5. Lauf KUMHO Euro-GT 2002 Zolder
22 Fahrzeuge konnten die
Veranstalter der Kumho Euro GT Serie am 5. Rennwochenende des Jahres im
belgischen Zolder präsentieren.
13 Teilnehmer hatten
für die Klasse A genannt, 7 für die Klasse B und leider nur 2
Fahrzeuge für die Klasse C.
Den interessantesten
Posten auf der Nennliste stellte sicher die Nr. 20 dar. Das Team von Wolfgang
Schrey hatte eine Eigenentwicklung in Form eines Porsche 996 GT2 mitgebracht.
Nach einigen Runden im freien Training am Freitag zog man es jedoch vor,
am Samstag nicht zu starten. "Gestern lief der Motor das erste Mal ohne
Probleme. Aber das Fahrwerk passt noch nicht, er läuft nur auf den
Federn. D.h., das Auto ist noch viel zu unruhig. Auch die Bremse macht
noch nicht 100% das, was ich will. Im Moment wäre es nicht verantwortbar,
damit ein Rennen zu fahren", erklärte Wolfgang Schrey die Situation.
Dank fleißiger Arbeit der Mechaniker war das Schrey Team am Sonntag
soweit, das Auto doch noch auf die Strecke zu schicken. Näheres zum
Auto wird es in einem "News" Bericht geben.
Als es am Samstag in die
gezeiteten Trainingssitzungen ging, reduzierte sich das Feld um den Porsche
993 GT2 von Michael Klausmeyer, der am Samstag gar nicht fuhr und um den
Ferrari F355 von Peter Brecht. Brecht packte seinen silbernen Renner nach
5 Runden im 1. Zeittraining wieder ein.
Damit war Peter Wirichs
in der Klasse C mit seinem Porsche 996 GT3 Cup zum Einzelkämpfer degradiert
worden, da das italienische Team Mastercar rund um Arturo Merzario nicht
angereist war.
Qualifying 1 / 2
Mit einer Zeit von 1.31,364
Min. sicherte sich Cor Euser überlegen die Pole Position für
das erste Rennen am Samstag Nachmittag. Überlegen deshalb, weil er
über eine halbe Sekunde Vorsprung auf die van der Zwaan Brüder
in der Viper herausgefahren hatte. Noch drastischer fiel der Abstand in
der Klasse B aus. Hier betrug der Vorsprung von van der Haterd / van Dongen
1,1 Sekunden auf Rene Snel im 2002er Porsche 996 GT3-RS.
In der wärmeren
Mittagssitzung konnte Familie van der Zwaan den Spieß umdrehen und
den vordersten Platz in der Startaufstellung für das Sonntagsrennen
ergattern. Als eines der wenigen Teams konnte man sogar die Zeit vom Vormittag
verbessern. Direkter Gegenspieler in der ersten Startreihe wurde Klaus
Abbelen mit knappen 1,5 Zehnteln Abstand. Ausgleichende Gerechtigkeit herrschte
weiter hinten im Feld. Rene Snel war
diesmal der schnellste
B-Fahrer Seine Zeit reichte gar für den 8. Gesamtrang.
Rennen 1 (Samstag)
Einen sehr guten Start
erwischte Viper Pilot Rob van der Zwaan im ersten Lauf am späten Samstag
Nachmittag. Er überrumpelte den von der Pole gestarteten Cor Euser
im Marcos LM 600 evo und setzte sich an die Spitze. Hinter den beiden Niederländern
reihten sich Klaus Abbelen und Elmar Grimm (beide Porsche 993 GT2) und
mit Herman Buurman der zweite Marcos LM 600 evo ein. In Runde 2 versuchte
Euser mit beherzter Fahrweise den ersten Platz wieder zu erlangen, doch
er riskierte zuviel. Ein Dreher ohne Anschlag und der Rückfall auf
den fünften Platz waren die Folge.
Bis zu den Boxenstops
konnte er sich jedoch wieder an Abbelen und Grimm vorbei auf den zweiten
Rang vorschieben und sich einen packenden Zweikampf mit der roten Viper
liefern.
Im hinteren Feld der
Klasse A ging es ebenfalls turbulent zu. Chaouki Chikhani haderte sehr
mit dem Fahrverhalten seines Porsche 993 GT2 und konnte den Wagen in der
Schikane vor Start und Ziel oft nur mit Mühe auf der Strecke halten.
Ein Dreher bei Rennmitte war dann auch das Resultat.
An gleicher Stelle legte
auch Michael Schrey eine Pirouette mit seinem GT2 hin. Grund dafür
war der Ausfall des ABS Steuergerätes und nachlassende Reifen. In
der Zwischenzeit stellte Elmar Grimm seinen Porsche mit einem Schaden an
der Antriebswelle ab.
Vorne zog derweil van
der Zwaan auf und davon. Auch sein Bruder Arjan, der die Viper nach dem
Routinestop übernommen hatte, setzte diese Triumphfahrt fort und konnte
ungefährdet den dritten Sieg in Folge für das Team erobern. Cor
Euser hatte den zweitplatzierten Marcos an Rob Knook übergeben.
Leider hatte man zu kurz in der Box gestanden und mußte gegen Rennende
noch einmal zum "nachsitzen" reinkommen. So schlüpfte Klaus Abbelen
durch und machte sich an die Verfolgung der Viper..
Trotz riesigem Einsatz
konnte er die van der Zwaans jedoch nicht mehr behelligen und mußte
sich so mit Platz 2 zufrieden geben. Das Abbelen alles gegeben hatte, bewies
auch die Aussage von Organisator Hein Hartmann: "Wir haben Klaus noch nie
so fertig gesehen. Er hat sich völlig leergefahren".
Mit Chrysler, Porsche
und Marcos fanden sich so drei verschiedene Marken auf dem Podest wieder.
Bei den B-Autos setzten sich Toon van de Haterd / Danny van Dogen im Marcos Mantis an die Spitze, gefolgt von Rene Snel im Porsche 996 GT3-RS und Peter van der Kolk in einem weiteren Marcos Mantis.
Snel fiel im Laufe des Rennens jedoch zurück und der bisherige Klassenkönig (4 Siege in 6 Rennen) Charles Brugman im 996 GT3-RS rückte auf Rang 3 nach. An dieser Reihung änderte sich bis zum Fallen der Zielflagge nichts mehr. Die Abstände zwischen den Top 3 waren in den 45 Minuten Renndistanz einfach zu groß, um Positionskämpfe zu provozieren.
Sieger der Klasse C wurde Peter Wirichs in einem einsamen Rennen gegen die Uhr.
Ergebnis Klasse A
Pos. | Fahrer | Fahrzeug | Distanz / Rückstand |
1 | Arjan / Rob van der Zwaan | Chrysler Viper GTS-R C16 | 25 Runden |
2 | Klaus Abbelen | Porsche 993 GT2 3,8 | - 0,919 Sekunden |
3 | Cor Euser / Roob Knook | Marcos LM 600 evo | - 1.02,708 Minuten |
4 | Herman Buurman | Marcos LM 600 evo | - 1.35,448 Minuten |
5 | Andre Wilke | Porsche 993 GT2 99ZRS 312760 | - 1.37,740 Minuten |
6 | Chaouki Chikhani | Porsche 993 GT2 3,8 | - 1 Runde |
7 | Michael Schrey | Porsche 993 GT2 | - 0.48,627 Minuten |
8 | Michael Martin | Chrysler Viper GTS-R C15 | - 1.04,691 Minuten |
DNF | Elmar Grimm | Porsche 993 GT2 | Antriebswelle |
Klasse B
Pos. | Fahrer | Fahrzeug | Distanz / Rückstand |
1 | Toon van der Haterd / Danny van Dongen | Marcos Mantis | 24 Runden |
2 | Peter van der Kolk | Marcos Mantis | - 0.19,269 Minuten |
3 | Charles Brugman | Porsche 996 GT3-RS ZXS698131 | - 0.31,870 Minuten |
4 | Hans de Groot | Marcos Mantis | - 1 Runde |
5 | Jan de Witt | Porsche 996 GT3-RS | - 0.22,282 Minuten |
6 | L. Bastiaans /Jansen | Marcos Mantis | - 3 Runden |
DNF | Rene Snel | Porsche 996 GT3-RS Z2S 2081 | Ausfall |
Klasse C
Pos. | Fahrer | Fahrzeug | Distanz / Rückstand |
1 | Peter Wirichs | Porsche 996 GT3-Cup ZXS693134 | 22 Runden |
Rennen 2 (Sonntag)
Im zweiten Lauf am Sonntag wollten sich Euser / Knook endlich den Sieg holen. Noch vor der ersten Kurve bremste sich Rob Knook an Arjan van der Zwaan vorbei und übernahm das Kommando. Seine Ausreißversuche wurden in der zweiten Runde jedoch abrupt durch eine Safety Car Phase eingedämmt. Auslöser der Neutralisation war Michael Schrey im Porsche 993 GT2. Ausgangs der "Kanalbucht" kam der Porsche quer und ließ sich nicht mehr einfangen. Es folgte ein heftiger Frontaleinschlag in die Leitplanke und eine Serie von Pirouetten auf der Grasnarbe. Rene Snel überfuhr das abgeknickte linke Vorderrad von Schrey und streifte ebenfalls die Leitplanke. Aus für ihn in der zweiten Runde.
Was war genau passiert? "Ich war eigentlich nicht zu schnell, vermute aber, dass ich zu früh wieder auf dem Gas stand. Das Heck kam dann quer und ich bin dann auf dem Gas stehen geblieben um wieder gerade zu kommen. Allerdings drehte ich mich immer weiter ein und ab ging es in die Leitplanken. Der Aufprall war ganz schön hart und von den Drehungen weiß ich gar nichts mehr", so der 19jährige Michael Schrey nach dem Rennen. Bilanz des Unfalls: Kompletter Vorderwagen inklusive Sicherheitstank zerstört und das Heck leicht zerknittert. Wichtigste Nachricht aber war, dass dem Piloten nichts passiert war, die Sicherheitszelle hatte gehalten.
8 Runden brauchte das Streckenpersonal, um wieder "klar Schiff" melden zu können. Nach Rennfreigabe hieß die Reihenfolge Knook vor van der Zwaan, Abbelen, Grimm und Chikhani. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit zog sich ein Großteil der Teams recht schnell an die Boxen für den vorgesehenen Stop zurück. Klaus Abbelen dagegen blieb so lange draußen, wie es das Zeitfenster zuließ. Schließlich hatte man noch eine Rechnung vom Vortag offen. Die Taktik des Frikadellenfabrikanten ging auf. Als alle Teams wieder auf der Strecke waren, führte er das Feld knapp vor der niederländischen Viper an.
Das zweite Kampfpaket bestand aus Elmar Grimm im Porsche und Cor Euser im Marcos, die sich rundenlang beharkten.
Leider mußte Grimm
wie schon am Samstag einer defekten Antriebswelle Tribut zollen und aufgeben.
Euser fuhr daraufhin noch recht zügig weiter, das Führungsduo
konnte er aber nicht mehr einholen. Zwischen den Plätzen 1 und 2 entwickelte
sich in der zweiten Rennhälfte ein packendes Duell. Abbelen behielt
die Oberhand, obwohl Rob van der Zwaan in einigen Runden gefährlich
nahe dran war.
Doch es sollte für
den Mann vom Niederrhein trotz größtem Risiko zum Sieg reichen.
Die originellste Gratulation kam vom ausgeschiedenen Elmar Grimm nach der
obligatorischen Champangerdusche: "Iih du stinkst, haste aber trotzdem
gut gemacht:"
Nicht ganz zufrieden war Wolfgang Schrey mit seinem 996 GT2 nach dem Lauf: "Die Airbox hatte einen Riss und im Endeffekt ist mir dann die ganze Box an den Nähten aufgeplatzt. Ich konnte zwar weiterfahren, aber es kam keine Leistung mehr. Das Fahrwerk ist zwar schon besser, aber er springt noch zu viel."
Spannender als am Vortag
war es in der Klasse B. Anfangs gaben die Samstagssieger noch den Ton an,
doch setzte sich bald Charles Brugman im Porsche an die Spitze. Dicht auf
folgte Hans de Groot im Mantis und mit etwas Abstand Jan de Witt in einem
weiteren Porsche 996 GT3-RS.
Aus dem Mittelfeld drosch
Peter van der Kolk seinen Rover befeuerten Marcos Mantis um die Piste und
kassierte schon bald de Witt. An der Spitze wechselten derweil de Groot
und Brugman die Positionen, doch auch sie waren nicht sicher vor van der
Kolk. Er holte sich den ersten Rang, baute seine Führung stetig aus
und siegte zum zweiten Mal nach Donnington in der Klasse.
Ergebnis Klasse A
Pos. | Fahrer | Fahrzeug | DIstanz / Rückstand |
1 | Klaus Abbelen | Porsche 993 GT2 3,8 | 25 Runden |
2 | Arjan / Rob van der Zwaan | Chrysler Viper GTS-R C16 | - 0.01,189 Minuten |
3 | Cor Euser / Roob Knook | Marcos LM 600 evo | - 0.10,929 Minuten |
4 | Herman Buurman | Marcos LM 600 evo | |
5 | Chaouki Chikhani | Porsche 993 GT2 3,8 | |
6 | Andre Wilke | Porsche 993 GT2 99ZRS 312760 | |
DNF | Michael Schrey | Porsche 993 GT2 | Unfall |
DNF | Michael Martin | Chrysler Viper GTS-R C15 | Ausfall |
DNF | Elmar Grimm | Porsche 993 GT2 | Antriebswelle |
Klasse B
Pos. | Fahrer | Fahrzeug | Distanz / Rückstand |
1 | Peter van der Kolk | Marcos Mantis | 24 Runden |
2 | Hans de Groot | Marcos Mantis | - 0.02,285 Minuten |
3 | Charles Brugman | Porsche 996 GT3-RS ZXS698131 | - 0.03,699 Minuten |
4 | Toon van der Haterd / Danny van Dongen | Marcos Mantis | |
5 | Noorman | Marcos Mantis | |
6 | Jan de Witt | Porsche 996 GT3-RS | |
DNF | Bastiaans / Jansen | Marcos Mantis | Ausfall |
DNF | Rene Snel | Porsche 996 GT3-RS Z2S 2081 | Unfall |
Klasse C
Pos | Fahrer | Fahrzeug | Distanz / Rückstand |
1 | Peter Wirichs | Porsche 996 GT3-Cup ZXS693134 | 23 Runden |