Als nicht sehr gastfreundlich
erwies sich die Eifel bei den Trainingssitzungen (und wie sich herausstellen
sollte auch beim „Rennen“) auf dem Nürburgring. Vor allem das Qualifying
am Samstag Mittag (für Rennen 2 am Sonntag) „verwöhnte“ die Teilnehmer
mit Regen und Nebel so dick und dicht wie Watte.
Die derzeit schwierige
Situation im Motorsport in bezug auf schwindende Teilnehmerzahlen und sinkenden
Sponsorenengagements merkten auch die Macher der Euro-GT: 19 Autos im ersten
und 21 Autos im zweiten freien Training waren noch nicht das Optimum.
„Derzeit haben wir eine Auslastung von gut 2/3 der möglichen Starterzahlen“,
sagte Mitorganisator Hein Hartman, „allerdings sind einige Fahrzeuge noch
nicht fertig und so erwarten wir im Laufe des Jahres steigende Nennungen.“
So war zu hören, dass Wolfgang Schrey an einem Porsche 996 GT2 für
die Klasse A arbeitet.
Qualifying
Wer eine Viper Dominanz
wie in Barcelona befürchtet hatte, wurde im Training überrascht:
Drei Marken teilten sich vier Bestzeiten; 2x Marcos, 1x Chrysler und 1x
Porsche mit dem wiedererstarkten 993 GT2 von Klaus Abbelen. Die Pole für
Rennen 1 am Samstag holte sich Cor Euser im Marcos LM 600 Evo (als einziger
Fahrer an diesem Wochenende mit einer Zeit unter 2 Minuten) vor Abbelen
und Henrik Roos / Magnus Wallinder in der Chrysler Viper GTS-R. Nicht von
seiner Trainingszeit profitieren konnte Michael Schrey, sein Porsche 993
GT2 lag unter dem vorgeschriebenen Mindestgewicht. Letzter statt fünfter
Startplatz also.
In der Klasse B holte sich Norbert Pauels im Porsche 993 GT2 mit Air-Restrictor die Bestzeit vor dem Barcelona-Sieger Charles Brugmann und Jan de Witt, beide Porsche 996 GT3-RS. Analog zur ersten Veranstaltung war die Klasse C fest in der Hand der springenden Pferde aus Maranello. Klaus Engelhorn (F360 GT), Harald Link (F360 GT), Paolo Biglieri (F355 GT lautete schließlich die Reihung für Rennen 1.
Bei dem Kampf um die
Startaufstellung für Rennen 2 schlugen die Viper jedoch zurück,
Platz 1 (Roos / Wallinder) und 3 (van der Zwaan / van der Zwaan). Dazwischen
schob sich Elmar Grimm im Porsche 993 GT2. Ein AHA-Erlebnis hatte Chaouki
Chikhani im Qualifying. Er kam erst Samstag Morgen zum Nürburgring
und hatte den Umbau des Castrol-S noch nicht realisiert. Mit altbewährtem
Speed und entsprechendem Bremspunkt schoß er mit blockierenden Reifen
geradeaus, konnte aber einen Einschlag verhindern. Sein Kommentar nach
dem Training: „Ich finde in dem neuen Abschnitt einfach keine Linie. Zudem
ist das hier eigentlich nur eine Testfahrt für meinen neuen und hoffentlich
standfesten Motor. Das Getriebe ist auch noch zu lang, aber da ist schon
Besserung in Aussicht."
Die ideale Linie war das größte Problem in der |
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Bei den B-Autos war wieder
Norbert Pauels vorne. Brugmann mußte sich diesmal mit Startplatz
3 zufrieden geben, denn die Ring-Altmeister Edgar Dören / Karl Christian
Lück führten ihren neuen Porsche 996 GT zu Platz 2.
Ferrari Dominanz pur in Klasse C. Link vor Merzario / Fillipis (F355 GT) und Biglieri. Klaus Engelhorn (Bild Links) konnte seine Pole vom ersten Rennen allerdings nicht wiederholen. Regen und zwei Ausflüge ins Kiesbett verhinderten bei ihm schnelle Zeiten. Teamkollege Carl Baron hatte seinen F360 GT schon am Freitag bei einem Kontakt mit einem Porsche aus dem Rennen geworfen. |
Rennen 1 (Samstag)
Der am Morgen aufgekommene
Nebel zog im Laufe des Nachmittages immer mehr zu. Aus Sicherheitsgründen
wurden schließlich alle noch ausstehenden Rennen des Tages abgesagt.
Also: no race, no fun, no points.
Rennen 2 (Sonntag)
Wer glaubte, am Sonntag
würde sich alles ändern, hatte zumindest teilweise Recht. Der
Nebel hatte sich etwas zurückgezogen. Allerdings dürften
den Organisatoren und Fahrern nach dem Aufstehen die Augen aus dem Kopf
gefallen sein: Eine weiße Pracht hatte sich heimlich über Nacht
auf die Eifellandschaft gelegt, und daß Anfang Mai.......
Der ADAC Nordrhein als Veranstalter sagte daraufhin gegen 9 Uhr morgens die gesamte Veranstaltung im Hinblick auf die Sicherheit der ebenfalls anwesenden Formelpiloten ab. Eine teuere Nullrunde für die Teams, die zum Teil recht lange Anfahrten aus Schweden Dänemark oder Italien auf sich genommen haben. |
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Bleibt zu hoffen, dass die KUMHO Euro-GT bei der nächsten Runde in zwei Wochen von solchen Wetterkapriolen verschont bleibt. Dann fährt man im Rahmen der DTM in britischen Donnington Park.