Nach wenigen Runden übernahm der Courage C60 des Pescarolo-Teams die Führung und wiederholte damit seine Vorstellung von Barcelona. Wieder war es der Musterschüler aus Henry Pescarolos Rennfahrerschule, Sebastian Bourdais, der mit einem zuverlässigen aber sauschnellem Dreifach-Stint den Grundstein für die Führung legte, die die Kollegen Laurent Redon und Jean-Christophe Bouillon bis auf 4 Runden ausbauen konnten. Der Ex-Sauber-F1-Pilot hatte allerdings keine lange Freude an seinem Turn, als nach nur wenigen Runden bei der 4-Stunden Marke die Ölpumpe schlagartig den Geist aufgab.
Bis dahin hatte es schon mehrere der großen Prototypen zerrissen. Erstes Opfer der Ausfälle war ausgerechnet der Sieges-Ferrari von Barcelona, in dem Marco Zardra aufgrund von Problemen nie ein ordentliches Tempo anschlagen konnte. Nach dem Ausfall in der Box wechselte Zardra in den Wagen seines Vaters Angelo. Doch das Vorhaben in diesem Wagen die für die Meisterschaft dringend benötigten Punkte einzufahren endete in einem spektakulären Motorplatzer kurz vor der Parabolica. John Nielsen musste den Den Bla Avis-Dome auf dem 3.Platz liegend mit einem elektrischen Defekt in der 2. Lesmo ausrollen lassen. Den Kremer-Lola von Hancock & de Radigues brachte ein gebrochener Auspuff zu Fall. Und den R&M Riley&Scott von Baldi/Capelli hinderte ein Motorenproblem am Finish.
In der turbulenten letzten halben Stunde des Rennens, in der noch 4 mal die Führung wechselte, hatten sich die verbleibenden 4 SR1-Prototypen bis auf 2 Runden zusammengeschoben. Der Ascari führte nach dem Ausfall des C60 das Rennen mit 2 Runden Vorsprung an. Dieser Vorsprung schmolz dahin als man die hintersten Bremsscheiben komplett austauschen musste. Der Reynard von Guy Smith und der nach einer furiosen Aufholjagd wieder nach vorne gestürmte Lavaggi im Brums-Hybriden hefteten sich an die Fersen des von Werner Lupberger pilotierten schottischen Geschosses. Beide kamen parallel zum Boxenstop hinein, wobei der Reynard aufgrund eines abgewürgten Motors am Ferrari das bessere Ende für sich hatte. Die resultierende Runde Vorsprung für den Ascari löste sich allerdings bei dessen Boxenstop in Wohlgefallen auf, als der Wagen nur mit viel Überredungskunst wieder zum Starten zu bewegen war. Jetzt war der Reynard vorne - bis Smith vor der ersten Schikane eine Bremsscheibe platzte! Der Ascari und der Ferrari-Judd flogen prompt am unglücklichen Reynard-Piloten vorbei, der seinen 3.Platz auf der Zielgerade der letzten Runde sogar noch an den Racing for Holland-Dome verlieren sollte. In den letzten Minuten lieferten sich Lupberger und Lavaggi ein packendes Duell, welches der Italiener schließlich für sich entscheiden konnte. Im Ziel betrug der Vorsprung gerade einmal 5,8 Sekunden - absolut nichts für ein 1000km Rennen.
Giovanni Lavaggi im Brums-Ferrari
333SP fuhr in Monza das Rennen seines Lebens (Foto aus Barcelona)
Der von allen Seiten gelobte Lavaggi konnte seinen Erfolg selber kaum fassen: "Nach dem Ausrutscher zu Beginn hab ich absolutes Maximum gefahren. Ich wusste das wir bei der Rennlänge etwas Zeit aufholen konnten, aber ganz oben auf dem Treppchen zu stehen...", Partner Christian Vann, der seinen ersten Sportwagen-Sieg feiern konnte, stimmte ein: " Das ist phantastisch! Giovanni war der Star des Rennens heute. Sein Tempo lässt uns einiges für die kommenden Rennen hoffen." Lupberger haderte mit dem Bremsscheibenwechsel: "Das hat uns den Sieg gekostet! Wir hätten sonst heute gewonnen, aber das können die 3 anderen Mannschaften die heute in Front waren auch sagen. Aber der Kampf mit Lavaggi war phantastisch und ihn konnte ich zum Schluß nicht mehr halten."
In der SR2-Klasse konnte der Schwedische Lola mit den Piloten Bjork und Oberto einen klaren Sieg einfahren nachdem deren einziger ernstzunehmender Gegner, der BM-Tampolli, nach etwa einer Stunde in Führung liegend ausgefallen war. 2. wurde die Lucchini-Werksmannschaft von Zardro/Prospero. Den 3. Platz in der Klasse belegte der Lucchini des Siliprandi-Teams.
Noch vor denen kam der Seikel-Porsche der Piloten Rosa/Babini/Rosa als bester Wagen der GT-Einladungsklasse ins Ziel. Die fast nur aus italienischen Porsche bestehende Einladungsklasse ließ noch etwas das Niveau vermissen. Eine Viper oder der ein oder andere Ferrari hätten hier das Niveau deutlich steigern können. Aber vielleicht hatten die Organisatoren doch etwas Angst, daß es ähnlich wie in Daytona zu einem Gesamtsieg der GT hätte kommen können. Aber vielleicht ändert sich das ja noch innerhalb der nächsten Jahre wenn das 1000km-Rennen wieder die Bedeutung erlangt die es früher hatte.
Ergebnis
POS FAHRER
WAGEN
RUNDEN ZEIT Km/h
ABSTAND
-------------------------------------------------------------------------------- 1. V. LAVAGGI G. FERRARI 333 JUDD 173 5:17'08.756 189,601 2. C. LUPBERGER W. ASCARI A410 JUDD 173 5:17'14.451 189,544 5.695 3. H. LAMMERS J. DOME S 101 Q JUDD 172 5:18'59.142 187,418 1 GIRO 4. S. SMITHSON M. OWEN REYNART 01Q 171 5:17'15.920 187,339 2 GIRI 5. B. OBERTO L. LOLA B2K/40 162 5:18'12.438 176,953 11 GIRI 6. P. ZARDO D. LUCCHINI ALFA ROMEO 157 5:17'36.156 171,818 16 GIRI 7. B. ROSA G. ROSA F. PORSCHE GT3 RS 155 5:18'32.260 169,131 18 GIRI 8. M. GRASSI R. PORSCHE 993 GT2 154 5:18'31.194 168,050 19 GIRI 9. B. MAZZA E. LUCCHINI 152 5:17'36.707 166,341 21 GIRI 10. C. DE CASTRO A. PREM PORSCHE 911 GT3 CUP 151 5:17'44.525 165,179 22 GIRI 11. R. FRIGNANI I. DOTTA PORSCHE GT3 CUP 151 5:18'19.558 164,876 22 GIRI 12. J. ZECCA R. CATTORI PORSCHE 993 RSR 149 5:18'10.082 162,773 24 GIRI 13. S. CERATI D. PORSCHE 996 GT3 147 5:18'59.427 160,174 26 GIRI 14. S. MONFORTE M. PORSCHE 996 GT3 135 5:17'31.769 147,776 38 GIRI 15. M. HENDERSON M. KHAN PILBEAM MP84 NISSAN 124 5:17'47.545 135,622 49 GIRI 16. D. MORINI M. STRADA PORSCHE 996 GT3R 123 5:18'58.530 134,030 50 GIRI
NC C. BALDI M. RILEY & SCOTT JUDD 135 4:15'25.797 38 GIRI NC R. BOUILLON J. BOURD COURAGE C60 PEUGEOT 131 3:55'45.231 42 GIRI NC S. TONETTI R. LUCCHINI ALFA ROMEO 58 5:17'10.366 115 GIRI RT B. ZADRA A. CALDERAR FERRARI 333 SP 83 2:34'31.573 90 GIRI RT M. BRUNEAU P. ROSTAN DEBORA PR B6 81 2:46'03.342 92 GIRI RT D. HANCOCK S. FORMAT KREMER LOLA ROUSH F 63 1:55'09.122 110 GIRI RT K. NIELSEN J. DOME S 101 JUDD 57 1:41'33.114 116 GIRI RT M. NOBILI R. MONTI M TAMPOLLI RS2- RTA99 38 1:11'55.719 135 GIRI RT M. RANDACCIO R. LUCCHINI ALFA ROMEO 34 1:07'12.529 139 GIRI RT Z. PESCATORI C. FERRARI 333 SP 29 56'05.897 144 GIRI RT V. CORRADI B. CHIMIN LUCCHINI 2001 A.R. 12 23'21.257 161 GIRI RT P. FRANCIONI F RAIMO LUCCHINI ALFA ROMEO 12 2:17'44.229 161 GIRI RT T. SIMONCINI M. VIRD PORSCHE 996 GT3R 6 13'21.008 167 GIRI RT M. WISEMAN S. MALLOC PILBEAM MP84 NISSAN
5 9'43.551
168 GIRI
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Ergebnisse gemäß Monza-Website