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8.Rennen der ALMS in Miami
Bericht von Markus Berns


Rennen


Die erste ALMS Ausgabe auf dem Stadtkurs in Miami Downtown 2002 war in den Prototypen-Klassen fest in deutscher Hand. Frank Biela dominierte die LMP900 mit dem AUDI R8 des Joest Teams und Claudia Hürtgen pilotierte den MG EX257/AER schneller als alle anderen LMP675 durch die Betonkanäle. Zumindest in der LMP900 galt Frank Biela zusammen mit seinem Partner Marko Werner auch in diesem Jahr wieder als heissester Sieganwärter.
 
Bereits im Vorfeld des Rennens stand fest, dass Jan Magnussen im Miami durch Darren Turner ersetzt wurde und dadurch nicht in der Lage war mit David Brabham den dritten GTS-Sieg in Folge einzufahren. Jan Magnussen war am vergangenen Wochenende in der dänischen Tourenwagen-Meisterschaft unterwegs und fuhr dort den Meistertitel ein. Der Brite Darren Turner nahm bereits in Sebring und bei den 24 Stunden von LeMans im CARE/Prodrive Ferrari F550 Platz. Am Rande des ALMS Rennen in Downtown Miami wurde die Nennung eines dritten CARE/Prodrive Ferrari F550 für Frederik Dor und zwei weitere Fahrer bekannt gegeben. Die härtesten Gegner der Prodrive-Truppe dezimierten ihre Reihen bereits im Warm-Up am Renntag. Die Corvette #4 von Gavin/Collins machte Bekanntschaft mit den nicht vorhandenen Auslaufzonen auf einem Stadtkurs und wurde irreperabel fürs Rennen beschädigt. Es handelte sich das erst im Laufe der Saison zu Rennehren gekommene Chassis #010, dem neuesten und weitest entwickelten C5-R Chassis von Pratt&Miller.
In der GT Klasse musste der Porsche 996GT3-RS mit Lucas Luhr und Sascha Maassen am Steuer als sicherer Siegkandidat gelten. Gewann Lucas Luhr doch alle bisherigen fünf Rennen auf nicht permanenten Kursen seit Gründung der ALMS (2001 Adelaide (Dick Barbour Racing - Dirk Müller); 2002 Trois-Rivieres; 2002 Miami; 2002 Washington; 2003 Trois-Rivieres (Alex Job Racing - Sascha Maassen).

 
Die Audi (Kunden)teams ADT Champion Racing und Infineon Team Joest sorgten beim vorletzten Saisonrennen der American Le Mans-Serie denn auch für einen nicht überaschenden Doppelsieg. Johnny Herbert und JJ Lehto holten dabei für das aus Florida stammende Team Champion Racing einen Heimsieg vor Frank Biela und Marco Werner im Audi R8 des Infineon Team Joest und Oliver Beretta /David Saelens im JML Team Panoz LMP1-Elan.

Schon im Training bestimmten sie das Tempo, und im Rennen lag während der gesamten Distanz von 2:45 Stunden ein Audi an der Spitze. Trotzdem erlebten die Zuschauer in Miami ein turbulentes und spannendes Rennen, in dem sich die beiden Audi Teams nichts schenkten und über die gesamte Distanz gegenseitig jagten.

Die Vorentscheidung fiel bereits im Qualifying am Freitag. In letzter Sekunde verdrängte JJ Lehto den von Anfang an führenden Marco Werner um 39 Tausendstelsekunden von Platz eins und sicherte dem Champion Team damit zum ersten Mal in diesem Jahr die Pole Position – auf dem engen Stadtkurs, der nur wenige Überholmöglichkeiten bietet, ein immenser Vorteil. Nach zwei Siegen im Laufe der Saison sprang somit nun auch einmal im Quali die P1 heraus.

In der Anfangsphase des Rennens setzten JJ Lehto und Marco Werner ihr packendes Duell bei glühender Hitze fort. Im Doppelpack und mit enorm hohem Tempo fuhren die beiden Audi Piloten den Verfolgern davon. Nur Zentimeter trennten ihre Audi R8 in den ersten Runden. Immer wieder attackierte Marco Werner, steckte dann aber zurück. „Im Verkehr wurde es mir einfach zu heikel“, sagte Werner. „Champion ist mit sehr hohem Risiko gefahren. Es wäre zu gefährlich gewesen, uns dadurch in einen Fehler treiben zu lassen.“

Nach 45 Rennminuten übernahm Werner trotzdem die Führung, als das Champion Team eine von insgesamt fünf Gelbphasen zum Fahrerwechsel nutzte. Beim Tankstopp fing der R8 kurz Feuer, das aber sofort gelöscht werden konnte. „Es wurde ganz schön heiß“, meinte Johnny Herbert, der bereits im Cockpit saß, als die Flammen züngelten. „Zum Glück ist nichts weiter passiert.“

Der ungewöhnlich frühe Boxenstopp erwies sich am Ende als cleverer Schachzug der Champion Mannschaft: Wegen der vielen Gelbphasen gelang es Herbert, die restlichen zwei Stunden ohne weiteren Tankstopp zu absolvieren. „Ich habe versucht, Benzin zu sparen“, erklärte der ehemalige Formel 1-Pilot. „Das hat funktioniert: Die Warnleuchte ging erst in der letzten Runde an. Schon im vergangenen Jahr gab es hier viele Gelbphasen. Deshalb haben wir unsere Strategie danach ausgerichtet. Ich freue mich, dass wir Dave Maraj diesen großartigen Heimsieg bescheren konnten.“ In der Schlußphase des Rennens erbten Andy Wallace und Chris Dyson den Sieg in der LMP675 von ihren lange Zeit führenden Teamkollegen Butch Leizinger / James Weaver, die mit technischen Problemen zurückfielen. In Kombination mit dem vierten Platz von Duncan Dayton und Jon Field war dies für Dyson ein grosser Schritt in Richtung LMP675 Meisterschaft.

Das in der Gesamtwertung führende Joest Team wählte eine konservative Strategie und begnügte sich mit dem sicheren zweiten Platz, zumal es in der Schlussphase auch noch zu regnen begann. „Mit Blick auf die Meisterschaft durften wir uns hier einfach keinen Ausfall erlauben“, erklärte Frank Biela. „Es war wichtig für uns, anzukommen. Das ist uns gelungen und damit haben wir einen weiteren großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht.“

Nach dem vierten Audi Doppelsieg der laufenden Saison können beim Finale in Road Atlanta am 18. Oktober nur noch Audi Piloten Meister werden. Frank Biela und Marco Werner haben 14 Punkte Vorsprung auf JJ Lehto. Die Markenwertung der ALMS hat Audi bereits vorzeitig gewonnen, aber der Kampz zwischen den Joest Piloten und JJ Lehto dürfte beim Petit LeMans noch Spannung versprechen.

In der GTS hat David Brabham den dritten GTS-Sieg in Folge eingefahren vor seinem Teamkollegen Enge/Kox. Die Olive Garden Rafanelli Truppe mit Schiatarella und Naspetti am Steuer komplettierte das erste Ferrarfi only-GTS Podium in der ALMS Geschichte.

In der GT Klasse fuhren Lucas Luhr und Sascha Maassen den Sieg ein, gemäss der Serie von Lucas Luhr. Für Sascha Maasen war es der 20. Sieg in einem ALMS-Rennen. Das GT Podoim komplettierten der Risi Competizione F360 mit Ralf Kelleners am Steuer und der erstarke PK Sport Porsche mit Robin Lidell/Alex Caffi.   



Rennergebnis

Pos Nr Kl. Fahrer Team Hersteller Model Reifen Runden Abstand Beste Rd. Stops
1 38 P900 Johnny Herbert, JJ.Letho Champion Racing Audi R8 Michelin 157 0.000 0:49.26 1
2 1 P900 Frank Biela, Marco Werner Infineon Team Joest Audi R8 Michelin 157 40.642 0:49.405 1
3 10 P900 Olivier Beretta, David Saelens JML Team Panoz Panoz LMP01 Michelin 155 2 Laps 0:50.656 2
4 80 GTS David Brabham, Darren Turner Prodrive Ferrari 550 Maranello Michelin 154 1 Lap 0:52.366 2
5 88 GTS Tomas Enge, Peter Kox Prodrive Ferrari 550 Maranello Michelin 154 1.778 0:51.571 2
6 20 P675 Chris Dyson, Andy Wallace Dyson Racing Team Inc Lola EX257 Goodyear 152 2 Laps 0:51.377 1
7 23 GT Lucas Luhr, Sascha Maassen Alex Job Racing Porsche 911 GT3 RS Michelin 151 1 Lap 0:53.632 2
8 16 P675 James Weaver, Butch Leitzinger Dyson Racing Team, Inc Lola EX257 Goodyear 150 1 Lap 0:50.513 3
9 35 GT Anthony Lazzaro, Ralf Kelleners Risi Competizione Ferrari 360 Modena Michelin 150 2.281 0:54.199 2
10 60 GT Alex Caffi, Robin Liddell P.K. Sport Porsche 911 GT3 RS Pirelli 149 1 Lap 0:54.539 1
11 30 P900 Clint Field, Michael Durand Intersport Racing Riley & Scott Mk III C Dunlop 149 27.246 0:52.274 3
12 12 P900 Tomy Drissi, Michael Lewis American Spirit Racing Riley & Scott Mk III C Dunlop 148 1 Lap 0:51.495 3
13 31 GT Johnny Mowlem, Craig Stanton, Michael Petersen White Lightning - Petersen Mot Porsche 911 GT3 RS Michelin 148 51.393 0:55.149 3
14 28 GT Eliseo Salazar, Stefan Gregoire, Iradi Alexander JMB Racing USA Ferrari 360 Modena Pirelli 146 2 Laps 0:54.718 3
15 0 GTS Domenico Schiattarella, Emanuele Naspetti Team Olive Garden Ferrari 550 Maranello Pirelli 145 1 Lap 0:52.574 4
16 24 GT Jorg Bergmeister, Timo Bernhard Alex Job Racing Porsche 911 GT3 RS Michelin 143 2 Laps 0:53.762 3
17 33 GT Spencer Pumpelly, Romeo Kapudeja Zip Racing Porsche 911 GT3 RS Dunlop 143 2:15.849 0:54.944 4
18 63 GT Terry Borcheller, Shane Lewis ACEMCO Motorsports LLC Ferrari 360 Modena Yokohama 143 21.539 0:55.404 5
19 18 P675 Scott Bradley, Jason Workman Essex Racing Lola B2K/40 Pirelli 142 1 Lap 0:55.763 2
20 37 P675 Duncan Dayton, Jon Field Intersport Racing Lola EX257 Goodyear 142 1:42.561 0:54.478 2
21 66 GT Cort Wagner, Kevin Buckler The Racers Group Porsche 911 GT3 RS Michelin 142 49.371 0:54.801 2
22 42 GT Jay Policastro, Joe Policasto Orbit Racing Porsche 911 GT3 RS Michelin 138 4 Laps 0:57.597 3
23 67 GT Jeff Zvart, Pierre Ehret The Racers Group Porsche 911 GT3 RS Michelin 136 2 Laps 0:55.71 4
24 11 P900 Gunnar Jeannette, Scott Maxwell JML Team Panoz Panoz LMP01 Michelin 135 1 Lap 0:51.082 2
25 29 GT Mark Neuhaus, Stephen Earle JMB Racing USA Ferrari 360 Modena Pirelli 133 2 Laps 0:57.505 3
26 68 GT Chris Gleason, Mark Bunting Racers Group Porsche 911 GT3 RS Michelin 125 8 Laps 0:56.66 2
27 3 GTS Johnny O'Connell, Ron Fellows Corvette Racing Chevrolet Corvette C5-R Goodyear 122 3 Laps 0:51.795 8
28 79 GT Justin Jackson, David Murry J-3 Racing Inc Porsche 911 GT3 RS Michelin 113 9 Laps 0:55.408 3
29 61 GT Ron Atapattu, David Warnock P.K. Sport Porsche 911 GT3 RS Pirelli 107 6 Laps 0:57.252 4
30 3 GT Rick Skelton, Brad Nyborg, Joe Forster Hyper Sport Panoz Esperante GT- LM Pirelli 68 39 Laps 0:58.83 2
31 2 GTS Franz Konrad, Robert Nearn Konrad Motorsport Saleen S7R Dunlop 62 6 Laps 0:53.478 2
32 40 GT Nic Jonsson, Bill Auberleen Alegra Motorsports BMW M3 Yokohama 58 4 Laps 0:54.276 4
33 43 GT Marc Lieb, Peter Baron Orbit Racing Porsche 911 GT3 RS Michelin 41 17 Laps 0:54.133 0
34 56 P675 Chris McMurry, Jeff Bucknum Team Bucknum Racing Pilbeam MP91 Dunlop 40 1 Lap 0:53.204 0
35 71 GTS Jean-Philippe Belloc, Tom Weickhard Carsport America Dodge Viper GTS-R Pirelli 16 24 Laps 0:53.762 2
36 41 GT Ross Bleustein, Carlos de Queda Alegra Motorsports, Inc. BMW M3 Yokohama 15 1 Lap 0:57.535 0
37 4 GTS Oliver Gavin, Kelly Collins Corvette Racing Chevrolet Corvette C5-R Goodyear 0 15 Laps 59:59.999 0


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