Training
Die Pole Position zur
4. Runde der Sportprototypen-Meisterschaft in Brünn konnte der Ferrari
333 SP von Jean-Marc Gounon auf feuchter Strecke für sich gewinnen.
Der BMS Scuderia Italia Ferrari wurde vom Französischen Ex-BMW-Werkspilot
zur 3 Pole eines 333SP in diesem Jahr geleitet. dahinter konnte sich Hiroki
Katoh im rot-weißen Den Bla Avis-Dome in die vorderste Reihe stellen,
gefolgt vom 2. Dome Chassis, welches Jan Lammers auf Platz 3 pilotierte.
Der vormals gescheckte Bolide war vom Team wieder umlackiert worden. Neben
dem schwarzen Boliden kam der Brums-Ferrari-Judd zu stehen. Die 3. Reihe
komplettierten der 2. BMS-Ferrari und der R&S.
In der SR-Lights-Klasse kam es zum Duell der Spa-Sieger von BM-Autosport im Tampolli-Alfa gegen die Monza-Sieger des Teams von Sport Racing Sweden im Lola-Nissan. Massimo Monti konnte Larry Oberto und den 19jährigen Thed Bjork gerade mal um 2 Zehntel distanzieren. Viel arbeit bereitete der Lucchini-Truppe der 3.Platz von Filippo Francioni, dem ein Motorenwechsel im Nr.1-Werks-Lucchini vorausging. Gefolgt wurden sie vom Schwesterauto, welches den 4.Platz in der SR2 belegte.
Die beiden deutschsprachigen Teams hatten ein eher unauffälliges Qualifying. Kremer Motorsport in der großen Klasse konnten ihren von Sam Hancock und Gary Formato gesteuerten Lola nach Kupplungsproblemen im Training auf Platz 7 abstellen. Ärger erwischte es da schon Renauer Motorsport, die mit ihrem SR2 Tampolli nach einem Differentialschaden nur den vorletzten Platz belegen konnten.
Rennen
Start in Brünn: Nielsen
übernimmt gleich die Führung vor Gounon im am rechten Bildrand
zu sehenden Ferrari 333SP
Auf feuchter aber mit zunehmender Renndauer abtrocknender Strecke konnte John Nielsen im Dome schon zu Beginn dem BMS-Ferrari von Jean Marc Gounon die Führung entreißen. Die BMS-Truppe hatte offensichtlich bei der Reifenwahl danebengegriffen, was dazu führte, daß in der Folge auch Lammers im Racing for Holland-Dome und später dann auch der Ascari am roten Boliden vorbeifliegen konnten. Werner Lupberger im Ascari setzte dann auch wieder seine gewohnten Glanzpunkte, als er in der Folge den Judd-befeuerten Boliden bis auf Platz 2 nach vorne wuchten konnte. Ein problembelasteter Tankstop ruinierte jedoch das Rennen der britischen Crew.
Zu diesem Zeitpunkt des Rennens hatten sich Gounon, bzw. sein Partner Zadra wieder berappelt und die richtigen Gummis für die sich stetig verbessernden Bedingungen auf der Strecke untergeschnallt. Nielsen konnte den weiß-roten Wagen zu Rennmitte zwar mit einer komfortablen Führung an Hiroki Katoh übergeben, mußte dann aber von der Boxenmauer aus zusehen wie der im letzten Renndrittel wieder im Ferrari aktive Gounon mit einer schnellsten Rennrunde nach der anderen den Rückstand kontinuierlich zusammenschmolz. Dennoch reichte es am Ende nicht zu Platz 1. Katoh konnte am Ende 14s Vorsprung retten und den ersten Sieg für das japanische Chassis komplett machen. Während Katoh mit Tränen der Freude aus seinem Wagen stieg konnte Super-John erstmal durchatmen: "Es war härter für mich an der Boxenmauer zu warten als selbst in der ersten Phase des Rennens zu fahren, als es noch sehr rutschig draußen war. Der Wagen war auf regenreifen und Slicks gleichermaßen perfekt und der Sieg heute geht ans Team".
Die BMS-Truppe beschied sich mit dem 2.Platz für Gounon und Marco Zadra, der nun weiter die Führung in der Tabelle ausbauen konnte. Der 2. Wagen der Scuderia Italia-Trupe versank nach einigen Problemen auf dem 7.Platz.
Der dritte Platz war gegen Mitte des Rennens heiß umkämpft. Dabei spielte der Kremer-Lola mit Sam Hancock und Gary Formato eine entscheidende Rolle. Als der Dome von Jan Lammers in der ersten rennhälfte zurückfiel lieferten sich Hancock und Mauro Baldi im R&S des italienischen R&M-Teams ein erfrischendes Duell um den 3.Platz, welches der Routinier Baldi nur knapp für sich entschied. "Das war ein starker Zweikampf! Wir haben uns in einer Runde bestimmt 2-3mal überholt und öfters als einmal fast berührt. Es ist großartig so gegen jemanden wie Mauro kämpfen zu können", gab Hancock später zu Protokoll.
Während der R&S sich später zu einem relativ sichern 3. Platz absetzen konnte vergriff sich die Kremer-Truppe bei der Reifenwahl und mußte einen Stop mehr als die anderen Teams einlegen. Daraufhin fand man sich in einem Dreikampf zwischen dem Ascari und dem RfH-Dome um die 4.Position wieder, der das letzte Renndrittel über anhielt und der den Fans an der strecke beinharten Motorsport bot. Augenzeugen waren sich später sicher die 3 Wagen mehr als einmal fast gleichauf auf die Kurven zufliegend gesehen zu haben. Am Schluß der 2,5 Stunden-Distanz trennten nur 0,9s die drei Boliden, wobei der Ascari den Dome und den Lola auf Distanz halten konnte.
Der einzige Ausfall des Tages betraf den Brums-Ferrari, der beim ersten Boxenbesuch abstarb und nicht wieder zum Laufen gebracht werden konnte.
Der Sieg in der SR2-Klasse ging wieder an die schwedische Crew mit ihrem Lola-Nissan. Der Sieg war nicht ganz unverdient, nachdem Larry Oberto gleich zu Beginn des Rennens von einem Lucchini umgedreht wurde und eine tolle Aufholjagd durch das SR2-Feld startete. Die Führung hatte zu Beginn wieder der Tampolli des BM-Autosport-Teams inne, dessen Alfa verrauchte jedoch spektakulär, was die Führung für den Lucchini von Bouvet und Peroni bedeutete. Die verloren dann die Führung an den vorbeifliegenden Oberto im neuerdings gelb lackierten Lola, sowie an ihre Markenkollegen Franchioni und Raimondi im Werks-Lucchini. Bei diesem Zieleinlauf blieb es dann auch, da aber der Werkswagen die technische Abnahme nach dem Rennen nicht bestand, rutschten die nachfolgend plazierten Teams eine Position höher. Damit erbte der Lucchini von Tonnetti und Saccomano den 3.Platz.
Leider überstand auch der neue Tampolli-Nissan des Swara-Teams nach Motorproblemen nicht die Renndistanz, so daß es der rein österreichischen Crew von Renauer Motorsport vorbehalten blieb in einem soliden Rennen die Konstrukteurspunkte für die italienische Marke einzufahren. Der noch in Le Mans in den ersten Runden übel gebeutelte Pilbeam-Nissan des Rowan-Teams konnte sich noch vor den Östereichern plazieren, spielte im Kampf um die Podiumsplätze jedoch keine entscheidende Rolle.
Ergebnis
Platz | Nr | Klasse | Team | Fahrer | Wagen | Runden | Schnellste |
1 | 5 | SR1 | Den Bla Avis | John Nielsen / Hiroki Katoh | Dome S101 Judd | 74 | 1:52.935 |
2 | 1 | SR1 | BMS Scuderia Italia | Jean-Marc Gounon / Marco Zadra | Ferrari 333SP | 74 (-14.04) | 1:52.271 |
3 | 6 | SR1 | R&M | Mauro Baldi / Alex Caffi | R&S Mklll Judd | 73 | 1:53.695 |
4 | 17 | SR1 | Team Ascari | Werner Lupberger / Ben Collins | Ascari A410 Judd | 73 | 1:53.246 |
5 | 8 | SR1 | Racing For Holland | Jan Lammers / Val Hillebrand | Dome S101 Judd | 73 | 1:52.727 |
6 | 10 | SR1 | Kremer Racing | Gary Formato / Sam Hancock | Lola B98 / K2001 Roush | 73 | 1:52.727 |
7 | 2 | SR1 | BMS Scuderia Italia | Angelo Zadra / Enzo Calderari / Lilian Bryner | Ferrari 333SP | 73 | 1:54.711 |
8 | 76 | SR2 | Sportsracing Team Sweden | Larry Oberto / Thed Bjork / Earl Goddard | Lola B2K / 40 Nissan | 71 | 1:57.833 |
9 | 52 | SR2 | Lucchini Engineering | Jean-Bernard Bouvet / Piergiuseppe Peroni | Lucchini Alfa Romeo | 71 | 1:59.162 |
10 | 66 | SR2 | Audisio & Benvenuto | Roberto Tonetti / Massimo Saccomanno | Lucchini Alfa Romeo | 70 | 1:57.389 |
11 | 72 | SR2 | SCI | Raniere Randaccio / Leonardo Maddalena | Lucchini Alfa Romeo | 69 | 1:59.544 |
12 | 61 | SR2 | Rowan Racing | Martin O'Connell / Warren Carway | Pilbeam MP84 Nissan | 69 | 1:59.414 |
13 | 55 | SR2 | Renauer Motorsport | Hannes Gsell / Gottfried Cepin / Wolfgang Griessner | Tampolli RS2-RTA99 Alfa Romeo | 66 | 2:03.417 |
Nicht gewertet / Ausgefallen | |||||||
14 | 99 | SR2 | Bruneau | Pierre Bruneau / Arturo Merzario | Debora BMW | 47 | (Distanz) |
15 | 50 | SR2 | Lucchini Engineering | Fillippo Francioni / Raffaele Raimondi | Lucchini Alfa Romeo | 71 | Ausschluß |
16 | 68 | SR2 | Swara Racing | Simon Wiseman / Michael Mallock | Tampolli Nissan | 33 | Motor |
17 | 65 | SR2 | Audisio & Benvenuto | Giuseppe Chiminelli / Tino Saccomanno | Lucchini Alfa Romeo | 31 | Getriebe |
18 | 59 | SR2 | Tampolli Engineering | Renato Nobili / Massimo Monti | Tampolli RS2-RTA99 Alfa Romeo | 20 | Ölpumpe |
19 | 3 | SR1 | GLV Brums | Giovanni Lavaggi / Christian Vann | Ferrari 333SP Judd | 18 | Elektrik |
20 | 51 | SR2 | Lucchini Engineering | Denny Zardo / Mauro Prospero | Lucchini Alfa Romeo | 5 | Electrik |
21 | 28 | SR1 | Tampolli Engineering | Gianluca Giraudi / TBA | Ferrari 333SP | DNS | |
21 | 75 | SR2 | Team Sovereign | Mike Millard / Ian Flux | LM3000 Rapier 6 Nissan | DNS |
Ergebnisse gemäß Total-Motorsport