument lies auch den stimmgewaltigen V8-Star mit Jaguar
Shilouette auf Gesamtrang 5 einlaufen. Von Platz 10 gestartet, lief die
erste Rennhälfte eher ruhig ab. Zwischendurch gondelte die Limousine
auf Platz 15 rum. Dirk Adorf brachte das Schiff in seinem letzten Turn
dann Richtung Spitzengruppe. Ring Legende Edgar Dören kam auf Rang 7
ins Ziel. Auf Platz 8 ist ein alter Bekannter zu finden. Der Däne Kurt
Thim fuhr zusammen mit Dr. Ernst Wawer einen Dören Porsche 993 RSR.
„Die ganze Sache“, erklärte Thim, „ist erst letzte Woche bei den
Einstellfahrten ins Rollen gekommen. Edgar und ich sind alte Kumpel und
auf einem seiner Autos fehlte noch ein Fahrer. Und die Nordschleife ist
ein Sahnestück, in einem Porsche sowieso. Vielleicht fahre ich noch
einige Läufe mehr zu BFG Langstreckenmeisterschaft!“
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