2.7.02 ; von Christian Freyer
Fotos: GT-Racing.net
5. FIA-GT-Runde in Anderstorp
Rennen
Zum ersten Mal
nach 1996 (BPR) gastierte wieder eine internationale GT Serie im schwedischen
Anderstorp. Und nur ganz wenige Fahrer konnten sogar Streckenkenntnisse
aus diesem Jahr aufweisen. Zum einen GT-Gastarbeiter John Nielsen im Cirtek
Porsche 996 GT3-R (damals im GT1 McLaren F1 GTR) und zum anderen Enzo Calderari
im BMS Ferrari F550 Maranello (damals im Porsche 993 GT2). Also Neuland
und damit gleiche Voraussetzungen für alle.
Training:
Am besten schien Jamie
Campbell-Walter die Streckenunkenntnis ausgemerzt zu haben. Er dominierte
sowohl im freien Training am Freitag, als auch in den gezeiteten Sitzungen
am Samstag (Qualifying und Super Pole). “Wir hatten keine großen
Probleme und ich war auf einer freien Runde“, so kommentierte er seine
Pole Position. Mit gerade mal 0,13 Sekunden Abstand fuhren sich Cappellari/Gollin
in der Nr.4 Carsport Viper auf Startplatz 2 hinter dem Lister. Einen äußerst
zufriedenen Gesichtsausdruck dürft Lister Boß Laurence Pearce
gehabt haben, eroberte sein Schützling Bobby Verdon-Roe doch noch
Startplatz 3 für das britische Team. „Ich habe einen Riesenfehler
in der ersten Kurve gemacht und bin mächtig quer gekommen, das hat
sicher einige Zehntel gekostet. Aber ich bin mit dem Auto sehr zufrieden,
alles läuft wunderbar“, so Verdon-Roe. Andrea Piccini bestätigte
die aufstrebende Leistung der 550er Ferraris und stellte das Auto auf Platz
4 mit der Option auf Wiederholung des Sieges im letzten Lauf. Die letzte
Reihe der Superpole Zeiten teilten sich Babini (Belmondo Viper) und Bouchut
(Larbre Viper). Christophe Bouchut erklärte die Zeit mit dem üppigen
Zusatzgewicht von 90 Kilogramm und den entsprechend härteren Reifen.
Eine fabelhafte Leistung bot das Team Henrik Roos / Magnus Wallinder in ihrer Chrysler Viper mit Startplatz 7 beim ersten Auftritt in der FIA-GT. Sie planen, im nächsten Jahr alle Rennen der Serie zu bestreiten. Mit ihrer schnellsten Runde verdrängten sie sogar die „alteingesessenen“ Viper-Teams Hezemans / Kumpen und Belmondo / Gosselin auf die Plätze 8 und 9. Am schlimmsten erwischte es aber Vincent Vosse in der zweiten Larbre Viper. Er schmiß die Schlange gleich auf der „Out-Lap“ weg und zerstörte die komplette Front, was im Gesamt den vorletzten Startplatz bedeutete.
|
Ähnlich JCW bei
den GT holten sich Stephane Ortelli und sein nächster Cofahrer Emmanuel
Collard alle Bestzeiten und somit auch Pole bei den N-GT. Die Absicherung
zu den ärgsten Konkurrenten und Tabellenführern Pescatori / Montermini
übernahmen sage und schreibe 7 weitere Porsche und der 360er Ferrari
von Bertolini / Garbagnati.
Recht sicher konnte sich Ortelli für den Start sein, da die Freisinger Teamkollegen Daoudi / Longin die zweitbeste Zeit fuhren und damit optimalen Geleitschutz sicherstellten. Daß nach dem Abgang von Quester / Riccitelli kein RWS Porsche mehr vorne zu sehen sein würde, widerlegten Antonio Garcia und Michele Merendino auf dem dritten Platz. Die weitere Aufstellung in der N-GT: die Lokalmatadoren Sturesson/Nystrom im Podium Racing Porsche auf 4, John Nielsen / Robin Lidell (Cirtek) auf 5 und ex Beatle Cup Aktivist Pontus Mörth mit Partner Thomas Faraas im Eurotech Skandinavia Auto auf 6. Der schnellste Ferrari reihte sich erst wieder auf Rang 8 ein. Christian Pescatori (Rang 10) bemängelte vor allem fehlende Leistung im 5-Ventil Ferrari Triebwerk, sah auf die Distanz aber Chancen nach vorne zu kommen. |
Rennen
Jamie Campbel-Walter
setzte sich zu Beginn des Rennens in üblicher Manier an die Spitze.
Im beständigen Dauerregen ruderte er durch die schwedische Moorlandschaft.
Einzig die schon am ganzen Wochenende nervende Bremskraftverstellung
ließ ständig die Vorderachse überbremsen. Bis er sich allerdings
freischwimmen konnte, mußte JCW mit dem gesamten Feld fast 1 Stunde
hinter dem Pacecar herzockeln, da die Wassermassen einfach zu gewaltig
waren.
Doch lange konnte der Brite die Führung nicht genießen, vom stark fahrenden Piccini arg bedrängt versenkte er den Lister Storm im Schlamm. Zwar konnte der V12 Bolide im Moor tatsächlich wiedergefunden werden, doch verweigerte das Triebwerk beleidigt seinen Dienst. Noch früher verlor Laurence Pearce den anderen Wagen. Bereits kurz nach Freigabe des Rennens drehte sich Startfahrer Paul Knapfield ins Aus und nach weiteren Drehern blieb er auch dort. |
|
Nur Fabrizio Gollin in der Carsport Viper konnte den Ferrari noch mittelfristig ärgern, über die Distanz hatte man gegen die modernere Konstruktion aber keine Chance. Bouchut / Terrien in letztjährigen Meisterauto von Larbre griffen schlußendlich zu einer List, die sie zumindest wieder etwas in die Nähe von Platz 1 führte. Man kam nur zu einem einzigen Stop herein und wechselte nur die Räder auf der linken Seite um Zeit zu sparen. So kamen sie zwar kurzfristig in Führung, doch Jean Denis Deletraz holte die Zeit wieder auf, setzte sich an die Spitze und nahm der Viper noch 22 Sekunden ab. Bouchut / Terrien sicherten sich den 2. Gesamtrang und die alleinige Tabellenführung, da JCW / Springer durch ihren Ausfall punktlos blieben.
Platz 3 holte sich ein
überraschter Mike Hezemans mit Partner Anthony Kumpen. „Ich bin in
meinem ganzen Leben noch nie so langsam gefahren. Es ist schon komisch,
sind wir schnell, fallen wir aus, sind wir langsam, kommen wir aufs Podium“.
Sicherlich ein beruhigendes Ergebnis, nachdem man beim letzten Rennen wegen
vermeintlich nicht reglementskonformer Vorderachsaufhängung aus der
Wertung genommen worden war. Perfektioniert wurde der Ferrari Triumphzug
durch Platz 5 von Calderari / Bryner.
Stephane Ortelli holte
sich den dritten Sieg in Folge bei den N/GT. Diesmal jedoch mit weit weniger
Anstrengung als üblich. Die härtesten Gegner Pescatori / Montermini
ackerten sich noch auf den 4. Rang nach vorne, doch bei Abwinken des Rennens
hatten sie eine Runde Rückstand auf den Sieger. Ihre Teamkollegen
Garbagnati / Bertolini holten sich Rang zwei vor dem extrem hart fahrenden
Walter Lechner Junior im Autorlando Porsche. Lechner ersetzte an diesem
Wochenende Phillip Peter, der eine Wasserski-Verletzung auskurieren mußte.
Nachdem man wegen Motorproblemen von ganz hinten starten mußte hieß
die Devise bei Lechner und Toto Wolf „Sprintrennen“ und wurde mit dem Podiumsplatz
belohnt.
Endergebnis
Pos
|
Nr
|
Kl.
|
Fahrer
|
Wagen
|
Zeit
|
Rnd
|
Abstand
|
schn. Rnd.
|
1
|
23
|
GT
|
Piccini/Deletraz
|
Ferrari 550 Maranello
|
3:01:16.709
|
84
|
|
1:41.603
|
2
|
1
|
GT
|
Bouchut/Terrien
|
Chrysler Viper GTS-R
|
3:01:38.553
|
84
|
21.844
|
1:42.854
|
3
|
3
|
GT
|
Hezemans/Kumpen
|
Chrysler Viper GTS-R
|
3:01:42.429
|
84
|
25.720
|
1:44.054
|
4
|
4
|
GT
|
Gollin/Cappellari
|
Chrysler Viper GTS-R
|
3:01:46.680
|
84
|
29.971
|
1:42.502
|
5
|
22
|
GT
|
Calderari/Bryner/Dor
|
Ferrari 550 Maranello
|
3:01:36.136
|
83
|
1 LAP
|
1:43.927
|
6
|
2
|
GT
|
Vosse/Rosenblad
|
Chrysler Viper GTS-R
|
3:01:40.084
|
83
|
1 LAP
|
1:44.209
|
7
|
11
|
GT
|
Belmondo/Gosselin
|
Chrysler Viper GTS-R
|
3:01:59.212
|
83
|
1 LAP
|
1:44.399
|
8
|
54
|
NGT
|
Ortelli/Collard
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:43.991
|
83
|
1 LAP
|
1:46.835
|
9
|
9
|
GT
|
Jarier/Lafon
|
Chrysler Viper GTS-R
|
3:01:28.740
|
82
|
2 LAPS
|
1:43.875
|
10
|
51
|
NGT
|
Garbagnati/Bertolini
|
Ferrari 360 Modena
|
3:01:35.629
|
82
|
2 LAPS
|
1:47.458
|
11
|
25
|
GT
|
Mollekens/Paltalla
|
Porsche 996 Turbo
|
3:02:34.867
|
82
|
2 LAPS
|
1:45.867
|
12
|
58
|
NGT
|
Lechner Jr/Wolff
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:45.491
|
82
|
2 LAPS
|
1:48.134
|
13
|
50
|
NGT
|
Montermini/Pescatori
|
Ferrari 360 Modena
|
3:02:53.312
|
82
|
2 LAPS
|
1:47.865
|
14
|
62
|
NGT
|
Nielsen/Liddell
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:54.015
|
82
|
2 LAPS
|
1:48.168
|
15
|
64
|
NGT
|
Sanguiolo/Pichler
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:30.236
|
81
|
3 LAPS
|
1:47.241
|
16
|
72
|
NGT
|
Sturesson/Bergh
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:57.410
|
81
|
3 LAPS
|
1:49.316
|
17
|
73
|
NGT
|
Gustavsson/Nyström
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:59.838
|
81
|
3 LAPS
|
1:50.910
|
18
|
77
|
NGT
|
Vassiliev/Fomenko
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:30.583
|
80
|
4 LAPS
|
1:48.261
|
19
|
55
|
NGT
|
Daoudi/Longin
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:44.310
|
80
|
4 LAPS
|
1:48.540
|
20
|
28
|
GT
|
Jonasson/Levin/Lund
|
Porsche 996 Turbo
|
3:02:21.550
|
79
|
5 LAPS
|
1:51.433
|
21
|
75
|
NGT
|
Mörth/Faraas
|
Porsche 996 GT3-R
|
3:02:30.811
|
78
|
6 LAPS
|
1:47.031
|
22
|
53
|
NGT
|
Kutemann/Alexander
|
Ferrari 360 Modena
|
2:49:29.704
|
75
|
9 LAPS
|
1:48.175
|
23
|
16
|
GT
|
Reid/Reid
|
Porsche 911 GT2
|
3:01:33.570
|
75
|
9 LAPS
|
1:48.330
|
24
|
52
|
NGT
|
Gianni/Ring
|
Ferrari 360 Modena
|
3:02:34.380
|
73
|
11 LAPS
|
1:52.008
|
25
|
76
|
NGT
|
Merendino/Garcia
|
Porsche 996 GT3-R
|
2:35:01.047
|
64
|
20 LAPS
|
1:47.789
|
Ausfälle
29
|
GT
|
Roos/Wallinder
|
Chrysler Viper GTS-R
|
1:36:50.607
|
42
|
D.N.F.
|
1:44.711
|
15
|
GT
|
Verdon-Roe/Knapfield
|
Lister Storm
|
1:37:18.342
|
42
|
D.N.F.
|
1:43.718
|
14
|
GT
|
Campbell-Walter/Springer
|
Lister Storm
|
1:05:32.516
|
25
|
D.N.F.
|
1:42.674
|
60
|
NGT
|
Von Gartzen/Khan
|
Porsche 996 GT3-R
|
1:07:30.866
|
25
|
D.N.F.
|
1:51.308
|
12
|
GT
|
Babini/Duez
|
Chrysler Viper GTS-R
|
1:04:13.959
|
24
|
D.N.F.
|
1:43.866
|
Ergebnisse von der Website des Superracing-Weekends