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5.5.02 ; von Christian Freyer
Fotos von Harald Gallinnis & Jürgen Engelhardt
2. Lauf KUMHO Euro-GT 2002 Nürburgring
 

Als nicht sehr gastfreundlich erwies sich die Eifel bei den Trainingssitzungen (und wie sich herausstellen sollte auch beim „Rennen“) auf dem Nürburgring. Vor allem das Qualifying am Samstag Mittag (für Rennen 2 am Sonntag) „verwöhnte“ die Teilnehmer mit Regen und Nebel so dick und dicht wie Watte.
Sauwetter!
Die derzeit schwierige Situation im Motorsport in bezug auf schwindende Teilnehmerzahlen und sinkenden Sponsorenengagements merkten auch die Macher der Euro-GT: 19 Autos im ersten und 21 Autos im zweiten  freien Training waren noch nicht das Optimum. „Derzeit haben wir eine Auslastung von gut 2/3 der möglichen Starterzahlen“, sagte Mitorganisator Hein Hartman, „allerdings sind einige Fahrzeuge noch nicht fertig und so erwarten wir im Laufe des Jahres steigende Nennungen.“ So war zu hören, dass Wolfgang Schrey an einem Porsche 996 GT2 für die Klasse A arbeitet.

Qualifying
Wer eine Viper Dominanz wie in Barcelona befürchtet hatte, wurde im Training überrascht: Drei Marken teilten sich vier Bestzeiten; 2x Marcos, 1x Chrysler und 1x Porsche mit dem wiedererstarkten 993 GT2 von Klaus Abbelen. Die Pole für Rennen 1 am Samstag holte sich Cor Euser im Marcos LM 600 Evo (als einziger Fahrer an diesem Wochenende mit einer Zeit unter 2 Minuten) vor Abbelen und Henrik Roos / Magnus Wallinder in der Chrysler Viper GTS-R. Nicht von seiner Trainingszeit profitieren konnte Michael Schrey, sein Porsche 993 GT2 lag unter dem vorgeschriebenen Mindestgewicht. Letzter statt fünfter Startplatz also.

In der Klasse B holte sich Norbert Pauels im Porsche 993 GT2 mit Air-Restrictor die Bestzeit vor dem Barcelona-Sieger Charles Brugmann und Jan de Witt, beide Porsche 996 GT3-RS. Analog zur ersten Veranstaltung war die Klasse C fest in der Hand der springenden Pferde aus Maranello. Klaus Engelhorn (F360 GT), Harald Link (F360 GT), Paolo Biglieri (F355 GT lautete schließlich die Reihung für Rennen 1.


 
Bei dem Kampf um die Startaufstellung für Rennen 2 schlugen die Viper jedoch zurück, Platz 1 (Roos / Wallinder) und 3 (van der Zwaan / van der Zwaan). Dazwischen schob sich Elmar Grimm im Porsche 993 GT2. Ein AHA-Erlebnis hatte Chaouki Chikhani im Qualifying. Er kam erst Samstag Morgen zum Nürburgring und hatte den Umbau des Castrol-S noch nicht realisiert. Mit altbewährtem Speed und entsprechendem Bremspunkt schoß er mit blockierenden Reifen geradeaus, konnte aber einen Einschlag verhindern. Sein Kommentar nach dem Training: „Ich finde in dem neuen Abschnitt einfach keine Linie. Zudem ist das hier eigentlich nur eine Testfahrt für meinen neuen und hoffentlich standfesten Motor. Das Getriebe ist auch noch zu lang, aber da ist schon Besserung in Aussicht." 
Die ideale Linie war das größte Problem in der 
Roos/Wallinder-Viper
  neuen Mercedes Arena. Auch Lars Schöneman (Porsche 993 GT2) bestätigte dies: „Es ist schwierig. Aber wenn man nicht zu eng reinfährt, geht es. Und am Ausgang der Arena darf man nicht zu schnell sein, sonst paßt der Anschluß an die alte Strecke nicht.“

 
Ferrari 360
Bei den B-Autos war wieder Norbert Pauels vorne. Brugmann mußte sich diesmal mit Startplatz 3 zufrieden geben, denn die Ring-Altmeister Edgar Dören / Karl Christian Lück führten ihren neuen Porsche 996 GT zu Platz 2.

Ferrari Dominanz pur in Klasse C. Link vor Merzario / Fillipis (F355 GT) und Biglieri. Klaus Engelhorn (Bild Links) konnte seine Pole vom ersten Rennen allerdings nicht wiederholen. Regen und zwei Ausflüge ins Kiesbett verhinderten bei ihm schnelle Zeiten. Teamkollege Carl Baron hatte seinen F360 GT schon am Freitag bei einem Kontakt mit einem Porsche aus dem Rennen geworfen.


 

Rennen 1 (Samstag)
Der am Morgen aufgekommene Nebel zog im Laufe des Nachmittages immer mehr zu. Aus Sicherheitsgründen wurden schließlich alle noch ausstehenden Rennen des Tages abgesagt.

Also: no race, no fun, no points.

Rennen 2 (Sonntag)

Wer glaubte, am Sonntag würde sich alles ändern, hatte zumindest teilweise Recht. Der Nebel hatte sich etwas zurückgezogen.  Allerdings dürften den Organisatoren und Fahrern nach dem Aufstehen die Augen aus dem Kopf gefallen sein: Eine weiße Pracht hatte sich heimlich über Nacht auf die Eifellandschaft gelegt, und daß Anfang Mai.......

Der ADAC Nordrhein als Veranstalter sagte daraufhin gegen 9 Uhr morgens die gesamte Veranstaltung im Hinblick auf die Sicherheit der ebenfalls anwesenden Formelpiloten ab. Eine teuere Nullrunde für die Teams, die zum Teil recht lange Anfahrten aus Schweden Dänemark oder Italien auf sich genommen haben.

Frohe Weihnachten!
Doeren-Porsche
Chikihani-Porsche

Bleibt zu hoffen, dass die KUMHO Euro-GT bei der nächsten Runde in zwei Wochen von solchen Wetterkapriolen verschont bleibt. Dann fährt man im Rahmen der DTM in britischen Donnington Park.

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