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2.7.01 ; von Harald Gallinnis
5. Lauf zur FIA-Sportwagen Meisterschaft
in Magny Cours am 29.7.01

Training

22 Wagen stellten sich schließlich zum Training auf der französischen Formel1-Rennstrecke. 2 SR2-Lucchinis und der Conrero R&S hatten es aus diversen Gründen nicht nach Frankreich geschafft. Der GMS-Mader war allerdings präsent, genauso wie der Pescarolo C60, der erstmals nicht mit dem Judd-Motor sondern mit dem Peugeot-Turbo V6 befeuert wurde.

Die Stars des Qualifyings waren jedoch die Sieger des letzten Rennens in Brünn. Hiroki Katoh, der die Strecke unzählige Male auf seiner Playstation abgefahren hatte, stellete den rot-weißen Dome des Den Bla Avis-Teams auf Pole. "Wir kommen halt immer besser in Fahrt" war John Nielsens lakonischer Kommentar. 4 Zehntel dahinter plazierte sich der BMS-Ferrari von Audi-Aushilfswerkspilot Christian Pescatori, der bewies, daß trotz kleinerer Restriktoren noch genügend Leben im alten 333SP vorhanden ist.
Unmittelbar dahinter stach der Joker des Kölner Kremer-Teams. Jean Marc Gounon spielte die gesammelte Streckenkenntnis aus und bewies mit einem wilden Ritt einschließlich Dreher in der letzten Runde, daß mit dem weißen Lola des Traditionsteams noch zu rechnen ist: 3.Platz in der Startaufstellung! Hinter Gounion war der 2. Dome von Jan Lammers zu finden, gefolgt vom Pescarolo C60, die sich lieber auf ein gescheites Rennsetup konzentrierten, und dem 2. BMS-Wagen.

 In der SR-Lights ging die Pole an den BM Autosport Tampolli von Massimo Monti. 6 Zehntel dahinter konnte sich Thed Björk festbeißen, der vom Rowan racing Tampoolli gefolgt wurde. Wolfgang Kaufmann konnte sich im Renauer Tampolli zwar als bester Pilot fürs Qualifying empfehlen, angesichts der Leistungssdichte im Feld (7 Wagen innerhalb von 2s) reichte es dann aber erstmal nur zu Startplatz 6.

Rennen
Kleine Dramas gabs schon vor dem Start für den Ascari, der in der Einlaufrunde liegenblieb und nach dem Zurückschleppen zur Box in der Boxrengasse reichlich Feintuning am Motor vor dem Start benötigte. Dagegen war für das Durango-Team mit dem GMS schon vor dem Start das Rennen beendet, da der Ford-befeuerte Bolide nicht zum Starten des Motors zu überreden war.

C60 vor Dome

Schon in der ersten Kurve flogen regelrecht die Fetzen als Jean Marc Gounon sich gleich an beiden Wagen der Frontreihe entlangquetschte und Christian Pescatori dabei bei Tempo 150 halb aufs Gras drängte. John Nielsen bremste zwar die Adelaide als erster an, wurde dabei aber von einem durchhängenden Bremspedal überrascht und mußte Pescatori und Gounon vorbeilassen. Der Franzose drängte sich dann auch noch am Italiener vorbei und  bog in die erste Runde als Führender ein. Das hatte Erwin Kremer auch schon lange nicht mehr erlebt!   

 Durch das Feld kämpften sich langsam aber sicher der C60 und der Brums-Ferrari nach vorne, während Nielsen aufgrund des langen bremspedals immer mehr zurückfiel. Auch Pescatori mußte sich aufgrund des Ausritts in den ersten kurven einiges an Gras aus den Kühlern holen lassen. Gounon wurde nach 10 Runden vom Pescarolo C60-Sodemo Peugeot mit Ex-Sauber-pilot Jean-Christophe Bouillon eingeholt und lieferte sich von da ab bis zu seinem ersten Boxenstop ein heißes Duell um die Führung mit dem silber-grünen Wagen.

Nach der 20ten Runde lautete die Reihung an der Spitze C60 / Brums-Ferrari / Kremer-Lola, nachdem die Dome und die "wahren" Ferrari zurückgefallen waren. Dann schlug bei Kremer die gefürchtete Defekthexe wieder zu, als ein Platten Gounon in einen dreher zwang und er von der adelaide hairpin bis an die Box zurückhumpeltn mußte. Zwar übernahm Sam Hancock noch den Wagen, aber ein kurz darauf sich einstellender Differenzialschaden der vom Reifenschaden herrührte ruinierte das Rennend er Kölner Crew vollends. Schade, denn man hatte die bisher beste Vorstellung des Jahres geboten!

Auch Giovanni Lavaggis Galavorstellung kam schnell zu einem Ende als in der 45.Runde ein Getriebeschaden den Ferrari-Judd stoppte. Daraufhin fixierte sich die Reihung des C60 vor dem Ferrari von Christian Pescatori, der sich mit Teamkollege und Meisterschaftsführendem Marco Zadra wieder bis auf Rang 2 vorgearbeitet hatte. Auf den 3.Platz konnten sich Nielsen und Katoh festbeißen, nachdem sie sich mit dem durchhängenden Bremspedal an ihrem japanischen Boliden abgefunden hatten. Der Ascari konnte nach den anfänglichen Problemen einen soliden 4. Platz einfahren, gefolgt vom 2. BMS-Ferrari und dem 2. Dome in dem Lammers und Val Hillebrand mit nachlassenden Reifen zu kämpfen hatten.

Mindestens genausoviel Action hatte das Rennen in der SR-Lights-Klasse zu bieten. Zu Beginn führte der BM-Tampolli vor dem Rowan-Racing Pilbeam und dem Lola, der wiederum von Wolfgang Kaufmann im Renauer Tampolli gejagt wurde. Dann hagelte es Pech für die Tampollis. Erst drehte sich der in Führung liegende Monti und verlor den 1.Platz (später rollte der Wagen dann ganz aus), dann fiel Kaufmann nach 22 Runden auf dem 4.Platz liegend aus. Da auch der Tampolli Nissan des Swara Teams zeitweise kokelnd in der Box gesehen wurde dürfte der sonst immer gut gelaunte Konstrukteur Signore Tampolli diesmal etwas sorgenvoller dreingeblickt haben.

Während die Lucchinis im hinteren Feld ihre eigenen Probleme mit Drehern und Kollisionen untereinander hatten, entwickelte sich an der Spitze der Lights ein Zweikampf zwischen dem Rowan-Pilbeam von Martin O´Connell und Warren Carway und dem Oberto/Björk-Lola. Für die schwedische Truppe ging allerdings bei einem der Boxenstopps alles schief als der Anlasser den Dienst quittierte und die Mannschaft daraufhin einem eingefleischtem Schrauberreflex folgend den Wagen anschob. Nach den strengen FIA-Regeln gabs dafür nur eine gültige Folge: Disqualifikation!

Damit löste sich gegen Rennende der gute 2. Platz der Sportscarteams Sweden in Wohlgefallen auf. Die verbleibenden Podiumsplätze erbten die Werks-Lucchinis von Bouvet/Peroni und Zardro/Prospero. 

Ergebnis

Platz Nr. Klasse Team Fahrer Wagen Runden Schnellste
1 16 SR1 Pescarolo Sport Jean-Christophe Boullion / Laurent Redon Courage C60 Peugeot 94  1:30.595
2 1 SR1 BMS Scuderia Italia Marco Zadra / Christian Pescatori Ferrari 333SP 94  1:31.126
3 5 SR1 Den Bla Avis John Nielsen / Hiroki Katoh Dome S101 Judd 94  1:31.333
4 17 SR1 Team Ascari Werner Lupberger / Ben Collins Ascari A410 Judd 93  1:31.963
5 2 SR1 BMS Scuderia Italia Angelo Zadra / Enzo Calderari / Lilian Bryner Ferrari 333SP 92  1:32.854
6 8 SR1 Racing For Holland Jan Lammers / Val Hillebrand Dome S101 Judd 92  1:32.153
7 61 SR2 Rowan Racing Martin O'Connell / Warren Carway Pilbeam MP84 Nissan 89  1:36.143
8 7 SR1 Redman Bright Peter Owen / Mark Smithson Reynard 01Q Judd 89  1:36.836
9 6 SR1 R&M Mauro Baldi / Alex Caffi R&S Mklll Judd 85  1:33.974
10 52 SR2 Lucchini Engineering Jean-Bernard Bouvet / Piergiuseppe Peroni Lucchini Alfa Romeo 85  1:37.428
11 51 SR2 Lucchini Engineering Denny Zardo / Mauro Prospero Lucchini Alfa Romeo 82  1:38.281
12 72 SR2 SCI Raniere Randaccio / Leonardo Maddalena Lucchini Alfa Romeo 1:39.047
13 59 SR2 Tampolli Engineering Renato Nobili / Massimo Monti Tampolli RS2-RTA99 Alfa Romeo 1:36.223
 Ausgefallen        
14 75 SR2 Team Sovereign Mike Millard / Ian Flux Rapier 6 Nissan 50  1:40.687
15 3 SR1 GLV Brums Giovanni Lavaggi / Christian Vann Ferrari 333SP Judd 45  1:31.303
16 10 SR1 Kremer Racing Sam Hancock / Jean-Marc Gounon Lola B98 / K2001 Roush 40  1:30.460
17 66 SR2 Audisio & Benvenuto Roberto Tonetti / Massimo Saccomanno Lucchini Alfa Romeo 29  1:40.150
18 99 SR2 Bruneau Pierre Bruneau / Ludovico Manfredi Debora BMW 27  1:41.691
19 55 SR2 Renauer Motorsport Hannes Gsell / Norbert Groer / Wolfgang Kaufmann Tampolli RS2-RTA99 Alfa Romeo 22  1:37.890
20 68 SR2 Swara Racing Phil Andrews / Michael Mallock Tampolli Nissan 13  1:38.925
21 21 SR1 Team Durango Soheil Ayari / Andrea de Lorenzi GMS Mader 0.00.000
 Disqualifiziert        
22 76 SR2 Sportsracing Team Sweden Larry Oberto / Thed Bjork Lola B2K / 40 Nissan DISQ. 1:36.629

Ergebnisse gemäß Total-Motorsport

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