Warm-up
Trotz eines Öllecks
konnte sich die Labre-Viper von Christophe Bouchut die schnellste Zeit
des verregneten Morgen-Warmup gutschreiben lassen. Der Titelverteidiger
machte deshalb auf Zweckpessimismus. Mit einer 1:54.873s war er 2 Zehntel
schneller als der Lister von Jamie Campbell-Walter und Nicolaus Springer.
Denen folgte der auf nasser Strecke überraschend schnelle DART Racing
Ferrari 550 Maranello von Luca Riccitelli und Dieter
Quester dem das Sauwetter
im Qualifying scheinbar nichts anhaben konnte.
In der N-GT Klasse fuhr
einmal mehr das Autoorlando-Duo Toto Wolff und Philipp Peter die schnellste
Zeit vor dem überlegenen Freisinger Motorsport Porsche 996 GT3-R von
Stephane Ortelli und Sascha Maassen hinaus. Norman
Simon im RWS Motorsport
Porsche 996 GT3-R ließ sich Rang 3 gutschreiben.
Rennen
Während das Warm-up
noch auf nasser Strecke stattfand, hörten die Regenfälle kurz
vor dem Rennen auf, was einen Reifenpoker förmlich heraufbeschwor.
Die Labre-Mannschaft zog ihre beiden Autos sogar konsequent aus der Startaufstellung
zurück und ließ sie mit Slicks aus der Boxengasse nachstarten,
um Kollisionen in der Startphase aus dem Weg zu gehen.
Beide auf Regenreifen gestarteten F550 des BMS-Teams konnten in den der ersten Runde ihre Startposition verteidigen gefolgt von den beiden Listern und dem Rest des diszipliniert agierenden Feldes. Erst zu Beginn von Runde 2 konnte Jamie-Campell-Walter sich Jean-Marc Gounon im 2.F550 greifen. Andrea Picchini im schnelleren Wagen leistete länger Widerstand, konnte von JCW aber nach einem sehenswerten Überholmanöver in der Parabolica geschlagen werden, als sowohl Picchini als auch JCW beide gleichzeitig am von-Gartsen-Porsche vorbeiflogen - der Lister auf Intermediates aussen und der Ferrari innen.
Zu diesem Zeitpunkt verpuffte schon die erste Labre-Titelhoffnung in der Box. David Terrien stellte die Viper nach nur einer Runde mit gerissenem Gaszug ab. In der Zwischenzeit kam Mike Hezemans in der Carsport-Viper auf seinen Intermediates in Schwung und griff sich nacheinander die beiden Ferraris und schließlich auch den führenden Lister, dessen Dunlops den Michelins des Holländers bei abtrocknender Strecke nichts mehr entgegen zu setzen hatte. Die Teamkollegen Gollin und Capellari griffen dagegen bei der Reifenwahl daneben - ein Dreher auf Slicks zog einen Differentialschaden nach sich.
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Die Überraschungsvorstellung
im Regen lieferte Luca Riccitelli im DART-Red Bull-Ferrari, der sich auf
abtrocknender Strecke mit Intermediates von Rang 7 bis auf Platz 2 nach
vorne schob und dabei sogar mit dem Italtechnica-F550 die Prodrive-Chassis
hinter sich ließ. Leider entwertete ein Motorschaden nach dem Fahrerwechsel
auf Dieter Quester die feine Vorstellung der italienisch/österreichischen
Mannschaft. "Dabei lag der Wagen im Regen perfekt." bestätigte Riccitelli.
"Der Speed des Wagens ist auf jeden Fall vorhanden, auch Dieter war sofort
bei der Musik dabei. Leider hatten wir das Ölleck, aber wir haben
bewiesen daß der Wagen zumindest für eine Stunde mithalten kann
- das nächste Rennen gehört uns!"
Auch der Lamborghini-GT des GTR-Supertrophy-Teams kämpfte sich nach dem Start auf Rang 8 nach vorne. Das ehemalige Cup-Auto war mit einem Kit von Reiter Engineering auf GT-Konfiguration umgerüstet worden. Im nächsten Jahr sollen bis zu 6 der Diabolos das Feld verstärken. Bei der Premiere schlugen sich die Fahrer Emanuel Clerico und Lee Cunningham noch mit Kinderkrankheiten wie Schaltproblemen herum. |
Nach der ersten Stunde, in der der 2.Lister nach einem Dreher, Fehlzündungen und Bremsproblemen bis auf Rang 11 zurückfallen sollte, bauten die Intermediates des Listers so weit ab daß auch die BMS-Ferraris wieder heran kommen konnten. Dadurch wurde ein Extra-Stop auf der nun fast trockenen Strecke nötig. Anschließen war ein Hallali auf die Carsport-Viper angesagt, in der sich mittlerweile Anthony Kumpen mit zunehmenden Untersteuern abmühte.
JCW war nach
der erneuten Führungsübernahme gerade im Begriff die Labre-Viper
zu überrunden als sich Yves Gosselin im Belmondo-Viper in der Startkurve
drehte und das Reptil ohne Vortrieb auf dem Asphalt parken musste.
Dadurch konnte die Labre-Mannschaft wieder verschnaufen und bei der folgenden
Safety-car-Phase von Vincent Vosse auf Christophe Bouchut wechseln. Laut
fluchen tat derweil Mike Hezemans dessen ganzer herausgefahrener Vorsprung
natürlich nach der Safety-Car-Phase zum Henker war.
Nick Springer im Lister hatte anschließend das schwere Los die Führung gegen die überlegenen BMS-Ferraris zu verteidigen, wobei nun alle Delinquenten wieder auf Slicks unterwegs waren. Zuerst griff sich Jean Denis Deletraz den Carsport-Viper, dann war er der erste der über den Deutschen herfiel. Mike Hezemans (nach dem Stop von Anthony Kumpen) folgte wenig später. |
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"Ich hatte alle Hände voll zu tun auf dem schwarzen Zeugs zu bleiben. Sowohl die Jungs von Pirelli als auch mein Team haben aber alles getan um mir Vertrauen zu geben". Nach dem erneuten Stopp von Springer fiel man hinter Bouchuts Labre-Viper auf Rang 4 zurück.
Dann schlug wieder die Stunde von JCW: in gewohnter Aufholjagd stürmte der Brite nach vorne konnte aber in den letzten Minuten lediglich Bouchut direkt hinter sich lassen. Mit den 4 Punkten für Platz 3 gegenüber den 3 für Platz 4 reichte es aber nicht mehr um dem Vorjahresmeister noch den Spitzenplatz in der Fahrerwertung abspenstig zu machen.
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Der Platz an der Sonne
ging dagegen einmal mehr an das Ferrari-Team der BMS Scuderia Italia. Nachdem
man noch stilecht auf der Ziellinie die Positionen mit den allerdings überrundeten
Teamkollegen tauschte (Kennt man ja auch von anderen Ferrari-Teams) fuhren
Picchini und Deletraz den 2. Sieg der Saison ein. Dahinter belegten Hezemans/Kumpen
den 2.Rang bevor mit JCW und Nick Springer die Lister-Truppe den letzten
Podiumsplatz belegten.
Der 4.Platz reichte Christophe Bouchut und dem Labre-Team jedenfalls zur Titelverteidigung da man mit nun 3,5 Punkten Vorsprung (67 zu 63,5) in der Teamwertung und auch 2,5 Punkten in der Fahrerwertung das Lister-Duo hinter sich lassen konnte. Bitter war für David Terrien der Ausfall in Runde 1 da er am Ende mit nur 1 Punkt Rückstand den Titel gegen Teamkollegen Christophe Bouchut verlor. Platz 5 im Rennen ging übrigens an den 2. BMS-Ferrari ehe Lokal-Matador Ni Amorim und Fabio Babini für Belmondo den letzten Punkt holten. |
In der N_GT-Klasse stand am Ende wieder ein Sieg für das Freisinger-Team von Stephane Ortelli zu Buche, der an diesem Wochenende tatkräftig von ALMS-GT-Meister Sascha Maassen unterstützt wurde. Damit konnte sich das Freisinger-Team auch die Teamwertung der N-GT-Klasse sichern. Der erste Platz der Klasse war dank der überlegenen Vorstellung der Fahrer - Ortelli überrundete vor seinem Stop das ganze N-GT-Feld) und des Teams nie in Gefahr.
Nach dem
Rennen war Ortelli voll des Lobes über Team und -kollegen. "Ich bin
ja schon seit ein paar Jahren mit Freisinger zusammen und das Team ist
seitdem besser und besser geworden. Auch meine Teamkollegen Marc Lieb,
Sascha Maassen, Emanuel Collard und Roland Dumain waren dieses Jahr exzellent."
Maassen brachte es auf den Punkt: "Jetzt wird erstmal gefeiert!" und Da
war auch zu verschmerzen daß die Teamkollegen Daodi und Longin wegen
eines Motorenproblems nicht über Rang 4 herauskamen.
Eine Podiumspremiere konnte bei der letzten Runde jedenfalls das britische Cirtek-Team feiern. Die Fahrer Dumas und Jones fuhren ein unspektakuläres Rennen bei schwierigen Bedingungen und ernteten mit dem 2. Platz das beste Saisonfinish. Auch hier war wie bei zahlreichen Teams der Ausfall der Teamkollegen zu beklagen. |
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und schlug dabei selbst
die Markenkonkurrenz von JMB, wenn auch knapp: Pescatori/Bertolini liefen
knapp dahinter ein. Den 2. Platz in der Teamwertung hatte man aufgrund
des großen Vorsprungs ohnehin sicher. Daß das Autoorlando-Team
der beiden Österreicher Phillip Peter und Toto Wolff sich dagegen
trotz Platz 7 im Rennen, aufgrund von Problemen mit den Reifen, den End-rang
3 sichern konnte war da schon eher erwähnenswert. Dies lag insbesonders
daran daß die direkte Konkurrenz von RWS auch nur auf Platz 8 einlief
und nicht punkten konnte.
Nicht vergessen sollte man an dieser Stelle auch den JVG-Porsche von Ian Khan und Johnny Mowlem. Das Duo schlug sich auch ohne die Hilfe von Teamchef Jürgen von Gartsen prächtig nachdem Mowlem das Rennen auf Slicks begann. Eine Stop und Go-Strafe für Khan warf das Team sogar noch von rang 3 auf 5 zurück. |
Ergebnis
Pos | Nr | Kl. | Fahrer | NAT | Wagen | Runden | Abstand |
1 | 23 | GT | Deletraz/Piccini | Ferrari 550M | 100 | ||
2 | 3 | GT | Hezemans/Kumpen | Chrysler Viper | 100 | 22,069 | |
3 | 14 | GT | Campbell-Walter/Springer | Lister Storm | 100 | 44,867 | |
4 | 1 | GT | Bouchut/Vosse | Chrysler Viper | 100 | 49,902 | |
5 | 22 | GT | Calderari/Bryner/Gounon | Ferrari 550M | 99 | 1 LAP | |
6 | 12 | GT | Amorim/Babini | Chrysler Viper | 99 | 1 LAP | |
7 | 54 | NGT | Ortelli/Maassen | Porsche 996 GT3-RS | 98 | 2 LAPS | |
8 | 62 | NGT | Jones/Dumas | Porsche 996 GT3-RS | 98 | 2 LAPS | |
9 | 9 | GT | Lafon/Jarier | Chrysler Viper | 97 | 3 LAPS | |
10 | 83 | NGT | Sugden/Kirkaldy | Ferrari 360 Modena | 96 | 4 LAPS | |
11 | 50 | NGT | Pescatori/Bertolini | Ferrari 360 Modena | 96 | 4 LAPS | |
12 | 34 | GT | Zwann/Zwann | Chrysler Viper | 96 | 4 LAPS | |
13 | 60 | NGT | Mowlem/Khan | Porsche 996 GT3-RS | 96 | 4 LAPS | |
14 | 55 | NGT | Daoudi/Longin | Porsche 996 GT3-RS | 95 | 5 LAPS | |
15 | 58 | NGT | Peter/Wolff | Porsche 996 GT3-RS | 95 | 5 LAPS | |
16 | 31 | GT | Clerico/Cunningham | Lamborghini Diablo | 95 | 5 LAPS | |
17 | 5 | GT | Alliot/Hallyday | Chrysler Viper | 95 | 5 LAPS | |
18 | 76 | NGT | Simon/Knapfield | Porsche 996 GT3-RS | 94 | 6 LAPS | |
19 | 51 | NGT | Montermini/Garbagnati | Ferrari 360 Modena | 93 | 7 LAPS | |
20 | 64 | NGT | Nevao/Walter | Porsche 996 GT3-RS | 91 | 9 LAPS | |
21 | 15 | GT | Verdon-Roe/Warnock/McKellar | Lister Storm | 84 | 16 LAPS | |
22 | 16 | GT | Ried/Ried/Sangiuolo | Porsche 911 GT2 | 76 | 24 LAPS | |
23 | 4 | GT | Cappellari/Gollin | Chrysler Viper | 71 | 29 LAPS | |
Ausfälle | |||||||
52 | NGT | Gianni/Alexander | Ferrari 360 Modena | 59 | D.N.F. | ||
74 | NGT | Wall/Bleiner | Porsche 996 GT3-RS | 57 | D.N.F. | ||
77 | NGT | Fomenko/Vassiliev | Porsche 996 GT3-RS | 41 | D.N.F. | ||
32 | GT | Riccitelli/Quester | Ferrari 550M | 36 | D.N.F. | ||
11 | GT | Belmondo/Gosselin | Chrysler Viper | 35 | D.N.F. | ||
82 | NGT | Capelli/Davies | Ferrari 360 Modena | 24 | D.N.F. | ||
17 | GT | Felbermayer/Felbermayer Jr | Porsche 911 GT2 | 16 | D.N.F. | ||
2 | GT | Rosenblad/Terrien/Bourdais | Chrysler Viper | 1 | D.N.F. |
Bilder und Ergebnis von der Website der FIA-GT