GT-One-Logo
15.6.01 ; von Petra Paetsch
Fotos: Petra und Max Paetsch
3. Rennwochenende GTR, 3./4. Juni 
im Karlskoga Motor Stadion, Gelleråsen/S

Henrik Roos startet mit einer Qualy-Zeit von 01:06,457 von der Pole ins erste Rennen. Neben sich Thed Björk, der ebenfalls aus der ersten Reihe an den Start geht. Den Schluß des Starterfeldes bildet Tony Johansson dessen Mercedes CLK ist praktisch in letzter Minute zum 5. Teilrennen der GTR Saison 2001 startklar. Tony sorgt damit für eine Überraschung, der CLK steht auf dem Grid – der Transporter wartet noch an der Einfahrt zum Fahrerlager. Der Start im Rennen hat Priorität, bevor das Team DC Motorsport sich im Fahrerlager einrichtet. Das, im GT-Umfeld wirklich ungewöhnliche Fahrzeug ist selbstverständlich auch die Attraktion für Medien und Publikum. Rennwagen und Teamkleidung ist im Mercedes-typischen Silber gehalten. Ein „Silberpfeil“ in der GTR?!
Mercedes CLK
 

Pfingstsonntag 3. Juni, Race 1

Die Ampel schaltet auf Grün für den fliegenden Start. Die Viper kann erst mal die Führung behalten, benötigt aber auf der kurvenreichen, 2503 m langen Rennstrecke im Karlskoga Motor Stadion ca. drei Runden um die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Am Anfang des Rennens sieht es nicht danach aus, dass die „Giftschlange“ beißt. Henrik muß die Führung erst einmal an Thed Björk abgeben. Thed, und dann auch Mats Lindén gehen unter Jubel der Teams Eurotech Skandinavia und Podium Racing an der Viper vorbei.
Bei Eurotech Skandinavia wird die Freude schnell getrübt, Marius Erlandsen muss nach zwei Runden sein Rennen abbrechen. Der Porsche GT3 RS scheint ein Problem zu haben und man winkt Marius sicherheitshalber in die Box.Der Norweger, der sich in der schwedischen Sportwagenmeisterschaft immer besser zurechtfindet, kann dieses Rennen nur noch als Zuschauer an der Boxenmauer genießen.

 Porsche GT3R

Und seinem Teamkollegen die Daumen drücken – nachdem die Viper den perfekten Gripp gefunden hat, holt sich Henrik die Führung schnell zurück. Dann passiert auch noch Bosse Jonasson – der im Übrigen in diesem Rennen die schnellste Runde fährt (01:06.340) und somit morgen von der Pole Position, vor Henrik Roos (01:06.490), ins zweite Rennen startet – den Porsche GT3 RS. Henrik, Bosse und Thed (beste Rundenzeit 01:07.285) bilden die Führungsgruppe. Der dahinter liegende Mats Lindén kann die Pace nicht mitgehen. Seine Bestzeit lautet 01:08.394, er fährt ein ziemlich einsames Rennen auf Platz 4. Marius Erlandsen draußen und auch Anders Levin im Porsche GT2 macht einen kurzen Ausflug in die Wiese. Kann das Auto aber schnell wieder auf die Strecke zurückbringen und sein Rennen als Fünfter zuende fahren. Henrik Roos bestimmt mit der Viper das Tempo und passiert ungefährdet als erster die Ziellinie. Zweiter wird Bosse Jonasson, den dritten Platz belegt Thed Björk.

Tony Jonasson kann mit dem Mercedes CLK-GT2 nur ein kurzes Gastspiel im Rennen geben – das nach einem Shoot-Out von zwei Rennrunden in der Boxengasse geparkte Auto zieht trotzdem die Blicke auf sich und wird von den gegnerischen Teams mit gleichem Interesse inspiziert wie von Presse und TV. Weiterhin positiv zu bemerken gilt, dass auch Kenneth Olsson mit dem TVR Tuscan die Zielflagge sieht. Für Stegia Competition geht es aufwärts!

Ebenso mit Kuhmo-Euroracing, Kari Mäkinen beendet das Rennen als Zweiter in der kleineren GT3-Klasse. Ein Lichtblick für das Team, das mit zwei bildschönen Ferrari 360 Modena die GTR bestreitet. Karis Teamkollege Thorbjörn Holmstedt konnte leider aufgrund von Getriebeproblemen heute nicht starten.

 Ferrari 360 Modena

Den dritten Platz in der GT3-Klasse belegt Claes Lund, ebenfalls JPS Porsche Racing Team – Bosse Jonasson fährt den GT2-Porsche, Claes das Schwesterauto in der GT3. Übrigens: Claes Lund führt die Wertungstabelle der GT3-Klasse mit 60 Punkten an. Weitere Informationen zum Tabellenstand in der GTR sind unter www.sportinformation.com zu finden.
Last but not least: Stefan Pfister gewinnt das Rennen in der GT3-Klasse mit einem Porsche 944 Turbo und einer schnellsten Rundenzeit von 01:10.644.
 

Pfingstmontag 4. Juni, Race 2


 
Pfingstmontag in Gelleråsen: strahlendes Rennwetter, die Tribünen sind bis auf den letzten Platz ausverkauft. Der Hügel, von dem aus man die ganze Rennstrecke überblicken kann, ist zu einem riesigen Picknickplatz geworden – vor lauter Menschen ist kein Grashalm mehr zu sehen.

Die Gridgirls und Mechaniker verlassen die Strecke, das Feld fährt die Einführungsrunde hinter dem Pace-Car, dann schaltet die Ampel auf Grün. Bosse Jonasson verteidigt beim fliegenden Start seine Führungsposition und fährt ungehindert davon. Hinter dem JPS Porsche folgen die Viper und die beiden Porsche GT3 RS von Thed Björk und Mats Lindén. 

Crash! Thed Björk versucht in der ersten Kurve ein Überholmanöver – die beiden Porsche RS eleminieren sich gegenseitig, das Pace-Car geht raus und sammelt das Feld ein. Die Viper ist bei dem Manöver auch nicht ganz verschont geblieben und fährt in die Box zum Reifenwechsel. Das Pace-Car bleibt so lange draußen, bis die ohnehin schon im Kiesbett versenkten Porsche vollständig aus dem Weg geräumt sind und verlässt dann die Strecke.

 


 
 
Bosse Jonasson ist auch diesmal der Schnellste und behält die Führung, die er mit ein paar schnellen Runden immer weiter ausbaut. Die Viper, die nach dem unplanmäßigen Boxenstopp den letzten Platz im Feld einnehmen musste, überholt derweil in bereits gewohnter Manier ein Fahrzeug nach dem anderen und liegt bald an zweiter Stelle.
 

Bemerkenswert ist Stefan Pfister, ein Privatfahrer, der in Eigenarbeit seinen betagten Porsche 944 Turbo für die Saison 2001 flottgemacht hat. Beim besten Willen weder das beste, noch das teuerste geschweige denn schnellste Fahrzeug im Feld. Dank seines perfekten Fahrstils gelingt es Stefan jedoch sowohl den Porsche GT3 RS von Ulf Stenborg wie auch die Ferrari 360 Modena hinter sich zu halten. Er wird dafür mit einem Pokal und dem zweiten Platz auf dem Podium für die GT3-Klasse belohnt!

Podium GT3
 
Im Rennen schließt eine zweite Pace-Car-Phase die, ohnehin nicht mehr sehr große Lücke zwischen dem Führenden Bosse Jonasson und Henrik Roos in der Viper. Nachdem das Pace-Car die Strecke verlässt, ist es wieder Bosse, der die Führung behält und sich zudem einen kleinen Vorsprung verschaffen kann. Dieser ist allerdings nicht sehr groß, die Viper nagt kontinuierlich daran. Das JPS Porsche Racing Team beginnt die Sekunden zu zählen – nur noch eine Runde muss Bosse die Giftschlange hinter sich halten. Heute sieht es wirklich so aus, als würde alles für Bosse Jonasson laufen.
Wer auch immer im Rennen Regie führt, respektive für das letzte Quentchen Glück zuständig ist, das man zum Sieg braucht, der Mann aus Bjuv ist definitiv nicht auf der Liste. Ein paar Kurven, dann ist der hintere Teil des JPS Porsche plötzlich in weißen Rauch gehüllt – AUS. Statt über die Ziellinie humpelt Bosse Jonasson in die Box.
 
Viper-Cockpit
Ob dem Fahrzeug, in dessen Cockpit wir hier einen Blick werfen dürfen, das entscheidende Überholmanöver geglückt wäre, oder ob Bosse sich hätte erfolgreich wehren können - wir werden es nie erfahren. 

Henrik Roos gewinnt das Rennen, in dem die Viper prezis in der vorletzten Rennrunde die schnellste Rundenzeit fuhr: 01:06.506. Zweiter wird Anders Levin im Porsche GT2, gefolgt vom Drittplazierten Marius Erlander im Porsche GT3 RS.Der Norweger steht damit zum ersten Mal in der GTR Saison 2001 in seinem Nachbarland auf dem Podium.
In der kleineren GT3-Klasse siegt Johan Stureson im Porsche 996 GT3 vor Stefan Pfister. Der dritte Podiumsplatz gehört Kari Mäkinen im Ferrari 360 Modena.

Zurück zur Berichtseite

Zurück zur Leitseite